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Neue Serien 2020Was guckst du?!

Lustiges, Gesellschaftspolitisches und Reales: Was die Serienwelt in diesem Jahr für Sie zu bieten hat. Hier einige Highlights.

Der ZDF-Mehrteiler „Bad Banks“ geht in eine zweite Staffel Foto: dpa

Die Machtkämpfe in „Game of Thrones“ sind endgültig ausgefochten, Piper hat ihre Haftstrafe in „Orange Is The New Black“ abgesessen und der letzte Mord in „How To Get Away With Murder“ ist vollbracht. Letztes Jahr haben eine Großzahl gefeierter Serien zu einem Ende gefunden. Doch auch 2020 gibt es wieder genug Stoff zum Binge-Watching. Bei den bisher angekündigten Serien, unabhängig ob von großen oder kleinen Streamingabietern oder den Öffentlich-Rechtlichen, wird dabei auf Altbekanntes gesetzt. Soll heißen: Häufig steckt hinter den neuen Serien ein Buch als Vorlage oder das gute alte „based on a true story“.

„Bad Banks“, Staffel 2

Die deutsch-luxemburgische Produktion von Christian Schwochow war 2018 eine positive Überraschung im Fernsehen. Die junge Investmentbankerin Jana Liekam (Paula Beer) beginnt einen neuen Job bei der Deutschen Global Invest. Dabei muss sie sich nicht nur mit den illegalen Machenschaften ihrer Kolleg*innen und Zwangsfusionierungen, sondern auch mit den sexistischen Strukturen der Finanzbranche auseinandersetzen. Selbst die stereotype Darstellung von koksenden schmierigen Bänkern tut der Serie keinen Abbruch – „Bad Banks“ war ein stabiler und unterhaltsamer Krimi. Während die erste Staffel sich damit beschäftigte, wie 2008 die Finanzkrise ausbrechen konnte, ist die Handlung der zweiten Staffel sechs Monate später angesiedelt und konzentriert sich auf die Start-up- und Fintech-Szene. Koksende schmierige Männer gibt es dort sicherlich auch.

Wann und Wo? Ab 6. Februar, Arte, und ab 8. Februar, ZDF. Ab Ende Januar in den Mediatheken

„Unorthodox“

Moderne Kleidung, weltliche Literatur und reden über Sexualität war Deborah Feldman in ihrer Jugend untersagt. Aufgewachsen in einer ultraorthodoxen jüdischen Glaubensgemeinschaft in Brooklyn, lebte sie ab ihrem 17. Lebensjahr in einer arrangierten Ehe und setzte sich später mit ihrem Sohn nach Berlin ab. So beschreibt die Schriftstellerin ihr Aufwachsen in ihrem autobiografischen Debütroman „Unorthodox“, der nun von der Regisseurin Maria Schrader („Deutschland 83“) verfilmt wird. Feldman spielt sich aber nicht selbst, sondern wird von der israelischen Schauspielerin Shira Haas verkörpert. Ob die Serie, die in Berlin gedreht wird, es auch schafft, die reflektierten und unaufgeregten Gedanken Feldmans aus ihrem New-York-Times-Bestseller unterzubringen, wird die größte Herausforderung werden.

Wann und Wo? Ab März 2020, Netflix

„Followers“

Viel ist über „Followers“ noch nicht bekannt. Nur so viel: irgendwas mit Instagram, Tokio und Frauen, die Träume haben. Als Schlagworte schon mal überzeugend, vor allem ist es in dem USA-Serien-Einheitsbrei immer mal eine nette Abwechslung, in Produktionen anderer Länder reinzugucken. „Followers“ ist nicht nur die erste Dramaserie von Mika Ninagawa, die international vor allem als Fotografin bekannt ist, sondern auch die erste japanische Netflix-Produktion.

Wann und Wo? Ab 27. Februar, Netflix

„Ich und die anderen“

Was passiert, wenn sich die anderen plötzlich so verhalten, wie wir uns das wünschen? Dieser Frage will die deutsche Sky-Serie auf den Grund gehen. Dabei mischt der Protagonist der Geschichte in jeder Folge die Karten für sich und die anderen neu. Dass das nicht immer gut gehen kann, sollte den Zu­schauer*innen klar sein. Sky verspricht mit der Serie von David Schalko („M – Eine Stadt sucht einen Mörder“) „eine Diskursserie, witzig und tragisch. Vielleicht sogar ein Genre, das es so noch nicht gibt“. Hohe Ansprüche, die sie sich da setzen.

Wann und Wo? Ende 2020, Sky

„Meine Geniale Freundin“, Staffel 2

Die Tetralogie der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante über das Leben zweier Freundinnen in Neapel ist so ein Erfolg, man könnte fast von einem zweiten Harry Potter sprechen. Der Schreibstil ist genial, die Themenbandbreite groß und die beiden jungen Mädchen sind interessante Figuren. Die Übersetzung des ersten Bandes als Serie ist gut gelungen und geht nun auch in Deutschland weiter.

Wann und Wo? 2. Januar, Magenta TV

„Hunters“

Es ist 1977 in New York, Hunderte ehemalige Nazi-Offiziere haben sich in den USA versteckt, um eine Art „Viertes Reich“ aufzubauen. Nicht jedoch, wenn es nach den „Hunters“ geht. Die Jäger wollen unter der Führung von Meyer Offerman (Al Pacino) den Faschos das Leben zur Hölle machen. Hört sich alles ein bisschen nach „Inglourious Basterds“ an, doch Regie der neuen Amazon-Prime-Serie hat glücklicherweise nicht Quentin Tarantino geführt. Entwickelt wurde sie von Newcomer-Autor David Weil, produziert von Jordan Peele („Get Out“). Für Al Pacino, der aktuell für einen Golden Globe für seine Nebenrolle im Netflix-Film „The Irishmen“ nominiert ist, ist es im Übrigen die erste Hauptrolle in einer Serie.

Wann und Wo? Noch ohne Termin, Amazon Prime

„Make The Cut“

Dass Heidi Klum auch Castingshows machen kann, die nicht frauen- und dickenfeindlich sind, hat sie jahrelang mit „Project Runway“ gezeigt. Bei der US-Show hat sie in 16 Staffeln nach neuen Designertalenten gesucht. Nachdem Klum und Moderator Tim Gunn die Show 2018 verlassen haben, kommen sie nun mit „Make The Cut“ bei Amazon Prime zurück. Dort soll das beste neue Modelabel gefunden werden – also eine Mischung aus „Project Runway“ und „Die Höhle der Löwen“. Wir hoffen auf unanspruchsvolle Unterhaltung, für die man sich nicht schämen muss beim Zuschauen.

Wann und Wo? Noch ohne Termin, Amazon Prime

„Unterleuten“

In einem Dorf in Brandenburg soll eine Windparkanlage gebaut werden, doch nicht alle Bewohner*innen sind gleichermaßen von dem Plan überzeugt. Das ist die Ausgangslage von Juli Zehs gleichnamigen Bestseller-Roman, der nun vom ZDF verfilmt wird (unter anderem mit Charly Hübner und Bjarne Mädel). Um noch mehr Konflikt in die dichte Erzählung zu bringen, könnte man die Handlung in die Post-Greta-Zeit verlegen.

Wann und Wo? Noch ohne Termin, ZDF

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2 Kommentare

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  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    streaming ist wie ständig fleisch essen - ressourcenhungrig, unökologisch, geht nicht für 8 milliarden, wird aber weiter vorangetrieben.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      ... aber die Tierquälerei hält sich dabei in Grenzen. ;)