Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Der Kommentar ist reaktionär gegen Feminismus.
Die Freiwilligkeit der Burka nicht zu bezweifeln ist journalistisch unter aller Kanone.
" In Deutschland sollen es 300 sein, in Frankreich etwa 2.000. In den Niederlanden geht man von gerade mal 100 Frauen aus, die vollverschleiert auf die Straße gehen."
Burka und Nikab werden in der Regel von Wahhabiten und Salafisten gefördert/getragen. Genau diese Form des Islams ist die Gewaltbereite, Frauenverachtende und aggessivste Variante der ohnehin nicht besonders "modernen" Religion namens Islam.
Sollte das Tragen einer Hakenkreuzarmbinde wieder erlaubt werden, weil die sowieso nur ein paar wenige bekloppte Neonazis tragen (würden)?
Wie viele "Betroffene" es gibt, ist für die Frage, ob man das als Gesellschaft hinnimmt und wie man damit umgeht, überhaupt nicht relevant.
Und von den angeblich 300 laufen jedenfalls verdammt viele in Bonn Bad Godesberg rum... wer immer sagt, dass man das in Deutschland praktisch nicht antreffe, möge da mal einen Spaziergang machen und zählen.
Eigentlich ist die Sache doch klar: Jedermann und jede Frau sollte anziehen dürfen, was er/sie will. Das ist einfach eine Frage der persönlichen Freiheit, der Selbstbestimmung.
Das hat natürlich Grenzen, wo die Inanspruchnahmen dieser Freiheit mit den Rechten Anderer kollidiert. Da muss es dann verhandelt werden.
Was mich an der Diskussion stört ist, dass in dieser Verhandlung "Religion" überhaupt zugelassen wird. Die hat nämlich dort nichts verloren. Religionsfreiheit bedeutet eben insbesondere, dass in der Interessensabwägung die Religiösen nicht bevorzugt werden, dass die Gesellschaft insgesamt also frei von religiöser Bevormundung ist.
Ich bin bei dem Thema hin- und hergerissen zwischen der Freiheit, sich so anzuziehen wie es ihm gefällt (sei es Punk, Rentnerkhaki oder was auch immer), und der bei Vollverschleierung einfach gegebenen Einschränkung der Erkennbarkeit und Kommunikation. Die Vollverschleierung ist in jedem Fall ein politisches Statement mehr als ein religiöses, und der davon ausgehende Konformitätsdruck ist nicht zu bestreiten. In Ländern wo sie verboten ist (Tessin, F, B) funktioniert dies nach meinen Informationen problemlos.
Die Zahl von nur 300 vollverschleierten Frauen in D halte ich für Nebelwerfen, mindestens Faktor 10 bis 100 sollte man da schätzungsweise daraufrechnen (plus Touristinnen). In einer Kleinstadt wie Aachen sehe ich in 30 min in der Fußgängerzone ein bis zwei Vollverschleierte unter vielleicht 2000 Menschen die irgendwie in mein Blickfeld kommen.
@undnix Faktor 10 plus viel - dürfte sehr realistisch sein
Schon klar, aber bei solchen Größenordnungen kann man sich leicht vertun. Aachen beispielsweise ist keine Kleinstadt, auch keine Mittelstadt, nein, Aachen ist eine Großstadt. ;-)
@Professor Wagstaff Die Großstadt-Statistik stimmt, aber das Gefühl ist Kleinstadt.
Ist Ihnen schon mal eine vollverschleierte Frau begegnet?
Ja. Mehr als ein mal. Beim letzten Mal hatte ich überlegt, ob ich mich nicht Pudel-Nudel mache, um ihren Mann in unserer freien Gesellschaft Willkommen zu heißen... Denn irgendwie habe ich oftmals den Eindruck, dass die Männer verschleierter Frauen sich nicht besonders daran stören, unverschleierte Körper anderer Frauen zu sehen.
