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Diskussion um bewaffnete DrohnenVon der Leyens große Show

Die Verteidigungsministerin sagt, sie wolle Kampfdrohnen nur bei breiter Akzeptanz kaufen. Doch die Entscheidung scheint längst gefallen.

Kampfdrohne „Global Hawk“: Nur zur Aufklärung – oder auch für den Kampf? Bild: ap

BERLIN taz | Sie tragen Namen wie Heron, Luna oder Aladin, und sie sind in Deutschland als Kriegsgerät hoch umstritten: unbemannte Flugzeuge, auch als Drohnen bekannt. Noch in diesem Jahr soll Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen entscheiden, mit welchen Mitteln die Bundeswehr mittel- und langfristig ausgerüstet wird. Sprich: Soll die Regierung MALE-Drohnen kaufen oder nicht? Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein ferngesteuertes Flugzeug, das in mittlerer Höhe mehr als 15 Stunden lang fliegen kann (Medium Altitude Long Endurance) und eine Flügelspannweite von über 15 Metern besitzt.

Bislang wurden Drohnen noch vor allem zur Aufklärung benutzt: Von ihren Kameras aus großer Höhe geschossene Bilder sendeten sie in die Einsatzzentralen der Luftwaffe. Doch jetzt entwickeln die Drohnen sich mehr und mehr zu Waffenplattformen – unbemannten Flugzeugen, die mit Bomben oder Boden-Luft-Raketen bestückt sind. Die Bundeswehr wünscht sich so eine Kampfdrohne und würde sich gerne langfristig an der Entwicklung eines europäischen Typs beteiligen.

Ob die Entscheidung für die Kampfdrohne fällt, darüber wird am heutigen Montag im Bundestag in Berlin diskutiert. Zur Anhörung des Verteidigungsausschusses sind neun Experten geladen – ein breites Spektrum, vom Befehlshaber des Einsatzführungskommandos bis hin zum Drohnengegner Christoph Marischka aus der linksalternativen Szene. Sie werden ihre Erklärungen vortragen und sich dann einem Kreuzverhör durch die Abgeordneten stellen. Bevor sich die Ministerin positioniert, wolle sie sich einer grundlegenden Akzeptanz in der Öffentlichkeit versichern, heißt es in Berlin.

Ursula von der Leyen weiß sehr gut, dass Drohnen in großen Teilen der deutschen Öffentlichkeit nicht populär sind. Die Bilder von zerstörten Familien und Häusern im Jemen und in Pakistan, die von US-Truppen beschossen wurden, sind noch gut in Erinnerung. Die USA nutzen auch in anderen Ländern Drohnen zur gezielten Tötung mutmaßlicher Terroristen, auch außerhalb eines Militäreinsatzes – und setzen sich damit über das Völkerrecht hinweg.

Ist die Entscheidung längst gefallen?

Nach Ansicht der Drohnenbefürworter liegt das Problem allerdings nicht an den unbemannten Flugzeugen selbst. Wenn die Bundeswehr bewaffnete Drohnen in Kriegsgebieten einsetzt, etwa in Afghanistan, dann sei das grundsätzlich legitim, weil es Teil der militärischen Kriegsführung ist. Voraussetzung: Es muss klar zwischen bewaffneten Gegnern und der Zivilbevölkerung unterschieden werden, und der Einsatz muss verhältnismäßig sein. Das räumt auch Marcel Dickow von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin ein, der am Montag gegen Kampfdrohnen argumentieren wird.

Die Bundesregierung beteuert immer wieder, dass sie Drohnen nicht so einsetzen will wie die USA. Doch das ändert nichts an den grundsätzlichen Fragen, die mit dieser Technik verbunden sind.

Während sich Befürworter und Gegner der bewaffneten Drohne am Montag über ethische Probleme ihres Einsatzes streiten, dürfte die Entscheidung allerdings schon längst gefallen sein: Laut dem Einzelplan 14 will das Verteidigungsministerium schon Ende dieses Jahres MALE-Drohnen zur Aufklärung kaufen.

Eine „entsprechende“ Vorlage sei geplant, sagte von der Leyen bereits Mitte Mai im Haushaltsausschuss. Dass es sich dabei nicht um ausschließlich für die Überwachung und Aufklärung geeignete Flieger handeln wird, wurde schnell klar: Für die Beschaffung neuer Drohnen sei auch „konzeptionell eine Bewaffnungsfähigkeit gefordert“, antwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke.

