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Studie zum Meeresspiegelanstieg„Ein halber Meter entscheidet“

Neue Daten legen nahe, dass der steigende Meeresspiegel mehr Menschen bedroht. Gefahr droht aber weniger in Norddeutschland als in Asien.

Überflutungsgefahr in Asien: Die roten Gebiete liegen 2050 niedriger als die höchste Flut des Jahres Screenshot: coastal.climatecentral.org
Malte Kreutzfeldt
Interview von Malte Kreutzfeldt

taz: Herr Latif, gerade hat eine neue Studie für Aufsehen gesorgt. Darin heißt es, dass weitaus mehr Menschen vom Meeresspiegelanstieg betroffen sein werden, als bisher angenommen. Warum ist das so?

Mojib Latif: Beim Meeresspiegel haben die Wissenschaftler die Prognose gar nicht geändert. Sie haben aber die Informationen über das Land an der Küste verbessert. Bisher wurde mit Satellitendaten gearbeitet, die recht ungenau waren. Die konnten oft nicht unterscheiden, ob da freies Gelände ist oder Bäume oder Häuser stehen. Da gibt es leicht Unsicherheiten von ein paar Metern. Auf Basis eines neuen Höhenmodells wurde jetzt berechnet, dass in diesem Jahrhundert etwa dreimal so viele Menschen vom Meeresspiegelanstieg betroffen sein könnten wie bisher angenommen.

Im Interview: Mojib Latif

Mojib Latif, 65, gehört als Professor für Maritime Meteorologie am Helmholtz-Zentrum in Kiel zu Deutschlands führenden Klimaforschern

Teilweise war zu lesen, dass weite Teile Norddeutschlands schon 2050 unter Wasser stehen. Ist das ein realistisches Szenario?

Nein. Denn die Studie berücksichtigt nur das natürliche Terrain, keinen Schutz wie Deiche. Real werden in Deutschland darum weniger Menschen betroffen sein, weil man hier schon Küstenschutz betreibt und das auch in Zukunft tun wird. Das Risiko für temporäre Überflutungen steigt zwar auch hier, aber viel größer ist das Problem in ärmeren Ländern.

Wie ist die Situation dort?

Viele Länder in Asien oder Afrika haben, anders als die Industrieländer, oft nicht die Mittel, sich anzupassen. Da ist die Verletzlichkeit der Bevölkerung größer, da entscheidet ein halber Meter mehr oder weniger dann tatsächlich über Sein oder Nicht-Sein.

Was folgt daraus?

Es ist eine große Ungerechtigkeit, dass die Länder, die am wenigsten Treibhausgase ausgestoßen haben, am meisten unter dem Klimawandel leiden. Es gibt zwar den Beschluss, einen Klimafonds einzurichten, mit dem die Industriestaaten die ärmeren Länder bei der Anpassung unterstützen, aber am Ende des Tages ist da viel zu wenig Geld drin. Dabei ist die Lage wirklich dramatisch.

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35 Kommentare

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  • Ja - diese Berichte werden leider auch ihre Realität finden.



    Das Problem ist ein globales und die Ursachen sind rund um den Globus.



    Die EU ist der einzige nennenswerte Wirtschaftsraum, der die CO2 Emissionen in den letzten Jahrzehnten deutlich reduziert hat. (Was richtig und notwendig ist) Trotzdem hat der CO2 Ausstoß auf globaler Ebene signifikant zugelegt.



    Das global abgestimmte gemeinsame Handeln ist erfolgskritisch - lokaler Aktionismus nicht.

  • Vielleicht sollten die Menschen in den betroffenen Regionen Asien oder Afrika mal ihre Geburtenrate überdenken. Dann klappts auch mit der Umwelt.

    • @Der Erwin:

      "sollten die Menschen in [...] Asien oder Afrika mal ihre Geburtenrate überdenken."

      Warum sollten die das tun?



      Würde das den Meeresspiegel wieder senken?



      Verursacher des Problems sind doch die Dreckschleudern Europa und Nordamerika.

      Wenn wir mal unser Überfressen, sinnloses Konsumieren, Autofahren, Fliegen etc. überdenken würden,



      Dann klappts vielleicht auch mit der Umwelt.

      "Das Problem lautet Überbevölkerung."

