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Kommentar FlüchtlingsunterbringungAbschreckung mit Zeltplanen

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Ihr seid hier nicht willkommen. Das ist die Botschaft hinter der Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten. Ein probates Mittel für die Politik.

Bundeswehrsoldaten bauen am 12. August in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt Zelte auf. Foto: dpa

N ur Zyniker können von Camping sprechen. Zehntausende Menschen müssen den brütend heißen Sommer unter provisorischen Planen verbringen – ohne den geringsten Rest Privatsphäre in eng belegten Bundeswehrzelten. Sie sind abgesondert von der übrigen Bevölkerung.

Und ja, es wird für sie gesorgt – mit Essenspaketen, Wasserflaschen und Trockentoiletten. Wer Glück hat, kommt in einer Turnhalle unter. Aber kann man das, was diese Asylbewerber bei uns im reichen Deutschland über Wochen und Monate erleben müssen, ein würdiges Leben nennen?

Die Botschaft hinter dieser Art der Unterbringung aber lautet: Ihr seid hier nicht willkommen. Das hier ist kein Schlaraffenland. Wenn ihr nach Hause telefoniert, sagt das den Daheimgebliebenen.

Dabei ist es unstrittig, dass die große Zahl der ankommenden Flüchtlinge die Verwaltung vieler Kommunen vor große Probleme stellt. Der Wohnraum in den Ballungszentren ist knapp und die Zahl leer stehender Kasernen begrenzt. Zudem sind viele bestehende Einrichtungen für Asylbewerber in den letzten 20 Jahren umgewidmet worden, weil man blauäugig der Meinung war, die veränderte Gesetzgebung habe dafür gesorgt, dass auf Dauer weniger Menschen eintreffen würden.

Die Botschaft lautet leider eindeutig: Ihr seid hier nicht willkommen

Dennoch kommt der Verdacht auf, dass Zeltstädte auch deshalb überall aus dem Boden sprießen, weil öffentlichen Verwaltungen bisweilen Fantasie und Engagement für bessere Lösungen fehlen. Und weil die Politik mit den Zelten ein probates Mittel zur Abschreckung gefunden hat.

Es ist absehbar, was diese extrem enge Art der Unterbringung für das Leben der Flüchtlinge bedeutet. Die Menschen sind ohnehin schon zum Warten verdammt. Sie dürfen nicht arbeiten. Die meisten von ihnen sind junge Männer aus Albanien bis Afghanistan, die, voller Tatendrang, zum Herumsitzen verurteilt sind. Schon jetzt mehren sich Konflikte zwischen Gruppen, es gibt Prügeleien aus nichtigen Anlässen, Angriffe auf das Personal.

Wer dafür sorgen will, dass Flüchtlinge kriminelle Delikte begehen, der stecke sie zu 100 Mann in ein fünf Kilometer vom nächsten Ort entferntes Bundeswehrzelt. Er möge sich aber anschließend nicht darüber wundern, wenn deutsche Rassisten ihre Vorurteile bestätigt zu sehen glauben.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024

73 Kommentare

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  • So genau hatte ich es gar nicht mal gemacht, sondern nur mein Posting eingegeben; gemerkt, das wird wohl zuviel sein, in AbiWord vercopy&pasted, zwei Teile zeitnah per c&p abgefeuert. Also nicht genau statistisch und so.

     

    Metadiskussion. Die schmeißen uns beide eh gleich raus "wenn Ihr was zumeckern habt am Moderationsstil dann bitte unter irgendwaskontakt@taz.de"

     

    Abgesehen davon eines der wenigen Leserforen, wo sich Diskussionen lohnen. Auch wegen der guten Moderation. Tillen die mir/uns auch weil "Lob an die Moderatoren gehört nicht in die Diskussion zu einem Artikel".

    • @Seeräuberjens:

      Hätte natürlich als Antwort nach ganz unten gesollt.

  • Deutschland, gehört nicht den 'Deutschen', Europa gehört nicht den 'Europäern'! Jeder Mensch hat das Recht, dort zu leben, wo er/sie leben möchte!

    • @Fotohochladen:

      Das sehe ich ganz genauso.

  • Und was sagen die Grünen, z.B. die in Stuttgart, dazu?

     

    >>> Es sei aber auch strittig, ob es der richtige Weg sei, den Roma-Familien Unterkünfte anzubieten. Zu viel Hilfe würde den Schlossgarten erst recht zu einem Anziehungspunkt machen. „Die Probleme“, sagt die grüne Kommunalpolitikerin Veronika Kienzle, „sind hausgemacht, weil die Stadt kein Verhältnis zum öffentliche Raum hat, der wird entweder gastronomisch genutzt oder sich selbst überlassen. Den Roma hilft man am besten mit einer Rückkehrberatung.“

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/roma-campieren-im-stuttgarter-schlossgarten-13743291-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

       

      Woah, ist nicht wahr, oder? Was müßte ich mich schämen, die GRÜNEN gewählt zu haben!

      • @Seeräuberjens:

        Wofür hätten Sie denn die Grünen gewählt, dass Sie sich nun nicht schämen müssten?

        • @Rainer B.:

          Ich überlege immer noch ...

          • @Seeräuberjens:

            Ich komm nicht drauf. Irgendjemand eine Idee?

             

            Früher hatte ich als junger Heranwachsender nie verstanden, wozu es eigentlich die FDP braucht. Heute bin ich weiter. Heute verstehe ich nicht, wozu es die GRÜNEN braucht. Als selbstorganisierte Resozialisierungsmaßnahme verkrachter 68er-Existenzen hatten die ihre historische Berechtigung. Das Projekt halte ich aber für erfolgreich abgeschlossen.

