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Die zerstrittene SPDRaserin, Tempodrossler, Maulstopfer

Die SPD streitet übers Tempolimit. Dabei könnte der Sololauf von Parteichef Gabriel einen positiven Nebeneffekt haben – den des Rollenwechsels.

Es scheint, als wahlkämpfe jeder vor sich hin, wie es ihm gefällt: Andrea Nahles, Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel. Bild: dpa

BERLIN taz | Er ist einfach eine Rampensau, er liebt Alleingänge, schnelle Seitenwechsel, flinke Volten. Wäre SPD-Chef Sigmar Gabriel Fußballer, so ließe er sich am ehesten mit Arjen Robben oder Rafael van der Vaart vergleichen. Während die aber immer wieder mal einen reinmachen, vergeigt Gabriel seine Sololäufe regelmäßig.

Das neueste Beispiel: Tempolimit. Eine kleine, unbedarfte Interviewäußerung von Gabriel macht seit Mittwoch die SPD nervös. Gefragt nach seiner Meinung zur Grünen-Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte er: „Tempo 120 auf der Autobahn halte ich für sinnvoll, weil alle Unfallstatistiken zeigen, dass damit die Zahl der schweren Unfälle und der Todesfälle sinkt.“

Rumms, das saß. Mit der Partei abgesprochen war sein Vorstoß wie so oft nicht.

Zeitgleich mit der Autofahrerlobby vom ADAC widersprach Kanzlerkandidat Peer Steinbrück vehement. „In diesem Punkt stehe ich im Widerspruch zum SPD-Vorsitzenden“, sagte er, wenige Stunden nachdem Gabriels Forderung bekannt geworden war. Seit 20 Jahren laufe die Diskussion zum Tempolimit, er sehe keinen Grund, sie zu aktivieren. Solch offenkundige Uneinigkeit zwischen Parteichef und Kanzlerkandidat war selten.

Wenn die zwei sich streiten, müsste Andrea Nahles als Schlichterin in den Ring steigen. Als Generalsekretärin die Mittlerin mimen, beide Positionen zusammenführen und einen Konsens nach außen verkaufen.

Andrea Nahles: „Ich fahre gerne schnell“

Nur leider hatte sie am Wochenende zuvor dieses Interview gegeben, Überschrift: „Ich fahre gerne schnell“. Zu sehen ist sie in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit ausgebreiteten Armen auf einer Landstraße in der Eifel. Nahles bekennt sich zum Geschwindigkeitsrausch. Selbst ihre Tochter mahne sie hin und wieder: „Net schnell fahren“. Nahles Schlusssatz: „Spaß beim Autofahren zu haben ist besser, als kein Auto zu haben.“

Eine Raserin, ein Tempodrossler und ein Maulstopfer – da ist sie wieder, die zerstrittene SPD.

Und Gabriels Alleingang ist nicht der erste dieser Art. Vor zwei Wochen entwickelte er einen Fünf-Punkte-Plan gegen Steuerflucht – ohne Absprache mit der Partei. Mal stellt er, ohne Folgen, die Zypernrettung infrage. Dann kommentiert er unbedarft den NSU-Prozess, spricht von „rechtsradikalen Szeneanwälten“, die versuchten, „den Prozess zu torpedieren“. Aber so ist das bei ihm eben. Er spricht oft schneller, als er zu Ende gedacht hat.

Seinen Sololauf zur Geschwindigkeitsbegrenzung hat er einen Tag später selbst wieder aufgegeben. Den Autofreunden von der Bild-Zeitung erklärte er, das Tempolimit werde kein Wahlkampfthema. „Sicherheit braucht Vorfahrt, mehr wollte ich nicht sagen“, so der reuige Schnellredner.

