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Benennung von FleischersatzproduktenVeganes Rinderfilet sagt man nicht

Ob fleischloses Cevapcici oder vegetarische Salami: Im Haus von CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt gibt es Streit über die zulässigen Namen.

Sieht wie eine aus, soll aber nicht vegane Curry-Wurst heißen Foto: dpa

Berlin taz | Für sein vegetarisches Cordon Bleu muss sich Rügenwalder Mühle künftig einen neuen Namen ausdenken – zumindest wenn es nach dem neuen Entwurf des Leitsatzes zur Benennung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln geht, den die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission formuliert hat. Danach darf das vegane Schnitzel seinen Namen behalten, das fleischfreie Cevapcici hingegen nicht.

Die Logik dahinter: Allgemei­ne Fleischbezeichnungen wie Frikadelle, Schnitzel oder Steak sind weiter erlaubt, solange sie als vegetarisch deklariert werden. Spezifischere Begriffe, die zum Beispiel Fleischstücke oder bestimmte Tierarten beschreiben, dürften dagegen nicht mehr verwendet werden. „Beim veganen Rinderfilet hört der Spaß einfach auf“, sagt ein Sprecher des Deutschen Fleischerverbandes, der sich in der Kommission gegen die Zulässigkeit von „Fleischbegriffen“ eingesetzt hat.

Die Leitsätze im Deutschen Lebensmittelbuch legen fest, wie bestimmte Nahrungsmittel beschaffen sind – was also auch in Schokopudding oder Kartoffelbrei drin sein darf, damit die ihre Namen verdienen. Zwar haben die Leitsätze keine rechtliche Bindung. „Sie sind aber eine wichtige Orientierungshilfe in der Lebensmittelbranche und werden bei juristischen Auseinandersetzungen häufig als Urteilsgrundlagen genommen“, sagt Felix Domke vom Vegetarierbund Deutschland (Vebu). Viele Lebensmittelhersteller hielten sich deshalb an die Regelungen, um Rechtsstreite zu vermeiden.

Rügenwalder Mühle ist ein konventioneller Hersteller – und inzwischen Deutschlands größter Markenproduzent von Fleisch­alternativen. Hier hat man trotz der Kommissionsempfehlung derzeit nicht vor, die vegetarische „Pommersche“ umzubenennen. „Es handelt sich ohnehin erst einmal nur um einen Entwurf“, sagt Geschäftsführer Godo Röben der taz. Bis zum 22. September hätten nun verschiedene Branchenverbände Zeit, die Vorgaben der Lebensmittelbuch-Kommission zu kommentieren. Erst Ende des Jahres soll die Empfehlung des Gremiums, das im Auftrag des Agrarministeriums bei der Benennung von Lebensmitteln berät, ausgesprochen werden. Auch Röben sitzt als Gutachter in der Lebensmittelbuch-Kommission – und ist gegen den aktuellen Entwurf der Leitlinie: „Vegetarische Salami soll in Zukunft nur noch ‚Wurst auf Tofubasis nach der Art von Salami‘ heißen – das verwirrt die Verbraucher noch viel mehr.“

Die Unterscheidungen, was erlaubt ist und was nicht, sind kompliziert, willkürlich und teilweise sehr seltsam

Felix Domke, Vebu

Der Entwurf des Leitsatzes geht auf einen Vorstoß des Agrarministers Christian Schmidt (CSU) zurück, der die Kennzeichnung vegetarischer Produkte mit Fleischnamen verbieten lassen wollte. Schmidt hatte Namen wie die „vegane Currywurst“ als „komplett irreführend“ bezeichnet und ein Verbot solcher Bezeichnungen auf EU-Ebene gefordert. Ein solches Verbot gibt es seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Juni – allerdings nur bei Milch­ersatzprodukten. Für Veggie-Fleisch liegt eine Entscheidung auf EU-Ebene in weiter Ferne. Deshalb soll nun eine nationale Leitlinie im Lebensmittelbuch für Begriffsklarheit sorgen. Vebu-Mann Domke glaubt jedoch, dass diese genau das Gegenteil bewirkt: „Die Unterscheidungen, was erlaubt ist und was nicht, sind kompliziert, willkürlich und teilweise sehr seltsam“, sagt er.