            • @Seeräuberjens:

              Als Gründungsmitglied, das die Grünen längst verlassen hat und sie seit Jahrzehnten nicht mehr wählt, empfehle ich Ihnen die Lektüre von Büchern von Frau Ditfurth zu dem Thema.

               

              Der Antiziganismus bei den Grünen ist btw nicht mal neu. Der war schon zu Zeiten Cohn-Bendits als "multikultureller" Dezernent bekannt: http://www.foerdervereinroma.de/archiv/babylon2.htm

              • @Age Krüger:

                Interessanter Link; kannte ich anders als die Ditfurth noch nicht.

            • @Seeräuberjens:

              Das Wasser wurde abgeschlagen, es gibt aber immer noch Restharnbildung. Die SPD kämpft ja mittlerweile auch schon 150 Jahre vergeblich um ihre Selbstauflösung.

  • Wieso wird eigentlich nirgends angeprangert dass der Zustand in vielen Teilen der Welt so ist, dass die Flüchtlinge überhaupt erst flüchten müssen?

    • @silvia 2nd:

      Wo wir schon dabei sind: Und wieso wird nirgendwo angeprangert, daß wir die Zustände in vielen Teilen der Welt so herbeigeführt haben, daß die Flüchtlinge überhaupt erst flüchten müssen?

       

      Aus einer Welt z.B., die nach den Worten Tony Blairs ohne Saddam Hussein doch eine so bessere sei?

       

      Dann wird von "Wirtschaftsflüchtlingen aus dem Balkan" geredet. Wer hat denn die völlig überhastete und unglückliche Aufspaltung Jugoslawiens mit der vorschnellen Anerkennung der Unabhängigkeit Sloweniens herbeigeführt? Anschließend die mafiöse UCK unterstützt? Und schließlich Serbien zerbombt?

  • Ach, wie niedlich ... das Kreuz wieder mit dem humanistischem Journalismus. Ihr glaubt an das Gute im Menschen; Ihr unterstellt immer Sinnhaftigkeit und absichtsvolles Handeln, wo Politik einfach nur und sinn- und hirnbefreit ist.

     

    Der Autor streift das Problem nur am Rande, nämlich mit seiner Bemerkung, Wohnraum sei in Ballungsgebieten nun mal knapp. Ja, und? Warum verklappt man dann überhaupt Flüchtlinge in Ballungsgebiete? Warum nicht dahin, wo Wohnraum frei ist?

     

    Das Problem ist der "Königssteiner Schlüssel": Flüchtlinge werden kontingentiert nach Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft. Je reicher eine Kommune und je mehr Einwohner, desto Flüchtlinge. Klingt auf dem ersten Blick sinnvoll und ist in der Praxis völlig für den Allerwertesten.

     

    Beispiel NRW, wo die Kacke am dampfesten ist: Das Bergische Land hat keine Flüchtlingsprobleme. Baut schon mal gar keine Zeltstädte. Denn wir sind deindustrialisiert; anders als das Rurgebiet hat man uns aber keine Fördertöpfe gegönnt für den Strukturwandel, denn wenn eine Familienbetriebsklitsche schließt mit 75 oder 120 oder auch nur 17 Mitarbeitern schließt, liefert das keine Tagesschau-tauglichen Bilder wie wenn in Bochum Opel oder Nokia dichtmacht. Heißt, wir haben Leerstand, Wohnraum ohne Ende. Ein Haus, in das ich vor 20 Jahren nur über eine Warteliste einzog nach über einem halben Jahr steht heute leer, ist verrammelt, entmietet. Solche Häuser werden im Bergischen Land angemietet, und Flüchtlinge werden dort untergebracht. Win – win – win: Der Vermieter kriegt pünktlich und solide zahlende Mieter, nämlich das Sozialamt; die Stadt spart sich Reinigungs- und Wachpersonal; die Flüchtlinge werden nicht getthoisiert in sozialen Brennpunkten, sondern integriert in die Viertel. Flüchtlings- sind bei uns nur Übergangswohnheime; ideal nach drei bis sechs Monaten, ausgestattet dann mit längerfristigen Aufenthaltstiteln, sind die da wieder raus und in einer "normalen" Wohnung.

    • @Seeräuberjens:

      Nur daß die Flüchtlinge gemäß dem Königssteiner Schlüssel in Köln und Düsseldorf geballt werden. Und da ist Wohnraum unbezahlbar. Kannst Du dir als Student schon nicht leisten; als Flüchtling kriegst Du keine private Wohnung. Bleibst Du im Wohnheim. Und da lebst Du als Flüchtling dann 20, 30 Jahre, dein ganzes Leben. Du bekommst da Kinder, Du bekommst da Enkelkinder, und auch die werden da nicht rauskommen. Und wenn Flüchtlingsübergangswohnheime im Bergischen vielleicht 150, max. 200 Leute, gerne aber auch 60 beherbergen, sind in Köln tausende auf einem Haufen. Gettho, Frust, mündend in Kriminalität, Drogenkonsum, Drogenhandel, Mafia.

       

      Nur schreien wir im Bergischen natürlich auch nicht "Hier!". Denn Flüchtlinge kosten – Bund und Land übernehmen nur 60%, auf dem Rest bleiben die Kommunen sitzen, und die sind, siehe oben, darum haben wir ja so viel Wohnraum, völlig verarmt. Unterm Strich käme uns das alles zwar billiger. Der Wachdienst hier, das ist eine Billigwachgesellschaft mit nur mindestqualifizierten Mitarbeitern, die halt aus dem Fenster gucken, ob sich Nazihohlköpfe blicken lassen. Wachdienste in Köln: Das ist Security, ausgebildete Sicherheitsfachkräfte, die ansonsten Münchner Oktoberfest bespielen oder Fußballspiel Schalke-Dortmund, anders kommt man da nicht mehr durch. Sollen uns Düsseldorf und Köln die Kohle rüberwachsen lassen, dann nehmen wir die Leute.