      Nein. Das Problem lautet unsere Überbeanspruchung der Ressourcen!

      • @Pierre d'Angle:

        Richtig, der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums soll "rauchen", damit die wahren Verursacher des Klimawandels ihr "Monopolyspiel" weiter spielen können; auch wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre schon bei 415 ppm angelangt ist. Rund ein Fünftel der gesamten deutschen CO2-Emissionen stammt aus Braunkohlekraftwerken. In keinem anderen Land der Welt wird mehr Braunkohle verbrannt. Deutsche Braun- und Steinkohlekraftwerke blasen jährlich 352 Millionen Tonnen CO2 in die Luft, was mehr als ein Drittel der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen ist.

        Das natürlich entstehende CO2 stellt kein Problem für das Klima dar, sondern der Kohlenstoff aus dem Karbonzeitalter, den man "befreit" und in die Atmosphäre bläst. Besonders der börsennotierte Energieversorgungskonzern RWE macht da an vorderster Stelle in Deutschland mit. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromproduktion von RWE lag im Jahr 2008 bei mageren 2,4 Prozent - "kein Unternehmen in Europa bläst mehr CO2 in die Luft" - hat Spiegel online schon 2009 geschrieben. Wir haben jetzt 2019, aber immer noch hält RWE AG hartnäckig an der schmutzigen Kohle fest und möchte dafür sogar einen Wald vernichten. 'RWE Power AG', da erkennt man ja schon an 'AG' worum es eigentlich wirklich geht.

        Der Klimawandel lässt den Boden der russischen Permafrost-Regionen immer weiter auftauen und so kommen Knochen und Kadaver von den Eiszeit-Einwohner der sibirischen Tundra zum Vorschein. Während die Stoßzähne der Mammuts schon aus dem tauenden Eis schauen, versuchen die Klimazerstörer alles, um ihr "Monopolyspiel" Wirtschaftswachstum weiter spielen zu können - und schrecken auch nicht davor zurück, die Wahrheit zu verfälschen, damit der naive Bürger weiterhin an das Märchen vom Wirtschaftswachstum glaubt, das auch ihm ein sorgenfreies Leben ermöglicht.

        Nicht die armen Menschen in asiatischen und afrikanischen Ländern haben den Klimawandel verursacht, sondern die "Gier" der Manager nach immer mehr Wirtschaftswachstum.

        • @Ricky-13:

          Der Klimawandel ist kein historisches sondern ein zukünftiges Problem, daher wurde er nicht in der Vergangenheit gemacht sondern in dem heute und morgen.



          Damit kann sich kein Land von einer Verantwortung freisprechen. In diesem Sinne ist es nur fair darauf hinzuweisen, dass nicht Deutschland sondern China und Indien die meiste Kohle verbrauchen und darüber hinaus massiv die Kohlenutzung ausweiten. Ich weiß, ist keine Antwort aber es relativiert plakative Aussagen.

    • @Der Erwin:

      Die Bevökerung müßte sch bei dem jetzigen CO2 Ausstoß dort ver-500-fachen um an ihren Ausstoß heranzukommen. Da isses effektiver wenn Sie ihren Ausstoß halbieren und den Ärmsten zusätzlich von ihrer CO2-Torte etwas abgeben würden

    • @Der Erwin:

      Vielleicht sollten Sie mal den ökologischen Fußabdruck der Menschen hierzulande sowie in den anderen sogenannten westlichen Ländern und den aus Europa predigenden Katholizismus und hiesigen Antifeminismus reflektieren, ehe Sie sich in kolonialistisch-paternalistischer Manier aus dem Fenster lehnen.

      • @Uranus:

        Das Problem lautet Überbevölkerung. Und die wird nicht hier verursacht.

        • @Der Erwin:

          Im Vergleich zu Afrika ist Europa, wenn mensch so wollte, "überbevölkert".



          Bevölkerungsdichte:



          Europa 75 Einwohner/km²



          Afrika 30,51 Einwohner/km²

        • @Der Erwin:

          Ihre Reduzierung auf eine Ursache ist verfälschend. Gehen Sie auf die Entgegnungen von mir, in denen ich Bezüge zu hiesigen Lebensstilen, Politik, Ideologien und internationaler Einflussnahme anmerke, noch ein?