Der Vebu, der auch in der Kommission sitzt, bemängelt zudem die fehlende Transparenz des Gremiums, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit arbeitet. Alle Beteiligten hätten eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnen müssen. Das findet Domke „sehr skurril“.

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41 Kommentare

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  • Finde ich gut.

     

    Ihr labert doch die ganze Zeit von Transparenz und dass der "Verbraucher" aufgeklärt werden muss.

    Das haben wir jetzt. Der Verbraucher wird transparent darüber informiert, dass in seinem Produkt kein Tier ist und er kann selber entscheiden.

     

    Dumm halt wenn sich dann die meisten Verbraucher doch dafür entscheiden etwas mit Tier zu kaufen.

  • Wie schmeckt eigentlich "Soylent Grün"?

     

    Der Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1973 "… Jahr 2022 … die überleben wollen" ist doch gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt, aber bei uns wird sich immer noch über so einen Blödsinn gestritten, ob etwas "vegan" oder "nicht vegan" ist, anstatt sich um drängendere Probleme zu kümmern.

     

    Auf der ganzen Welt wird die Armut immer größer, auch in Deutschland.

    "Deutschland? Aber hier muss doch keiner hungern, so wie in armen Entwicklungsländern, schließlich sind unsere Mülleimer mit Essensreste gefüllt und ein Mensch der Hunger hat, wird doch in der Lage sein einer Ratte ein Wurstbrot entreißen zu können" - sagen die Reichen und zählen dabei genüsslich ihr Geld.

     

    Die Weltbevölkerung nimmt immer mehr zu und damit wird der Wassermangel auf der Erde ansteigen. Folglich werden sich noch mehr Völker auf den Weg nach Europa machen und es wird einen Kampf um die letzten Süßwasserquellen geben. Wer dann mit dem Gewehr in der Hand auf den Süßwasserquellen sitzt und zuschaut wie Menschen verdursten, ist mir jetzt schon klar. Die Armen werden sicherlich nichts von dem Wasser abbekommen, so wie sie noch nie irgend etwas abbekommen haben. Wenn dann einige hundert Millionen arme Menschen verdurstet und verhungert sind, werden sicherlich die Aktienkurse wieder ansteigen und die Reichen werden noch reicher sein.

     

    Worum ging es noch mal? - Ach ja, "vegan" oder "nicht vegan", das ist hier die Frage.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Vegan oder nicht vegan ist tatsächlich die Frage. Mit pflanzlicher Nahrung lassen sich weitaus mehr Menschen ernähren. Wir haben nur die eine Alternative (also zwei Optionen): wir machen die Armen so reich, dass sie weniger Lust auf Kinder haben und stellen die Welternährung in Richtung pflanzlich um. Das Gegenszenario sind Verteilungskämpfe, deren Ausmaß nicht auszudenken sein dürfte.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Im Jahre 1900 gab es 1,6 Milliarden Menschen auf unserer Erde und heute, gerade einmal 117 Jahre später, haben wir schon rund 7,5 Milliarden Menschen. So etwas nennt man exponentielles Wachstum, obwohl es eher superexponentielles Wachstum heißen sollte.

         

        Das Problem, was sich spätestens bei 10 Milliarden Menschen ergibt, ist aber nicht nur die Wasserknappheit oder die Frage der Ernährung so vieler Menschen; sondern alte Seuchen, die wir eigentlich schon abgehakt hatten, werden zurückkommen. Bei so einer Fülle von Menschen auf dem Planeten wird es auch irgendwann keinen Platz mehr geben, um Getreide, Gemüse oder Obst anzupflanzen - mal davon abgesehen, dass nicht alle Menschen gerne Vegetarier oder Veganer sein möchten.

         

        Seuchen, Kriege, Hungersnöte und Süßwasserknappheit werden also ohnehin Milliarden von Menschen in absehbarer Zeit reduzieren, egal ob der Mensch nun Fleischesser oder Veganer ist.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ich fordere eindeutige Kennzeichnung von sog. Fleischprodukten. Ich, als Vegetarier und Nordeuropäer, kann mir unter dem Begriff "Cevapcici" nichts vorstellen. Wie ist die Zusammensetzung dieses Lebensmittels? Vegetarisch? Vegan, oder eher doch nicht?