      • @Seeräuberjens:

        So in meiner Gegend auch; Viel zu wenig junge Menschen und Wohnungsleerstand. Auch wenn die Ressentiments auf dem Land eher häufiger bestehen, wäre Ihre Alternative die einzig menschenwürdige Lösung. Doch soll es die überhaupt geben; Ich zweifle.

        • @lions:

          Zugegeben; Kretschmann mit seiner Idee: Warum verklappen wir die nicht nach Neufünfland, wo viele Dörfer entvölkert sind wegen Auswanderung, war natürlich eher provokativ; man kann die Leute ja nicht in Nazi-Hochburgen schicken, und auf längere Sicht braucht es ja auch Perspektiven auf Erwerbsarbeit. Und das Bergische Land ist ein Idealbeispiel, weil wir traditionell eher links und/oder christlich-sozial eingestellt sind, und weil Arbeitsplätze in Köln und Düsseldorf von uns aus für Pendler noch erreichbar sind. Aber in diese Richtung müßte es gehen.

          • @Seeräuberjens:

            Guter Ansatz. Scheitert aber m.E. auch wieder daran, daß man die Probleme gar nicht in diesem Sinne lösen will. Abschiebung hat Prio 1 und deshalb darf Flüchtlingsunterbringung nicht so geräuschlos ablaufen.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Aber selbst wenn mehr und schneller abgeschoben werden wird, gibt es am Ende immer noch Asylbewerber mit anerkanntem Asylstatus. Und um die geht es ja, wenn es um Integration geht.

               

              Ein schönes Beispiel mit dem Bergischen Land, sollte mal aufgegriffen werden.

               

              Ich denke, z.B. in Pfalz, Eifel und Hunsrück etc. ginge das dementsprechend sicher auch. Im Hunsrück gibt es schon gute Beispiele mit der Aufnahme und dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern. Aber bis heute auch nur in Zahlen analog des Weiterverteilungsschlüssels. Keine Ahnung, ob es dort noch Kapazitäten gäbe, um die größeren Städte zu entlasten.

              • @Hanne:

                Ja nun, nicht anerkannter Asylstatus heißt nicht, daß ein Asylstatus nicht berechtigt wäre. Die Realität sieht ja so aus, daß Herkunftsländer willkürlich zu "sicheren" solchen erklärt werden, je nachdem, ob viele oder wenige von dort kommen oder wieviel mediale Aufmerksamkeit die gerade bekommen. "Sicher" heißt nicht sicher, sondern "sicher" heißt: Wir, die Regierung der Bundesrepulik Deutschland, wollen Euch hier nicht.

              • @Hanne:

                Anerkannte Asylanten zum einem, die persönliche Verfolgung nachweisen können, zum zweiten Flüchtlinge: Du wirst keine Christen nach Syrien abschieben können, und sollte in fünf Jahren der Krieg dort vorbei sein, dann sind die Kinder hier zur Schule gegangen, z.T. hier überhaupt geboren.

                 

                Und das sind heute wesentlich mehr, die bleiben werden, weil sie eben keine Armutsflüchtlinge sind, wie vor 20 Jahren. Das werden rund 2/3 sein, die man nicht wird abschieben können, höchstens gemäß dem Dublin-Abkommen bis nach Kos.

                 

                Im Übrigen: Ja, ich denke, das Problem ist der Verteilungsschlüssel. Die wohlhabenderen Städte haben zu zahlen, aber selber aufnehmen können sie die Flüchtlinge nicht. Das gibt nichts, da werden nur Banlieues geschaffen.

                • @Seeräuberjens:

                  Und die, die bleiben werden, sind ja nur die Vorhut. Die, die vorgeschickt wurden, um ihre Verwandten nachzuholen:

                   

                  "Seit Dienstag vergangener Woche demonstrieren die SyrerInnen vor der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Dortmund. Sie fordern eine schnellere Bearbeitung ihrer Asylanträge. Auf ihre Anhörung warten viele schon seit Monaten, manche seit einem Jahr. Erst dann können sie einen Aufenthaltstitel bekommen, ohne den sie keine Chance haben, etwa ihre Familien nachzuholen. „Jeden Tag sterben in Syrien Mütter und Kinder“, sagt Khatib. „Wir alle haben dem Tod ins Auge gesehen.“ "

                  http://www.taz.de/!5203945/

                   

                  Es werden nicht weniger Flüchtlinge werden in den nächsten Jahren! Es wird bessere Lösungen geben MÜSSEN als den Königssteiner Mist!

                   

                  ( https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsteiner_Schl%C3%BCssel

                  http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Verteilung/verteilung-node.html )

                • @Seeräuberjens:

                  Zum verbleibenden (oder eben nicht verbleibendem) Drittel:

                   

                  So sehr mich dieser rechtspopulistische Zungenschlag dabei stört, aber z.B. mit Roma, die früher oder später ohnehin abgeschoben werden, könnten wir im Bergischen Land tatsächlich nichts anfangen, die bräuchten die zu uns nicht schicken, da wäre es tatsächlich besser, die würden nicht durchgereicht, sondern in Sammelunterkünften auf der grünen Wiese geparkt. Eben weil wir die nicht in den freien Wohnungsmarkt integrieren könnten; kein Vermieter ist ja interessiert, einen Mieter zu haben, der nach drei oder sechs oder sieben Monaten wieder in seinem Heimatland ist.

