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Vorteile von veganer ErnährungWeniger Bauchspeck, mehr Energie

Was macht eine Umstellung auf rein pflanzliche Ernährung mit dem Körper? Viel Gutes – wenn man Junkfood weglässt.

Sieht auf jeden Fall schon mal schön aus: veganer Halloumisalat Foto: Temilade Adelaja/reuters

O b in Deutschland oder meiner US-amerikanischen Wahlheimat: Pandemiebedingt sind die Restaurants geschlossen, deutlich mehr Mahlzeiten als sonst werden zu Hause zubereitet. Für einige ist das Gelegenheit und Motivation, neue Dinge auszutesten, Essgewohnheiten umzustellen – und, ja, auch zu probieren, vegan zu leben.

Deshalb erreichen mich derzeit häufig Fragen: Wie man es am besten anfängt, ob ich Rezepte teilen kann und vor allem: Wie wirkt es sich auf den Körper aus, wenn man auf eine rein pflanzliche Ernährung umstellt?

In den ersten Wochen verändert sich vor allem das Gewicht. Wer sich ausgewogen und gut informiert umstellt, nimmt oft ab. Bei mir waren es fast drei Kilo, als ich von vegetarisch zu vegan wechselte. Milch und Käse weg bedeutete bei mir auch: Bauchspeck weg! Aber Vorsicht, Stichwort ausgewogen und gut informiert: Man sollte sich unbedingt von veganem Junkfood und tierfreier Fertignahrung fernhalten und auch nicht plötzlich anstelle von Fleisch einfach mehr Kohlenhydrate à la Pasta in sich reinschaufeln. Sonst nimmt man (logisch!) zu.

Etwas, das ebenfalls viele Neu-Veganer erleben, ist eine Geschmacksumstellung. Das gesamte Esserlebnis intensiviert sich. Seit ich pflanzlich esse, habe ich etwa keine Sucht mehr nach Zucker: Verschlang ich früher locker ein, zwei Tüten Süßigkeiten, schmecken sie mir heute nach ein, zwei Stücken schon nicht mehr.

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen das Phänomen übrigens: Schon nach wenigen Wochen ohne Junkfood und eben Lebensmitteln mit Tierprodukten, die vielfach salz-, fett- und zuckerlastig sind, verändert sich die Sensitivität der Geschmacksknospen. Man wird zum Fein-Schmecker.

taz am wochenende

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Außerdem unterstützen pflanzliche Lebensmittel das Immunsystem. Durch ihren hohen Anteil an Ballast- und Vitalstoffen stärken sie unsere Widerstandskraft, auch die Verdauung verbessert sich langfristig: die Darmflora wird diverser und setzt sich aus mehr „guten“ Bakterien zusammen, was wiederum Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden hat. Nicht zuletzt verzeichnen viele Pflanzen-Konvertiten einen Energieschub. Zu meinen omnivoren Zeiten war ich nach den Mahlzeiten meist schlapp. Kein Wunder: Der Körper verbraucht mehr Energie bei der Verdauung von Fleisch als bei der von Pflanzen.

Was man mit der ganzen extra Energie machen kann? All die Projekte umsetzen, für die man früher keinen Elan hatte. Ich entwickle zum Beispiel gerade ein Büchlein mit veganen Gute-Laune-Rezepten fürs Frühstück. Dazu bald mehr an dieser Stelle. Bleiben Sie gesund!

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11 Kommentare

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  • Es gibt veganen Halloumikäse, nicht auf Sojabasis und der schmeckt auch noch?Wo gibt`s den sowas ?

    • @Kata:

      Die Alternative ist auf Mandelbasis, kann man ohne Probleme auch selbst machen.

  • "In den ersten Wochen verändert sich vor allem das Gewicht. Wer sich ausgewogen und gut informiert umstellt, nimmt oft ab."

    Wenn man vorher zuviel Kalorien zu sich genommen hat und jetzt anfängt sich mit seinem Essen auseinanderzusetzen und nur soviel zu essenwie wirklich nötig ist, ansonsten nicht.

    Das Vollkornprodukten, Obst und Gemüse sich weniger negativ auf den Blutzucker auswirken und damit auf das Hungergefühl oder das selbstgebackenes Knäckebrot gut für die Verdauung und deutlich besser als Chips ist, sowohl vom Geschmack als auch von den Kalorien, wissen auch Leute die sich nicht vegan ernähren...

