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Umfrage zur MobilitätMehr Leute fahren Fahrrad

In der Coronakrise haben mehr Leute das Rad genommen und wollen es auch danach nutzen. Weniger fliegen wollen einer Umfrage zufolge aber nur wenige.

Breite Radwege müssen her! RadfahrerInnen auf der A49 bei einer Demo für den Dannenröder Forst Foto: Swen Pförtner/dpa

Berlin taz | Der Anteil der BürgerInnen, die das Rad nutzen, ist im vergangenen Jahr coronabedingt von 17 Prozent auf 22 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Mobilitätsmonitor 2020 hervor, den das Institut für Demoskopie Allensbach am Dienstag vorgestellt hat. Beim Auto ist die Lage nicht einheitlich: Während 30 Prozent der 1.237 im Juli Befragten angaben, dass sie es weniger nutzen, erklärten 13 Prozent, dass sie mehr fahren.

In der Krise zeige sich eine deutliche Verringerung des Mobilitätsradius, sagte Renate Köcher, Geschäftsführerin des Allensbacher Instituts. Fast die Hälfte der BürgerInnen unternimmt weniger Reisen, 40 Prozent verzichten auf Auslandsaufenthalte und 39 Prozent aufs Fliegen. Wer mehr mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, will auch nach der Krise daran festhalten. Dagegen wollen nur wenige künftig weniger fliegen oder Auto fahren.

Laut der Umfrage erwartet mehr als jedeR zweite BürgerIn, dass sich künftig die Elektromobilität durchsetzt. Gewünscht wird das aber nur von 24 Prozent der Befragten. Ein genauso hoher Anteil zieht die Anschaffung eines E-Autos in Betracht. Das waren zwar 3 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr, aber deutlich weniger als 2011, als noch für 28 Prozent ein E-Auto infrage kam. „Die E-Mobilität wird kein Selbstläufer sein“, sagte Köcher. Die Skepsis gegenüber dieser Technik hat zugenommen: 59 Prozent bezweifeln, dass E-Autos tatsächlich eine umweltfreundliche Alternative sind, 2019 waren es 48 Prozent. Zu den Gründen, aus denen BürgerInnen E-Autos kritisch sehen, gehören auch hohe Anschaffungskosten, fehlende Ladeinfrastruktur und niedrige Reichweiten.

Umwelt- und Klimaschutz gehört weiterhin zur Top Ten der wichtigsten Anliegen der BürgerInnen. „Das ist bemerkenswert in diesem Jahr, in dem das Thema in der öffentlichen Diskussion in den Hintergrund gedrängt worden ist“, sagte Köcher.

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5 Kommentare

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  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Zu den Gründen, aus denen BürgerInnen E-Autos kritisch sehen, gehören auch hohe Anschaffungskosten, fehlende Ladeinfrastruktur und niedrige Reichweiten.""

    ==

    E-motorische Antriebe sind weit aus unkomplizierter und sehr viel weniger aufwendig als Verbrenner - und benötigen ca. 1/3 weniger Arbeitskraft in der Fertigung und im Wartungsdienst.

    Wenn dieser Vorteil nicht an den Verbraucher weiter gegeben wird - und er im Betriebszyklus damit zu kämpfen hat, eine passende Ladestation sowohl im Überlandbetrieb/Reichweite als auch im Stadtverkehr zu finden - werden sich diese eklatanten Nachteile negativ auf Verkaufszahlen/



    Verbreitungsgrad bei



    E - Autos auswirken.

    Ansonsten - Umfragen hinsichtlich der Mobilität sind im Jahr 2020 durch Corona und durch ungewöhnlich warme und niederschlagsarme Witterungsperioden gekennzeichnet und sagen deshalb wenig oder nichts über zukünftiges Mobilitätsverhalten aus.

  • Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.

  • Wollen Sie etwa nicht bemerkt haben, das im Winter, der gewöhnlich vom 21.12 - 20.03. stattfindet, viel weniger Radfahrer auf Betlins Straßen unterwegs sind wie im Sommer (21.06.-20.09.)?

  • Wartet mal auf den Winter.



    Dann wird sich das mit dem Mehr-Nutzen-Wollen eines Fahrrades bei vielen wieder erledigt haben.

    Ansonsten sind fast alle "Befunde" der Studie vorhersagbar gewesen.

    • @fly:

      Welchen "Winter"? Ansonsten, habe ich gehört, gibt es auch zum Wetter passende Kleidung. Naja, und dann hängt das Mehr-Nutzen-Wollen eines Fahrrades sicher auch mit dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur zusammen. Wobei Umwidmen von Autospuren bei mehrspurigen Straßen oder gänzlich in Fahrradstraßen ja auch gingen. Einfach und kostengünstig. Da sollte noch viel mehr getan werden.