piwik no script img

Kolumne Schwul & SchwulerIst Blasen jetzt Sex?

Glitzernde Einhörner bei IBM, keusche Schwulis, die Blut spenden dürfen, und die Lösung aller Probleme: #nohomo.

Ich will ein Einhorn! Foto: dpa

S chwul: Ich will meinen Penis nicht in die Zeitung drucken.

Schwuler: Musst du doch nicht. Unser Arsch reicht.

Schwul: Wieso denn nur?

Schwuler: Na irgendwie müssen wir doch diese Kolumne füllen, ist ja nichts passiert.

Schwul: Stimmt, die Homolobby hat nix verschickt.

Schwuler: Die Loser!

Schwul: Ah, warte. Guck mal, IBM ist der homofreundlichster Arbeitgeber von der Welt.

Schwuler: Boah, voll langweilig . . . Kriegt da jeder Homo ein Glitzer-Einhorn geschenkt?

Schwul: Sei nicht so destruktiv. Ist voll wichtig.

Schwuler: Weil die eine Homo-Gruppe haben?

Schwul: Keine Ahnung. Vielleicht doch wegen des Einhorns.

Schwuler: Ich will ein Einhorn.

Schwul: Apropos. Hast du das Penisbild von diesem Rapper „The Game“ gesehen?

Schwuler: Nö, ist schön?

Schwul: Rieeesig.

Schwuler: Müssen wir das auch machen, um berühmt zu werden?

Schwul: Nein, mir macht Social Media Angst.

Schwuler: Wurdest du schon geherzt bei Twitter?

Schwul: Die Herzen. Voll schwul!

Schwuler: Deshalb machen sich Heten auch ins Hemd, weil sie ihren „Bros“ keine Herzen geben wollen.

Schwul: Süß. Sollen sie halt #nohomo dazu schreiben.

Schwuler: Wat?

Schwul: So wie wenn zwei Heteros sich an den Penis fassen und dann #nohomo sagen. Dann ist alles cool, weil sie eben nicht schwul sind.

Schwuler: Clever!

Schwul: Ähnlich clever wie die Niederlande und Frankreich. Da dürfen wir jetzt Blut spenden.

Schwuler: Obwohl wir schwul sind?

Schwul: Ja. Also nein. Wir nicht, wir haben ja Sex.

Schwuler: Ich hab keinen Sex.

Schwul: #nohomo.

Schwuler: Schnauze.

Schwul: Na jedenfalls dürfen Schwule da jetzt Blut spenden, aber nur wenn sie 12 Monate keinen Sex hatten.

Schwuler: Hahahahahaha.

Schwul: Nur, was ist Sex?

Schwuler: Voll philosophisch.

Schwul: Ist Blasen jetzt Sex? Darüber streiten doch schon seit Ewigkeiten alle – #monicalewinsky. Oder gilt nur ficken? Wie sehen das Holland und Frankreich jetzt so?

Schwuler: Weiß kein Mensch. Bin aber auch schon wieder gelangweilt von dem Thema.

Schwul: Nee, voll wichtig. Die Dingsbums vom LGBT-Verein sagt, dass dies nur für Bisexuelle interessant sei, weil die dann eben mit Frauen ficken.

Schwuler: Sag ich doch. Langweilig. Aber der Boxer ist doch jetzt bi, oder?

Schwul: Wer?

Schwuler: Na der im Homo-Porno mitgespielt hat. Erst war er so, ja, habe ich gemacht, unter Drogen und aber #nohomo. Jetzt ist er eben bi.

Schwul: Wer?

Schwuler: Yusaf Mack.

Schwul: Kenn ich nicht. Ist der heiß?

Schwuler: The Game ist heißer. Und Gus Kenworthy auch.

Schwul: Wer?

Schwuler: Ein neues Mitglied im Schwuli-Club. Der fährt Ski.

Schwul: Ein Ski-Hase.

Schwuler: Ja, und man sieht seinen Arsch bei Instagram.

Schwul: Warte, ich guck ihn an.

Schwuler: Aber #nohomo!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Enrico Ippolito
Redakteur bei taz2/medien
Jahrgang 1982, ist seit 2011 bei der taz. Seit November 2012 wirkt er als Redakteur bei tazzwei/medien. Zuvor hat er ein Volontariat bei der taz absolviert.
Paul Wrusch
Redakteur wochentaz
Jahrgang 1984, hat Journalistik und Soziologie in Leipzig studiert. Seit 2009 ist er bei der taz. Nach seinem Volontariat war er Redakteur in der sonntaz, bei taz.de, bei taz2/Medien und im Inlandsressort. Bis 2024 Ressortleiter wochentaz, jetzt Politikredakteur.
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!