                   

                  Eine Lösung ist das aber nur im Rahmen eines Gesamtpaketes.

  • Zu uns kommen ohnehin nur noch die völlig Verzweifelten. Andere wenden sich doch zusehends mit Grausen ab. Es kristallisiert sich allmählich heraus, dass Politiker und Verwaltungen in ganz Europa eigentlich sehr einverstanden damit sind, wenn die Leute in ihrer Heimat umgebracht werden und sie erst gar nicht flüchten können. Wer sich immer gefragt hat, was wohl diese viel beschworene "westliche Wertegemeinschaft" inhaltlich bedeuten soll, findet hier jetzt die traurige Antwort darauf.

    • @Rainer B.:

      Ach was. Mach mal in Osteuropa Urlaub (ist auch preiswert) und laß dir mal von Kirchens zeigen, wo und wie da Roma leben. Fließendes Wasser aus der Leitung, funktionierende Heizung, Elektrizität, Fenster, durch die es nicht regnet, sind für die dort unerreichbare zivilisatorische Errungenschaften. Die gammeln dort in Bauruinen vor sich hin. Auch mit drei Leuten auf 12 qm ist das für uns unzumutbar, unvorstellbar, für die ist das unvorstellbarer – Luxus. Und aus Afrika kommen nicht die Verzweifeltsten, sondern die Tüchtigsten. Da legt eine ganze Sippe zusammen für die Schleuserkosten, damit der Tüchtigste es schafft, hier her zu kommen, von dem man dann erwartet, daß er seine Sippe nach einem halben Jahr mit Schwarzarbeit unterstützt.

      • @Seeräuberjens:

        Verzweifelt sind alle, die Tüchtigen wie die Untüchtigen. Aber ein 80-jähriger, eine fast Verhungerte oder ein schwer krankes Kind können die Flucht nicht antreten, weil sie die Strapazen wohl kaum überleben würden.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Weitergedacht, wo die Reise hingehen wird: Der 80jährige hat aber seinen 30 Jahre alten Enkel hierhergeschickt. Und wenn er anerkannt werden wird, wird er seinen Vater und Großvater im Rahmen der Familienzusammenführung nachholen; darum ging es ja der Initiative in Dortmund.

           

          Das werden in den nächsten Jahren nicht weniger Flüchtlinge werden.

          • @Seeräuberjens:

            "Das werden in den nächsten Jahren nicht weniger Flüchtlinge werden."

             

            Natürlich nicht. Deswegen sollte man jetzt dafür sorgen, daß man diese dann auch anständig unterbringen kann.

      • @Seeräuberjens:

        Sehr interessant! Man kann aber nicht gerade sagen, dass meine Grundthese jetzt damit von ihnen widerlegt wäre..

        • @Rainer B.:

          Nö, nur der erste Satz. Ansonsten stimme ich zu; wenn man nur mal sieht, was die Türkei an Flüchtlingen aufnimmt, kann sich die EU nur in Grund und Boden schämen. Wobei innerhalb der EU Deutschland noch ganz gut dasteht unter den Nichtanrainerstaaten.

          • @Seeräuberjens:

            Der erste Satz war eine Anspielung auf die wiederholten krampfhaften und kläglich gescheiterten Bemühungen "Spitzenkräfte" aus aller Welt nach Deutschland zu holen. Die schätzen überraschend das fremdenfeindliche Klima hier auch nicht.

            • @Rainer B.:

              Stimmt aber trotzdem ... na, aber nur halb.

               

              Sicher, die von Schröder mit der Red-Green-Card auf der Cebit angeworbenen Computerinder sind irgendwie noch nicht gekommen. Ob's nur an der Ausländerfeindlichkeit liegt oder z.B. auch daran, daß die schon Englisch können und lieber, wenn die wirklich so gut sind, gleich in die USA gehen?

               

              Die aber aus Afrika kommen, sich zu uns durchschlagen, sind eben die Zähesten und Tüchtigsten, die kommen hier her nicht als Sozialschmarotzer, sondern um zu arbeiten, ihre da unten verbliebenen Familien mit durchzufüttern. Die könnten wir sehr wohl zu "Spitzenkräften" ausbilden.

              • @Seeräuberjens:

                Na ja, fließend Englisch wird hier doch auch gesprochen. Selbst für altgediente CDU/CSU-Politiker und Fußballstars ist das längst keine unlösbare Aufgabe mehr. Leuten wie Günter Oettinger (CDU), Gerd Müller (CSU) oder Lothar Matthäus ist die englische Sprache mittlerweile zum zweiten Dialekt geworden. Also daran kann es nicht liegen.

                • @Rainer B.:

                  Frankreich hat die Front Nationale. Die Niederlande Gert Wilders. Ungarn Viktor Orban. In Dänemark sind Rechtspopulisten in der Regierung. Die Engländer sind übel drauf.

                   

                  Ich finde, mit den paar Pedigisten und der AfD sind wir noch ganz gut dran. Niemand traut sich, offen zuzugeben, Nazi zu sein; wir haben nur Aber-Nazis ( http://www.spiegel.de/netzwelt/web/hetze-gegen-auslaender-im-internet-nennt-sie-terroristen-a-1045831.html ). Und Deutschland ist für Flüchtlinge das Zielland Nr.1

                   

                  Momentan, meine ich, kann ich mich als Deutscher im Ausland noch recht gut blicken lassen. Hoyerswerda, Rostock, sowas haben wir derzeit nicht; Freital ist verglichen damit harmlos.