Eigene Themen, eigene Ideen, Uneinigkeit

Man fragt sich, ob im Willy-Brandt-Haus überhaupt noch irgendwer mit irgendwem spricht. Es scheint, als wahlkämpfe jeder vor sich hin, wie es ihm gefällt, mit eigenen Themen, eigenen Ideen. Was den SPD-Chef eigentlich reitet, mit immer neueren, immer spektakuläreren Forderungen nach vorne zu preschen, weiß niemand so recht. Denn aus dem Umfragetief hilft die Uneinigkeit kaum heraus.

Andererseits: Auch wenn Gabriels Alleingänge regelmäßig ins Leere laufen, seine Partei nerven und den Wahlkampf auf den ersten Blick nicht leichter machen – nur blöd sind sie nicht. Haben sie doch einen unfreiwilligen Nebeneffekt: den des Rollenwechsels.

War es sonst Kanzlerkandidat Steinbrück, der mit Aussagen über Weinpreise, Kanzlergehalt und italienische Clowns für Irritationen in- und außerhalb seiner Partei sorgte, übernimmt jetzt der Parteichef höchstselbst die Rolle des Störenfrieds der Partei, der negativ auffällt. Während Steinbrück derweil den Teamplayer spielen kann und die Sololäufe des Parteichefs wieder einfängt. Endlich kann er vernünftig wirken. Ganz kanzlerhaft.

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34 Kommentare

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  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Die Autobahnen sind uebrigens zuplakatiert mit Tempowarnschildern zur Verkehrserziehung: fahr langsam usw. Auch da wo voll Stoff heizen erlaubt ist. Wer hat eigentlich diese verantwortungsvollen Plakate entlang der Highways gesprawlt. Politiker koennen s nicht gewesen sein. Wer s war, ist waehlbar.

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Die dt Autobahnen wirken wie ein einziges riesengrosses Megakohlekraftwerk und das eigenverantwortet (die dezentralen Megakohlekraftwerke Stadtverkehr sind strukturelle Gewalt gegen das umweltbessere Idealtempo).

     

    Schneller fahren muss man sich verdienen, mit umweltfreundlichen Fahrzeugen. Dazu gehoeren auch leisere Reifengeraeusche. Laerm gilt nach Umfragen als direktes Hauptproblem. Lebensqualitaet: mau. Die Umfragen dazu sind bekannt. Nahles etc sitzen in rotgruenen think tanks und thinken ueber Lebensqualitaet. Vollstoff heizen zeigt, wo man die Lebensqualitaet verortet. Nachhaltig ist das allerdings nicht. Genausowenig wie das Flugzeug.

     

    Warnlampe und Indikator genug, denen kann man nicht trauen. Warnlampen und Indikatoren wurden von der SPD mit beschlossen.

     

    Das sieht dann so aus, dass man sich Helmut Kohl anschliesst, dt Resistancekaempfer nicht zu ehren, die Leute vor den Kopf stoesst. Das ist eine gravierende Warnlampe und sie tickt uneuropaeisch. Frankreich wartete 60 Jahre auf eine dt Zustimmung, die aus keiner einzigen dt Regierung je kam. Die dt Glaubwuerdigkeit ist fuer mich erschuettert. Ein Indikator fuer Kleinkariertheit der dt Regierungen. Die Umweltprobleme werden nicht durch so eine Politik geloest aber durch Technik. Wir waehlen Physiker, Ingenieure, Designer, ... Das sind die Leute mit den sogenannten Visionen. Die Parteien haben auch das Auto nicht erfunden, tun aber so.

     

    Wer gern schnell faehrt hat was nicht begriffen, wenn er andern das Rauchen verbietet, was hinten beim Rasen rauskommt, ist gravierender als eine Tabakernte.

  • TS
    Tempo Stau

    Um an Autobahnbrücken lesen zu können "Die Befreiung kommt von Oben", darf man natürlich nicht rasen. Das erhöht sowohl Lebenserwatung als auch Lerneffekt, wenn dann desertierte Bundeswehrsoldaten als echte Klimaschützer das Feuer aus allen Rohren eröffnen, weil sie glauben nur durch Angst im Blechle der Wahnsinn zu stoppen ist.