    Lese ich hingegen 'vegetarisches Cevapcici', dann weiß ich, dieses Lebensmittel beinhaltet höchstwahrscheinlich Eier. Lese ich 'veganes Cevapcici', dann weiß ich, dieses Lebensmittel hat keine tierische Bestandteile. Lese ich dagegen 'Cevapcici', dann weiß ich überhaupt nichts.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Bei "Cevapcici" hat man noch nie gewußt was da alles drin ist - und es lieber auch gar nicht erst wissen wollen. Das gleiche gilt für die diversen perversen Burger-Batzen. Da half noch immer nur: 'Hau weg den Scheiß'!

  • Mir gehen die Benennungsvorschriften noch nicht weit genug und erinnere nur an die völlig itrreführende Bezeichnung "Schinkenspicker" der Eingangs erwähnten Firma. Wo Tofu oder Seitan drin ist muss auch deutlich Tofu oder Seitan draufstehen !

    • @JLloyd:

      Die "eingangs erwähnte Firma" verwendet für ihre Produktreihe "vegetarische Schinken Spicker" (in verschiedenen Geschmacksrichtungen) stets Eier aus Freilandhaltung anstelle des Fleisches für den Proteinanteil und und Rapsöl anstelle des Specks für den Fettanteil.

       

      Dort ist also kein Tofu und kein Seitan enthalten. Und deswegen muss es auch nicht draufstehen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @JLloyd:

      Schinkenspicker besteht aus Fleisch und Schinkenstückchen, besteht zu 76 aus Schwein und zum Rest aus sonstigem Unsinn, aber nicht aus Tofu oder Seiten. Wo ist also das Problem?

       

      Und überall, wo Tofu oder Seitan drin ist, steht veggie/vegan/pflanzlich drauf und es gibt diesbezügliche Piktogramme. Wer sich da noch verkauft, muss blind sein oder dumm sein oder beides.

  • Ich denke es geht doch hauptsächlich um Verbraucher-Irreführung.

     

    Doch genau das passiert doch schon seit Jahren mit sogenannten "Milchschnitten" - "gesunden" überzuckerten Müsli usw.

     

    Was ich allerdings tatsächlich nicht verstehe, was in einem veganen Rinderfilet das Filet in einem veganen Suggorat sein sollte.

  • Vegan ist weder Fisch noch Fleisch. Warum so tun?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Demokrat:

      Etwas ein veganes Lebensmittel zu nennen, ist im Grunde schon unfug. Das Essen ist pflanzlich, nicht vegan. Vegan ist die Lebensweise des Essers, nicht das Produkt, das ersiees isst.

       

      Zudem tut ja niemand so, als wäre es Fisch oder Fleisch, sondern das "vegan" davor soll ja gerade ausdrücken, dass es nicht Fisch noch Fleisch ist.

      • @849 (Profil gelöscht):

        pflanzlich?

        Schon mal die Zutatenliste gelesen. Von einem pflanzlichen Lebensmittel zu sprechen ist grob vereinfacht. Wobei in der Zutatenliste nur das stehen muß, was im Endprodukt noch eine Funktion hat (Carry-over-Effekt).

        Aber Spaß beiseite, es geht bei diesen Sachen um Definitionen. Ein Filet, stammt aus der Lende. Es hat eine andere Qualität von Fleisch, als z.B. der Nacken. Auch wenn man mit Hilfe von Zusatzstoffen Fleisch von anderen Stellen genau die gleichen Eigenschaften und Form verschafft, kann es nicht als Filet verkauft werden. Die Hersteller von veganen Produkten nehmen natürlich nur die Bezeichnungen der teueresten Produkte obwohl es nur "Fleischersatz" ist.

        "Veganes Filet" hört sich halt besser an als "Veganes Fleisch in Form eines Filets". Vielleicht könnte man hier wie beim Käse das Wort "Analog" verpflichtend vorsetzen. "Veganes Analogfilet" hört sich doch gut an.

