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Streitgespräch über Prostitution„Es gibt kein Recht auf Befriedigung“

In Europa wird dem Rotlichtmilieu der Krieg erklärt. Soll auch in Deutschland Sexarbeit verboten werden? Ein Streetworker, ein Freier und eine Domina diskutieren.

Tausende Männer gehen täglich ins Bordell. Manchmal kommt auch unifomierter Herrenbesuch. Bild: imago/Jochen Tack
Heide Oestreich
Interview von Heide Oestreich

taz: Herr Schönborn, gerade wird der Entwurf für ein neues Prostitutionsgesetz debattiert. Es dürfte Ihnen nicht weit genug gehen. Sie wollen Freier ja bestrafen. Warum?

Gerhard Schönborn: Ich möchte, dass sich das Bewusstsein der Männer wandelt: Freier kaufen sich die Verfügungsgewalt über den Körper einer Frau, die sich aus einer Not heraus prostituiert oder schlimmstenfalls sogar dazu gezwungen wird. Das ist meine Erfahrung aus zehn Jahren Streetwork auf dem Straßenstrich in der Kurfürstenstraße in Berlin. Mein Ideal wäre, dass keine Frau sich prostituieren muss. Ich finde das „schwedische Modell“ sympathisch, das nicht Frauen bestraft, sondern den Sexkauf. Es sind die Männer, die gegen Moralvorstellungen verstoßen und meiner Ansicht nach die Würde der Frauen verletzen.

Olaf Forner: Herr Schönborn, in welcher Welt leben Sie? Sind wir im Kapitalismus, oder sind wir in einer idealen Gesellschaft? In einer idealen Gesellschaft bräuchten wir keine Prostitution. Ich habe im Sozialismus gelebt, da gab es kaum Prostitution, weil Frauen nicht weniger Geld hatten als Männer. Nach dem Mauerfall habe ich die Prostitution zunächst vom Rand miterlebt. Als taz-Verkäufer bringe ich Zeitungen auch ins Pornokino. So rutschte ich da langsam rein. Heute bin ich bekennender Freier. Ich kenne eine ganze Menge Frauen, die sich durch die Prostitution an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen haben.

Schönborn: Ich bin seit zehn Jahren Streetworker. Ich habe in diesen Jahren mehrere hundert Frauen kennen- und schätzen gelernt, viele aus Osteuropa. Sie finden hier in Berlin meist keine Wohnung, weil sie keinerlei Einkommensnachweis haben. Dann geraten sie in die Fänge von Männern, die ihnen 700 Euro für ein Zimmer abknöpfen und denen sie auch noch sexuell ausgeliefert sind.

Frau Weber, Sie sind selbstständige Domina, werden Sie gekauft?

Johanna Weber: Ich bin auch dagegen, dass sich Frauen verkaufen müssen. Ich werde aber nicht gekauft, ich biete eine Dienstleistung an. Und es gibt das übrigens auch in privaten Beziehungen, dass eine sagt, ich habe keine Lust, aber um meinen Mann bei Laune zu halten, habe ich jetzt halt Sex mit ihm. Ich habe mich in privaten Beziehungen schon wesentlich mehr versklavt als in meinem Beruf.

Das klingt, als hätten Sie finanziell die Wahl. Aber wie frei ist jemand, der keine andere Möglichkeit sieht, Geld zu verdienen?

Weber: Wir müssen im Kopf behalten, dass Frauen in Deutschland immer noch viel schlechter bezahlt werden als Männer, gerade als Ungelernte. Viele empfinden es als Befreiung, dass sie nun ausreichend Geld haben, um die Klassenfahrt ihrer Kinder finanzieren zu können. Was Herr Schönborn sagt, stimmt, es fehlt Wohnraum, gerade für Migrantinnen aus Rumänien oder Bulgarien. Der Straßenstrich macht aber nur 3 bis 5 Prozent der Prostitution aus. In Berlin finden fast 80 Prozent der Prostitution in Wohnungsbordellen statt. Und da sind die Zustände anders.

Forner: Ich denke, es gibt diese schlechten Arbeitsbedingungen. Und ich werfe Männern, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, vor, dass wir uns um diese Bedingungen nicht kümmern. Das ist ja bei anderen Konsumentscheidungen nicht anders. Die Logik, dass man unethische Arbeitsbedingungen aus der Welt schafft, indem man die Kunden bestraft, die ist völlig irrig. Ich suche auch nach einer Partnerschaft. Aber ich bin ehrlich zu mir. Und ich habe durch diese Frauen, die ich besucht habe, auch den Weg zu mir selbst gefunden. In meinem Fall waren die Prostituierten eigentlich Lebensberaterinnen.

Schönborn: Bei uns auf der Straße stehen Frauen, die diese Tätigkeit nicht machen möchten, die von Zuhältern gezwungen werden – oder von der Familie im Herkunftsland. Die Abhängigkeit ist unübersehbar. Diese Frauen werden also vergewaltigt. Da komme ich mit Appellen an ethischen Konsum nicht weiter.