  • KF
    Kapitalsozialer Freihheitsschleim

    Im Prinzip ist es egal ob die 220 fahren oder sich die Karre als Wichsvorlage in den Vorgarten fahren, imperialistische Mörder sind sie alle. Denn genau wie für das für Handies und Computer notwendige Coltan Völkermord im Kongo notwendig ist, sterben Abertausende, wenn nicht Millionen Menschen durch die Ölstaaten und für Stahl und andere Autobaustoffe und gäbe es echte Demokratie mit weltweiten Mehrheiten, würde es überhaupt kein Handel mit diesen Schurkenstaaten geben und die hiesigen Handelstreibenden und ihre Marionettenpolitiker wären im Knast.

    Der verwöhnten, korrupten Göre "Kunde" ist das scheissegal wie Bangladesh, er quengelt über Benzinpreis und Tempolimit genauso wie übers Wetter, schlimmer als Engländer, und ist auch noch stolz auf die von deutschen Mutanten mit geplünderten Rohstoffen produzierten Autos, die den Luden der Kinderarbeit und den Sklaventreibern als Belohnung kredenzt werden und die der einzige echte Wirtschaftsmotor sind.

  • SG
    Schmidt Georg

    im Moment: freie Fahrt für Motorradfahrer-da gibst eh keine Geschwindigkeitsbeschränkung und freie Fahrt für Ragfahrer-da gibts eh keine Disziplin-ich freue mich schon auf den Winter, wenn diese beiden Gruppen wieder in ihr Auto gestiegen sind!

  • S
    Störtebekker

    Am besten gleich Tempo 9. Absolut sicher!

    Und auf jedes Auto ein Aufkleber an jede Tür: "Autofahren kann tödlich sein!"

  • AU
    autofrei und stolz drauf

    Ich habs vorausgesehen :

     

    Die Deutschen schlucken jede Kröte, es sei denn es geht ums Auto. Offenbar kann man hier mit "Freie Fahrt für ansonsten unfreie Bürger" punkten.

     

    Das ist widerlich !

  • C
    Celsus

    Ist das am Ende bei der CDU abgeschaut? Die diskutieren untrereinader mit verteilten Rollen und nachher wählen alle die CDU - aber aus ganz unterschiedlichen Gründen. Das will die SPD auch haben.

     

    Was Steinbrück will - wen juckt das noch? Der Mann wird einen Abgeordnetensitz erhalten und seine Partei hat eine Chance auf eine große Koalition. Aber der will nur als Kanzler wieder mal in die Bundesregierung. Genau das wird er aber nicht.

     

    Gabriel hat sich dann bei seiner Meinung als Umfaller erwiesen. Es war wohl ein nicht gar so wichtiges Thema für ihn. Im Zweifelsfall wird sich die kleine SPD auch in einer großen Koalition unterordnen.

     

    Wer braucht die SPD also noch? Vielleicht die Kanzlerin, die ja Gerhard Schröder schon für die Agenda 2010 dankte und mit der SPD jetzt die Agenda 2020 umsetzen könnte. Das würde die CDU/CSU in einer anderen Koalition niemals schaffen. Immerhin sind die doch sehr schwachen Gewerkschaften nahezu ausnahmslos von der SPD geführt. Und per interner "Unzucht" wird der nächste Vorstand vom Vorgängervorstand quasi "ernannt". Das ist so eine Nachfolger ernennende Monarchie.

  • U
    Ute

    Können wir uns dann vielleicht auf Tempo 100 einigen?

     

    Die Vorteile liegen doch auf der Hand, da damit eine Menge an unnötigen Ausgaben gerade für die von Steuern geplagte "Mittelschicht" wegfallen würde.

  • DI
    Dandy Ian

    Gabriel wie Robben oder van der Vaart? Bitte... Wie Asamoah in dieser Saison bei Greuther Fürth passt besser.