Was uns zu der Frage bringt: schützen sich die Frauen vor den Blicken der Männer - und kann man ihnen das in vielen Fällen übel nehmen? - oder schützen die Männer ihre Frauen vor den Blicken der anderen - und somit ja auch seinesgleichen. Im ersteren Fall spricht alles für die Freiheit, sich verschleiern zu dürfen. Im zweiten Fall wäre es für die Gesellschaft wohl besser, den Männern Augenbinden aufs Auge zu drücken.
Ich verstehe die westlichen Frauen nicht, die sich gegen ein Verbot aussprechen. Wie lange haben Frauen hier bei uns für ihre Rechte gekämpft!
Mit einem Verbot dieser unwürdigen Verschleierung hätten diese Frauen endlich die Chance sich zu wehren.
Wenn sie aufgrund dessen das Haus nicht mehr verlassen, statt sich zusammen zuschliessen, dann kann ich es auch nicht mehr verstehen.
Und eine Jeans ist nicht mit diesem Ganzkörperverschleierungsumhang zu vergleichen. Etwas mehr Realität bitte!
Sollen wir uns als Frau wieder schuldig fühlen, weil wir so aussehen, wie wir halt aussehen. Müssen wir unsere Haare verstecken, damit nicht irgendein Vollpfosten sich davon provoziert fühlt: Wo leben wir denn?
Wäre es nicht mal an der Zeit diesen männlichen Hinterwäldlern eins VERBAL aufs Hirn zu klopfen statt Verständnis für ihre frauenfeindlichen Forderungen aufzubringen!
Ich finde, hier werden surreale Ängste geschürt.
Mir haben Niqabträgerinnen zugegebenermassen noch nie Angst eingejagt. Warum auch? Es sind einfach Frauen wie ich.
Und Terrorismus? Mir wäre neu, dass dazu Burka oder Niqab unbedingt notwendig sind... .
@Lesebrille Ups, das sollte nicht unter Sissa K. landen. Sorry!
@36855 (Profil gelöscht) Bisher haben mich weder niqabtragende Frauen, noch deren Männer zu einer bestimmten Kleidung gezwungen. Umgekehrt übrigens auch nicht. Und Jeans kann man problemlos unter einer Burka oder einem Tschador oder Niqab tragen.
Ich finde dass das eine unglaubliche Verharmlosung eines Kleidungsstückes ist, mit dem die Trägerinnen sagen: Ich pfeiffe auf euch und eure Gesellschaft, ich pfeiffe auf Integration und alle Männer sind Sexmonster, die über mich herfallen, wenn ich das nicht trage.
Und vor allem: So lange es Länder gibt, in denen Frauen für das Fehlen dieser Kostumierung oder auch nur das fehlerhafte Tragen grausame Körperstrafen riskieren, finde ich es ein Unding dieses Kleidungsstück derart unreflektiert zu tolerieren.
Jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit vorbei an der Stau-Lawine fühle ich mich bedroht, von Menschen, die sich von einer Blech-Hülle umgeben haben, die alle guck-Schlitze versiegelt haben, und die mittels blenden der Scheinwerfer effektiv verhindern, dass sie durch die Windschutzscheibe hindurch gesehen werden können.
Jedes Jahr werden hunderte Fußgänger von diesen Blech Buchsen Birmas tot gefahren, außerdem verursachen die Blech Büchsen Burkas durch Abgase 10.000 Lungenkrebstote und durch CO2 und Klimaerwärmung den Weltuntergang bzw. die Ausrottung der Menschen.
Aus rationaler Perspektive muss der PKW verboten werden, bevor Burkas verboten werden.
Na endlich, Passfotos ohne Burka. Geht doch.
@571 (Profil gelöscht) Die letzten Bastionen der Anonymität fallen. Demnächst muss ich für den biometrischen Pass sogar noch meinen eigenen Finger hergeben. Tss...
Wieso wird eigentlich immer unterstellt, dass die Ablehnung von irgendetwas oder irgendjemandem auf Angst zurückzuführen sei? Ist es denn völlig unvorstellbar geworden, dass ein Mensch, dass Menschen das Recht haben, etwas oder irgendjemanden abzulehnen, dass Menschen das Recht haben, etwas nicht zu wollen, ohne dass das psychologisierend auf einen biochemischen Fehler zurückgeführt wird, der einfach nur behandelt bzw therapiert werden müsse!!! Die Phobieexperten tarnen im Grunde ihre eigene Gewalttätigkeit für das, was sie als toleranzpflichtig erachten.