Allerdings sind nicht bewaffnungsfähige MALE-Drohnen wie Autos ohne Klimaanlage: Es gibt sie einfach nicht mehr.

„Fähigkeitslücke“ schließen

Kauft die Bundeswehr also bald Drohnen, unter deren Flügel Bomben hängen? Derzeit werden zwei Angebote geprüft, sagen Rüstungsexperten: Der Predator B des Herstellers General Atomics, der schon Anfang 2012 bei den USA angefragt wurde, ist zwar bewaffnungsfähig, wurde aber nach Angaben der Bundesregierung ohne Waffen angefragt und angeboten.

Auch beim zweiten Angebot, dem Heron TP der Firma Israel Aircraft Industries (IAI), ist eine Bewaffnung nicht schriftlich vereinbart, heißt es. Beim Heron TP wäre das Geschäft aber unkomplizierter, denn mit Israel arbeiten deutsche Soldaten bereits vertrauensvoll zusammen: Die Bundeswehr steuert in Afghanistan drei nicht bewaffnete MALE-Aufklärungsdrohnen des israelischen Rüstungsunternehmens.

Doch am 15. April 2015 laufen die Verträge aus. Und wenn die Bundeswehr noch bis 2016 in Afghanistan bleibt, will sie nicht auf die Aufklärungs- und Schutzfunktion verzichten. Zudem würde sie gerne eine „Fähigkeitslücke“, wie es heißt, schließen.

„Wenn unbewaffnete Drohnen eine Gefahr feststellen, dann können bis zu 20 Minuten vergehen, bis Kampfjets bei ihnen sind“, sagt der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter, ehemaliger Generalstabsoffizier der Bundeswehr. „Oft ist das die entscheidende Zeit.“ Deshalb wünscht er für die Bundeswehr Kampfdrohnen, die die Soldaten quasi als Scharfschützen in der Luft ständig begleiten – vor allem, wenn die Truppenstärke der Deutschen wie in Afghanistan auf 600 bis 800 Mann beschränkt werden soll.

In der SPD zeichnet sich kein klares Veto gegen bewaffnete Drohnen ab. Zwar hat Peer Steinbrück für die Sozialdemokraten im Wahlkampf noch gesagt, „dass die Bundesrepublik Deutschland keiner Drohnen bedarf.“ Aber kategorisch abgelehnt hat er nur die gezielte Tötung von Menschen durch Drohnen – und nicht die kampffähige Drohne zu Aufklärungszwecken.

Richtung Killerroboter

Die Linkspartei und die Grünen sind da klarer – und lehnen die Anschaffung von bewaffneten Drohnen grundsätzlich ab. Agnieszka Brugger, verteidigungspolitische Grünen-Sprecherin: „Langfristig wird das schneller, als wir denken, dazu führen, dass sich eine neue Form der Kriegsführung mit autonom handelnden Tötungsmaschinen entwickelt“, sagt sie.

Vor dem Szenario, dass sich Waffen immer mehr dahin gehend entwickeln, dass sie sich ihr Ziel selbst suchen und selbst schießen, warnen auch die Drohnenkritiker Niklas Schörnig und Marcel Dickow, die am Montag im Bundestag sprechen. Schörnig schreibt in seiner vorab verfassten Stellungnahme, dass bewaffnete Drohnen „den ersten Schritt auf eine schiefe Ebene bedeuten, der ohne politisches Gegensteuern fast zwangsläufig zu tödlichen autonomen Waffensystemen führt“. Noch gebe es keine autonom handelnden Waffen. Noch habe der Staat die Chance, diese Entwicklung zu unterbinden, schreibt Schörnig.

Fragt sich auch, wie verhindert werden soll, dass Despoten und Warlords aller Art rund um den Globus ebenfalls nachrüsten. Beginnt nun eine Rüstungsspirale, die ferngesteuerte, selbst tötende Maschinen produziert? Es ist wichtig, darüber zu diskutieren. Sollte allerdings die ethische Debatte über bewaffnete Drohnen am Montag in eine Diskussion über autonome Waffensysteme münden, dann würde sie um etwas kreisen, was es bislang noch nicht gibt.