    Veganismus als Diät ist doch Quatsch, das ist eine Ernährungsumstellung, mit Diäten hört man in der Regel irgendwann wieder auf, damit nicht. Aber wenn so mehr Leute anfangen sich mal mit ihrem Essen zu beschäftigen und aufhören weiter Lebensmittelschrott zu essen, warum nicht.

    • @Sven Günther:

      Veganismus ist keine Diät, sondern eine Haltung mit positiven Nebenwirkungen.

      • @Geronymo:

        "In den ersten Wochen verändert sich vor allem das Gewicht. Wer sich ausgewogen und gut informiert umstellt, nimmt oft ab. Bei mir waren es fast drei Kilo,"

        Der Text suggeriert das aber, das kann genauso aus nem Werbetext von WW sein.

        • @Sven Günther:

          Was der Text suggeriert liegt im Auge des Betrachters. Wer Fr. Sommer kennt, weiss, dass sie keine Diät propagiert, sondern ein Einstiegsmotiv für den Veganismus. Bin übrigens seit 10 Jahren Veganer incl. "artgerechter" Ernährung. Und die ist vegan. Und wer glaubt mit Käse und Fleisch nichts falsch zu machen irrt sich gewaltig. Alle Tierprodukte enthalten 10x mehr Umweltgifte als pflanzliche, nie Ballaststoffe, immer Cholesterin und entzündngsfördernde Bestandteile. Mal abgesehen von den ethischen und umweltschädlichen Aspekten dieser Produktionskette.

          • @Geronymo:

            Ich kenne Frau Sommer nicht, aber wer abnehmen für eine gute Einstiegsmotiv hält, sehe ich nicht so.

            Das eine vegane Ernährung grundsätzlich gesünder sei, vielleicht möglich, ich werde weiter mein Fleisch beim Bauern meines Vertrauens mit angeschlossener Metzgerei kaufen.

            Ich bin mit meinem 65 km Joggen pro Woche, absolut zufrieden, jetzt während Corona mehr weil ich mehr Zeit habe und da empfinde ich meine Ernährung, die etwa 350 Gramm Fleisch die Woche enthält als zielführend.

            Wenn Sie aus ethischen Aspekten kein Fleisch essen, das liegt doch im eigenen Ermessen.

            • @Sven Günther:

              Erstaunlich, hat dieses Mal tatsächlich 3 Tage auf sich warten lassen, dass Folgendes zu lesen war: “Fleisch beim Bauern meines Vertrauens..." Erzählen 99% (mind.) aller Omnivoren! Sind das die „des Vertrauens", wo diese zig Kilometer langen Schlangen täglich zu sehen sind?

              • @Unbequeme Wahrheit:

                Ich würde niemals im Supermarkt Fleisch kaufen...

  • "Außerdem unterstützen pflanzliche Lebensmittel das Immunsystem." - Es ist ja auch kein "entweder oder" mit Fleisch und Pflanzen. Die meisten essen ja zu >80% Pflanzlich. Viel wichtiger als Fleischverzicht für die Gesundheit ist der Verzicht auf (Industrie-)Zucker und Fertigprodukte (jetzt auch hip als convenience food bezeichnet)

    Das schreibt die Autorin ja auch, aber ob der Bauchspeck jetzt vom Verzicht auf Käse und Fleisch verschwand oder vom Verzicht auf Fertignahrung, da weiß sie dann ganz genau dass es ersteres war.

    Wer viel firsches Obst und Gemüse isst und dazu etwas Käse und Fleisch macht nichts falsch.

    • @Franco:

      „Wer viel frisches Obst und Gemüse isst und dazu etwas Käse und Fleisch macht nichts falsch." Doch, macht er/sie falsch, nämlich (auch etwas) Käse und Fleisch zu konsumieren, denn der Sinn dafür und das Positive ist = 0%, das Sinnlose und Negative: 100%!

      Es gibt KEINEN EINZIGEN sinnvollen Grund irgend ein Tierqual„produkt" zu konsumieren, dagegen AUSNAHMSLOS katastrophale Folgen: ethische, moralische, ökologische, ökonomische, gesundheitliche!