piwik no script img

Die WahrheitVom Gen­der*­stern geleitet

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen göttlichen Papst erfreuen.

Foto: Reuters

Zum Gen­der*­stern­chen sprach der Herr:

„Du sollst für mich auf Erden

versöhnend in dem Wortgeplärr

zum Frie­dens*­zei­chen werden.

Mich schmerzt doch sehr das Rippen-Gate

in meinen Jugendjahren.

Zur Korrektur ist’s nie too late.

Ich war halt unerfahren.“

Da machte sich das Sternchen auf

und fuhr im Großen Wagen

mit vielen Unter_strichen drauf

beherzt zu den Verlagen.

„Ich komme“, sagte es, „vom Herrn!

Der sieht mit Blick auf Eden

in mir als Seinem Lieb­lings*­stern

Erhellendes beim Reden.

Ich soll daher in Worte rein,

um sichtbar anzudeuten,

es könnte ja auch Eva sein,

spricht man auf Deutsch von Leuten.

Im Grunde bin ich wertneutral,

ich bin auch gerne Klammer

bei seltener Berufewahl –

zum Beispiel beim Hebamme*r.“

Das Sternchen ließ sein Muster da,

um weiter zu verreisen,

weil Gott es angeraten sah,

auch Franzl einzuweisen.

Gesagt, getan, es ließ in Rom

Papst Franz sich freudig gendern

und nominell im Petersdom

in Mamst Franziska* ändern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

6 Kommentare

 / 
  • wieviel ein gender-sprech verändert

    sieht man leicht in andren ländern

    in denen sprache nicht unterscheidet

    und dadurch wirklich niemand leidet

    schaut man dabei auf die türkei

    ists mit der gleichberechtigung vorbei

  • "Der Erlkönig" genderneutral

    www.youtube.com/watch?v=4ZT4pUe2k3o

    • @Ringelnatz1:

      Was mir grad geht durch den Schädel//



      Ist historisch schon gewagt//



      Schließlich wurd's anders gesagt//



      "Wer wäre Werther als Mädel?"//



      //



      Auch im Moor gab es den Knaben//



      Figur der Hülshoff Annette//



      Ob sie wohl gegendert hätte//



      War sie für so was zu haben?//



      //



      Schiller und die Räuberinnen//



      Als Altsprachler ist das klar//



      Wäre in Latein Eklat://



      Täter jetzt Sabinerinnen.//



      //



      Rollen wurden zugeschrieben//



      Historisch nicht immer klar//



      Problematisch aber war//



      Gleichgeschlechtlich sich zu lieben.//



      //



      So ist das Gedichte-Gendern//



      Lustig, unterhaltsam schon//



      Aber da allein nicht von//



      Läßt sich irgendetwas ändern.//

  • Das Gendern ist des Dichters Lust



    //



    Es ist nicht in allen Ländern//



    Eine Sucht, die Welt zu gendern//



    Sie sprachlich auch zu verändern//



    Gender*sternchen, _Unterstrich//



    Dieses so an und für sich//



    Diskutiert wird fürchterlich.//



    //



    Daher teils Philologie//



    Bevorzugt das Binnen-I//



    Damit demonstrieret sie//



    Auch keine Neologie//



    Es ist auch keine Manie//



    Oder neue Fantasie.//



    //



    Denn ob draußen oder drinnen//



    Wie auch stets Worte beginnen//



    Viele enden doch auf -innen//



    Ganze Völker wie die Finnen//



    Oder sich erst mal besinnen//



    Gab es etwa schon PäpstInnen?//



    //



    Franziskanerinnen gab es schon//



    Doch in Rom im Petersdom//



    Saßen sie nicht auf dem Thron//



    Ausgeschlossen wurde eine//



    Neue Form von der ich meine//



    Dass sie wäre eine feine//



    Lösung, so ich wag//



    Den Vorschlag//



    Und hier sag://



    //



    Man kann heut' neutrale Sachen//



    Sprachlich auch geschlechtslos machen//



    Das ist jetzt auch nicht zum Lachen//



    Das Papst, das Arzt und auch das Richter//



    Das Hebamme sowie das Dichter//



    Macht ungläubige Gesichter.//



    //



    Artikel und das Deklinieren//



    Könnten, wenn wir uns nicht zieren//



    Wie auf Englisch Wert verlieren//



    Fragte doch kürzlich Kollege//



    Mich auf unserem Heimwege//



    Ob es opportun sein möge//



    Die Artikel wegzulassen//



    So sich kürzer dann zu fassen//



    Da sie viele wohl auch hassen.//



    //



    Bald man könnte demnach schon//



    Gehen wir zur Bahnstation//



    Hören einen neuen Ton//



    "Ich geh Bahnhof" nur drei Worte//



    Ganz treffend zu diesem Orte//



    Bar schwerer Artikel-Sorte.//



    //



    //



    Juni 2021, Martin Rees//



    p.s. ->taz//



    Gut gegendert - ein Genuss//



    Ich das jetzt erwähnen muss//



    Geht auf's Konto der Schrift-Leitung//



    Meiner liebsten Tageszeitung.//

    • @Martin Rees:

      Danke & an 💫schließe mich mit Wuppe



      Im Erdental is mir des völlig - Schnuppe.

      unterm—— am ☕️☕️☕️ -



      Schwer verkatert🙀&ver💤n



      Lieste: “HardUmbachs Reiner“ fein💫er



      Gelle. Da kann der Tag nur gut geraten!;)

      Denn merkel💫&auf:



      “… Wenn sich mein Affe und mein Kater guten Morgen sagen –



      der eine grinst, der andre faucht und spuckt –



      dann habe ich ein solch Gefühl im Magen,



      als hätt' ich eines Landbriefträgers Fuß verschluckt.…“



      & Däh - die Wahrheit bei mei Lebe =>



      gedichte.xbib.de/E..._Schnapsgebete.htm



      Nicht nur Persetter Kretsche tut gern bede - 🙀😱 leider aber auch diesesmal



      Nicht so recht💫genderneutral. Gelle.



      Normal. Gellewelle •

      kurz - Breche ab. ☕️ alle. Bis danne.



      Mir💫 - sehn uns glei in der 🛀 - 🤫 -



      Pc-💫ler Block💫warte 💫Schwarte -



      Bin doch kein 💫 🥅 Gell - 💫Hanne



      Bleibe mir logo - aaßevor • 😎 -

  • Beim Dichten bereitet Gendern Frust



    und dazu hab' ich keine Lust.



    D'rum lass' ich - mit Rücksicht auf den Reim -



    das Gendern in der Zukunft sein



    und als emanzipierte Frau



    nehm' ich's mit Gendern nicht genau.



    Darum verzeihen Sie, wenn ich es wage,



    den Text "ungegendert" beizutragen.



    Ich will niemanden belehren,



    doch sollten sich die Männer wehren.



    Alleine ist ein Mann "der" Mann!



    Sind "die" Männer weiblich dann?



    Die Sprache kann mich schon verwirren,



    doch lasse ich mich nicht beirren:



    Ich werd' auf''s Gendern stets verzichten,



    denn es wird mir den Reim vernichten.