                  • @Seeräuberjens:

                    Nein! Harmlos sind Neofaschisten ganz und gar nicht. Sie haben aber recht - es gibt sie nicht nur in Deutschland. Die genannten europäischen Länder gehören allerdings auch nicht zu den bevorzugten Zielen für "Spitzenkräfte".

                    Und in Österreich hat es ja nicht mal ein Adolf Hitler lange ausgehalten - es gab einfach zuviel Konkurrenz.

                    • @Rainer B.:

                      Nazis sind nie harmlos. Wohl aber relativ harmlos finde ich, was sie sich dieser Tage noch anzurichten trauen. Hakenkreuzschmierereien, eine leere Scheune abfackeln ... Wenn die heute Mollis in bewohnte Flüchtlingsheime würfen ginge das meiner Meinung krass nach hinten los – Anders als Lichtenhagen, das auf viel zumindest "Verständnis" stieß.

                      • @Seeräuberjens:

                        Genau das steht aber nach den zahlreichen Trockenübungen zu befürchten.

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    Wenn unsere "Eliten" lautstark darüber sinnieren, wie man eine unerwünschte Minderheit schikanieren kann, ist das eine offene Aufforderung an den Pöbel, die Sache in die eigene Hand zu nehmen.

  • Westliche Massenmedien haben einst die DDR-Bürger systematisch verunglimpft, verunsichert und mit Werbetrugbildern vom Glück durch Konsum manchmal zu waghalsigen Fluchten getrieben. Heute tun die gleichen Medien das Gleiche u.a. mit dem Nahen Osten und Nordafrika. Hinzu kommen einzelne Exekutivleute, denen man Polit-AIDS zuschreiben könnte. Werden solche gut etablierte Schönschwätzer für hundertausende Verführte haften wollen und haften können? Der Papa Staat wird's schon richten, was Leichtsinn und Verblendung angerichtet haben.

    • @Emma Dorfener:

      Im Irak, in Afghanistan ist seit 40 Jahren Krieg, Krieg, Krieg, Krieg.

       

      Nachbarn werden erschossen, zufällig, willkürlich, gestern von Sunniten, heute von Schiiten, mittendrin immer wieder von Amerikanern. Menschen werden willkürlich verhaftet, entführt, gefoltert.

       

      Aber die sind alle nur hier, weil ihnen das Werbefernsehen eine heile Legoland-Welt vorgeführt hat. Und die gucken ja auch alle nur RTL+ da unten, weiß man ja.

    • @Emma Dorfener:

      "Westliche Massenmedien haben einst die DDR-Bürger systematisch verunglimpft, verunsichert und mit Werbetrugbildern vom Glück durch Konsum manchmal zu waghalsigen Fluchten getrieben."

       

      Ich sehe das anders: Die damaligen DDR-Bürger konnten mit der Werbung einfach nicht umgehen und sie entsprechend einordnen.

       

      Aber abgesehen davon, sind Sie anscheinend auch der Meinung, dass die meisten DDR-Bürger sog. Wirtschaftsflüchtlinge waren, die lieber im Toffifee-Land leben wollten. Das unterscheidet sie zumindest von vielen der heutigen Flüchtlingen, die aus Angst vor Tod und Folter und Krieg flüchten - und das über Kontinente hinweg und nicht mal eben rüber über die Mauer.

  • Vielleicht nicht Camping, aber Zelten ist es doch. Hau ne Trennwand rein und du hast die Art Privatsphäre, die wir normalerweise beim Campen haben (wohl auch mehr platz, in meinem Unterklassezelt kann ich nicht mal stehen). Btw, sind Bewerber auf Asyl schon Mitbürger, bzw. Teil des Volkes, von dem sie getrennt leben?

    Verpflegung gibts auch nicht kostenfrei, die darf man überteuert selbst Zahlen, sowie den Stellplatz. Das war alles erträglich, und auch die Nächte in denen Regen durchs Zelt kam waren zu überstehen. Normalerweise zahlt man dafür und nimmt Strapazen auf sich, nennt das dann Urlaub. Kaum vorstellbar, dass sich jemand, der wirklich auf der Flucht war, große Entfernungen unter Bange, Hunger, Durst zurücklegen musste und hier endlich in Sicherheit ist - sogar mit Aussicht auf Förderung und ein soziales Auffangsystem - dass sich solch ein Mensch großartig über die Unerträglichkeit seiner hiesigen Situation im Rückblick auf Verfolgung und Krieg pikieren muss. „Das hier ist kein Schlaraffenland“ - was ist so falsch an dieser Feststellung? Es ist tatsächlich keines. Ich wage zu bezweifeln, dass irgendein Land sich dieses Titels rühmen kann. Wer das dennoch annimmt und dann enttäuscht feststellt, dass auch hier der Kapitalismus und ein Treten nach unten, voranschreitende Verwahrlosung und Verarmung ein sichtbarer Teil der Realität ist, der sollte tatsächlich die zu Hause vorherrschende Desinformation aufklären.

    • @Lukas Özoy:

      @An den Hobby-Rolling Stone

       

      Oh, Sie armer und geregnet hat`s auch noch. Aber sauber durchgehalten, obwohl es Ihnen frei stand, abzubrechen, ins traute Heim zurückzukehren. Doch das schlimmste: Sie mussten für diese Tortur auch noch bezahlen und Die..... kriegen´s einfach umsonst und das für vll eine lange Zeit und im XXL-Luxuszelt.

      Die wahren Opfer unserer Tage werden manchmal einfach übersehen und können doch mit so kraftvoll einfachen Relativierungen aufwarten.