Angesichts solcher Schreckensszenarien wirkt die bewaffnete Drohne eher wie eine recht harmlose Einstiegsdroge. So ist voraussehbar, dass die Anhörung im Verteidigungsausschuss kein klares Veto gegen die Anschaffung der Drohnen für die Bundeswehr bringen wird – und die Ministerin sich noch in dieser Woche für den Kauf ausspricht. Links-Politikerin Christine Buchholz sprach bereits am Wochenende von einer Scheindebatte.

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36 Kommentare

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  • Heutige Meldungen (keine Satire):

     

    DIRK NIEBEL (ähm, der mit dem Teppich) sei zum obersten Rüstungslobbyist avanciert,

     

    während uns'

    FLINTEN-USCHI der Süddeutschen gegenüber die Anschaffung von DROHNEN befürwortet.....

     

    ....... da wird sich die RÜSTUNGSINDUSTRIE aber freuen!

  • ohhh, das gehört zu unten, LINKSNORMAL, Antwort auf 35h Woche

  • Die 35h Woche haben wir in Frankreich und das Ergebnis ist womöglich, das, was wir sehen. Ich bin eher für viel arbeiten, selbst wenn das unpopulär ist und ich selber die Freizeit auch sehr schätze.

    Ich erinnere mich an das chinesische Restaurant in Afrika, letztes Jahr (die Chinesen sind inzwischen überall): Hungrig und spät am Abend habe ich nach einem Abendessen gefragt (die anderen hatten schon zu). Ich frage also in Französisch (ja. das können die auch), die Speisekarte in der Hand, was es noch gibt (die Speisekarte ist ziemlich lang). Antwort: Alles: Dann meine Frage: Wie lange dauert es: Antwort 10 Minuten. So war's auch.

  • Und wieder ist die Realität auf dem "besten" Wege dazu, die Satire einzuholen:

     

    "Ich bin so froh, dass ich bei den Guten bin. Ich wär so gern Drohnenpilot, dann könnte ich von zuhause aus arbeiten."

     

    (Hagen Rether)

  • Schließe mich dem APOKALYPTIKER in jeder Hinsicht voll und ganz an - und den dazugehörenden passenden Antworten, zB von LINKSNORMAL & DER_PETER + einige mehr....

    B R A V I S S I M I ! ! ! ! !

     

    Unsere Volksvertreter: FlintenUschi, Die Mutti, Gauck, De Maiziere & Co) aber wird das wohl kaum kümmern bzw. totaaal kaltlassen, was "das Volk" denkt.

    Sie beschäftigen sich lieber mit ihren Diätenerhöhungen - und wie sie am allerbesten (devotesten) dem Big Brother überm Großen Teich irgendwo hinten hineinkriechen....

    T O L L !

     

    (w e r t v o l l e r LeseTipp: www.Rationalgalerie.de ... !)

  • Uschi weiß, was Männer lieben. Technisches Spielzeug.

     

    "Die neue HS2 mit Strahlkrümmung und automatischer Möbelpflege." "Wir haben keine Möbel mehr."

    http://www.youtube.com/watch?v=TJfypmq6jow

    (@3:20 min)

  • Die erste und ggfs. einzige Frage hier wäre doch : Wozu könnte D e u t s c h l a n d bewaffnungsfähige Drohnen brauchen ? An welche konkreten Szenarien von Einsätzen , denen eine zureichende Wahrscheinlichkeit und Plausibilität zuzusprechen wäre , könnte man dabei denken ? Sieht einer der Foristen hier solche ? Ich selbst jedenfalls nicht . Dass Deutschland sich an dem bisher größten Auslandseinsatz , dem Völkerrechtsverbrechen des Afghanistankrieges der Bush-Kamarilla , beteiligt hat , war ein Fehler in jeder Hinsicht . Mal fiktiv und sehr optimistisch angenommen , dass man das in Berlin inzwischen auch so sieht (natürlich ohne darüber öffentlich ein Wort zu verlieren) , und angenommen , dass man aus dem Fehler gelernt hat : Wo zum Teufel sollte/könnte/wollte man a u ß e r e u r o p ä i s c h diese Waffe fliegen und bomben lassen ?

