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Studie zu FischereiHaie, fürchtet die Spanier

Spanien ist laut WWF der weltgrößte Exporteur von Haifleisch. Immer öfter würden die gefährdeten Tiere gezielt gefischt. Auch Deutsche greifen zu.

Wer ist hier für wen gefährlich? Gut ein Drittel aller Haiarten gilt als von Ausrottung bedroht Foto: dpa

Berlin taz | Wer im Urlaub an der italienischen oder kroatischen Mittelmeerküste ein Schwertfischsteak bestellt, bekommt möglicherweise etwas ganz anderes: Fleisch von Haien. Davor warnt die Umweltstiftung WWF in ihrem Report „Das Hai- und Rochenfleisch-Netzwerk“. Der Etikettenschwindel ist nicht nur problematisch, weil die Haipopulationen in Gefahr sind, sondern auch, weil der Quecksilbergehalt bei einigen Arten über den Grenzwerten liegt.

Der Studie zufolge sterben jährlich bis zu 100 Millionen Haie und Rochen in der Fischerei. Meist werden sie als Beifang deklariert. Heike Zidowitz vom WWF Deutschland hält das für unglaubwürdig: „In vielen europäischen Thunfisch-Fischereien werden regelmäßig Haie in einem größeren Umfang als die Zielarten selbst mitgefangen.“ Mehr als drei Viertel der gut 1.200 bekannten Arten gelten als gefährdet, mehr als ein Drittel ist bereits vom Aussterben bedroht. Gehandelt wird vor allem Hai- und Rochenfleisch, oft dient es als billiger Fischersatz und landet in Kantinen oder in Mischprodukten – oder sogar in der Gastronomie.

Um die Treiber ausfindig zu machen, haben die Au­to­r:in­nen der Studie die Handelsströme der Haifischprodukte untersucht: Wenig überraschend ist, dass es sich um ein komplexes, globales Geschäft handelt, mehr dagegen, dass die europäischen Staaten und die EU eine zen­tra­le Rolle spielen. „Spanien ist der weltweit größte Exporteur von Haifleisch“, heißt es in dem Bericht. Von 2009 bis 2019 habe das Land 184.000 Tonnen in 85 Länder und Territorien ausgeführt, den stärksten Handel betrieb es mit Japan, Portugal und Großbritannien.

Die EU als Ganzes sei Hauptlieferant für die südostasiatischen Märkte und zu mehr als einem Fünftel am Welthandel mit Haifischprodukten beteiligt. Deutschland fällt als zweitgrößter Importeur von frischen Haifilets auf. Das liegt am Dornhai, dessen Bauchlappen hier geräuchert und als „Schillerlocken“ verkauft werden. Die Gesamtmenge ist mit durchschnittlich 32 Tonnen pro Jahr jedoch gering.

Um zumindest die illegale Haifischerei einzudämmen, fordert der WWF, bei Ein- und Ausfuhr Herkunftsvalidierungen verpflichtend zu machen. Auch ein Haimanagement wäre denkbar.

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4 Kommentare

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  • Die letzten Fische werden so teuer sein, dass es sich immer noch für die Fischer lohnt. Auch wenn es nur noch ein letzter Fisch ist wird sich ein Reicher finden, der sein überflüssiges Milliönchen für ihn ausgibt,



    250000 Dollar für einen Mitflug ins "All" sprechen eine eindeutige Sprache. Umwelt? Egal. Hauptsache ich habe was davon!



    Ich bin Pessimist was die Rettung von irgendwas angeht.

  • "Deutschland fällt als zweitgrößter Importeur von frischen Haifilets auf. ... Die Gesamtmenge ist mit durchschnittlich 32 Tonnen pro Jahr jedoch gering."

    Wenn der zweitgrößte Importeur nur eine geringe Menge importiert, dann stimmt irgendetwas in dem Bericht nicht.

    Liegt es an dem spezifischen Produkt?



    Oder bezieht sich die Größenangabe auf eine Subpopulation?



    Oder musste es nur in den Text, weil man noch etwas Negatives brauchte?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Fischer werden solange weitermachen, bis es keinen einzigen Fisch mehr im Netz gibt.



    Deshalb hilft nur strenge Regulierung!



    In Deutschland haben viele Menschen im Bergbau ihre Jobs verloren. Wer jung genug war, hat etwas anderes gefunden. Dazu braucht es Angebote!



    So muss es auch mit den Fischern laufen! Ich sehe da keinen anderen Ausweg.



    Trawler-Flotten müssten verboten werden, aber wer will das tun gegenüber den US-Amerikanern, Kanadier, Briten oder den Chinesen?



    Auch in Japan wird Fisch bald nur noch für Reiche erschwinglich sein.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Trawler-Flotten müssten verboten werden.....



      Und bis es so weit ist, werden neue Netze mit so viel Pfand belegt, dass es sich nicht mehr lohnt deffekte Netze im Meer zu entsorgen.