  • AW
    Ach was

    30 Prozent des Verkehrs rollt über Autobahnen , dort geschehen aber nur 6 Prozent der Unfälle mit Verletzten. Ideologie schlägt Realität aber das ist eben so bei Religionen. Gabriel hofft ein paar Gläubige bei den Grünen zu ergattern, Steinbrück rechnet aber die Atheisten der SPD entgegen. Sonst seit den 80ern nichts Neues. Wie läufts mit dem gigantischen Erfolg der "Umweltzonen"? Ist die Luft schon gerettet? Meine Nachbarn heizen noch mit Kohle, meine Fenster sind von 1920 aber das passt ja bei der SPD ganz gut und die Grünen wollen da auch keinen Krieg. Das müsste man über die Miete bezahlen. Miete zahlen aber auch Grünenwähler mit Beamtenjob im Altbauurbanparadies. Übrigens sind eh alle Wahlprogramme nach der Wahl Makkulatur. Den Atomausstieg bewerkstelligte die CDU wesentlich schneller als die Grünen. Wie auch immer, mit 35% entscheidet Rot-Grün sowieso nur in Thesenpapieren. Mit der AfD kommt wohl nach der Wahl wieder CDU-SPD und irgendwelche verbote sowie nue Steuern und "Rettunspakete" werden dann schon über uns kommen. Dann fährt man als Normalverdiener mit dem Fahrrad zum Hartz-16-Aufstocken zum Sozialamt. Das geht mit Tempo 20 nicht 120.

  • O
    ole

    Papperlapapp... Gabriel hat lediglich Fragen beantwortet. Das war weder ein Vorstoß noch sonst irgendwas. Nur eine Meinungsäußerung.

     

    Andererseits sieht man wieder einmal: beim Thema Tempolimit wird das Volk zum Trollektiv. Rasen = Freiheit, selbst wenn die eigene Mühle nicht mehr als 120 Km/h schafft.

  • J
    Jupp

    Die meisten Mitglieder des ADAC sind nur deshalb solche, weil sie Pannenhilfe wollen und eben nicht,

     

    weil sie auf Autobahnen oder sonstwo wie die Blöden - oder Frau Nahles - rasen wollen.

     

    Temporausch lässt sich schließlich auch befriedigen, wenn man mit dem Fahrrad die Zugspitze herunterfährt.

     

    Im Ruhrgebiet genügen dafür auch ehem. Abraumhalden.

  • HS
    h s

    Tempolimit ist in Deutschland, was das Waffengesetzt in den USA ist: ein irrationaler Fetisch.

  • D
    Detlev

    In der SPD gibt es kaum attraktive Kandidaten, von attraktiven, glaubwürdigen Inhalten ganz zu schweigen. Für mich ist es schockierend zu sehen, wie schlecht die SPD diesen Wahlkampf macht. Ob nun 130 oder 120 - das entscheidet nicht die Wahl.

  • G
    gerdos

    Nein mit so unanständigen Forderungen darf er die Wählerinnen und Wähler doch nicht verprellen. Der heiligen Kuh des deutschen PS-Michel ein Bein abhacken? Geht gar nicht. Unterstützung bekommt er (der Peer) dabei natürlich von der "Suchtberatungsstelle für Hochgeschwindigkeitsfanatiker" (Klarname ADAC).

     

    Nun ist aber das Langzeitgedächtnis einer aufmerksamen Leserschaft der taz nicht so grenzdebil, wie der Herr Gabriel sich das vielleicht wünschen würde.

     

    Erinnert sei deshalb an den Bundesparteitag der SPD am 27. Oktober 2007. Die SPD forderte ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf deutschen Straßen. Dies beschloss der Bundesparteitag der Sozialdemokraten an diesem Samstag in Hamburg. Der Antrag wurde gegen die ausdrückliche Empfehlung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und der Antragskomission mehrheitlich verabschiedet. Darin heißt es: "Ein schneller und unbürokratischer Weg zum Klimaschutz ist die Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h." Die SPD schloss sich mit dem Beschluss zugunsten eines Tempolimits Forderungen von Umweltverbänden sowie der Grünen an.

