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Corona-Impfung für 5- bis 11-JährigeSoll ich mein Kind impfen lassen?

Ob eine Kinderimpfung gegen Corona empfehlenswert ist, wird sehr unterschiedlich bewertet. Die taz hat ein paar Fakten zusammengetragen.

Sollten auch Kinder ohne Vorerkrankungen geimpft werden? Illustration: adobe stock

Seit dieser Woche gibt es flächendeckende Impfangebote für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren – in eigens eingerichteten Impfzentren, teils auch in Schulen und Freizeiteinrichtungen. Ob es überhaupt sinnvoll ist, jetzt möglichst viele Kinder auch ohne besondere Risikofaktoren zu impfen, das wird sehr unterschiedlich beantwortet. Es gibt nämlich eine medizinisch-wissenschaftliche und eine politisch-gesellschaftliche Herangehensweise. Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht spielt vor allem die Abwägung von Nutzen und Risiko der Impfung für die Kinder selbst eine Rolle. Ein paar Fragen und Antworten im Überblick.

Wie wirksam ist der Impfstoff?

Die geringer und anders abgefüllte Dosis des Erwachsenenimpfstoffs von Biontech/Pfizer wurde zunächst in einer Zulassungsstudie mit rund 2.000 Kindern getestet (davon erhielten 1.300 den Impfstoff, der Rest ein Placebo), dann sehr rasch in den USA und seit Ende November auch in Europa zugelassen. In der Zulassungsstudie zeigte sich eine Wirksamkeit des Impfstoffs von über 90 Prozent gegen einen symptomatischen Verlauf. Die sich aktuell verbreitende Omikronvariante des Coronavirus ist von dieser Studie noch nicht erfasst.

Wie hoch ist die Krankheitslast, die die Kinder bei einer Infektion ohne Impfung zu erwarten hätten?

Lasse ich meine Kinder impfen?

Sie können sich nicht entscheiden? Wir haben

alle wichtigen Infos zusammengefasst.

Tatsächlich erkranken Kinder vor allem in der Altersgruppe, für die aktuell die Impfung diskutiert wird, sehr selten schwer an Covid-19. Das hat sich auch mit dem Aufkommen der Deltavariante nicht geändert. In einer Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) wurden bislang Daten zu rund 2.250 Kindern und Jugendlichen ausgewertet, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten. 104 von ihnen lagen auf der Intensivstation. Knapp die Hälfte war unter 2 Jahre alt – bei ihnen ist das Immunsystem noch nicht so stark ausgeprägt. Die Kinder, bei denen Covid-19 tragischerweise tödlich endete, hatten meist schwerwiegende Vorerkrankungen.

Allerdings gibt es seltene Folgeerkrankungen wie das erst Wochen nach der Infektion auftretende PIMS (paediatric inflammatory multisystem syndrome), das vor allem in dieser Altersgruppe auftritt und durch besonders hohes Fieber erkennbar ist. Auch Long-Covid-Verläufe bei Kindern werden beschrieben, die Datenlage ist hier allerdings bislang unzureichend. „Uns fragen jetzt auch ganz viele zum Risiko durch Omikron, aber da gibt es einfach noch keine verlässlichen Daten. Daraus eine Impfempfehlung abzuleiten, ist unseriös“, sagt der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Jakob Maske.

Infografik: taz, adobe stock

Wie riskant ist die Impfung für Kinder?

In der Zulassungsstudie wurden neben den bekannten Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber und Schüttelfrost keine schwerwiegenden Reaktionen beobachtet. Allerdings ist die Zulassungsstudie zu klein, um seltene Nebenwirkungen zu bewerten. Da in den USA seit Anfang November bereits Millionen Kinder geimpft wurden und die Nachverfolgung dort sehr gut ist, gehen Me­di­zi­ne­r:in­nen inzwischen von einer sehr hohen Sicherheit der ersten Impfung aus. Für die nach drei Wochen notwendige Zweitimpfung kann dies allerdings noch nicht abschließend beurteilt werden.

Welche Rolle spielt die Impfung der Kinder für die pandemische Lage?