    • @APOKALYPTIKER:

      überall, wo die Gefahr besteht, dass bemannte Flugzeuge abgeschossen werden, durch Ein-Mann-Boden-Luft-Raketen. Die Raketen sind offensichtlich weit verbreitet: Sogar lokale Aufständische in der Ostukraine haben sie sich besorgt und einige Abschüsse getätigt. Man kann Drohnen auch zur Aufklärung verwenden, zB gegen Joseph Konys Armee. Wie passt eigentlich die Lord's Resistance Army in Ihr eindimensionales Weltbild?

      • @Gabriel Renoir:

        Ich w u s s t e es , Gabriel , du erleuchteter Engel ! D u würdest sie finden , die Pferdeschwänze des Teufels ! Bravo !

         

        Flintenuschi - : Du d a r f s t ! Besorg uns das tolle Mordspielzeug !

    • @APOKALYPTIKER:

      Danke für diese Anmerkung, denn diese Frage ging mir auch die ganze Zeit durch den Kopf. Aber zu leicht wird man dann von der Kernfrage abgelenkt, indem das Thema auf finanzielle, technische oder taktische Fragen gebracht wird.

      Ein Einsatzgebiet sehe ich auch nicht, es sei denn, die Regierenden Deutschlands wollen noch mehr Auslandseinsätze befehlen.

      Na ja, und wer die Befehle der Rüstungslobby befolgt, für den ist nicht ein Auslandseinsatz ein Fehler, sondern dessen Beendigung, und demzufolge werden Merkel, Gauck und Co. nichts in positiver Hinsicht dazulernen. :-/

  • DEX: Sie mögen in Sachen Waffen der Experte sein, geschenkt.

    Einigen wir aber doch mal darauf, daß HightechWaffen - Waffen überhaupt, kei-ner-lei Konflikte lösen, nirgendwo!

    Würden mit der vielen Kohle stattdessen gerechtere Verhältnisse geschaffen werden, (Bildung, Medizinische Versorgung, ein Auskommen für a l l e Menschen) eine lebenswertere Basis geschaffen werden, käme es erst gar nicht zu Kriegen.

    Bsp.: Nie u. nimmer ging es 2003 um Menschenrechte (US-LÜGE Irak), sondern einzig um die eig.Interessen: der Sicherung von Ressourcen.

     

    Nur die mächtige Waffenindustrie hätte das Nachsehen! Ihr armseliges Argument sind "Arbeitsplätze", den Blutprofit erwähnen sie NIE!

     

    Anders gesagt: das schmutzige Blutgeld, das Waffenverkäufe einbringen, wäre viel besser verwendet FÜR den Menschen statt GEGEN ihn.

    Wahrscheinlich ist aber auch dies Argument Quark in Ihren Augen!

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @MOTZARELLA:

      Für einen Waffenexperten kann man ihn nicht halten. Im Gegenteil: Die schiere Naivität seiner Einschätzung von Waffenwirkung zeigt, daß er genau das nicht ist. Wer glaubt, daß großkalibrige Maschinenwaffen einzelne Personen aus einer Menge herausschießen könnten, ohne im weiten Umkreis größten Personenschaden anzurichten, der hat allenfalls eine Ahnung von Erbsenpistolen, mehr nicht.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @MOTZARELLA:

      Genau. Das Geld würde man besser in anständige Wohnungen für Flüchtlinge stecken und überhaupt mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, anstatt sie im Mittelmeer absaufen zu lassen.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Bin Ihrer Meinung, aber der deutsche "Arbeiter" wird es nicht mögen, sondern die Arbeitsplatzkonkurrenz fürchten.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Gabriel Renoir:

          Warum sollte er Arbeitsplatzkonkurrenz fürchten? Is genuch für alle da. 35 Stunden-Woche bei vollem Lohn und schon hat jeder sein Einkommen. Müßte der deutsche "Arbeiter" nur mal den Finger aus dem A.... ziehen und den Arbeitskampf aufnehmen, anstatt sich von den Gewerkschaften einlullen und von rechten Großmäulern aufhetzen zu lassen.

  • Toll !! Da Deutschland nun schon alle nicht militärischen Probleme gelöst hat, die Kulturetats nur so platzen vor Geld, alle sozialen Mißstände behoben sind, können wir jetzt das viele überflüssige Geld in Militärspielzeug stecken, von dem wir noch gar nicht wissen ob und wie wir es nutzen wollen.