     

    Wir lernen: Als er Bundesumweltminister und mit entsprechendem Einfluss und Regelungsbefugnissen ausgestattet war, profilierte sich Herr Gabriel als konsequenter Gegner eines Tempolimits von 130 km/h. Heute stellt er seine "konsistente Glaubwürdigkeit" unter Beweis, indem er sogar völlig folgenlos ein Tempolimit von 120 km/h fordert.

     

    Solange die Masse der PS-Fetischisten ihre Aggressionen auf deutschen Autobahnen und bei der Parkplatzsuche ausleben können, gibt es keinen Sturm auf die Barrikaden. Wenn man erlebt, wie rücksichtlos und riskant auf den Autobahnen um jeden noch so kleinen Vorteil gerungen wird, dann kann hier getrost von einem Ersatzkriegsschauplatz gesprochen werden. Und es werden keine Gefangenen gemacht.

  • B
    Bert

    Die SPD spielt auf Platz - nicht auf Sieg

     

    Es ist doch längst klar, dass die SPD den Kampf um das Kanzleramt längst aufgegeben hat. Sie trauen sich nicht zu - schon gar nicht mit der Erblast der Agenda-Politik - Merkel wirklich heraus zu fordern.

     

    Daher der laue Kandidat Steinbrück, der alles machen will wie Merkel, bloß halt mit etwas mehr hanseatischem Pepp - oder was er darunter versteht.

    Daher der inhaltlich schwache Auftritt der SPD - die von mehr Gerechtigkeit fabuliert. Sich aber dann auf hohlen Worten ausruht. Wollte ich als SPD gewinnen, müsste ich soziale Gerechtigkeit durch alle Politik-Felder durchbuchstabieren. So könnte man die diesbezüglich schwache Performance der Merkel-Regierung wirksam attackieren und im Wahkampf punkten.

     

    Stattdessen SPD-Kakophonie und halbdebile Sprüche der Generalsekretärin. Die SPD ist und bleibt das, was sie seit Schröder ist: eine 2X -Prozent-Partei. Ein Junior-Partner.

  • WD
    Walther Döring

    Rollenwechsel ist immer spannend!

     

    Das lieben die Deutschen. Wenn schon am Morgen ein Politiker sagt, dass er die Rolle wechselt, das macht den Tag doch spannend. Vielleicht gibt es schon am Abend dann Deutschland oder Europa nicht mehr. Ist doch suuuuper.

     

    Die Deutschen sind so experimentierfreudig, dass sie jetzt alle die Sozen wählen. Wer braucht schon verlässliche belastbare Aussagen, die eine Halbwertszeit von mehr als 24 Stunden haben? Das sind doch Schwächlinge und Angsthasen. Nein, wir Deutschen lieben das vibrierende Chaos stets ändernder Meinungen und Ansichten. Das liegt in unserer Natur.

  • SG
    Schmidt Georg

    also, als erstes würde ich in alle VIP Kisten, ob vom BT/LT oder den Autos der ExBK/ExBP usw Tempomat mit 120kmH Spitze insatllieren, begegnet man so einem Tross, mit Personenschutzautos, meist so 3-5Autos insgesamt, ist man gut beraten, schnell Platz zu machen!

  • S
    Sören

    Die teilweise etwas hysterischen Reaktionen aus der SPD sind wohl eher der allgemeinen Lage geschuldet, als dem konkreten Thema. Inhaltlich hat Gabriel recht, aber das ist für den Wahlkampf ein ungeeigneter Vorschlag, weil es zu unnötigen emotionalen Debatten führt, die von den wichtigen Themen ablenken.

     

    Ich glaube aber, der Schaden wird durch sein Zurückrudern größer. Die Menschen haben mehr Respekt vor jemandem, der zu einer (unpopulären) Meinung steht, als zu einem, der sie beim ersten Gegenwind zurückzieht.

