Kontowechsel im Test: Es holpert
Der Wechsel des Bankkontos ist immer noch mit Hürden verbunden. Nicht nur die Kreditinstitute machen es den Kunden schwer.
Seit September 2016 müssen die Kreditinstitute den Bankwechsel alleine durchführen, nachdem der*die Bankkund*in sie dazu aufgefordert hat. Dazu zählt zum Beispiel, Zahlungspartner wie Versicherungen und Stadtwerke über den Wechsel zu unterrichten. Innerhalb von zwölf Tagen soll dann der Umzug des Bankkontos vollständig vollzogen sein.
Doch nur selten funktioniere nach Angaben von Stiftung Warentest ein Umzug innerhalb dieser Frist. Zudem gebe es noch Probleme bei der Technik, die einen sicheren Onlinewechsel ermöglichen soll. Auch die Kund*innen wissen nicht immer, wann und wie sie aktiv werden müssen.
Die Schuld liegt nicht nur bei den Banken. „Zwölf Tage ist für einen Kontowechsel eine sehr ambitionierte gesetzliche Vorgabe“, sagt Stephanie Pallasch, Expertin der Stiftung Warentest. Es bestehe noch viel Rückfragebedarf von den Zahlungspartnern, die oft mittels persönlicher Unterschrift von ihren Kund*innen den Wechsel bestätigt haben wollen. Öffnen Kund*innen nicht täglich ihre Post, so kommt es zu weiteren Verzögerungen im Ablauf.
Erfahrungen werden Besserungen bringen
Steffen Steudel, Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, berichtet, dass die Datenübertragung zwischen den Banken in der Regel reibungslos ablaufe und es nur „bei Einzelfällen noch holpert“. Viele Institute hätten schon vor der Einführung des Gesetzes einen Kontowechselservice unter denselben Bedingungen angeboten und haben Erfahrung.
Anfängliche Probleme seien normal, meint Pallasch. Mit der Zeit werde ein Kontoumzug für Verbraucher*innen wirklich einfacher. Bis dahin solle der Wechsel aktiv kontrolliert und notfalls selbst organisiert werden.
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