          • @Uranus:

            Solange wit alle dafür sorgen, dass die Lebensbedingungen in Afrika sich nicht verbessern und dass niemand von dort seinen Wohnort in Gegenden mit höherem co,2 Ausstoß per capita verlegt, haben sie recht.

            • @Der Erwin:

              Ein bisschen ausführlicher:



              * Armut und Bevölkerungswachstum stehen im kausalen Zusammenhang.



              * Nachkommen dienen in Staaten mit kaum vorhandenen Sozialsystem als Alterssicherung



              * Ohne Absicherung, Bildung und Wohlstand wird sich Bevölkerungswachstum kaum vermindern. Ihre Vorstellung ist also falsch.



              * Derzeit beuten die kapitalistischen Zentren die kapitalistischen Ränder aus. Da hilft auch keine "Entwicklungszusammenarbeit". Die ist ein Tropfen auf den heißen Stein, verlogen (erst ausbeuten und dann helfen?) und darin hinderlich, dass die Länder eigene Strukturen aufzubauen.



              * Worauf will ich mit dem Katholizsimus hinaus? Von Europa/Vatikan aus wird Verhütung und Sexualaufklärung verhindert.



              Auf folgendes sind Sie noch gar nicht eingegangen: Wie sehen Sie den ökologischen Fußabdruck Deutschlands und der anderen "westlichen Länder"? Wie ökologisch verhalten Sie sich? Leben Sie vegan? Verzichten Sie auf eigenes Auto und Flugreisen? ... Da Sie von Anderen Familienplanung fordern, haben Sie das auch konseuquenter Weise selbst verfolgt?



              Zum Schkluss: Berücksichtigen Sie den Fakt, dass die Bevölkerungszuwachsaten zurückgehen? Siehe:



              "Seit dem Wendepunkt 1962/63 sinkt hingegen die Wachstumsrate und seit 1989 auch der absolute Zuwachs."



              de.wikipedia.org/w...kerungsentwicklung

        • @Der Erwin:

          " Das Problem lautet Überbevölkerung. Und die wird nicht hier verursacht."

          Es ist zwar richtig, dass die Überbevölkerung ein großes Problem darstellt, aber ab einer gewissen Zahl an Menschen kann man da nicht mehr viel dran ändern. Es wird so weitergehen, bis Naturkatastrophen, atomare Kriege oder Seuchen dem ein Ende bereiten. Im Jahr 1900 hatten wir 1,6 Milliarden Menschen und heute, gerade einmal 119 Jahre später, sind wir schon bei rund 7,8 Milliarden Menschen angelangt. So etwas nennt man exponentielles Wachstum, obwohl es eher superexponentielles Wachstum heißen sollte. Es hört aber nicht auf, denn jedes Jahr kommen rund 83 Millionen Menschen hinzu. 83 Millionen Menschen, also etwa soviel wie ganz Deutschland an Einwohner hat. Wer etwas Mathematik beherrscht, der weiß, dass der Exponent bei dem exponentiellen Wachstum dabei natürlich auch immer größer wird. Was will man also dagegen machen? Die Chinesen haben es mit ihrer "Ein-Kind-Politik" probiert; mit dem Ergebnis, dass Mädchen abgetrieben wurden oder schlimmeres. In China - wie in vielen Ländern - gelten Söhne nämlich als ein Garant für die Eltern, um im Alter nicht hungern zu müssen. Heute finden 40 Millionen junge chinesische Männer keine Frauen und "klauen" sich schon welche aus ärmeren asiatischen Ländern - wie z.B. aus Vietnam. China versucht mit einem aggressiven Wirtschaftswachstum die eigene Bevölkerung zwar aus der Armut zu holen, das Klima wird dabei aber noch mehr zerstört.

          Armut und soziale Ungerechtigkeit sind das wahre Problem. Wären die Menschen in diesen Länder sozial abgesichert, dann hätten sie auch nicht so viele Kinder. Dann kommt noch hinzu, dass einem armen Land nach dem anderen "Freihandelsabkommen" diktiert wurden, die ihre heimische Produktion vernichtet und ihre Märkte zur Beute westlicher Agrarmultis und Industriekonzerne gemacht haben (siehe z.B. Afrika). Soziale Politik muss endlich auf der Tagesordnung stehen und ein BGE muss her - nicht nur europaweit, sondern weltweit.