     

    Ansonsten ist das eher ein Beispiel dafür, wie weltfremd und realitätsfern Politiker sind. Die absolute Mehrheit der Menschen wird ihre Wahlentscheidung doch nicht von so einem Thema bestimmen lassen. Wenn doch, müsste man sich aber wirklich Gedanken um den mentalen Zustand unserer Bevölkerung machen.

  • RD
    Richard Detzer

    Wieso bringt sich eigentlich dauernd ins Gespräch, was niemand mehr will.

  • N
    Nachfrager

    @Susanna

    Falsch, die SPD war einmal die Partei, welche auch Mobilität als Form der sozialen Gerechtigkeit sah. Nun hat sich Gabriel unabgesprochen verplappert, denn auch wenn die SPD inzwischen zum Anhängsel der Gründn geworden ist, ist bei dem Wähler der Mitte mit solch sinnlosen Forderungen nicht zu punkten.

     

    Was dies mit Fahrradwegen und dem sog. Grundeinkommen zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Was wollten Sie uns um 23:09 Uhr damit sagen?

  • V
    vic

    Gabriels "Alleingang" unerscheidet sich von Steinbrücks dadurch, dass er recht hat.

    Ein Tempolimit ist längst überfällig.

  • B
    Bitbändiger

    Ich halte Ihnen zugute, Paul Wrusch, dass Sie immerhin den Sachverhalt richtig darstellen: Gabriel hat einfach nur auf eine Interview-Frage geantwortet (also nichts initiiert). Aber warum - und da beginnt schon die Manipulation - "unbedarft"? Und was ist daran, dass einer auf eine Journalistenfrage weder kneift noch lügt noch herumsödert, ein "Vorstoß"? Und warum wird er zum "reuigen Schnellredner" abqualifiziert, wenn er einen Tag später klarstellt, dass er seine eigene Meinung und nicht die der Partei kundgetan hat?

     

    Von dem Politikertyp, lieber Paul Wrusch, den Sie und viele Ihrer Kollegen mit dem Einsatz solcher Klamaukblasen heranzuzüchten sich bemühen, möchte ich nicht (bzw. nicht länger) "regiert" werden (wer weiß - Sie vielleicht auch nicht).

  • P
    p4nfui

    Naja,

     

    zumindest wäre das ja mal ein sinnvoller Vorstoß von Gabriel. Und nebenbei: darf ein Politiker keine eigene Meinung haben? Mir graut es eher, wenn sich die Spitzenpolitiker einer Partei einig sind. Am Ende steht doch dann eh das Wahlprogramm. Auch wenn das ja nie wirklich umgesetzt wird.

  • K
    kroete

    Dieses Dreigestirn würde im Karneval eine gute Figur machen, Motive für die Wagen liefern sie jetzt schon für die nächste Session.

    Vielmehr sollte man mit Vollgas politische Inhalte vermitteln, allein die Glaubwürdigkeit fehlt, hat eben diese Trias rasend schnell genuin sozialdemokratische Werte vor die Wand gefahren, da hilft es auch nicht mehr, zur rechten Zeit die Klappe zu halten.

  • S
    Susanna

    Ich hab es immer geahnt: Die SPD ist eine Autopartei. Sie hasst außerdem arme Menschen und das bedingungslose Grundeinkommen. Sie weiß nicht, wie man sinnvoll Fahrradwege plant. Warum nochmal soll man die wählen?

    Ach, wählt ja auch keiner mehr.

  • W
    Wolfgang

    SPD: Vorwärts nimmer, rückwärts immer!

     

    SPD: Hartz-IV-Strafvollzug für Arbeitslose und zukünftige Armutsrentner (Sozialhilfe im Alter)!

     

    SPD: "Sozialpartner" der BDA-Bourgeoisie und Quandtschen BDI-Erbschafts-Multimilliardäre (auch ohne deren Arbeit und Wertschöpfung)!