In der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen ist die 7-Tage-Inzidenz mit bis zu 1.000 besonders hoch. Allerdings ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung mit rund 6 Prozent relativ gering – vor allem im Vergleich zu den noch ungeimpften und deutlich gefährdeteren Erwachsenen (23 Prozent in der Altersgruppe 18 bis 59). Außerdem werden gerade ungeimpfte Erwachsene sehr wahrscheinlich auch ihre Kinder nicht impfen lassen. Der Einfluss der Kinder auf die Entwicklung der Pandemie und vor allem auf die Situation in den Intensivstationen ist jedenfalls umstritten. Gleichzeitig haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gerade für die Kinder und Familien weitreichende Folgen wie etwa Unterrichtsausfall durch Quarantäneanordnungen. In der politisch-gesellschaftlichen Betrachtung der Kinderimpfung werden diese Punkte stärker gewichtet.

„Wir rufen zu Impfungen auf, wenn sie medizinisch empfohlen sind“, verweist BVKJ-Sprecher Jakob Maske auf die noch als Entwurf vorliegende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), in der die Impfung aufgrund noch fehlender Daten zur Sicherheit bislang nur für Kinder mit Vorerkrankungen und Risikokontakten empfohlen wird. Nach individueller Beratung und gerade bei sehr großer Sorge der Eltern würden er und seine Kol­le­g:in­nen aber auch Kinder ohne Risikofaktoren impfen. Das „Voran­preschen der Politik“, die für diese Woche bereits die Infrastruktur für eine Flächenimpfung aufgebaut hat, sieht der Verband sehr kritisch.

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32 Kommentare

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  • was ihr mit euren seltsamen rechenspielen einfahc nicht verstehen wollt! das hier ist kein geschichtsbuch, das wir aufblättern! wir sind im hier und jetzt und heute in einer nei dagewesenen weltweiten krise! wir haben aktuell kein raumschiff, keinen tee und auch kein medikament. wir haben keinen zauber und auch sonst nichts, was diese pandemie abschwächt, oder ausbremst. wir haben das megaglück einen impfstoff zu haben, der vor der zeit zur verfügung steht und auch noch produzeirt werden konnte. anstatt man hier von morgens bis abends vor freude auf seine brust trommelt, das wir hierzulande schon die 3. impfung verteilen und endlcih auch kinder davor schützen können( weil auch leichte verläufe schäden machen udn long covid bei kindern produzieren kann, mit omicron jetzt sowieso) wird sich gegenseitig im wettbewerb das risiko der impfung vorgerechnet?? mir ist vom kopfschütteln schon ganz schlecht. und man will nur noch heulen. angesichts der tatsache, das es menschen weltweit gibt, die ihr leben geben würden, für diese impfung.

    • @pilzkonfekt:

      Ihre Ansichten sind relativ verquer. Wir brauchen sicherlich kein Raumschiff um diese Krise zu bewältigen. (Ein Tee kann zur Beruhigung und gegen Übelkeit niemals schaden). Neben den großen Anstrengungen zur Impfung von Risikogruppen wäre ein Umdenken bezüglich des Gesundheitswesens nicht fehl am Platz, oder? Findet dieses seit dem Beginn der Pandemie statt? Natürlich nicht. Daher gibt es jeden Grund zur Kritik und zum Hinterfragen der Strategie. Das Eine, schließt das Andere nicht aus.



      Zu behaupten, das Menschen in der 3.Welt für eine Impfung ihr Leben geben würden, finde ich arg daneben. Zumal unsere Regierung die Freigabe der Impfpatente maßgeblich verhindert hat. Schütteln Sie darüber auch so kräftig den Kopf?

  • Hier ein Lagebericht über die hospitalisierten Kinder und Jugendlichen in Südafrika: www.youtube.com/watch?v=6bIOgcoFMck

    • @Berrybell:

      Man kann über dieses Thema denken wie und was man möchte, aber das was Sie hier posten ist doch kein Lagebericht.

      Wenn ein YouTube-Video ohne jegliche Zahlen, Statistiken oder Quellen für Sie einen „Lagebericht“ darstellt, dann ist die generelle Lage wirklich mehr als miserabel :)

      Here something for the english-quatsching community...for sure not so fancy and pro like the video up there, but good for général informejschn: www.nature.com/art...d41586-021-03794-8

      “Think before you speak. Read before you think.” Tschüssi und gutes Nächtle

  • Was in Risikogegenüberstellungen leider oft fehlt, so auch hier: Es gilt als sicher, dass wir alle über kurz oder lang mit dem Virus in Kontakt kommen. (Eher über kurz und mehrfach.) Du und Dein Kind werden das Virus unweigerlich in die Lunge bekommen.



    Demnach ist das kein Lotto mehr, steht das Risiko der Impfung direkt dem des Virus gegenüber.