          • @Ricky-13:

            Das mag alles sein. Allerdings macht es keinen Sinn, wegen etwas Erderwärmung in Panik zu verfallen, und gleichzeitig die die Menschheit bedrohende Bevölkerungsexplosion in der Dritten Welt mit einem Achselzucken zur Kenntnis zu nehmen

            • @Der Erwin:

              "wegen etwas Erderwärmung in Panik zu verfallen"



              Ich glaube, Sie begreifen die Ausmaße nicht. Das Klima ist ein hochkomplexes, dynamisches System. Nach heutigem Stand der Wissenschaft kann es sich unumkehrbar soweit erhitzen, dass die Erde für die Menschen und unzählige Tiere unbewohnbar wird.



              Sie sollten sich belesen und hierzu seriöse Quellen raussuchen.

            • @Der Erwin:

              Sie haben anscheinend nicht begriffen, was ich geschrieben habe. Bei rund 7,8 Milliarden Menschen, die es momentan auf der Welt gibt, gibt es kein "Zurück" mehr. Wenn man die Exponentialfunktion erst mal mit einer großen Zahl "gefüttert" hat, und eine gewisse Zeit abwartet, dann spuckt sie immer größere Zahlen aus. Die UNO erwartet bis 2030 8,5 und bis 2050 9,7 Milliarden Menschen weltweit.

              "… Bevölkerungsexplosion in der Dritten Welt mit einem Achselzucken zur Kenntnis zu nehmen."

              Ich hatte nicht von der Dritten Welt gesprochen, denn die VR-China ist kein armes Entwicklungsland, sondern ein Land was jetzt schon Europa und die USA in den Ingenieurwissenschaften überrundet hat. Die VR-China hat 1,4 Milliarden Einwohner. Von der Weltbank wird China seit 2016 zu den Staaten mit einem Einkommensniveau im oberen Mittelfeld gerechnet. Seit 2010 ist China der Staat mit der umfangreichsten Warenausfuhr und gemessen an der Kaufkraftparität seit 2016 die größte Volkswirtschaft der Welt. Das jährliche Wirtschaftswachstum lag zwischen 2010 und 2017 im Durchschnitt bei 6,7 Prozent. Da liegt aber schon das nächste Problem, denn wie ich schon weiter oben geschrieben hatte, ist die Gier der Wirtschaft nach immer mehr Energie, um Dinge zu produzieren die kein Mensch aber wirklich benötigt, der Grund für den Klimawandel - und auf dieses "Pferd" ist China jetzt auch gesprungen. Man müsste das Wirtschaftswachstum weltweit stoppen, dann würde der Klimawandel vielleicht noch etwas Erbarmen mit dem Homo sapiens haben und ihn noch einige Zeit am Leben lassen. Das Ende ist aber ohnehin schon nah, denn mehr als 10 Milliarden Menschen verträgt der Planet ohnehin nicht auf Dauer - so gesehen ist Ihr Einwand (Bevölkerungsexplosion) zwar berechtigt, aber wie gesagt, nicht mehr aufzuhalten.

              Ich hoffe, dass Greta Thunberg noch mehr Kids zum demonstrieren auf die Straße bringt, damit die Politiker und Manager endlich begreifen, dass man mit dem Klima kein Monopolyspiel veranstalten darf.

  • Na, is doch super, dass wir das jetzt schon wissen.



    Vielleicht sollten wir mit dem deichbau lieber schonmal anfangen.

    • @Hannes Petersen:

      Ja, das wäre klug. Ich fürchte, vorher wird aber noch viel Wasser den Rhein runterfliessen bevor damit angefangen wird.

  • Der interaktive Teil funktioniert noch nicht für Europa, egal an welchem Regler ich drehe, gibt es immer das gleiche Ergebnis, 2030 oder 2100, optimistisch oder worst case, alles eins.



    Finde die Karte hier besser:



    flood.firetree.net/

  • Musste man, um das zu wissen, erst eine Studie abwarten?



    Wer einmal über die niederländischen Deiche spaziert ist, weiß, dass dort weniger Gefahr droht als selbst in Norddeutschland, wo noch Geest ist. Vom Trikont ganz zu schweigen.

