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Onanievideo von russischem FußballerDas Glied des Kapitäns

Ein im Netz kursierendes Video zeigt den Fußballstürmer Artjom Dsjuba beim Onanieren. Das löst in Russland ein wahres Gossipbeben aus.

Hat mit großer Aufmerksamkeit zu kämpfen: Artjom Dsjuba, hier im russischen Nationaltrikot Foto: Russian Look/imago

D ie russische Nationalmannschaft hat ihr vorletztes Spiel in der Nations-League-Gruppe B3 mit 2:3 gegen die Türkei verloren und muss vor dem Spiel gegen Serbien am Mittwochabend um den Aufstieg in die A-Kategorie bangen. Neben den üblichen Spielanalysen, nach denen die Russen durchaus eine Chance gehabt hätten, wenn das Spiel nur 15 Minuten gedauert hätte, ging es in der Aufarbeitung der Niederlage vor allem um einen, der gar nicht dabei war. Kapitän Artjom Dsjuba, der kantige Sturmtank von Zenit St. Petersburg, war aus dem Kader gestrichen worden, nachdem ein Video viral gegangen war, das den Stürmer zeigt, wie er sich einen runterholt.

Eine Welle der Empörung schwappte über die Sportportale des Landes und die Wortwahl in den Artikeln, in denen das, was Dsjuba gemacht hat, als „intime Handlungen“ bezeichnet wurden, zeigte, wie schwer der russischen Sport­öffentlichkeit der Umgang mit dem Wichser fiel. 17 Tore hatte Dsjuba in der vergangenen Saison für seinen Klub geschossen und doch musste er nach der Video-Affäre sein Ka­pi­täns­amt abgeben.

Die Kurvenultras der Fanvereinigung Landscrona, die Dsjuba noch nie leiden konnten, weil er einst vom Moskauer Erzrivalen Spartak gekommen war, brachen endgültig mit dem Stürmer. Ein Video, das Dsjuba nach dem Ligaspiel in Krasnodar, in dem er nach einem vergebenen Elfmeter dann aber doch noch ein Tor zum 3:1-Sieg von Zenit beitragen konnte, veröffentlicht hatte, vermochte die Stimmung gegen ihn zunächst nicht zu drehen. Er hatte auch nicht viel mehr gesagt, als dass alle Menschen irgendwie menschlich seien.

Nach der Niederlage Russlands sieht das schon ganz anders aus. Doch auch zuvor gab es schon Fürsprecher ­Dsju­bas aus den unterschiedlichsten Richtungen. Am Wochenende gab es sogar eine Demonstration in Moskau, bei der Aktivistinnen einer Organisation, die sich Erste Frauenakademie nennt, Transparente hochhielten, auf denen stand „Ich bin Dsjuba“. Es war eine Demonstration, die unter dem Motto: „Sprich über Sex“ stattfand. Die Demo vor allem junger Frauen für ein sexuell selbstbestimmtes Leben, die geschickt auf das Megathema Dsjuba aufgesprungen war, schaffte es in beinahe alle Medien.

Ein besonderes Gedicht

Doch es gab weiß Gott prominentere Unterstützer. Sergei Schnurow etwa, der omnipräsente Rockstar, Schauspieler und Moderator, hat auf Instagram ein Gedicht zum Lob des Wichsens veröffentlicht, in dem er den Schwanz des „schneidigen Kapitäns“ feiert. Und der TV-Komiker Semjon Slepakow hat ein Liedchen auf Dsjuba gereimt, in dem er ihn als einen der letzten echten Kerle feiert, hinter dessen poliertem Gehänge ein gesunder Genpool liege.

Derweil hat sich der 32-Jährige an die Behörden gewendet, die nun wegen Erpressung ermitteln. 5 Millionen Rubel, etwa 55.000 Euro, soll ein Erpresser für die Nichtveröffentlichung des Wichservideos verlangt haben. Zunächst hatte sich eine gewisse Natalja Weretnikowa selbst in Verdacht gebracht, das Video im Netz verbreitet zu haben. Die junge Frau, die unter Namen wie assfuck39 oder cosmos_yo so etwas wie esoterische Sexkanäle auf sozialen Medien unterhält, hatte behauptet, das Video verbreitet zu haben. Geglaubt hat ihr das wohl niemand.