Die Diskutierenden

Johanna Weber, 46, bietet in mehreren Städten "zärtliche Dominanz mit Intelligenz" an und hat den Bundesverband Erotische und Sexuelle Dienstleistungen mitgegründet. Am 24. und 25. September findet in Berlin seine Fachtagung zum Prostitutionsgesetz statt: www.sexarbeits-kongress.de

Olaf Forner, 48, ist selbstständiger Zeitungsausträger im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, Assistent bei ambulanten Diensten, wo er Körperbehinderte betreut - und Prostitutionskunde. Er schreibt gerade an einem Buch über die Beziehung zwischen Prostituierter und Kunde.

Gerhard Schönborn, 52, ist Streetworker und Vorsitzender von "Neustart e. V", einem christlichen Verein, der in Berlin ein Café als Anlaufstelle für Prostituierte betreibt. Schönborn hat den Appell der "Zeromachos" unterschrieben: der Männer, die sich für ein Verbot des Sexkaufs einsetzen.

Forner: Ich kenne auch eine Menge Frauen aus Osteuropa. Man muss wissen, dass es in vielen Gesellschaften in Osteuropa nicht vorgesehen ist, dass Frauen sich sexuell ausleben. Dass Sex Freude macht, erwarten sie gar nicht.

Schönborn: Sie sind oft nicht mal aufgeklärt, wissen nicht, wie man verhütet.

Forner: In der Einwanderungsgeschichte spielt Prostitution immer eine große Rolle. Wie geht ein Staat nun damit um? Man könnte den Frauen aus Osteuropa doch helfen – ihnen Schutzangebote machen.

Schönborn: Ja, da gibt es ein Riesendefizit. Im Moment beruhen alle Verfahren gegen Menschenhändler und Ausbeuter auf der Aussage Betroffener. Das muss geändert werden, damit objektive Tatbestände für eine Verurteilung ausreichen, etwa wenn klar ist, dass der Frau Pass und Geld abgenommen wurden und man sie körperlich misshandelt hat.

Weber: Was Sie fordern, soll nun zum größten Teil auch in einer Strafrechtsreform umgesetzt werden. Zu den sogenannten Zuhältern: Dysfunktionale Beziehungen gibt es überall. Eine meiner Freundinnen arbeitet im Frauenhaus. Wenn man sieht, was ihr alles an Paarbeziehungen begegnet, müsste man eigentlich die Ehe verbieten. Ich vertrete 80 Prozent der Prostituierten, bei denen es anders läuft.

Schönborn: Das bezweifle ich. Die selbstbestimmten Sexarbeiterinnen bilden ein sehr, sehr kleines Segment. Beim allergrößten Teil geht es um Armut, Ausbeutung, Nötigung. Keine dieser Frauen würde sich prostituieren, wenn sie eine Alternative hätte.

Weber: Ich war selbst in bulgarisch geführten Bordellen in Deutschland. Und ich habe die Frauen da gefragt: Wieso nehmt Ihr denn nur dreißig Euro? Und sie sagen: Wieso? Das ist doch total viel! Sie sehen da gar keine Ausbeutung. Soll ich da sagen: Geht doch besser putzen?

Welche Rolle spielt es, dass es überwiegend Frauen sind, die Sex verkaufen, und Männer, die Sex kaufen?

Forner: Eine Familientherapeutin sagte neulich, der Anteil der Männer, die mehr Sex mit ihren Partnerinnen haben wollen, sei in ihrer Praxis genauso groß wie umgekehrt. Die Frauen fühlen sich aber schuldig, wenn sie mehr Sex wollen, sie unterdrücken das. Der Mann muss sich nicht dafür schämen, dass er ein Bedürfnis hat, es ist gesellschaftlich so vorgesehen.

Schönborn: Ein Mann hat, nur weil er ein Mann ist, aber kein Recht, eine Frau zu kaufen und zu benutzen. Männer, die das glauben, würden durch ein Sexkaufverbot erheblich eingeschränkt.

Forner: Wissen Sie, was dann alles abgeschafft werden muss? 50 Prozent der Ehen. Ich muss als Mann dafür bezahlen, dass Frauen in eine Disco gehen, die Männer zahlen Eintritt, die Frauen nicht. Das müssen Sie dann auch verbieten.

Weber: Es gibt natürlich kein Recht auf Befriedigung. Aber es darf Befriedigung geben. Und für viele meiner Kolleginnen ist das auch eine bequeme Art, Geld zu verdienen. Der Mann hat auch nicht die Macht. Ich habe sie. Er kommt zu mir mit seinen lächerlichen Gelüsten. Und ich mache keinen Handschlag, bevor ich nicht Geld sehe.

Herr Schönborn, erkennen Sie diese Macht der Prostituierten in manchen Momenten?