      • @lions:

        Es steht natürlich jedem frei, nach Hause zu gehen. Eine Tortour war es nicht, wie zu lesen wurde es auch eher Urlaub genannt :) So gesehen bin ich noch nicht Opfer geworden - was, meinen Sie, macht mich zu einem? ôô

         

        Und so lange werden sie schon nicht in den Zelten bleiben, da könnte man sie im Winter ja gleich draußen schlafen und erfrieren lassen. Immerhin sind die XXL Zelte zur Zeit besser als nichts und nen Marsch durch Anatolien und/oder über den Balkan.

        Btw, die Anspielung mit "Hobby Rolling Stone" verstehe ich nicht, dazu bin ich wohl leider zu jung oder einfach nur falsch gebildet :x

        • @Lukas Özoy:

          "Es steht natürlich jedem frei, nach Hause zu gehen"

          Nach diesem Satz hatte ich eigentlich keine Lust mehr, zu antworten, da Sie wiederum Ihre persönliche Situation mit der der Flüchtlinge gleichsetzen. Unglaublich zynisch !

          Rolling Stones sind Heimatlose, Obdachlose, Landstreicher.

           

          Dass Flüchtlinge evtl. im Zelt überwintern müssen, die Befürchtungen werden anderorts auch geäußert, wie hier: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen/wetzlar-fluechtlinge-im-erstaufnahmelager-leben-in-zelten-13729684.html

          • @lions:

            Es ist ein Fakt, das hat mit Zynismus nichts zu tun.

            Wenn man mir mein Haus zerbombt, egal jetzt ob radikale Christen, Muslime oder Nationalisten, dann bin ich froh darüber, wenn mir wenigstens nen Zelt bleibt. Ich kann dann auch nach Hause gehen, versuchen wieder auf zu bauen was geht, etc. Nur sollte man das lassen, wenn noch Gefahr vor Ort ist. Zumal viele, die jetzt kommen, sicherlich auch wieder in ihre Heimat, Familie, Haus und Hof (oder wenigstens schuttbedecktem Grund und Boden) zurück wollen. Gleichsetzen ginge etwas anders. Da würde ich von den Schrecken der Reise erzählen, von Mord und Totschlag, Krankheit und Hunger. Die gabs auf meinem Weg zum Zeltplatz nicht. Die Art der Unterbringung ist allerdings im Grunde dieselbe. Ob man nun hinter Planen, Steinen oder Holz lebt ist doch egal, solange die Obdach ihren Zweck erfüllt.

            Dann mag ich meinen, dass die Bezeichnung für mich etwas unpassend ist, trotz ihrer Schönheit(?) - immerhin hatte ich sowohl Heimat als auch Überdachung. Landgestrichen wurde auch nicht, da's stehts Ziele gab.

             

            Solange die Zelte warm genug sind, und man auch dann noch Krankheiten vorbeugen kann, sehe ich kein größeres Problem im Winter. Eher die Dichte der Menschen im Raum wäre eines. In Jurten kann man auch gut leben :)

    • @Lukas Özoy:

      Und... wer sich wie ein normaler Mensch mit anerzogenem Respekt vorm Nächsten verhält, der muss nicht nur „voller Tatendrang […] Herumsitzen“ und sich an „Konflikte[n] zwischen Gruppen“ beteiligen. Der kann an sich arbeiten, sich weiterbilden, kann seinen Mitzeltenden helfen oder ihnen wenigstens das Mindestmaß an Ruhe und Hygiene bieten, das möglich ist. Die meisten, die ihren Asylantrag passend ausfüllen können, dürfen ohnehin hier bleiben und können sich auch darauf einstellen – sprich: die Landessprache und die Funktionen des Systems lernen.

  • die Politik hat die letzten 2 Jahrzehnte den Wohnungsbau völlig vernachlässigt. Schlimmer noch: Immobiliengesellschaften in Hand der Länder und Kommunen (das Tafelsilber) wurden für wenig Geld und ohne Not verscherbelt. Hier in NRW etwa die "Landesentwicklungsgesellschaft NRW" (LEG) oder "Gemeinnütziges Wohnen Nordwestdeutschland" (GWN). Beide boten noch vor 5-10 Jahren bezahlbaren Wohnraum mitten in den Städten.

    Jetzt bringen sie den Aktionären von Goldman Sachs und Whitehall eine fette Rendite (60% des Gewinns werden als Rendite ausgeschüttet).

     

    Ich behaupte mal, dass in einer Umgebung, wo die Mieten seit Jahren aufgrund von Privatisierungen stark anziehen es unvertretbar wäre, private Wohnungen in den Städten zu mieten, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Wären diese Wohnungsgesellschaften noch in staatlicher Hand, sähe einiges ganz anders aus!

  • Trotz alledem ist rund um die Flüchtlinge eine regelrechte Industrie entstanden, die als nicht unerhebliche steuerfinanizierte Konjunkturmaßnahme gelten kann.

     

    Der Hohn dabei ist, dass für die Zeltunterbringung oder andere entwürdigende Unterbringungsformen am Ende mehr abgerechnet wird als ein einfaches Hotel oder eine gute Pension kosten würde.

     

    In der Zentralen Unterfringungsstelle für NRW in Petersholz werden derzeit in einer zuvor frisch renovierten ehemaligen Wohnsiedlung für die Familien von britischen Armeeangehörigen mit viel Aufwand die Einbauküchen wieder herausgerissen und Wanddurchbrüche gemacht um die Zweifamilien-Doppelhäuser quasi wieder downzugraden. In einen Teil der Häuser werden dann wieder die üblichen Etagenbetten gestellt, der andere Teil steht weiterhin leer.