    Ja, mit der Scheiße werden die Klimakämpfer leben müssen. Die Konsequenzen aus unserem falschen Leben werden überhaupt nicht hier ankommen, sondern von den Menschen im Trikont wahrgenommen werden bzw. werden sie ja schon.

    Insofern finde ich auch die bisherigen heutzutage propagierten Lösungsansätze, die alleine mit dem Predigen vom Verzicht zumeist einhergehen, lächerlich. Auf was sollen denn die Menschen in den ärmsten Regionen der Welt denn noch verzichten?

    • @Age Krüger:

      "Auf was sollen denn die Menschen in den ärmsten Regionen der Welt denn noch verzichten?"

      Auf die vielen, vielen, vielen Nachkommen, die sie in die Welt setzen

      • @Der Erwin:

        "DIE Anderen" sind schuld?

        • @Uranus:

          Es sind die schuld, die schuld sind. Sehen sie sich die Fertizilitätsrate an.

          • @Der Erwin:

            Wer Kinder gebärt, wäre schuld? So einfach geht Ihre Sündenbocksuche? Welche Bedingungen herrschen für eine solche "Fertizilitätsrate" vor? Welche ...? ... Um micht nicht zu wiederholen, verweise ich auf meinen Kommentar weiter oben.

    • @Age Krüger:

      Seriös geht anders: Wenn man sich Pegelstände anschaut, z.B die letzten 100 Jahre in Cuxhaven(www.bsh.de/DE/DATE...n_node.html)zeigen diese in den letzten 100 Jahren eine Zunahme von ca. 2 mm pro Jahr, d.h. 20 cm im Jahrhundert. Eine Zunahme wegen globaler Erwärmung ist nicht feststellbar. Andere Pegeldaten stützen dies (www.psmsl.org/data/obtaining/map.html). Bis 2050 ist mit einem Anstieg von ca. 6cm zu rechnen, was auch der Herr Latif weiß, der sich daher sehr vorsichtig äußert, hatte ja schon viel Pech mit der "kein-Schnee-und-Eis-mehr" Prognose. Deswegen braucht niemand verzichten und deswegen wird niemand in der 3. Welt verzichten. Im Gegenteil sind die Leute dort begierig, ihren "CO2-Footprint", d.h. Lebensstandard zu erhöhen. Wer mag es ihnen verdenken. Diese "Studie" dient einzig im Sinne Gretas dazu, Menschen in Panik zu versetzen.

      • @Fakten?:

        Sie zitieren falsch. Ihr Satz „ Eine Zunahme wegen globaler Erwärmung ist nicht feststellbar“ ist in der angegeben Quelle nicht getätigt worden. Auch nicht inhaltlich. Sie geben null wissenschaftliche Aussagen wieder sondern nur ihre ganz persönliche Wahrheit.

      • @Fakten?:

        Alternative Fakten?

        • @tomás zerolo:

          Nein, keine "alternativen Fakten", daher auch die beiden links, bei denen der des Lesens Mächtige sich selber schlau machen kann. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) betreibt die Mess-Stelle Cuxhaven, die seit über 100 Jahren den Pegelstand misst. Permanent Service for Mean Sea Level (PSML) PSMSL is the global data bank for long term sea level change information from tide gauges and bottom pressure recorders. Über die Seite kann man auf die Mess-Daten der weltweiten Mess-Stellen zugreifen. Selbst der 5.IPCC-Bericht von 2014/2015 gibt einen Anstieg von 19cm +-2cm für die Zeit von 1901 bis 2010 an. Lass mich doch bitte wissen, aufgrund welcher Schlussfolergung Du zu der Erkenntnis gelangt bist, dass BSH, PSML und IPCC "alternative Fakten" verbreiten, denn die zitiere ich nur.

          • @Fakten?:

            Wenn ich Ihr "wall of text" richtig interpretiere unterstellen Sie einen linearen zusammenhang zwischen Zeit und Meeresspiegel.

            Mit anderen Worten, und etwas salopp, "dass es in den nächsten 100 Jahren genauso weitergeht wie in den letzten".