    In der Altersgruppe ist das Risiko der Impfung den US-Zahlen nach quasi nicht vorhanden (null Herzmuskelentzündungen so far), aber das der Krankeit geht bis zum Tod (dem Kommentar Sponors zufolge, relativ hoch).



    Wer jetzt noch überlegen muss, glaubt dass die US-Zahlen gefälscht sind, oder hat ein Logikverständnis von 0>1.



    Das gilt freilich auch für Erwachsene, wo das Impfrisiko >0 ist, insbesondere jenen, die sich gleichzeitig trauen, am Straßenverkehr teilzunehmen.

    • @ichier:

      Das ist sicher eine sehr persönlich gefärbte Impfentscheidung bzgl. des Nachkommen (5 Jahre, männlich).



      Aber alle anderen Erwachsenen und Jugendlichen im Haushalt sind doppelt geimpft + geboostert bzw. nach Impfdurchbruch mit mildem Verlauf zus. Genesen.



      Den Kleinen werden wir trotzdem sicher nicht impfen lassen.

      Die Testgruppen-Zahlen zum Risiko der Impfung bei 5-11jährigen stammen von nicht allzu vielen Individuen.

      Demgegenüber gibt es bei Nichtrisikogruppen in dem Alter bei ungleich höherer Anzahl an Infizierten als der Teilnehmerzahl der Testgruppen keinen Hinweis auf merkliche Probleme mit Sars-CoV2.

      Die StIKo hat hier eine klare Empfehlung gegeben für bestimmte Gruppen dieser Alterskohorte. Es gibt in meinen Augen keinen sinnvollen Grund, darüber hinauszugehen.

      • @Co-Bold:

        Klingt nach anekdotische Evidenz vs. verfügbares Wissen.

        "nicht allzu vielen Individuen."



        Über 3,7Mio erstgeimpfte Kinder in den US

        "Demgegenüber gibt es bei Nichtrisikogruppen in dem Alter bei ungleich höherer Anzahl an Infizierten als der Teilnehmerzahl der Testgruppen keinen Hinweis auf merkliche Probleme mit Sars-CoV2."

        In Relation zu den Impffolgen ist diese Aussage verzerrend. Das Virus kann Langzeit- und Spätfolgen mit sich führen, bei symptomfreiem Verlauf, es sterben Kinder durch das Virus! Da keines durch die Impfung gestorben ist, ist das unendlich viel mehr. Tod, also known as "keine merklichen Probleme". Nichts dergleichen trifft auf die Impung zu. Bauchgefühl vs Facts, oder? Bete ich, dass die Infektion keine Folgen haben wird, oder tu ich was dagegen? I dont believe in magic.

  • Einige bekannte COVID19-Mutanten sind neutrotrop. Diese Versionen befallen also das Nervensystem, und können damit Spätfolgen im Laufe des Lebens verursachen. Die Sache ist: welche Spätfolgen das möglicherweise sind weiß noch keiner.

    Bei anderen Viren sind diese Folgen bekannt, so z.B. bei Windpocken Auslösung von Gürtelrose im Alter, Masern kann zu Lähmung im Erwachsenenalter führen, bei Epstein-Barr gibt es eine eindeutige Korrelation zu Multiple-Sklerose.

    Damit zählt das Argument, dass sie nur "wenig gefährdet" sind nicht, denn die möglichen Spätfolgen der neurotropen Versionen sind total unbekannt.

  • Dieses dauernde "Kinder erkranken sehr selten schwer" verdeckt etwas die Tatsache, dass Covid-19 vor Delta die acht-häufigste Todesursache in dieser Altersgruppe war und nach Delta sogar an sechster Stelle steht.

    Kinder sterben halt, im Vergleich, überhaupt (und zum Glück natürlich) total selten an irgendwas. Da liefern die absoluten Zahlen keinen guten Anhaltspunkt.

    US-Daten, vmtl. in etwa übertragbar: www.cdc.gov/vaccin...-Jefferson-508.pdf



    (vor Delta, S. 20)

    • @sponor:

      Haben Sie Daten dazu, wie viele dieser Tode mit Sars-CoV2 dieser Kinder eine Impfung hätte verhindern können und wie viele potentielle schwere Komplikationen eine Impfung von Millionen Kindeern verursachen könnte? Spoiler: Zu letzterem gibt es schlicht keine Daten.

      Wie viele dieser mit Sars-CoV2 verstorbenen Kinder gehörten denn nicht zu einer der Risikoruppen, für die die Impfung ohnehin empfohlen wird?