    Statt beispielsweise Familien die Gelegenheit zu geben zusammen zu wohnen und selber zu kochen, bekommen jetzt alle wieder den Mikrowellenfraß vom Caterer, der aberechnet wird wie ein Luxusmenü.

     

    In Mönchengladbach steht eine erst kürzlich geschlossene Kaserne weiterhin leer, aber es werden mit Absicht Turnhallen aquiriert oder Zelte auf Sportplätzen errichtet, um die Leute gegen die Flüchtlinge aufzubringen.

    • @Khaled Chaabouté:

      Die Kaserne wird Bundeseigentum sein, da ist nicht so ohne weiteres kurzfristig dranzukommen. Sehr schön die anderen Beobachtungen mit den einstigen Wohnsiedlungen der Engländer.

      • @Seeräuberjens:

        Die einstige Siedlung der Engländer ist auch Bundeseigentum bzw. wird von der BIMA verwaltet/vermarket.

        Unterschied: Die Kaserne ist ziemlich zentral in Mönchengladbach gelegen, während die Wohnsiedlung ganz jottwedee mitten in der Pampa liegt. Eine andere Flüchtlingsunterbringung ist hier in einer ehemaligen Pershing-Atomraketenstation, ebenfalls mitten im Wald und gespenstisch-trostloser Architektur, wie im Endzeitfilm.

        • @Khaled Chaabouté:

          Klingt nicht so, als ob Mönchengladbach die integrieren will? Warum nicht? Warum binden die sich solche sozialen Brennpunkte ans Bein, die die ewig werden teuer bezahlen müssen?

           

          Ich habe weiter oben beschrieben, wie bei uns im Bergischen Land die Situation aussieht. Ich sehe nicht, warum das nicht auch in Mönchengladbach funktionieren sollte.

  • Wenn die Bürgerkriegsflüchtlinge in Zelten schwitzen müssen, so liegt das einzig und allein daran, dass die politische Kaste in D seit Jahrzehnten kein populistisches Trittbrett auslässt, anstatt sich was auszudenken, wie mit Einwanderung und Flüchtlingen umgegangen wird, um alle zur Abwechslung mal voneinander profitieren zu lassen. De Maiziere haut heute morgen im Interview schon wieder in Kerben, die vor ihm schon jeder Law-and-order-Innenminister (also eigentlich jeder) seit olle Eduard Zimmermann bearbeitet hat. Das langweilt nicht nur masslos, das ist auch unsäglich billig.

    • @Konrad Ohneland:

      Insgesamt aber ist das politische Klima heute ein völlig anderes als Anfang der 90er, in der Berichterstattung wie der Politik. Der Focus liegt heute viel weniger auf "asyrechtsmißbrauchende Wirtschaftsflüchtlinge" – die es natürlich auch gibt –, sondern auf IS-Flüchtlinge, Boat People im Mittelmeer. Man ist doch viel vorsichtiger mit Rechtspopulismus. Weshalb ich der Grundthese des Kommentars schwer zustimmen kann, hinter den z.T. katastrophalen Zuständen stecke ein geheimer Masterplan zur Flüchtlingsabschreckung. Dann würde man die z.B. auch eher in Nazi-Hochburgen nach Neufünfland verschicken. wo sie Angst haben müßten, nachts alleine durch die Straßen zu gehen, und keine langfristigen Perspektiven etwa auf Arbeit hätten.

       

      Interessanterweise haben ja selbst die Nazis dazugelernt und trauen sich nicht, mit Mollis auf bewohnte Flüchtlingsheime zu werfen. Weil sie spüren, daß das für ihre Zwecke eher kontraproduktiv wäre.

      • @Seeräuberjens:

        Nö, von einem Masterplan wollte ich ganz und gar nicht reden. Bloss weil jedem Innenminister seit den 80ern derselbe Bockmist einfällt, ist das noch kein Masterplan.

      • @Seeräuberjens:

        "Dann würde man die z.B. auch eher in Nazi-Hochburgen nach Neufünfland verschicken."

         

        Meinen Sie, "die Politiker" in Berlin kennen "Nazi-Hochburgen"? Das sind doch alles rechtschaffene, "besorgte" Bürger, die als "Wendeverlierer" oder deren Kinder betitelt werden. Oder es heißt gleich, dass es da keinen Unterschied zu den westlichen, ländlichen Gebieten gäbe.

         

        Wenn es anerkannte Nazi-Hochburgen gäbe, würde auch endlich mal was dagegen unternommen werden (können). Wahrscheinlich sind das alles eher Wohngebiete, die durch den Verfassungsschutz unterhalten werden.

         

        Dieses Eingeständnis fehlt meines Erachtens leider noch.

        • @Hanne:

          Ich meine, ein Politiker läuft in D immer noch Gefahr, eine Hysterie auszulösen, der die Wahrheit, eben diese Wahrheit, dass in den östl. 5 die Zahl der Nazis und Mitläufer höher ist, wenn er dies klar auszusprechen wagt. Die unter den Altbundesländlern zwanghaft besseren Menschen übersehen gern, dass im Osten nicht aller Ortens, aber überwiegend die Zahl der bspw. Gegendemonstranten gegenüber der Teilnehmerzahl der Nazi- Aufmärsche ein mehrfaches beträgt.

          Dieser in dem Fall westl. Generalisierung wegen sind Politiker gut beraten, die große Klocke, wenn schon, dann nur leise anzuschlagen. Es gibt immer bessere Wege, als den Mob aus der Ecke zu holen, wie konsequente Strafverfolgung.

          • @lions:

            *Die große Glocke hat natürlich den besseren Klang.