        • @Vladimir Z.:

          Da war wohl die Fleischindustrie schneller.

           

          Mit "Analogfleisch" werden im allgemeinen Sprachgebrauch mittels spezieller Enzyme zusammengeklebte Schlachtabfälle, wie z.B. Separatorenfleisch, bezeichnet.

           

          Vegetarische Varianten bestehen dagegen weder aus Pflanzenabfällen, noch müssen sie mit Hilfe von biologisch aktiven Katalysatoren in Konsistenz und optischem Eindruck in eine verkaufsfähige Form überführt werden.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Vladimir Z.:

          Schon mal die Zutatenliste einer Wurst gelesen?

           

          Hier das Beispiel Schinkenspicker:

          Schweinefleisch (76%), Trinkwasser, Kochsalz, Glucosesirup, Gewürze, Gewürzextrakte, Stabilisator: Diphosphate, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure, Konservierungsstoff: Natriumnitrit.

           

          Dagegen ein veganes Produkt (Chorizo von wheaty): Seitan* 67% (Wasser, Weizeneiweiß*), Paprika rot*, Kokosfett*, Zwiebeln*, Hefeextrakt*, Steinsalz, Gewürze* (enthält Sellerie* und Senf*), Verdickungsmittel: Johannisbrotkernmehl*, Rauch**.

           

          Ich esse beides nicht, aber ich äße ob der Zutaten schon lieber die vegane Variante, selbst wenn ich Omnivor wäre. Soviel zur Zutatenliste.

           

          Obige Wurst aus Fleisch ist jedenfalls - so man Ihrem Einwand folgen wollte - genausowenig fleischlich wie eine vegane Wurst pflanzlich, also dann auch keine Wurst.

           

          Ein falsches Filet wird als Filet verkauft mit dem Zusatz "falsch". Ich sehe den Punkt nicht, warum man dann nicht auch ein "veganes" Filet sollte verkaufen dürfen. Es gibt ja auch Erdbeer-Joghurt ohne Erdbeeren, eine unsägliche Verbrauchertäuschung, die niemanden groß aufregt.

           

          Es ist zudem schlicht nicht wahr, dass die Hersteller von veganen Produkten nur die Bezeichnung der teuersten Produkte nehmen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sehr interessanter Einwurf. So gesehen ist ja Rind vegan. Eine fleischfressende Pflanze... ,oh was ist denn das eigentlich?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Die Frage, ob das Rind vegan ist, könnte nur das Rind entscheiden, wenn es denn wüsste, was das sein sollte oder wenigstens eine Wahl hätte.

           

          Das Rind isst "vegan" (also Pflanzen), aber es ist für seinen Konsumenten nicht vegan, höchstens wenn es als solches ausgezeichnet ist, aber dann ist es kein Rind mehr.

           

          Aber man könnte sich auch die Frage stellen, ob ein Rind aus Massentierhaltung noch ein Rind ist oder eher ein Bovinkulus.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Merkwürdig ist dabei schon, dass das Rind selbst gar nicht weiß, dass man es Rind nennt. Ich glaube, wir firmieren hier schon einseitig.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Also alles falsch. Interessant

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Demokrat:

          Es gibt auch falsches Filet? Und das ist sogar aus Fleisch. Jaja, alles falsch, "fake meat".

  • Bei der Wurst hat doch noch nie jemand gewusst was drin ist, wieso soll da ein bisschen Tofu stören?

    Gerade die Bayern sind doch sehr kreativ, in Leberkäse ist weder Leber noch Käse.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ich finde es wunderbar, daß es in unserer Zeit noch Diskussionen und Auseinandersetzungen über ein Thema gibt, das eine Bedeutung = 0 hat.

    Da gibt es Stürme, Überschwemmungen, Flüchtlingsströme, schadstoffgeplagte Städte, bald eine nukleare Bedrohung zwischen USA und Nordkorea, vergiftete Eier und Glyphosat: Und Minister Schmidt mit seinem Lobbyverein streitet sich darum, ob nun die getöteten Rinder, die Tomaten oder die Bauern und Lebensmittelhersteller beleidigt sein dürfen, wenn jemand das Wort Fleischtomate benützt.