     

    Aufwachen, brave deutsch-europäische sozialdemokratische Michels!

     

    Trotz alledem!

  • WF
    Wahlkampf für Blöde

    Auf den meisten Strecken kann man eh nicht schneller als 120 fahren. Die Ideologiekeulen der 80er hervorzuholen ist Schwachsinn. Man verprellt mehr Leute als man für den Umweltschutz gewinnt und es kommt von Lueten die in dicken steuerbezahlten Luxusschlitten durch die Gegend pfeifen. Der Fuhrpark unter Rot-grün wuchs gigantisch und dann erklären einem diese Leute den Umweltschutz. Ich fahre Rad. Ein Auto habe ich nicht. Das als Universallösung zu verkaufen ist Blödsinn und es trifft nicht die Lebenssituation vieler Menschen. Bevor man anfängt dem Porschefahrer das Tempolimit zur Umweltrettung aufzudrücken fallen einem echt wichtigere Baustellen ein und für die braucht man auch den Porschefahrer. Insgesammt ist das verzweifelter Wahlkampf der ideenlosen Sozialdemokraten und die Grünen springen gerne mit auf den Zug. Ich habe aber im Unterschied zu den meisten Grünenwählern 1998-2005 nicht vergessen.

  • T
    tron-X

    Ich bin Arbeiter und habe die vollkommene Entrechtung der Arbeitnehmer durch die Agenda 2010 durch die (A)SPD und ihre Grünes Anhängsel voll zu spüren bekommen. Dieses lausige Getue von wegen "8.50€" ist doch wohl der Hohn des Jahrhunderts, wer soll von so einem Dreck leben? Die SPD sollte sich für "Tarifpflicht" einsetzen und zwar für jeden Arbeitsplatz. Aber als Lakai der Großfinanz, wie alle Etablierten, würde denen dieses Menschenrecht niemals einfallen.

    Leider wählt dieses Volk seit der Gründung immer und immer wieder die selben Parteien und wundert sich das sich nichts ändert.

    Tja, damit werden wir auch die Sozn irgendwann am Hals haben.

  • CT
    Christophe T.

    Die SDP Typen sind alle lahm - es wird Zeit für ne Frau !!

  • R
    Ralf

    "Gefragt nach seiner Meinung zur Grünen-Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte er: „Tempo 120 auf der Autobahn halte ich für sinnvoll, weil alle Unfallstatistiken zeigen, dass damit die Zahl der schweren Unfälle und der Todesfälle sinkt.“

     

    Gabriel hat, nachdem er nach seiner Meinung gefragt wurde, seine Meinung gesagt und kurz begründet.

     

    Es mag sein, dass es sinnvoller ist, seine persönliche Meinung im Wahlkampf nicht in den Vordergrund zu stellen und stärker einen Konsens der Partei zum Thema zu betonen.

     

    Aus einer persönlichen Meinung jedoch eine "Forderung", einen "Alleingang" oder einen "Sololauf" zu machen, ist für mich kein guter Journalismus, eher Bild-Niveau.

  • D
    D.J.

    Shitstorm wegen Tempobegrenzung. Ich verstehe dieses Volk nicht. Macht klaglos jeden Käse mit, so etwa ein idiotisches Müllkonzept oder eine idiotische Pfandverordnung, fände in Teilen eine Volksgesundheitsverordnung großartig (Fettsteuer, Zuckersteuer), schreit nach allen möglichen Vorschriften, aber wenn es auch um die Gesundheit anderer geht (Rasen), also eine m.E. legitime Einschränkung der eigenen Freiheit, ist das Gejammer groß. Liberal geht anders, nicht punktuell.

  • W
    Wrusch

    ADAC = Autofahrerlobby. Jaja, die bösen Lobbyisten! Hat ja nur 19 Millionen Mitglieder, echt voll die böse Lobby! Vertritt nur Minderheiten-Interessen auf Kosten der Allgemeinheit.

     

    Ein kindischer Artikel.