  • Traurig, was der eine oder andere hier von sich gibt. Wenn nur ein Teil der für Rüstung eingesetzten Mittel denn für Trinkwasser- und nachhaltige Energiegewinnung, für Bildung und Perspektive in den heutigen umkämpften Gebieten verwendet würden, dann denke ich würden diese Konflikte tatsächlich gelöst werden können. Aber in einer Welt, wo Wettbewerbsvorteile gesucht und Geiz und Gier mit Profit belohnt werden, wo liegt der Anreiz für Solidarität? Das hier diskutierte Thema kratzt in meinen Augen allenfalls an der Oberfläche des eigentlich Problems..

  • Breite Akzeptanz? Ist schon gebongt. Irgendjemand ist garantiert breit genug, um das zu akzeptieren. Bei der Bundeswehr allemal - dort waren schon meinerzeit lauter Drohnensüchtige!

  • Drohnen schonen die eigenen Soldaten und können auch gegen andere Ziele als Menschen eingesetzt werden, zB parkende Technicals. Jeder Tod eines Menschen ist unrecht. Aber jetzt lese ich, angeblich Massentötungen durch ISIS. Wenn das stimmt? Extremisten wie Adolf Hitler sind nicht zu überzeugen Stichwort, Scheitern der Appeasement Politik.

    Mussolini wurde mit dem ersten Einsatz eines Helikopters im Krieg von der SS aus der Gefangenschaft der Italiener befreit. Sind deshalb Helikopter des Militärs abzulehnen? Ich sehe ein, wenn durch die Entfernung das Abschießen von Menschen zum Computerspiel mutiert. Das scheint aber mit den Apache-Hubschraubern nicht viel anders zu sein, wenn man sich die Videos ansieht, Wobei ich im übrigen finde, dass sich die Soldaten, die von Apaches schießen, sich über die Videoverbindung mehrmals rückversichern, was da jetzt auf dem Bild ist. Ausnahmen mit schrecklichen Kommentaren sind mir bekannt. Übel.

  • DEX:

    Im Gg.satz zum Kampfflugzeug ist eine Drohne unbemannt. Sie tötet "punktgenau" und "per Fernbedienung" alles was sich gerade

    z u f ä l l i g mit am Zielort befindet - also ganze Hochzeitsgesellschaften u.a. Zivilisten!

     

    So spart man "eigene Soldaten" .. nimmt dafür jede Menge menschlicher Kollateralschäden in Kauf....

    Daß der Einsatz von Drohnen gegen jegliches Völkerrecht verstößt ist gemein, feige und bösartig....

    .... Ursula v.d.Leyen will aber dennoch die Türe öffnen. TOLL!

    • @MOTZARELLA:

      Verzeihen Sie bitte, aber Sie schreiben ziemlich Quark.

       

      "Punktgenau" tötet nicht die Drohne, sondern die Waffe, die sie ins Ziel feuert. Ob nun eine Drohne eine präzisionsgelenkte Bombe/Rakete abfeuert, oder ein Flugzeug oder Hubschrauber ist völlig wurscht. Schon vor fast 25 Jahren trafen lasergelenkte Bomben aus 10 Kilometern Höhe von Flugzeugen abgeworfen punktgenau irakische Geländewagen.

       

      Und wenn Sie mal einen Moment drüber nachdenken, dann werden Sie unweigerlich erkennen, dass eine punktgenau Waffe wesentlich besser ist als ungenau Waffe die 100 Meter daneben geht.

       

      Im 2. WK hat man aufgrund fehlender Präzision bei dem Versuch eine Fabrik mit einem Bombenteppich zu treffen, das Wohnviertel nebenan gleich mit platt gemacht. Heute trifft man "punktgenau" mit einer einzigen Bombe. Und das finden Sie blöd? Also ich finde das ist irgendwie ein Fortschritt und rettet Menschenleben.

       

      Dass es zu zivilen Opfern kommt ist schlimm, aber das hat nichts mit der Drohne zu tun. Ihre afghanischen Hochzeitsgesellschaften wurden auch schon von Flugzeugen und Helikoptern beschossen.

       

      Sehen Sie z.B. hier:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/luftangriff-usa-beschiessen-afghanische-hochzeitsgesellschaft-a-203478.html

       

      Und last but not least verstoßen Drohnen gegen überhaupt kein Völkerrecht. Was gegen das Völkerrecht verstößt sind bestimmte Einsätze dieser Drohnen der Amerikaner. Ein Drohnenangriff gegen Taliban in Afganistan ist genauso viel oder wenig vom Völkerrecht gedeckt wie der eines jeden anderen Waffensystems.