    Wenn ihr dieses weltbewegende Thema durchhabt, schlage ich vor, daß ihr das Wort: Fipronileier abschafft, denn was tut denn Fipronil in den Eiern, wo doch gar keine Insekten drin sind. Das ist eine nicht hinnehmbare Irreführung der Verbraucher.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Da gibt es Stürme, Überschwemmungen, Flüchtlingsströme, schadstoffgeplagte Städte, bald eine nukleare Bedrohung zwischen USA und Nordkorea, vergiftete Eier und Glyphosat.

       

      All das gab es in dieser oder ähnlicher Form auch schon vor 50 Jahren. Nur hat es uns damals nicht tangiert, weil es uns medial gar nicht erreichte. Heute können Sie sich minütlich alle Probleme dieser Welt aufs Smartphone holen und mit hängenden Schultern, gesenktem Haupt und mieser Laune durch den Tag gehen.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Ich habe mich zu dem oben stehenden Taz - Artikel geäußert. Mein Rat: Lesen Sie ihn. Das Thema ist nicht weltbewegend aber ganz lustig.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Schmidt leidet offenbar an Dobrindter-Wahnsinn. Er soll sich lieber mal drum kümmern, dass in Leberwurst auch Leber drin ist und in Fruchtjoghurt Frucht.

     

    Was gibt es an einer "veganen Currywurst" auszusetzen. Wer Wurst (auch braune Exkremente werden so genannt) für die "Inkarnation" des Fleischgottes hält, bedarf wahrlich eines Exorzisten, der ihn von der Heiligen Einfaltigkeit befreit.

     

    Schmidt, das wandelnde Wurst-Käs-Szenario. Dobrindt, der rasende Knecht Ruprecht der Autoindustrie. Man kann nur hoffen, dass uns die CSU-Minister Schmidt und Dobrindt in der nächsten Koalition erspart bleiben.

     

    Es wirft ein bedenkliches Bild auf die CSU, dass sie bis auf Gerd Müller keinerlei zurechnungsfähige Leute hat. Was rauchen oder saufen die da eigentlich...?

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      So ist es, wie Sie schreiben.

      Info aus Bayern:

      Dobrindt selbst soll ein leidenschaftlicher Diesel-Schweineharnstoff-Schnupperer sein, weshalb er bei privaten Autofahrten immer hinter einem Diesel-LKW her fährt und dabei genüßlich ein Brötchen belegt mit Erbswurst mit Speck verdrückt (und weshalb er bei Interviews mit den falschen Fragen oft so weggetreten aussieht) und Schmidt trinkt gerne den tierisch-vegetarischen Gülleschnaps, den er mit frischem Glyphosat-Insektenreinigungsmittel versehen direkt am Trinkwasserbrunnen abholt. Beide danach immer 1-2 Maß Bier, damit man die private Leidenschaft nicht so merkt.

      Und beide sind bekennende Gourmets.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @4932 (Profil gelöscht):

        "... und dabei genüßlich ein Brötchen belegt mit Erbswurst mit Speck verdrückt ..."

        Aha, Erbswurst aufm Brötchen - Sie wissen aber schon, was "Erbswurst" ist?

        Wenn nicht, einfach mal googlen.

        • 4G
          4932 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Habe ich wieder nicht geschafft, deutlich zu machen, daß ich auf Atalaya's letzten Satz geantwortet habe und zum taz-Artikel-Thema passende Nonsens-Antworten geschrieben habe.

          Ich werde beim nächsten Mal hinter jedes Wort das Wort: 'Satire' schreiben, wenn ich mich lustig machen möchte. Schaut zwar blöd aus, aber so kann ich mich offenbar nicht verständlich machen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission

     

    Wer sitzt da drin und warum?

    Mit welchem Recht legen Gerichte dieses Buch ihren Entscheidungen über die Legalität von Sprache zugrunde, wie und wo wird das legitimiert?