Sorry Freunde, aber Burka ist nicht Islam, das ist eine Tradition die aus Persien kommt, die wiederum es von den INdern kopiert haben im 2ten Jahrhundert! Ich bin total dagegen! Burka ist nicht Kopftuch tragen!
@Tino Trivino Die Burka kommt aus Afganistan, der Tschador aus dem Iran.
Bayern rühmt sich, die Bezahlkarte besonders restriktiv umzusetzen. Bald könnten die Behörden Geflüchteten bundesweit das Leben so schwer machen.
Kommentar Burkaverbot Niederlande: Lasst sie tragen, was sie wollen
Die Burka ist genauso Teil kultureller Identität wie die Jeans. Doch manchmal müssen Frauen ihr Gesicht zeigen – das zur persönlichen Identität.
Klar lässt sich eine Bombe unter weiter Kleidung verstecken. Zu den Top-Risiken zählen Burka oder – wie hier – der Niqab aber sicher nicht Foto: dpa
Ist Ihnen schon mal eine vollverschleierte Frau begegnet? Hat Sie in diesem Moment die Angst beschlichen, die Frau könnte unter ihrem Gewand einen Sprengstoffgürtel tragen?
Mit diesem Gefühl sind Sie keineswegs allein. Nicht wenige Menschen fühlen sich von vollverschleierten Frauen bedroht oder provoziert. Deshalb plädieren immer mehr Frauen und Männer in Europa für ein Burka- und Niqab-Verbot. In Frankreich, Belgien und in Teilen der Schweiz ist das Tragen des religiösen Gesichtsschleiers bereits untersagt. Jetzt ziehen die Niederlande nach: in Schulen, Krankenhäusern, auf Ämtern und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss das Gesicht zu sehen sein.
Kaum war die Nachricht in der Welt, schon ertönte reflexartig in Deutschland der Ruf nach einer ähnlichen Maßnahme. „Ein Verbot der Vollverschleierung muss jetzt auch in Deutschland kommen“, twitterte etwa CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. „Wer Burka oder Niqab tragen will, kann das in Arabistan machen“, schreibt jemand anderes auf Twitter.
Bei solchen Äußerungen stellt sich unweigerlich die Frage, wie oft die VerbotsbefürworterInnen auf vollverschleierte Frauen treffen. Die Chance dürfte so groß nicht sein. Denn die Zahl der Burka- und Niqab-Trägerinnen in Europa ist gering: In Deutschland sollen es 300 sein, in Frankreich etwa 2.000. In den Niederlanden geht man von gerade mal 100 Frauen aus, die vollverschleiert auf die Straße gehen.
Was also soll das Verbot? Geht es um die öffentliche Sicherheit? Oder eher um Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Islamphobie?
Man muss die Ängste der Bevölkerung vor terroristischen Anschlägen ernst nehmen. Und ja, unter langen Gewändern – religiösen wie nichtreligiösen – lassen sich vorzüglich Bomben verstecken. Der Staat muss dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu Anschlägen kommt – mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen.
Zu den Top 10 hierbei gehört das Verbannen von Burka und Niqab aus dem öffentlichen Raum sicher nicht. Das Bekleidungsverbot dürfte eher dafür sorgen, dass die betroffenen Frauen nicht mehr auf die Straße gehen. Ist die Bevölkerung dadurch besser geschützt?
Ein Vorschlag zur Güte: Lasst Frauen doch tragen, was sie wollen. Für manche sind Jeans und High Heels Teil ihrer kulturellen Identität, für andere Burka oder Niqab. Letzteren sollte man allerdings erklären, dass sie manchmal ihr Gesicht zeigen müssen: etwa am Flughafen oder vor Gericht. Nicht, weil man sie für gefährlich hielte, sondern weil ihr Gesicht zu ihrer persönlichen Identität gehört.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
Themen