      • @Dex:

        genau, Krieg wird endlich 'sauber' ; )

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Dex:

        Ihre militärpolitische Unbedarftheit macht staunen. Offenbar lesen Sie zuviel im Clausewitz und den Verlautbarungen des Pentagons und verarbeiten die Inhalte nicht angemessen intellektuell gewinnbringend, so daß sich Ihnen die richtigen Zusammenhänge regelmäßig nicht erschließen.

         

        > Auch die präzisesten Waffen bringen nix, wenn man damit auf die falschen Leute schießt. Und zu 90% wird auf die falschen Leute geschossen, denn 90% aller Kriegsopfer sind Zivilisten.

         

        > Die von Ihnen angesprochenen Flächenbombardements des WK2 waren gezielter Luftterror gegen die Zivilbevölkerung, also explizit gegen Innenstädte gerichtet. Selbstverständlich waren in den 40er Jahren Bombenzielvorrichtungen bereits präzise genug, Ziele auch aus großen Höhen punktgenau zu treffen, man denke nur an die Versenkung der Tirpitz.

         

        > Daraus folgt der einzig richtige Schluß: Mit den Vernichtungsbombardements der RAF und USAF wurde gegen Ende des WK2 nicht nur die deutsche Bevölkerung terrorisisert und demoralisiert, sondern vor allem auch dem künftigen Feind im Osten Vernichtungsstärke und skrupellose Brutalität demonstriert. Die Strategie der Abschreckung, die hier erstmalig zur Anwendung kam und in Tokio, Hiroshima und Nagasaki traurige Höhepunkte fand.

         

        Daraus folgt:

        > Auch die menschenrechtswidrigen Hinrichtungsdrohnen erfahren ihren strategischen Wert erst durch die zumindest theoretisch möglich Anwendung auf unschuldige Zivilisten und den dadurch verübten Terror. Alles andere ist beschönigende Propaganda.

        > Sie liegen mit Ihrer gesamten Einschätzung grundlegender militärischer Zielsetzungen völlig falsch und sind im jahrhundertealten Fehlglauben einer "sauberen Kriegsführung" gefangen. Kurzum: Sie sind ein Propagandaopfer.

  • Hieß es nicht früher mit mehr Frauen in der Politik gäbe es weniger Gewalt?

    Wohl noch eine entlarvte feministische Lebenslüge.

  • Bin so sehr vom Fußballspiel abgelenkt! Wollte natürlich schreiben:

     

    Ach so, auf der von mir zitierten Homepage rechts klicken unter Download Recommendations...

  • DROHNEN - DISKUSSION, die wohl gemeinsten und bösartigsten Waffen aller Zeiten!

    Und auch darüber werden wir belogen, betrogen und ausgetrickst.

    Jetzt ist es heraus: USCHI zeigt uns spätestens jetzt ihr w a h r e s Gesicht. Offiziell sollen wir Bürger ein gewisses "Mitspracherecht" haben - während aber schon alles in trockenen Tüchern ist, die Sache mit den Drohnen.

     

    Uns' USCHI - ( GAUCK auch nicht )- diese Sorte

    "Christen" haben keinerlei Skrupel,

    Krieg schönzureden, weder in puncto Bundeswehr ("Soldat sei ein Beruf wie alle anderen!") - und auch nicht betr. die hinterhältigsten aller Waffen, den DROHNEN.

    USCHI ist praktisch mit allen Wassern gewaschen (gleichermaßen Ministerin sein - für Familie und des Kriegs ... Speziell bei Uchi beißt sich nichts! Ihr gelingt einfach teflonartig jeglicher "Übergang" - dennoch kann sie ruhig schlafen, seien die Gegensätze auch noch so krass. Schließl. geht es ja um ihre KARRIERE!

    Aber da fällt der Apfel nicht weit vom Stamm: ganz Tochter ihres Vaters, dem Dauer-Strahlemann und Christ

    Ernst Albrecht... Na sagen wir es mal zahm: U.v.d.L. ist gerissen genug - was geeignet ist, ihre Selbstvermarktung optimieren, um so schließlich auf dem "Thron" zu landen sprich - mit einem Strahlelächeln uns'Angela eines Tages zu beerben!