      Momentan gibt es nicht annähernd Daten, die ein positives Verhältnis von Chance zu Risiko für Kinder von 5-11 Jahren zeigen könnten. Daher die Empfehlung der StIKo rein für bestimmte Risikogruppen.

      Dass die Impfung für Kinder im Alter von 5-11 Jahren nach allem dafürhalten sicher ists, bezweifele ich nicht. Dass Sars-CoV2 für Kinder in dem Alter ohne Risikofaktoren sicher ist, bezweifle ich aber genauso wenig.

      Klingt komisch, ist aber Stand der Wissenschaft.

  • Jeder und jede sollte es selbst und frei entscheiden, ob er seine Kinder gegen Cov impfen möchte. Wenn man aber nicht die Empfehlung der Stiko abwartet, dann folgt man eben genau dem im Artikel beschriebenen politisch-gesellschaftlichen Druck. Das hat dann eben wenig mit der Einschätzung von Medizinern zu tun. Aber gut, wie gesagt, jeder sollte das selbst für seine Familie abwägen.



    Aber zu glauben, man würde Lockdowns und Schulschliessungen nur durch die flächendeckende Impfung von Kindern verhindern ist, meiner Ansicht nach, Boulevard-News Niveau. Aber genau auf dieser Welle schwimmt die Masse unserer Gesellschaft.

    • @Axel Foley:

      Warum wird es noch Schulschließungen geben, wenn fast alle Kinder geimpft sein werden?

      • @nutzer:

        Warum gibts heute mehr Infizierte als vor einem Jahr, obwohl die Impfquote heute bei 70% der Gesamtbevölkerung liegt?



        Wenn Sie so frei sind, sich diese Frage zu beantworten, dann haben Sie auch gleich die Antwort auf Ihre eigene.

        Die Welt ist eben etwas komplexer als eine Pressemeldung von RTL 2.

        Ein Blick durchs Türchen zum Nachbarland kann helfen:



        www.berliner-zeitu...itannien-li.200666

        • @Axel Foley:

          uih das sind aber ziemlich harte unterstellungen.



          Anscheinend fällt es anderen ja schwer die von Ihnen gestellte Frage korrekt zu beantworten. Deshalb will ich es gleich gar nicht versuchen. Evtl. helfen Sie uns auf die Sprünge?

          • @nutzer:

            Sie haben die Frage initiiert, mit der Unterstellung «es würde keine Schulschliessungen mit massenhafter Impfung mehr geben». Dieser Logik folgend, dürfte es derzeit keine akute Lage geben. Das Gegenteil ist der Fall. Klar, könnte es ohne Impfung schlimmer sein, aber hilft dieses Argument jemandem?

            Ich habe kein Problem mit Impfungen. Ich vetrete lediglich den Standpunkt, das es in einer Pandemie eben nicht ausreicht, flächendeckend mit einem Impfstoff zu hantieren, während man Krankenhauskapazitäten verloren hat und nichts an der Lage des Pflegepersonals verbessert hat.



            Das wäre so, als wenn man bei einem Waldbrand, die Bäume mit fruchtbarem Boden düngt, um sie resistenter zu machen, aber gleichzeitig die Anzahl der Feuerwehrmänner/frauen reduziert.



            Klingt absurd, ne. Ist es auch. Genau diese Absurdität ist unsere Realität.

            Vor dieser Absurdität sollte man nicht die Augen verschließen und die alleinige Schuld bei Teilen der Bevölkerung suchen. Das ist banal und spaltet.

            • @Axel Foley:

              mir scheint, sie argumentieren mit sich selbst, indem Sie mir und anderen Ihre eigenen Kontraargumente in den Mund legen.



              Wir sind eigentlich , zumindest aus meiner Sicht nicht sehr weit in unserer Einschätzung auseinander, nur das sie aus meinen paar Sätzen ein Weltbild konstruieren, das gar nicht meins ist.

              • @nutzer:

                Ich fass’ mich mal kurz:



                1) «mit sich selbst argumentieren» > interessante Redewendung für ein Online-Forum, in dem Sie auf meinen Beitrag reagiert haben.



                2) Es gab keinen Moment, in dem ich Ihnen ein «Argumentin den Mund gelegt» hätte > ebenfalls interessante Redewendung, kannte ich noch nicht!



                3) Ich denke, unsere Ansichten liegen meilenweit auseinander, da Sie entscheidende Aspekte negieren und nicht erwähnen.



