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Nachdem wir den Start der Zellenfertigung um ein paar Jahre verschlafen haben, und Asien nun uneinholbar vorne liegt, wäre es taktisch weit besser, beim nächsten Rennen, der Wasserstoffwirtschaft, beizeiten in die Gänge zu kommen.
Die Schlafmützen in der Autoindustrie sollten besser ihre Verbrenner, das Einzige, was sie können, auf CNG umrüsten. Mit Biomethan betankt tut das den Arbeitsplätzen und auch dem Klima gut.
Der Kommentar zur Elektromobilität und zum Auftritt des amtierenden Wirtschaftsministers hätte - in Spiegelstrichen - so lauten müssen:
- Regierung und Industrie sind einig: Neue Produktionsmittel (Elektromobilität) werden erst aufgebaut, wenn die alten (Verbrennungstechnologie) komplett und renditebringend aufgebraucht sind.
- Die Industrie entwickelt nichts aus Marktinteresse sondern nur auf Basis von Forschungs- und Fördergeldern (Steuermittel).
- Frühstück geht vor Arbeit (Ist das tarifrechtlich gesichert?).
- Die TAZ kann weder kritisch noch ökonomisch und leider auch nicht links kommentieren.
Was hat E-Mobilität mit Autonomen Fahren zu tun? Und mal die Produktpipeline der deutschen Hersteller angeschaut? In 2 bis 3 Jahren wird es ein breites Angebot geben und höchstwahrscheinlich wird das Problem der Käufer sein. Oder sieht jemand, dass der Markt für E-Mobilität gerade signifikant vorhanden ist?
Ehrlich gesagt halte ich den Rückstand beim Autonomen Fahren für viel gefährlicher zu z.B. waymo
Verkehr und Industrie zukunftsfest machen? Mit zusätzlichen CO2 Emissionen? Natürlich! Klimaziele sind ja so was von Retro!
Mit der gleichen Begründung werden demnächst auch die Luftkissentransport-"Schiffe" der Industrien an Rhein, Elbe, Mosel...gesponsert? Wegen den zukünftig absehbaren Niedrigwässern dieser Flüsse! Oder deren Ausbaggerungen, oder im Flussbett zu verlegende Rohrleitungen für die Produktverteilung als Rettung des Industriestandortes verteidigt?
Da muss man dann wohl durch, wenn man mit dem Kopf im Sand nach "zukunftsfesten" Lösungen sucht, die auf Reparatur und nicht Schadensvermeidung angelegt ist!
Der Anteil der erneuerbaren Energie hat im vergangenen Jahr um 55% zugenommen. Super! Weniger super ist, dass damit lediglich die Energieexportquote gestiegen ist, weil weder Kohle noch Braunkohle reduziert wurden.
Die Erneuerbaren sind zudem alle auf Biolandhöfen gewachsen: nachhaltig und CO2 neutral??
Der Altmeyer will Tesla im Saarland ansiedeln, zwecks Batteriebau.
Gespräche darüber soll es schon geben.
Als Anreiz winkt der Saarländer jetzt mit den Milliarden.
Das jedenfalls sieht jetzt so aus. Da er gerade jetzt den Geldsack öffnet.
Schliesslich braucht der Tesla Mensch ja Geld für seinen geplanten Mondtourismus.
Nu, Politik hat sich eigentlich nicht um Unternehmensentscheidungen zu kümmern. Die kann Verkehrskonzept, wie Öffis festlegen. Aber das kann man den Unternehmen nicht vorwerfen.
Anderseits, in Norwegen fahren neben den Teslas auch ne Menge e Autos aus deutscher Produktion. Sooo schläfrig sind die dann doch nicht. In D gibt es einfach noch (?) keinen Markt dafür, da der politische Gestaltungswille fehlt.
"Die heimische Autoindustrie hat den rapiden Umstieg vom Verbrennungsmotor hin zum elektrischen Fahrzeug, der sich derzeit in vielen Ländern beobachten lässt, verpasst,"
Und das ist -mit gewissen Einschränkungen- wohl auch gut so. Keine augendeckelklappernd hingenommene Sklavenarbeit für endliche Ressourcen, keine neuen Rogstoffkriege in eben diesen Ländern nötig zu haben, das ist gut so!
@90857 (Profil gelöscht) Der Ressourcenverbrauch ist weitgehend unabhängig von Verarbeitungsstandort, die Ölreserven sind ebenso endlich, und die Kriege darum auch noch nicht alle geführt.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar E-Mobilität in Deutschland: Altmaier kommt zu spät
Die bräsige Autoindustrie hat den Umstieg aufs E-Auto verpasst. Den Vorsprung anderer aufzuholen, wird mehr kosten als Altmaiers Milliarde.
Die heimische Autoindustrie sucht erst jetzt Anschluss an den Elektrotrend Foto: dpa
Dieser Kommentar braucht eine Kurzreportage, denn das Problem der deutschen Industrie- und Verkehrspolitik (leider ist das ja hierzulande dasselbe) lässt sich am besten im Auftritt des Wirtschaftsministers Peter Altmaier von der CDU erleben: Da klettert am Dienstag dieser wuchtige, überaus selbstbewusste Mann bei einer Industriekonferenz aufs Podium, zieht sein Jackett aus und krempelt die Ärmel hoch. Dann redet er. So, heißt das, jetzt pack ICH mal das Problem an.
Das Problem heißt: Die Zukunft Europas als technologisch weltweit führender Industriestandort ist gefährdet, Arbeitsplätze und Wohlstand sind bedroht. Die heimische Autoindustrie hat den rapiden Umstieg vom Verbrennungsmotor hin zum elektrischen Fahrzeug, der sich derzeit in vielen Ländern beobachten lässt, verpasst, weil sie gerade mit 200 PS und 180 km/h auf der Autobahn unterwegs war. Politisch zu wuchtig und ökonomisch zu selbstbewusst verhinderte sie Maßnahmen der Regierung, die sie auf die Spur gebracht hätten – ambitionierte Ziele für niedrigere Kohlendioxid-Werte etwa. Und nun haben wir den Salat. In Sachen E-Mobilität sind die europäischen, am wenigsten die deutschen, Hersteller weltweit derzeit nicht konkurrenzfähig.
Wesentliche Teile der Wertschöpfungskette haben sie nach Asien und die USA abgegeben. Die Batteriezellen, Herzstück von Elektrofahrzeugen, kaufen die Europäer gänzlich in Asien ein. Und die interessantesten Entwicklungen im autonomen Fahren kommen aus den USA. Das aufzuholen wird mehr kosten als die eine Milliarde, die der Wirtschaftsminister jetzt in seinem Haushalt gefunden hat. Und es wären mutigere politische Schritte nötig, um den Verkehr und die Industrie in Deutschland zukunftsfest zu machen. Einen Ausbau der erneuerbaren Energien etwa, der nicht nur aufs Geld guckt. Oder Investitionen in den öffentlichen Verkehr. Die Verkehrswende ist schließlich viel mehr als nur der Austausch der Antriebe in Pkws.
Übrigens: Zu seiner Rede auf der Konferenz kam Altmaier 20 Minuten zu spät. Er musste erst noch frühstücken.
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Kommentar von
Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 72, schreibt über Rohstoffthemen, Chemie und gerne auch den Wald. (Mit-)Autorin verschiedener Bücher, zuletzt eine Stoffgeschichte über Seltene Erden.
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