  • Von allen bürgerlichen Parteien und Medien noch immer erfolgreich unterschlagen:

     

    Die Wohlhabenden und Vermögenden in Deutschland könnten finanziell-materiell problemlos rund Zehn Millionen Menschen aufnehmen. So verfügen doch die oberen Zehn Prozent über mehr als 70% aller Einkommen und Vermögenswerte. --

     

    Zudem werden jährlich in Deutschland für etwa 50 Millionen Menschen Nahrungsmittel vorsätzlich -- aus Profit- und Dividendengründen -- vernichtet.

     

    Die menschenwürdige Unterbringung und auskömmliche Versorgung mit Wohnraum, Ausbildung und bezahlter Erwerbsarbeit etc., wäre vollkommen kostenneutral für die Bevölkerungsmehrheit möglich, würde die Politik die Reichen entsprechend der vorhandenen Gesetzgebung dazu verpflichten. --

     

    Aber in Deutschland herrscht eben eine Politik im Interesse der (persönlich leistungslosen und Erbschafts-) Reichen und nicht im Interesse der werktätigen Bevölkerungsmehrheit!

    • @Reinhold Schramm:

      ? Nahrungsmittel werden aus Profitgründen vernichtet? Wo haben Sie denn diese Legende her. Nahrungsmittel werden weeggeworfen wenn Sie nicht mehr brauchbar sind oder aus anderen Gründen. Ich werfe selber was weg wenn ich zu dumm war und habe zuviel gekauft. Aber vorsätzlich???

      Und das mit den Reichen ist ja eine Spitzenidee. Die nehmen sicher 10 Millionen Personen als Zwangsgäste auf. In ein anderes Land gehen sie auch nicht. Und die 10 Millionen die hm kommen jetzt die zu den 3 Millionen Arbeitslosen dazu oder werden dann alle Kulturschaffende in der Reichenvilla?

  • "Er möge sich aber anschließend nicht darüber wundern, wenn deutsche Rassisten ihre Vorurteile bestätigt zu sehen glauben."

     

    Wenn Sie mich fragen, ist dies ebenfalls Teil der Abschreckungsstrategie. Sonst hätte man mit der braunen Seuche längst aufgeräumt.

  • Ja, und de Maizière setzt wie immer noch einen oben drauf:

     

    "Innenminister Thomas de Maizière hat angesichts des starken Zuzugs von Flüchtlingen nach Deutschland eine Überprüfung der Leistungen für Asylbewerber gefordert. Viele seiner europäischen Kollegen seien der Ansicht, dass die Standards in Deutschland sehr hoch seien, sagte der CDU-Politiker im ZDF. "Das heißt, wir brauchen eine Debatte über europäische Standards der Menschenwürde und der Leistungen.""

    http://www.tagesschau.de/inland/asylleistung-103.html

     

    De Maizière wies darauf hin, dass die Zahlungen nach dem deutschen Asylbewerberleistungsgesetz genauso hoch seien wie das Monatseinkommen eines Polizisten im Kosovo und Albanien. Diese Leistungen könnten jedoch nicht beliebig reduziert werden. Das Bundesverfassungsgericht habe entschieden, dass Hartz IV eine Frage der Menschenwürde sei. Das gelte auch für Asylbewerber. "Aber wir können mehr Sachleistungen machen, wir können uns das Taschengeld genauer anschauen", sagte der Minister.

     

    "In den Erstaufnahmeeinrichtungen könne man dafür sorgen, dass nicht viel Bargeld und schon gar nicht Monate im Voraus ausgezahlt werde, weil das ohnehin nur die Schlepper bekämen. "Wir können im Leistungsbereich auch unter Wahrung der Menschenwürde doch einiges tun", betonte de Maizière."

     

    Das positive an TdM ist, dass er wenigstens nicht so tut, als wenn er nett wäre. Er sagt immer frei heraus, dass ihm die ganzen Flüchtlinge als Masse zuwider sind und er sie vor allem nicht in Deutschland haben möchte. Dumm nur, dass es hier Hartz IV gibt und Deutschland so eine unangenehme Vergangenheit.

    • @Hanne:

      Sorry, da fehlen noch ein Paar Anführungszeichen (nach dem Link und ganz am Ende des Kommenares) - ist alles aus dem Link zitiert und nicht von mir :-)

      • @Hanne:

        Oh wie peinlich, der letzte Absatz ist natürlich von mir, es ist einfach hier immer noch zu heiß.

         

        Schade übrigens, dass man bei taz.de nicht wenigstens eine halbe Stunde Zeit hat, Kommentare zu ändern/korrigieren.

        • @Hanne:

          Dem letzten Satz schließe ich mich an. Eine Edit-Funktion hätte meinen obigen Post auch schöner gemacht. Auf der Webseite liest es sich dann doch noch anders als in dem kleinen Eingabefensterchen.

          • @Seeräuberjens:

            Ins Schreibprogramm und dann C & P lässt´s besser aussehen. Editieren wäre nicht schlecht, aber sch...ß drauf; Der Inhalt muss rüberkommen.

            • @lions:

              Aber der nur-soundso-viel-Zeichen-Quatsch, der mich dann zum Doppelposten nötigt, ist ja auch nicht durchdacht. Wie und wo hätte ich meinen Doppelpost oben denn kürzen sollen?

              • @Seeräuberjens:

                Wäre natürlich machbar, die Folgebeiträge gleichen Schreibers aneinander zu hängen, ohne eine Zwischenantwort zuzulassen. Bei mir bekannten Office-Programmen kann man sich die Zeichenzahl anzeigen lassen, um absatzmäßig einzutakten.