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Altes Foto von Söder beim GlühweinEchtes Bild in falschem Kontext

Ein ein Jahr altes Foto von Ministerpräsidenten in enger Runde wurde im Netz verbreitet. Dabei ist Fakes erkennen nicht schwer.

Dieses Bild ist über ein Jahr alt. Es entstand im Dezember 2019 in Berlin Foto: Sven Braun/dpa

Berlin taz | In den sozialen Medien kursierte am Sonntagabend ein Foto von mehreren Ministerpräsidenten, unter anderem Markus Söder und Armin Laschet, beim Glühweintrinken ohne Maske und Abstand. Das Bild stammt aus dem vergangenen Jahr.

Es wurde aber von einigen Nutzer*innen auf Twitter, unter anderem einigen Bundestagsabgeordneten der AfD, mit dem Anschein verbreitet, es handle sich um ein aktuelles Foto. Dadurch entstand der Eindruck, dass die Länderchefs ihre eigenen Abstandsregel nicht einhielten.

Der AfD-Abgeordnete im Bundestag, Stephan Protschka, etwa twitterte das Bild mit den Worten „#Deutschland im Jahr 2020!“. Protschka hat den Tweet mittlerweile gelöscht und sich entschuldigt. Er habe damit keinen Zwist schüren wollen.

Dass Fotos im falschen Kontext kursieren, ist ein bekanntes Phänomen der Fake News. Auf diese Weise falsche Zusammenhänge herzustellen, ist vergleichsweise leicht und erfordert nicht einmal Kenntnisse der Bildbearbeitung. Nicht immer gibt es eine Täuschungsabsicht, wenn solche Desinformationen erstellt oder geteilt werden. Oft handelt es sich auch um Unachtsamkeit, weil die Falschinformation das Weltbild der Nutzer*in bestätigt.

Im Fall des ­Glühwein-Fakes wiesen prominente Nut­zer*in­nen schnell auf die Fälschung hin. Oft werden entsprechende Fakes dennoch weitergetragen, auch wenn sie bereits dekonstruiert sind. Was dagegen hilft, ist ein kritischer Blick auf jedes Bildmaterial, auch und vor allem wenn es eigene Überzeugungen bestätigt. Um zu überprüfen, ob ein Bild aktuell ist, kann man es zum Beispiel bei der „umgekehrten Bildersuche“ in der Suchmaschine Google hochladen.

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5 Kommentare

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  • "Was dagegen hilft, ist ein kritischer Blick auf jedes Bildmaterial"

    Oder vielleicht eine Pflicht Korrekturen anzuzeigen? Jede Zeitung muss eine Gegendarstellung zu einer Schlagzeile auf der Titleseite auch auf der Titelseite bringen. Es wäre technisch für Twitter kein Problem dafür zu sorgen dass alle die sich diese Falschmeldung angeschaut haben auch die Korrektur angezeigt bekommen...

  • "Er habe damit keinen Zwist schüren wollen." Heuchler!

  • Ist das nicht der der junge Boris Johnson da hinten rechts in der Ecke?

  • Aber bitte nicht Google. Muss man nicht füttern.

  • Habe gerade eine „Freundin“ blockiert weil sie den Mist ungeprüft postet - und es wohl auch glauben WILL ...