                4) Ihr Weltbild interessiert mich wirklich nicht besonders und sicherlich werde ich auch keins für Sie konstruieren. Das müssten Sie dann schon selbst tun.

                • @Axel Foley:

                  Was negiere ich denn?

                  • @nutzer:

                    Es gibt Menschen die Fische fangen und solche, die nur das Wasser trüben.

    • @Axel Foley:

      Ich verstehe Ihre Argumentation nicht. Ich folge gar keinem Druck, sondern hoffe ganz stark, dass die Impfung eine (schwere) Infektion und Long Covid bei meinen Kindern verhindern kann und dass keine schwer wiegenden Impfreaktionen auftreten werden.



      Leider hat die Stiko mein Vertrauen in sie verspielt. (Übrigens empfiehlt sie immer noch, nach 6 Monaten zu boostern).



      Unser Bundesland ist vorbildlich, es gibt Impftermine für Kinder im Impfzentrum, wo ich sogar einen bekommen habe.

      • @KeineHeldin:

        Das ist doch ok. Sie können doch ihre Kinder auch ohne die Empfehlung der Stiko impfen lassen. Niemand hindert sie daran.



        Ich habe vollstes Vertrauen in die Stiko. Vertrauensverluste sehe ich auf anderen Seiten.



        Wenn es bei Ihnen jetzt ganz schnell gehen soll, dann ist doch Ihr Bundesland offensichtlich bestens aufgestellt.

        Alles wunderbar. Wir haben die Pandemie bald hinter uns...

        • @Axel Foley:

          Sie schrieben, wer die Empfehlung der Stiko nicht abwartet, beugt sich dem gesellschaftlichen Druck.



          Ich tue das nicht, sondern weil ich denke, die Impfung stellt für mein das geringere Risiko dar.

          • @KeineHeldin:

            Na dann ist doch alles wunderbar. Dann braucht man/frau eben auch keine Stiko und eigentlich auch keine Empfehlungen mehr.



            In Zukunft können wir uns dann auf die Empfehlungen von Pfizer berufen, dann gehts ganz schnell und die müssten es ja schließlich am besten wissen. Sind ja vom Fach und haben’s produziert.

            • @Axel Foley:

              Ihr Zynismus ist fehl am Platz.

              • @KeineHeldin:

                Ich bitte Sie, Frau Kleinheldin, das ist doch kein Zynismus. Das ist lediglich meine kleine, subjektiv-naive Prognose: Ich mag‘s schaurig.

  • Prof. Jacek Wysocki, Leiter der Abteilung für Gesundheitsprävention an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Medizinischen Universität Karol Marcinkowski in Posen, sagt: "Im Moment haben wir immer mehr Kinder, die eine tiefere, intensivere Therapie im Krankenhaus benötigen. Sie haben Kurzatmigkeit, entzündliche Veränderungen in der Lunge, benötigen eine Sauerstofftherapie und, was oft passiert - Kreuzinfektion mit zwei Krankheitserregern - Coronavirus und RSV. Das bedeutet, dass der Verlauf der vierten Welle unter den Jüngsten schlimmer ist als vor einem Jahr. Dies ist ein zusätzliches Argument für die Impfung von Kindern."

    Der Vakzionologe Dr. Łukasz Durajski, antwortet immer auf die Frage, ob er seine eigenen Kinder impfen würde, "dass ich meine Neffen – den zweijährigen Leo und den vierjährigen Johnny – bereits mit zwei Dosen geimpft habe. Wir haben an einer globalen klinischen Studie ... teilgenommen. Die Jungs bekamen beide Dosen im August."

    Zum Thema PIMS sagt er: "Es wird geschätzt, dass es in 10-20% der Fälle auftritt. Interessanterweise tritt es normalerweise bei Kindern auf, die die Infektion asymptomatisch überstanden haben, daher wird eine große Anzahl von Patienten unterdiagnostiziert. Einer meiner Patienten, ein Siebenjähriger, hustete nur vier Wochen lang. In der Zwischenzeit zeigte ein Bluttest das Vorhandensein von Antikörpern, und eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs zeigte eine zu 75 Prozent betroffene Lunge. Diese Veränderungen sind oft irreversibel, und es ist heute schwer zu sagen, wie der Junge in Zukunft funktionieren wird. Aber PIMS kann auch dauerhafte Veränderungen im Herzmuskel, Probleme mit den Nieren oder dem Verdauungssystem, übermäßige Schläfrigkeit, Apathie verursachen."

