Wie ein AfD-Politiker Rechte unterstützt: Die Immobilien-Connection
Alexander Wolf finanziert als Alter Herr eine rechtsextreme Burschenschaft. Er ist Fraktionsvorsitzender der AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Schon vor dem ersten Einzug der AfD in die Hamburgische Bürgerschaft bei der letzten Wahl im Jahr 2015 räumte Wolf im Gespräch mit der taz ein, Alter Herr der besagten Münchner Burschenschaft zu sein. Weiter sagte er, dass diese Mitgliedschaft in der schlagenden Verbindung für ihn „kein Skandal, keine Geschichte“ sei.
In Bayern stuft der Verfassungsschutz die Danubia allerdings als rechtsextrem ein. Die entsprechenden Vorfälle, die zu dieser Einschätzung führten, seien aber, so sagte es Wolf, alle nach seiner aktiven Zeit als Burschenschafter vorgefallen. Wolf wurde nach dem Ende seines Studiums, das war 1994, Alter Herr. „Mit gutem Gewissen kann ich sagen, kein Mitglied einer beobachteten Struktur zu sein“, sagte Wolf.
Mit gutem Gewissen also? Auf der Homepage der Danubia erklärt die Verbindung: „Unsere Alten Herren (…) finanzieren auch unsere burschenschaftliche Arbeit und ermöglichen den Aktiven ein preisgünstiges Wohnen auf (sic!) unserem Haus.“ In der Regel tragen Haus- oder Wohnheimvereine diese Immobilien.
Immer noch Vereinsmitglied
Die Alten Herren finanzieren also Immobilien, über die Mitglieder der rechtsextremen Szene verfügen. Wolf engagiert sich seit Jahren in einem Verein, der die Förderung und Finanzierung einer Immobilie, die Rechte nutzen, zum Ziel hat.
Der Initiative AfD-Watch Hamburg, die die Aktivitäten der AfD beobachtet und über rechte Verbindungen der Partei und ihrer Mitglieder aufklärt, fielen hier gleich zwei zuständige Vereine auf: Danubia in München und der Wohnheimverein von Fäustle in Hamburg. 2009 haben sieben Alte Herren den Verein in Hamburg gegründet. Der Verein diene „ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken“.
Für die Gemeinnützigkeit scheint Wolf sich eingesetzt zu haben, sagt Felix Krebs von AfD-Watch Hamburg. Ihm fiel im Protokoll vom 17. Dezember 2016 auf, dass „der stellvertretende Vorsitzende und Schriftführer Alexander Wolf“ über „seine Aktivitäten für den Wohnheimverein“ berichtete, „insbesondere über die Kommunikation mit dem Finanzamt Hamburg und dem Verband für Studentenwohnheime in Bonn“. Immer wieder saß Wolf als stellvertretender Vorsitzender oder Schriftwart im Vorstand – bis zum 17. Dezember 2016.
Aus beruflichen Gründen legte Wolf damals die Ämter im Verein nieder, widmete sich ganz der Parteiarbeit. Er blieb aber Vereinsmitglied, sagt Krebs. Und darin sieht er die Bestätigung, dass der AfD-Politiker sich eben nicht von der rechtsextremen Vereinigung distanziert, sondern als Jurist „eine geheimdienstlich beobachtete Immobilie und Schulungsstätte der extremen Rechten“ weiter unterstütze.
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