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Trump stellt Corona-Pressebriefings einImmer die bösen Medien!

Der US-Präsident beklagt, die Medien stellten feindselige Fragen und brächten dann Fake News. Nun fand erstmals kein Corona-Pressebriefing statt.

Samstag 25. April: Trumps Pressebriefing im Weißen Haus Foto: Erin Scott/reuters

Berlin taz | Zwei Tage, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seiner Idee, Corona-Infizierten Desinfektionsmittel zu spritzen, für Entsetzen gesorgt hatte, will er seine bislang täglichen Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie beenden. Am Samstag fand erstmal seit Wochen kein solches Briefing statt.

Die Presseunterrichtungen seien seine Zeit nicht wert, erklärte Trump. Die anwesenden Pressevertreter*innen stellten ausschließlich feindselige Fragen und weigerten sich anschließend, die Wahrheit zu berichten. Stattdessen verbreiteten sie „Fake News“ – warum solle man so etwas weiterführen, fragte Trump auf Twitter.

Beim Briefing am Donnerstag hatte zunächst ein Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums erklärt, welche Desinfektionsmittel das Virus auf Oberflächen zuverlässig abtöteten. Als Trump dann wieder ans Rednerpult trat, meinte er, das sei sehr interessant und man solle doch darüber nachdenken, wie man solche Mittel in den menschlichen Körper bekomme. Notärzt*innen im ganzen Land warnten daraufhin vor diesem Versuch – das könne leicht tödlich enden. Notfallauskünfte in New York und Maryland registrierten eine Vielzahl von Anrufern, die sich nach der Verwendung vonDesinfektionsmitteln im Körper erkundigen. Das Center in Marylandstellte daraufhin auf Twitter klar, dass „unter keinen Umständenirgendein Desinektionsmittel in den menschlichen Körper eingebracht werden sollte, weder injiziert noch geschluckt, noch auf irgendeinem anderen Weg.“

Trump versuchte im Nachhinein, seine Äußerungen herunterzuspielen: Sie seien „sarkastisch“ gemeint gewesen, sagte er beim letzten Pressebriefing am Freitag, bei dem bereits keine Fragen mehr zugelassen waren und das mit nur 19 Minuten Dauer deutlich kürzer ausfiel als die vorherigen.

Immer wieder neue Vorschläge

Bereits seit Beginn der Coronakrise hat Trump mit seinen Vorschlägen und Fragen zur Bekämpfung des Virus immer wieder für Stirnrunzeln gesorgt. Erst fragte er, ob man nicht einfach alle Menschen gegen Grippe impfen könne, um sich dann live von Expert*innen erklären zu lassen, dass das nichts bringe. Dann hörte er von einer möglichen Wirksamkeit des Malaria-Mittels Cloroquin beziehungsweise Hydroxycloroquin. Die war zwar keinesfalls erwiesen, aber Trump ging sofort dazu über, das Mittel als generelle Therapie gegen die Covid-19-Erkrankung zu empfehlen.

Seither stiegen die Käufe und Verschreibungen des in Deutschland unter dem Namen Resochin bekannten Malaria-Mittels in den USA um das 46fache – aber die Wirksamkeit stellte sich nicht ein. Stattdessen häuften sich die seit vielen Jahren bekannten, teils schweren Nebenwirkungen des Mittels.

Unterdessen verfolgt Trump offenbar seine Linie weiter, mit ständigen Umbesetzungen in Schlüsselfunktionen auf die Kritik an seiner Corona-Politik zu reagieren. Mehrere US-Medien berichten unter Bezugnahme auf Trump-Berater, Gesundheitsminister Alex M. Azar II stehe auf der Abschussliste. Trump habe sich wiederholt geärgert, dass er selbst in der Öffentlichkeit stark kritisiert werde, während Azar recht gut weggekommen sei.

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4 Kommentare

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  • Was denn? Keine Corona-Pressebriefings mehr? The 'White House-Comedian' on strike?



    Nu is er eingeschnappt, hat sich ins Trotzeckerl verzogen und will uns nicht mehr an seinen saukomischen Ideen teilhaben lassen. Und Schuld ist die Presse...



    ...und so eine merkwürdige Folk-Singer-Movment:



    www.youtube.com/watch?v=NtNJNJzxrJc

  • Kein echter Verlust, wenn diese Briefings nicht mehr stattfinden. Auf Statements von Herrn Trump kann die Welt gut verzichten.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Bereits seit Beginn der Coronakrise hat Trump mit seinen Vorschlägen und Fragen zur Bekämpfung des Virus immer wieder für Stirnrunzeln gesorgt.""

    ==

    Bereits kurz nach Trumps ersten Versuchen, sich als präsidialer Gifmischer zu profilieren, indem er ernsthaft öffentlich in Erwägung zog, Corona-Infizierten Desinfektionsmittel zu spritzen, warnte die Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaats Washington die Bürger vor der Einnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln mit dem Statement "Machen Sie eine schlechte Situation nicht noch schlimmer."

    Fassungslos zeigte sich der designierte Präsidentschaftskandidat Joe Biden. "Ich kann nicht glauben, dass ich das sagen muss, aber bitte trinkt kein Bleichmittel", twitterte der frühere Vizepräsident.

    Wer Giftmischer wählt, unterstützt oder deren Aussage verbreitet, die von einigen als Aufforderung verstanden wird, wie die Warnungen gegen Trumps Wahnsinn durch den Bundestaat Washington vermuten lassen, benötigt mehr als ein Stirnrunzeln um von seinem mörderischen Tun abzulassen.

    Trump ist eine potentielle Gefahr für jeden Amerikaner.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Noch unverständlicher ist der Fakt, dass er weiterhin auf die Unterstützung der breiten republikanischen Basis zählen kann. Das Machtstreben seines Regierungs- und Beraterapparats scheint deutlich größer zu sein als die Sorge um die eigene Glaubwürdigkeit und Außenwirkung.