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Aufklärung im MDR und SWRDr. Sommer TV

Wackelnde Penisse und Vaginas in Großaufnahme. Mit der Doku-Reihe „Make Love“ klären MDR und SWR ein wenig zu bemüht über Sex auf.

Ein Modelpaar demonstriert, wie man Liebe macht. Bild: MDR / gebrueder beetz filmproduktion

Recht unvermittelt spricht die Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning eine Frau im Café an: „Wie gut kennen sie eigentlich ihre Vagina?“, fragt sie. Umringt von einem Kamerateam und Assistenten antwortet die Frau zögerlich, druckst etwas von offener Erziehung.

Hennings direkte Art und das erzwungene Gespräch ist einem als Zuschauer unangenehm. In fünf Folgen „Make Love – Liebe machen kann man lernen“ spricht die Sexualtherapeutin über Erektionsstörungen, Sex als Single, Aufklärung von Jugendlichen und darüber, wie der Akt interessanter wird. Nach jeder Folge beantwortet sie Fragen in einer Spezialsendung im Radio.

Im ersten Teil der Reihe fühlt sich Protagonistin Jessica zu „dick, strubbelig, pickelig“, ihr Freund Oli sei nicht einfühlsam genug, sagt sie. Henning gibt Ratschläge für mehr Lust auf Sex: Beckenbodenübungen und die //Prostata:Prostata der Frau zu entdecken, sind die Tipps der Autorin, die zu dem Thema ein Buch geschrieben hat. Wackelnde Penisse und Vaginas in Großaufnahme visualisieren die Beckenbodenübungen auf dem Bildschirm.

Die Reihe

Der MDR zeigt „Make Love“ am Sonntag, den 3., 10., 17. und 24. November, sowie am 1. Dezember 2013, jeweils um 22.20 Uhr.

Der SWR zeigt die Serie am Mittwoch, den 6., 13., 20. und 27. November, sowie am 4. Dezember 2013, jeweils um 22.00 Uhr.

Ergänzt werden die Folgen von Hörfunksendungen bei MDR JUMP und SWR 3 nach der Ausstrahlung sowie einem Webspecial.

Wozu das Ganze? Sex gibt es in der Werbung, auf jedem Computer und spätestens seit „Shades of Grey“ an jeder Bahnhofsbuchhandlung. Dank Bravo und Co ist die Gesellschaft schon seit Jahrzehnten aufgeklärt. Der Produzent der Sendung widerspricht. Sex finde als Thema zwar in der Gesellschaft statt, sagt Christian Beetz, aber zu Hause sei er oft ein Tabuthema.

Deutschland ist verklemmt

Deutschland sei trotz sexueller Revolution verklemmter als seine europäischen Nachbarn, sagt auch die Therapeutin, die selbst in Dänemark geboren wurde. Das habe historische Gründe. Unter den Nazis wurden Sexualforscher verfolgt, ihre Bücher verbrannt.

Trotz Ann-Marlene Hennings Bemühungen, unzulässige Verkürzungen und falsche Zusammenhänge zu vermeiden: Die Fälle sind komplexer, als es eine dreißigminütige Doku zeigen kann. Obwohl alle Situationen echt sind, wirkt die Sexualtherapeutin gekünstelt bemüht. Oft spricht sie direkt in die Kamera, der gewünschte Effekt, nah am Zuschauer zu sein, wird dadurch aber nicht erreicht.

„Make Love“ funktioniert trotzdem: Es macht Spaß, anderen bei ihren Problemen mit dem Sex zuzusehen und dabei heimlich Tipps für sich selbst mitzunehmen. So albern die Sendung durch die betont lockere Art daherkommt, der Unterhaltungsfaktor ist groß.

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7 Kommentare

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  • B
    Blechstein

    Ficken mit Anleitung - da weiß man endlich wie das geht.

    Wie heißen die Kurse?

    Ficken für Anfänger und

    Ficken für Fortgeschrittene?

  • G
    Gast

    Sie müssen nicht aus allem eine Story machen. Das haben doch schon die anderen Online-Medien gemacht. Die waren obendrein wesentlich besser, (außerdem ist die Sendung nicht 30 Minuten lang, sondern 45).

    Einfach mal gut sein lassen, Mut zu Lücke.

  • P
    peinlich

    Politisch korrektes "Sex sells".

    Erbärmlich.

  • Meistgelesen und wenig kommentiert. Die Präsentation an exponierter Stellung, liebe taz, ist doch Klickhurerei.

  • der "praktische teil" von sexualerziehung oder training findet so gut wie nicht statt. eine "expertenkultur"... sonst, das "kleine schmutzige geheimnis". effektive tantrakurse müssen mühsams rekonstruitrt werden, dere zungengaumendruck (einfach richtig lesen) regt die zentren für genitalien und gefühle an...

  • R
    ridicule

    "…Wackelnde Penisse und Vaginas in Großaufnahme. Mit der Doku-Reihe „Make Love“ klären MDR und SWR ein wenig zu bemüht über Sex auf.…"

     

    Svenja Bednarczyk offensichtlich auch;

    lachende gibt's jedenfalls bei Henry Miller,

    ( mit beschriebenen Folgen)€;•))

    • M
      Malef
      @ridicule:

      Richtig. Das Ganze ist total unnötig und Gebührenverschwendung. Wer braucht das und wer soll aufgeklärt werden? Der MDR braucht Quote und Marktanteil und eine Imagekorrektur. Die Henning braucht Aufmerksamkeit und Geld. Die Sendung braucht keiner wirklich. Erwachsene sowieso nicht. Jugendliche klären sich selber auf: Livesex bei Diskotheken.