Linke stellt Landeslisten auf: Mit Kipping in den Bundestag
Die Linkspartei wählte am Wochenende mehrere Landeslisten zur Bundestagswahl. Diether Dehm unterlag in Niedersachsen dem 29-jährigen Mizgin Ciftci.
In Brandenburg setzte sich der ehemalige Finanzminister Christian Görke in einer Stichwahl knapp durch. Er und die Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg ziehen als Spitzenkandidat:innen in den Wahlkampf. Landesvorsitzende Anja Mayer schaffte es nur auf Platz 3.
In Niedersachsen galt die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Amira Mohamed Ali, als gesetzt. Rund 76 Prozent der Vertreter:innen wählten sie auf Platz 1.
Im Kampf um den aussichtsreichen Listenplatz 4 unterlag der langjährige Bundestagsabgeordnete Diether Dehm gegen den 29-jährigen Mizgin Ciftci, der auf Anhieb mit der erforderlichen absoluten Mehrheit gewählt wurde. Dehm, für den sich Sahra Wagenknecht in einer Videobotschaft ausgesprochen hatte, konnte in einer Stichwahl noch Platz 6 für sich reklamieren. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren gelangten jedoch nur fünf Genoss:innen aus Niedersachsen über die Liste in den Bundestag.
Das „System Dehm“ ist am Ende
Auf Twitter begrüßten mehrere Genoss:innen, dass Dehm dem nächsten Bundestag wahrscheinlich nicht mehr angehören wird: „Eine Epoche der Linken Niedersachsen geht zu Ende. Soeben hat Mizgin gehen Diether und einen weiteren Bewerber im ERSTEN WAHLGANG gewonnen. Das ‚System Dehm‘ geht damit zu Ende. Ich feiere das. Chauvinismus soll in unserer Partei keinen Platz haben“, so eine Genoss:in.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Energiepläne der Union
Der die Windräder abbauen will
Streit um Neuwahlen
Inhaltsleeres Termingerangel
SPD nach Ampel-Aus
It’s soziale Sicherheit, stupid
Lehren aus den US-Wahlen
Wo bleibt das linke Gerechtigkeitsversprechen?
Folgen des Koalitionsbruchs
Demokraten sind nicht doof – hoffentlich
Obergrenze für Imbissbuden in Heilbronn
Kein Döner ist illegal