     

    Eine Bitte zum Schluß:

    NIE die HEUTE SHOW / PELZIG HÄLT SICH verpassen!

    • @MOTZARELLA:

      Nur mal so aus Neugier:

       

      Was genau ist an einer Drohne gemeiner und bösartiger als einem Kampfflugzeug?

      • @Dex:

        Klar kann auch ein Kampfflugzeug gemein und bösartig sein. Es gibt aber verschiedene aspekte, die eine Drohne noch problematischer machen. Dazu gehört, daß eine Drohne von fern, aus einem sicheren und warmen Leitstand dirigiert wird. Dies bedingt eine Entfremdung des Bedieners vom realen Kampffeld, und die Skrupel, drauflos zu ballern, werden kleiner, nicht zuletzt, da es sich für einige nur noch wie ein Videospiel anfühlen mag. Ich könnte mir auch vorstellen, daß ein Kampfpilot "vor Ort" auch objektivere Entscheidungen treffen könnte über den Einsatz seiner Waffen, wodurch evtl. weniger zivile Opfer zu beklagen wären.

        Drohnen sind auch viel preiswerter als ein Kampfflugzeug und können von vielen Staaten angeschafft und betrieben werden. Sie sind auch schwerer zu entdecken und zu bekämpfen. Ganz haarig würde es werden, falls sie automatisiert würden - dann hätte der Mensch praktisch gar keine Kontrolle mehr darüber, was so ein Ding anstellt.

        Insgesamt bergen Kampfdrohnen viele Gefahren, und angesichts einer immer niedriger werdenden Hemmschwelle für ihren Einsatz, in letzter Konsequenz, daß sie zu einem permanenten Kriegszustand zwischen den Staaten führen.

        Eine Arbeitsgruppe an der US-amerikanischen Denkfabrik Stimson Center hat sich mal Gedanken über Drohnen gemacht, und es lohnt sich, wenigstens mal das executive summary ab seite 9 zu lesen:

        http://www.stimson.org/books-reports/recommendations-and-report-of-the-stimson-task-force-on-us-drone-policy/

        • @Der_Peter:

          Bei der Entfernung des Bedieners will ich Ihnen nicht widersprechen. Die Steigerung der Kampfentfernung ist ein Bemühen, seit es Kriege gibt. Vor genau 100 Jahren, im 1. WK, gab es Geschütze mit einer Reichweite von bis zu 130 Kilometern.

           

          http://de.wikipedia.org/wiki/Paris-Gesch%C3%BCtz

           

          Ich denke, das macht keinen Unterschied mehr ob nun 130 oder 13.000 KM. Sehen tut man den Feind eh nicht.

           

          Bei Ihren Aussagen zur Drohentechnik muss ich Ihnen widersprechen.

           

          1. Die Drohne mag ja billig und leicht verfügbar sein, aber Sie benötigen zur Steuerung über weite Entfernungen eine Satellitenverbindung. Und Satelliten hat überhaupt nicht jeder.

           

          2. Genau wegen dieser Satellitenverbindung sind Drohen sehr leicht zu endecken, denn sie senden permanent Funksignale, sie man auffassen kann. Auf diese Weise konnte der Iran - nicht unbedingt eine High-Tech - Nation mit Leichtigkeit eine der modernsten US-Drohnen karpern. Es war sogar eine angebliche "Stealth-Drohne"

           

          3. Ist die Drohne erstmal endeckt, ist sie sehr leicht abzuschießen. Drohnen sind - zumindest noch - ziemlich langsam und schwerfällig. Der Global Hawk auf dem Foto erreicht max. etwas über 600km/h. Kein Vergleich zu einem Kampfjet, der doppelte Schallgeschwindigkeit und Ausweichmanöver mit 10G fliegt.

           

          Den Link lese ich mir durch. Vielen Dank.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Dex:

            Mumpiz once again.