Ernsthaftere Diskussionen gab es dagegen über ein mögliches Verhältnis von Dsjuba mit Fußballmoderatorin Maria Orsul vom Sportsender MatchTV. Eine ihrer Anmoderationen ist im Hintergrund des Videos zu hören, in dessen Vordergrund Dsjuba onaniert. Dass die beiden vor ein paar Jahren beim Knutschen fotografiert worden sind, passte da scheinbar nur allzu gut ins Bild. Verdächtig scheint vielen auch, dass Dsjubas Frau Kristina sich zu dem Fall noch gar nicht geäußert hat. Dass diese in sozialen Medien nicht präsent ist, gefällt den Berichterstattern sowieso nicht.

Auf dem Sportseiten wird neben all dem weiter ernsthaft diskutiert, ob Dsjuba noch eine Zukunft in Russland hat. Vereine aus China oder den USA sollen Interesse haben.

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Andreas Rüttenauer
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15 Kommentare

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  • "wenn das Spiel nur 15 Minuten gedauert hätte"

  • Ein paar BILDer mehr und fertig ist die Klatschpresse.

  • Warum wird dieser Bruch der sexuellen Selbstbestimmung, auch Nötigung genannt, in der Sportrubrik behandelt? Möchte mal wissen was für einen Aufschrei es geben würde, wenn eine Frau genötigt worden wäre. Aber da es sich um einen „kantigen Stürmer“ handelt, kann man auch eine Glosse daraus machen.



    Erinnert irgendwie an den Redakteur in den USA, dessen Leben man mal kurz zerfranst hat.

    • @Hampelstielz:

      Das stimmt, wäre es eine Frau wäre die Empörung sehr groß. Dabei ist es keinen Deut besser, nicht jeder ist pornodarsteller. Die Tatsache dass er Hand anlegt ist sogar medizinisch sinnvoll (sagen Urologen). Gehört aber auf keinen Fall ungefragt in die Öffentlichkeit.

  • Max Kruse brachte ein ahnliches Video eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Er bekam Zuspruch. Die schlechte: Der kam von Kevin Großkreutz und von Mario Basler.



    www.noz.de/nozkomp...icht-im-training-2

  • SCHÖN, dass der Autor die Sache mit der "Ersten Frauenakademie" und das Gedicht "Zum Lob des Wichsens" erwähnt. Beides schmeckt nach gelebter Meinungsfreiheit und Humor, der den RussInnen in ihrer Diktatur offensichtlich noch nicht abhanden gekommen ist. UNSCHÖN und verstörend finde ich es , dass ein Hinweis auf den Urheber dieses Videos fehlt. WER zum Teufel filmt und postet sowas ohne Zustimmung des Akteurs? Oder setzt der Autor voraus, dass es inzwischen in diesen tollen Social-Media-Tinder-Whatsapp-Xhamster-Zeiten als völlig normal gilt, sich selbst beim Onanieren zu filmen und das dann zu veröffentlichen?

    • @willifit:

      "WER zum Teufel filmt und postet sowas ohne Zustimmung des Akteurs?"

      In den USA hat es vor einigen Tagen einen ähnlich gelagerten Fall gegeben. Dort musste ein Journalist gehen nachdem er während einer Zoomkonferenz, nun ja, den Aal butterte............

      Es war gerade Pause und ihm war nicht bewusst das seine geschickte Handarbeit für alle anderen Teilnehmer sichtbar war.

      Möglicherweise ist es Dsjuba ja ähnlich ergangen?

  • Die Überschrift ist Supi!



    So lockt man Foristen an.

    Ich habe festgestellt das ich noch relativ flüssig ,russisch lesen kann!



    Ein Lob der weiterführenden POS!

    Dann habe ich mir von Google das Gedicht übersetzen lassen!

    Der Abend endet mit guter Laune!

  • Ich verstehe die Aufregung nicht.



    Onanieren ist ja nichts anderes als "Liebe an und für sich "



    Tut keinem/keiner weh.



    Das ins Netz zu stellen, ist einfach doof.



    Ich poste ja auch kein Photo, wenn ich mir in der Nase puhle.



    Aber diese komische Unart FB , Twitter usw. habe ich sowieso noch nie verstanden.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Korrekt.

      Wer andern in der Nase bohrt



      Ist auch ein 🐽 - alt. =



      Hat selbst nichts drin.

      • @Lowandorder:

        "wenn ich mir in der Nase puhle.", nicht "Wer andern in der Nase bohrt". Es ist damit also nicht korrekt.

      • @Lowandorder:

        Das ins Netz zu stellen, ist einfach doof.



        Egal von wem...

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          Hätte an mich selbst gehen sollen.



          Shit happens 😇

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Ach was! Schlimmer wär.

            Sei Brösel im Fondue verliere - 😱 -

            • @Lowandorder:

              Ab in den See!



              Gut, dass ich keinen Käse ess.