            Finde den Fehler.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Fakten?:

        "Seriös geht anders: , .... Eine Zunahme wegen globaler Erwärmung ist nicht feststellbar. "

        Bis jetzt sind im Anstieg der Pegeldaten im Wesentlichen nur die Effekte der thermiscen Expansion des Wassers zu sehen. Deutlichere Effekte werden sich erst zeigen, wenn das Landeis in größerem Umfang schmilzt. Schmelzendes Seeeis hat keinen Effekt auf den Pegel, wie Sie mit Eiswürfeln in einem Wasserglas selbst prüfen können.

        Dazu aus dem Kapitel "Sea Level Rise" aus dem IPCC Bericht [1]



        "It is very likely that the rate of global mean sea level rise during the 21st century will exceed the rate observed during 1971–2010 for all Representative Concentration Pathway (RCP) scenarios due to increases in ocean warming and loss of mass from glaciers and ice sheets."

        Dass es durch höhere Temperaturen in der Atmosphäre einen größeren Eintrag von Landeis ins Meer geben wird ist allerdings nicht so einfach, wie es zunächst scheint, weil es zwei gegenläufige Effekte wirken: wird es wärmer, schmilzt mehr Eis aber durch höhere Verdunstung über dem Meer kann auch mehr Niederschlag über Land dazu führen, dass mehr Wasser im Landeis gebunden wird.

        "Estimates of the contribution of the Antarctic ice sheets to sea level over the last few decades vary widely, but great strides have recently been made in reconciling the observations. There are strong indications that enhanced outflow (primarily in West Antarctica) currently outweighs any increase in snow accumulation (mainly in East Ant-arctica), implying a tendency towards sea level rise. Before reliable projections of outflow over the 21st century can be made with greater confidence, models that simulate ice flow need to be improved, especially of any changes in the grounding line that separates floating ice from that resting on bedrock and of interactions between ice shelves and the ocean." [1]

        [1] www.ipcc.ch/site/a...hapter13_FINAL.pdf

        • @83492 (Profil gelöscht):

          "... wird es wärmer, schmilzt mehr Eis aber durch höhere Verdunstung über dem Meer kann auch mehr Niederschlag über Land dazu führen, dass mehr Wasser im Landeis gebunden wird."



          Meinen Sie das Eis da?



          twitter.com/ZDFheu...177826269360201728



          ;)

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Hier sind Daten von Cuxhaven, die bis 1843 zurückgehen (tidesandcurrents.n....shtml?id=140-012), ein linearer Trend von ca. 2mm je Jahr, auch vor Beginn der Industrialisierung. Das ist zugleich ein Indikator dafür, dass für den Meeresspiegelanstieg weitere Mechanismen wirken, die noch nicht identifiziert sind. Auch der jetzt 20jährige Hiatus wirkt sich nicht auf den gleichmäßigen Pegelanstieg aus, ebensowenig wie die seit über 35 Jahren stattfindende Abkühlung des Südpolarmeeres. Natürlich wirkt sich abschmelzendes Landeis schon jetzt aus, das Gletscherwasser landet schließlich im Meer. Jedoch ist das ein Prozess, der extrem lange dauert. Um wieviele Jahrhunderte hatte sich der Herr Professor Rahnsdorf bei den Himalaja-Gletschern verrechnet? 3? Eine Meerespiegelerhöhung von 1,2 Meter bis 2050 bedingt eine sofortige Verzwanzigfachung des jährlichen Anstiegs (4cm statt 2mm). Bei einer Verzehnfachung bliebe es bei 60cm und die Katastrophe fiele aus. Aus den Messdaten deutet nichts auf einen derartigen Anstieg hin. Hinweise dafür findet man nur in Simulationen, aber hier gilt: garbage in, garbage out. Das gilt auch für die sogenannte "Studie".

        • @83492 (Profil gelöscht):

          indications, models […] need to be improved… before reliable projections […] can be made with greater confidence



          :-D



          -- ist das Wissenschaft, oder kann das weg?

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @Mzungu:

            "-- ist das Wissenschaft, oder kann das weg?"



            Ich würde sagen: das ist Wissenschaft. Anders als bei Ideologie versucht man, die Annahmen und Methoden auf denen die Ergebnisse beruhen zu hinterfragen. Und hier wird das gemacht.

            Zusammengefasst:



            * quantitative Aussagen zum Anstieg sind mit einem großen Fehler behaftet



            * die Menschheit führt aber gerade ein Großexperiment zur Überprüfung durch, in wenigen Jahren wissen wie mehr.