    Youssef Sleiman, Direktor des Woiwodschaft-Fachklinikums Świętego Rafała in Czerwona Góra, sagt: "Derzeit stirbt fast jeder, der mit Covid auf die Intensivstation geht, ... Fazit: Jung, gesund, aber ungeimpft kann ... tragisch enden"

    Noch Fragen?

    • @Arnulf MAINZER:

      Danke für die Informationen. Impf-Termin für mein jüngeres Kind war sowieso schon gemacht (Risikopatienten im Haushalt), dennoch gut, das nochmal so klar vor Augen geführt zu bekommen.

    • @Arnulf MAINZER:

      Ja: Woher hat Herr Durajski seine Daten? PIMS in 10-20% der Fälle passt gar nicht zu den während der gesamten Pandemie bis 12.12.2021 in Deutschland erfassten 481 PIMS-Fällen (dgpi.de/pims-survey-update/). Folgeschäden in weniger als 10% dieser.

      • @Trollator:

        Ich gehe mal davon aus, dass die Daten sich entweder auf das Krankenhaus beziehen, in dem er arbeitet oder auf ganz Polen.

        Wie Ihnen sicher nicht entgangen ist, trägt Herr Durajski einen polnischen Namen. Er hat auf der "halben Welt" studiert, arbeitet in Warschau in einem Kinderkrankenhaus und ist sowas wie der "polnische Christian Drosten". Sie können also wirklich davon ausgehen, dass die Daten stimmen, auch wenn sie aus einer anderen als der EU-Provinz Deutschland stammen.

        Und dass im Bereich Datenerfassung und -auswertung in Deutschland durchaus noch Optimierungspotential vorhanden ist, ist bekannt. Im Zusammenhang mit Covid-19 bei Kindern kommt hinzu, dass oft symptomlose Verläufe vorliegen, die dann auch gar nicht alle erfasst werden.

        Daher dann auch "geschätzte 10 - 20%", weil eben eine diagnostische Dunkelziffer vorliegt. Ohne Covid-Diagnose kann schließlich auch kein PIMS diagnostiziert werden; da werden die entsprechenden Symptome dann anderen Ursachen zugeordnet.

        Also kurz: Covid ist auch bei Kindern gefährlich und kann dauerhafte Beschwerden nach sich ziehen. Ob das jetzt exakt auf 8,97351 % oder 20,1 % der Fälle zutrifft, ist für die Betroffenen egal, denn die sind jeweils zu 100% betroffen.

  • Impfungen für Kinder sind vor allem sinnvoll, um das Infektionsgeschehen zu bremsen, selber sind sie nur sehr wenig gefährdet. Bei den bisherigen Varianten hat die Impfung die Gefahr einer Infektion und damit der Weitergabe immerhin noch deutlich gedrosselt, wenn auch nicht völlig verhindert.

    Das aktuelle Problem ist einfach, dass das bei Omikron noch viel weniger der Fall zu sein scheint. Impfungen (mit Booster!) scheinen immer noch recht gut schwere Verläufe zu verhindern, Infektionen aber nur noch sehr begrenzt.

    Ob mit den derzeitigen Impfstoffen Impfungen bei Kindern sinnvoll sind, kann man daher sehr wohl mit einiger Berechtigung bezweifeln. Das sollte man durchaus bedenken, wenn man das kontrovers diskutiert.

    Persönlich würde ich eine Impfung auch vorziehen, aber ich würde keine Eltern verdammen wollen, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen. Man kann da Argumente austauschen, aber zum Streit in der Hinsicht, dass da eine Seite auf jeden Fall recht hat reicht das schlicht nicht.

    Sorry für die Ausgewogenheit...

  • Meine eigene Deduktion:



    Geschlossene Schulen, Karantäne, keine normale Schulzeit, ständige Abhängigkeit, das andere die richtige Entscheidung treffen.



    geringeres Risiko der Impfung im Vergleich zur freien Infektion.



    -> morgen stehen wir in der Schlange, wenn das nicht klappt fahr ich mit meiner Tochter auch nach Dresden, falls da keiner will...

    • 0G
      06792 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Machen wir auch so. Wenn im Januar Omicron einschlägt ist jeder Antikörper besser als keiner.

      Eine Corona Infektion für Kinder würde die STIKO aktuell sicher auch nicht empfehlen. Viel zu wenig Daten. Unklare Langzeitwirkung.