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Wie ein AfD-Politiker Rechte unterstütztDie Immobilien-Connection

Alexander Wolf finanziert als Alter Herr eine rechtsextreme Burschenschaft. Er ist Fraktionsvorsitzender der AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Als Alter Herr mit einer rechtsextremen Burschenschaft verbandelt: AfD-Politiker Alexander Wolf Foto: dpa

Hamburg taz | Alexander Wolf, der Fraktionsvorsitzende der AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft, sucht die öffentliche Auseinandersetzung. Gern und immer wieder, wenn er zum Beispiel „linksextreme Umtriebe“, wie er das nennt, an staatlichen Schulen wähnt. Vornherum gibt er sich allerdings eher gemäßigt, im Hintergrund aber unterstützt Wolf, der für die Bürgerschaftswahl in Hamburg im Februar auf Listenplatz 2 kandidiert, eine rechtsextreme Verbindung: einen Verein nämlich, der die Burschenschaft Danubia­ in München mitträgt.

Schon vor dem ersten Einzug der AfD in die Hamburgische Bürgerschaft bei der letzten Wahl im Jahr 2015 räumte Wolf im Gespräch mit der taz ein, Alter Herr der besagten Münchner Burschenschaft zu sein. Weiter sagte er, dass diese Mitgliedschaft in der schlagenden Verbindung für ihn „kein Skandal, keine Geschichte“ sei.

In Bayern stuft der Verfassungsschutz die Danubia allerdings als rechtsextrem ein. Die entsprechenden Vorfälle, die zu dieser Einschätzung führten, seien aber, so sagte es Wolf, alle nach seiner aktiven Zeit als Burschenschafter vorgefallen. Wolf wurde nach dem Ende seines Studiums, das war 1994, Alter Herr. „Mit gutem Gewissen kann ich sagen, kein Mitglied einer beobachteten Struktur zu sein“, sagte Wolf.

Mit gutem Gewissen also? Auf der Homepage der Danubia erklärt die Verbindung: „Unsere Alten Herren (…) finanzieren auch unsere burschenschaftliche Arbeit und ermöglichen den Aktiven ein preisgünstiges Wohnen auf (sic!) unserem Haus.“ In der Regel tragen Haus- oder Wohnheimvereine diese Immobilien.

Immer noch Vereinsmitglied

Die Alten Herren finanzieren also Immobilien, über die Mitglieder der rechtsextremen Szene verfügen. Wolf engagiert sich seit Jahren in einem Verein, der die Förderung und Finanzierung einer Immobilie, die Rechte nutzen, zum Ziel hat.

Der Initiative AfD-Watch Hamburg, die die Aktivitäten der AfD beobachtet und über rechte Verbindungen der Partei und ihrer Mitglieder aufklärt, fielen hier gleich zwei zuständige Vereine auf: Danubia in München und der Wohnheimverein von Fäustle in Hamburg. 2009 haben sieben Alte Herren den Verein in Hamburg gegründet. Der Verein diene „ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken“.

Für die Gemeinnützigkeit scheint Wolf sich eingesetzt zu haben, sagt Felix Krebs von AfD-Watch Hamburg. Ihm fiel im Protokoll vom 17. Dezember 2016 auf, dass „der stellvertretende Vorsitzende und Schriftführer Alexander Wolf“ über „seine Aktivitäten für den Wohnheimverein“ berichtete, „insbesondere über die Kommunikation mit dem Finanzamt Hamburg und dem Verband für Studentenwohnheime in Bonn“. Immer wieder saß Wolf als stellvertretender Vorsitzender oder Schriftwart im Vorstand­ – bis zum 17. Dezember 2016.

Aus beruflichen Gründen legte Wolf damals die Ämter im Verein nieder, widmete sich ganz der Parteiarbeit. Er blieb aber Vereinsmitglied, sagt Krebs. Und darin sieht er die Bestätigung, dass der AfD-Politiker sich eben nicht von der rechtsextremen Vereinigung distanziert, sondern als Jurist „eine geheimdienstlich beobachtete Immobilie und Schulungsstätte der extremen Rechten“ weiter unterstütze.

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7 Kommentare

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  • 7G
    75064 (Profil gelöscht)

    Bis ich diesen Artikel las, dachte ich AfD-Politiker seien Rechte und unterstützten nicht nur welche.



    Man lernt jeden Tag dazu, selbst in der TAZ

    • @75064 (Profil gelöscht):

      Genau das habe ich auch gedacht. :-/

  • Vor 20 Jahren war es auf jeden Fall so, daß bei Danubia NPD-Kader und Fascho-Schläger ein- und ausgegangen sind, die an sich keinerlei Qualifikation hatten, in einer "Studentenverbindung" aktiv zu sein. Daher die abschätzige Bezeichnung als "Donaubauern", die Beobachtung (richtige, physische Überwachung, wie im Artikel erwähnt) durch den Verfassungsschutz und die Erwähnung in mehreren Jahresberichten. Ein paar Danuben wurde auch die Verbeamtung verweigert, wenn ich mich recht entsinne, und da hat's bestimmt nicht die falschen getroffen.



    Später haben die ein wenig ausgemistet, es gab auch ein paar Mitglieder, die chilenische Staatsbürger und nicht unbedingt "Blutsdeutsche" (aber natürlich Pinochet-Fanboys) waren - andererseits haben sie noch vor etwa 7 Jahren einen rausgeschmissen, weil der eine nicht ausreichend "deutsche" Freundin hatte. Dazu kommt natürlich, daß sie innerhalb der DB schon immer mit den Österreichern gepackelt haben.



    Kurz: Danube sein ist schon ausreichend schlimm. Daß ein Alter Herr im Wohnheimverein ist (den fast jede Verbindung hat), und daß jeder Wohnheimverein die Gemeinnützigkeit hütet und verteidigt, das ist hingegen eher normal.

  • Der Artikel hat etwas wenig Substanz!



    Was macht die Danubia, außer, dass diese eine Burschenschaft ist und wo ist diese entsprechend aufgefallen?

    • @Fridolin:

      de.wikipedia.org/w...nubia_M%C3%BCnchen

      das hilft weiter

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Opossum:

        Noch ein kleines Stückchen weiter:

        Der Millionendeal am rechten Rand.

        www.aida-archiv.de...l-am-rechten-rand/

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Vielen Dank für diesen Hinweis, das füllt einige Lücken in meinem Wissen.