     

    Noch mehr Sprachverbote?! Das sind auch Denkverbote! Das mit der "offenen" Gesellschaft wird langsam zur offensichtlichen Farce, so "offen" wie der Zugang zu Geheimverhandlungen eben ist. Firmengeheimnisse sind halt kein Beitrag zur demokratischen Willensbildung.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Die Machtbedingungen in diesem auch so offenen demokratischen Prozess sind nicht "skurril", sondern kapitalistisch.

      Auch wenn das hier behandelt wird wie ein Kabinett der Absonderlichkeiten, wird genau so im kapitalistisch verfassten Diskurs Sprache verboten und Denken eingeschränkt.

      Wie kommt denn der Chef von Rügenwalder dazu, mit anderen Chefs zusammen darüber zu bestimmen, was ein legales Wort ist und was nicht?

      Warum wird es nicht z.B. so genannten Verbraucherschützern überlassen, die Gerichte in ihren Entscheidungen zu orientieren?

      Da hätte ich mir mehr transparente Hintergrundinformationen im Artikel gewünscht.

  • Veganes Rinderfilet sagt man nicht.

     

    Veganes Rinderfilet gibt es auch nicht.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Es gibt doch auch falschen Hasen oder den "halve Hahn".

       

      Und warum reden die Bayern von Fleischpflanzerln. Was ham die Buletten mit Pflanzen zu tun, etwa den Brötchenanteil?

       

      Solche Prägungen müsst man(n) mit Spontankastration bestrafen - dann hätten wir vielleicht endlich Ruhe vor solchen bierbäuchigen Möchtegernmachos, die aus diesem "Bundesland" zu uns rübermachen.

       

      "Faschiertes Leibchen" ist übrigens auch Schmarrn, weil das Leibchen ja nicht faschiert ist, sondern das Fleisch, das dieses ausmacht. Aber schön hört sich's schon an! Jedenfalls, wenn man gebildet genug ist, um nicht an Fascho zu denken. :-)

      • @849 (Profil gelöscht):

        ausserdem heisst das faschiertes

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @RedPars:

          Schrieb ich was anderes?

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        ...das Wort 'Pflanzerl' kommt aus dem Mittelalter und zwar 'Pfannzelten'. Zusammengesetzt aus 'Pfanne' und 'Zelten'. 'Zelten' bedeutet soviel wie 'flacher Kuchen' (Fladen).

        Hat also nix mit 'Pflanzen' zu tun ; )

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          War mir bekannt, hätte mir aber die Pointe vermasselt. :-)

  • Sonnenmilch

    Kakaobutter

    Wurstsalat

    Meeresfrüchte

    vegane Currywurst

    Fruchtfleisch

     

    Totale Verwirrung, komplett irre, die deutsch Sprache.

  • Warum müssen vegetarische Nahrungsmittel überhaupt so aussehen und heissen wie Fleischprodukte? Steaks müssen ja auch nicht aussehen wie Pommes. Kreiert lieber was neues, das man auf Anhieb erkennt.

     

    Übrigens ist mir aufgefallen, dass zuviele Veggiesachen paniert sind. Panade nervt.

    • @el presidente:

      Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, dass es albern ist.

       

      Allerdings gibt es soviele alberne Dinge, wenn man da mit dem verbieten anfängt, wo soll man da aufhören?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Das ist doch eigentlich vollkommen vurscht, wie die aussehen oder heißen. Das ist doch hier angeblich ein freies Land, wo sogar die Autoindustrie "sauber" draufschreiben kann, obwohl Dreck drin ist.

       

      Aber sie sollen sich neue Namen für Sachen ausdenken, welche in Form und Geschmack an solche errinnern sollen, die es schon gibt. Wieso denn bloß?

       

      Wenn die Grünen einen Veggie-Day pro Woche ausrufen wollen, geht ein Scheißsturm auf sie nieder. Die Verbieterpartei heißt es dann. Aber wenn Schmidt - leider nicht Schnauze, sondern Plauze - sowas absondert, ist es natürlich im Sinne des Verbrauchers. Es bedarf keines siebten Sinns, um zu wissen, bei welcher Industrie sich der Büttelminister nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett verdingen wird.