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Versicherung gegen FlutschädenBegehrte Police wegen Überflutung

Nach der Flutkatastrophe im Juli versichern sich Hunderttausende gegen Überflutung. Die Anbieter wollen bestehende Verträge erweitern.

Große Nachfrage nach Versicherungen gegen Elementargefahren, Altenahr nach der Flutkatastrophe Foto: Reiner Zensen/imago

Berlin taz | Die Flutkatastrophe im Juli in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz hat zu einer starken Nachfrage nach Versicherungsschutz gegen Überschwemmung und andere sogenannte Elementargefahren geführt.

Die Anbieter haben im dritten Quartal rund 400.000 neue Abschlüsse registriert, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mit. Üblich sind nach Angaben der Branchenvereinigung pro Quartal zwischen 50.000 und 100.000 neue Verträge. Bei der Katastrophe im Juli sind mehr als 180 Menschen gestorben, der Schaden liegt bei 30 Milliarden Euro. Davon waren mehr als 7 Milliarden versichert.

In gewöhnlichen Gebäudeversicherungen sind Schäden durch Überflutung, Starkregen, Erdbeben, Erdrutsche oder Schneedruck nicht gedeckt. Dazu müssen Kun­d:in­nen einen Zusatzschutz abschließen, der je nach Lage des Gebäudes sehr teuer sein kann oder nicht erhältlich ist. Nicht einmal die Hälfte aller Gebäude in Deutschland sind gegen Elementargefahren versichert, 8,5 Millionen Privathaushalten fehlt der Schutz.

Individuelle Lösungen in gefährdeten Gebieten

Der GDV schlägt vor, dass künftig nur noch Wohngebäudepolicen mit Elementarbaustein verkauft werden. „Wenn der Gesetzgeber den Versicherern die Möglichkeit gibt, würden wir alle bestehenden privaten Wohngebäudeversicherungsverträge zu einem Stichtag umstellen“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Kun­d:in­nen sollen die Möglichkeit haben, sich dagegen zu entscheiden – müssen das aber ausdrücklich tun.

Der Preis der Policen soll sich wie bisher nach dem jeweiligen Risiko richten. In gefährdeten Gebieten wird er also sehr hoch sein. Für diese Fälle will die Versicherungswirtschaft individuelle Lösungen anbieten, zum Beispiel höhere Selbstbeteiligungen bei einem Schaden. Der GDV fordert außerdem mehr Maßnahmen zur Prävention und Anpassung an die Klimakrise.

Dafür plädiert auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der ein Konzept für die Versicherung von Wohngebäuden vorgelegt hat. Sollte eine freiwillige Lösung nicht zu einer ausreichenden Marktabdeckung führen, müsse über eine Pflichtversicherung nachgedacht werden, forderte der vzbv.

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