             

            Eine anständig funktionierende Artilleriekanone mit 130 km Reichweite gab es nie. Es war ein Gelumpe, mehr nicht und die Wirkung stand in keinem Verhältnis zum technischen und wirtschaftlichen Aufwand. Aber davon abgesehen: Bei so einer Waffe, wie auch beim Kampfflugzeug im Bodenangriff, wird nicht gezielt einzelne Personen angegriffen, sondern der Gefechtsraum. Denn ansonsten gilt die Regel: Mann gegen Mann > die direkt angegriffene Person muß zumindest eine theoretische Chance haben, sich zu verteidigen. Das ist bei der Hinrichtungsdrohne erstmalig in der Menschheitsgeschichte nicht der Fall.

             

            Sie müssen diese Dinge eindeutig präziser durchdenken, so wie es z.B- Motzarella schon demonstriert hat. DIese Themen sind zu wichtig für halbgare Argumentationen.

          • @Dex:

            Stimmt, um eine Drohne über weite Strecken zu steuern, braucht man eine Satellitenverbindung, das hatte ich nicht bedacht. Andererseits kann eine Drohne aber auch recht tief fliegen, was eine Ortung per Radar. schwer macht.Und durch die geringe Höhe hat sie auch eine ziemlich hohe Winkelgeschwindigkeit.

            Aber es stimmt schon, ist eine Drohne erst einmal entdeckt, sollte es leicht sein, sie abzuschießen.

            Gutes Nächtle! Der Fußball-Krimi ist ja vorbei... :-)

        • @Der_Peter:

          Ach, auch der von mir zietierten Homepage rechts klicken unter Download Recommendations....

  • Eine "grundlegende Akzeptanz in der Öffentlickeit" gegenüber Drohnen gibt es eben nicht. Nur deshalb wird diese Scheinanhörung ja überhaupt inszeniert. Was soll das noch, wenn die Dinger bereits bestellt wurden?

    Afghanistan hat mehr als deutlich gezeigt, dass die Bundeswehr dort absolut nichts zu suchen hat. Der Einsatz dort dient allein der Einführung und dem Test neuer Waffensysteme und wenn die Mandate auslaufen, dienen diese neuen Waffensysteme dann als Begründung für immer neue Einsätze. Die dadurch ausgelöste Rüstungsspirale lässt sich danach kaum mehr aufhalten, zumal viele Leute ja ernsthaft glauben, man könne mit immer neueren Kampfmaschinen immer mehr Probleme lösen. Das Gegenteil ist der Fall. Doch selbst die Militärs glauben längst nicht mehr an Waffen, die zwischen Soldaten und Zivilisten trennen können. Es gab bereits zu viele "Kollateralschäden".

    Ich kann nur alle Beteiligten dringend davor warnen, dieses Pulverfass 'Kampfdrohen' aufzumachen.

    Und dann war da ja auch noch eine Kleinigkeit über die schon von der Leyens Vorgänger gestolpert ist und die den Steuerzahler 50 Milliarden Euro gekostet hat.

    • @Rainer B.:

      Nachtrag:

      Bei de Maizière waren es ja "nur" 680 Millionen + X.

      Sorry!

  • " Die USA nutzen auch in anderen Ländern Drohnen zur gezielten Tötung mutmaßlicher Terroristen, auch außerhalb eines Militäreinsatzes – und setzen sich damit über das Völkerrecht hinweg. "

    Das "Völkerrecht" ? Das haben die USA , Weltpolizist Richter und Henker in Personalunion , spätestens durch den Irak- , Afghanistan-Krieg , den Drohneneinsatz in Pakistan , Jemen (und erklärterweise wo immer sie es für zweckmäßig halten ) in Klump geschossen . Es wird nur noch heuchlerisch als politisches Kampfmittel gegen andere Mächte angeführt , wenn es ihnen opportun erscheint , ... im Chor mit ihren Nato-EU-Subalternen .

    • @APOKALYPTIKER:

      Die USA ziehen sich aus der Rolle des Weltpolizisten zurück. Auch Iran hat Drohnen. Pakistan führt einen Krieg gegen die Taliban. In Südafrika sind 20% der Bevölkerung HIV-positiv, u.a. da der vorige Präsident die wissenschaftliche Erklärung für AIDS öffentlich als falsch dargestellt hat. In NKorea lebt die Bevölkerung in Armut, 200.000 sind in KZs. In Weißrussland herrscht der letzte Diktator Europas, unterstützt von Wahlfälscher Putin. Fällt Ihnen außer Ihrem USA-Haß nicht anderes an dieser Welt auf? Es gibt allerlei Dinge vollkommen außerhalb der US-Politik ...