Schönborn: Das mag es durchaus geben. Aber ich sehe vor allem, wie sich Frauen verkaufen müssen und Männern ausgeliefert sind – zu Billigpreisen. Jeder Freier muss sich bewusst machen, dass er möglicherweise eine Frau vor sich hat, die zur Prostitution gezwungen wird, und er sie quasi vergewaltigt.

Forner: Nein. Wenn ich mir nicht sicher bin, was da los ist, gehe ich natürlich wieder. Ohnehin hat man ja im Puff nicht nur Sex. Die meiste Zeit wird geredet. Der eigentliche Akt ist sowieso in fünf Minuten erledigt.

Schönborn: Mit den meisten Frauen kann man gar nicht reden, sie sprechen nur Ungarisch, Bulgarisch oder Rumänisch.

Forner: Nein. Sie lernen ja durch die Männer reden, sie lernen hier eine neue Welt kennen.

Schönborn: Also die, mit denen ich zu tun habe, können meist nur wenig Deutsch.

Forner: Zu denen gehe ich nicht. Denen müsste man Sprachkurse verschaffen, sofort.

Schönborn: Aber Tausende Männer gehen zu ihnen. Sonst gäbe es das massenhafte Angebot ja nicht.

Forner: Wer als Mann auf die Kurfürstenstraße geht, tut das bewusst. Ich gehe in Bordelle, in denen es funktioniert. Das entscheiden wir Männer doch.

Weber: Das Bordell, in dem ich in München arbeite, gehört zum Beispiel einer Polin. Sie hat sich hochgearbeitet. Neben mir arbeitet eine Bulgarin. Sie ist seit zwanzig Jahren da. Und sie hat genauso angefangen: Sie hat sich Deutsch selbst beigebracht …

Wenn wir von Ihrem Wunsch ausgehen, Herr Forner, dann fördern wir die Prostitution und schaffen damit wahrscheinlich mehr Möglichkeiten für Männer, Sex zu kaufen. Müssen deren Partnerinnen sich daran gewöhnen?

Weber: Ich glaube, Frauen gehen definitiv davon aus, dass ihr Mann nicht zu Prostituierten geht. Das ist verrückt. Das sind oft die Frauen, die mich fragen, ob nicht alle Freier eklig seien und stinken. Aber es sind genau ihre gut gewaschenen und rasierten Männer, die bei mir auf der Matte stehen.

Forner: Die Frauen haben Angst, dass Frau Weber ihnen den Mann wegnimmt.

Weber: Im Gegenteil, rational betrachtet, ist jede Geliebte gefährlicher. Mein Dienstverhältnis mit dem Mann ist beendet, wenn er die Schwelle nach draußen überquert hat.

Forner: Ja, Ihres vielleicht, aber was im Kopf der Männer passiert, ist nicht beendet.

Schönborn: Und das ist doch auch ein Vertrauensbruch gegenüber der eigenen Frau.

Forner: Bei uns wurde der Sex besser, als ich Erfahrungen mit Prostituierten gemacht hatte. Damit kam meine Frau aber trotzdem nicht klar. Wir leben nun schon lange getrennt.

Also: Liebe Frauen, gewöhnt euch dran, eure Männer gehen auch zu anderen Frauen.

Forner: Nein. Wenn eine Frau erwartet, dass ihr Mann nicht zu einer Prostituierten geht, dann heißt das, Sexualität findet nur in der Beziehung statt. Damit muss sie sich dann auch auseinandersetzen. Und genau das passiert nicht. Sie sagt nix, der Mann geht woandershin.

Weber: Ist es eigentlich noch zeitgemäß, dass Sexualität ausschließlich in einer Zweierbeziehung stattzufinden hat? Ich hatte schon Freunde, da passte alles wunderbar, wir haben uns unterstützt und gegenseitig beflügelt, nur der Sex war nicht so klasse. Muss man dann über jahrelange Paartherapien versuchen, irgendwie den Sex zu verarzten?

Das würde heißen, man kann Sexualität und Beziehung trennen. Geht das?

Weber: Ich habe sieben Jahre mit jemandem gelebt – ohne sexuelle Beziehung. Das ist aber tatsächlich ein Modell, das man nicht übertragen kann, das gebe ich zu.

Forner: Man muss ehrlich sein: Das sind die Ausnahmefälle.

Also sind offene Beziehungen eine Illusion?

Forner: Oft ja. Aber es wird zum Glück mehr und ehrlicher geredet in den Beziehungen. In Prenzlauer Berg haben die Bordelle so wenige Gäste, weil die Menschen dort mittlerweile anders mit Sex umgehen. Dort halten dafür die Beziehungen nicht mehr so lange. In Weißensee mit dem heilen Familienleben, da geht der Mann abends mit dem Hund, bindet den an den Baum, geht in den Puff und kommt dann wieder mit Hund nach Hause.

Weber: Es gibt kein Lebensmodell dafür. Frauen schreiben an die Zeitschriften: Oh Gott, er geht in den Puff, soll ich mich trennen? Aber niemand schreibt darüber, wie ein offener Umgang mit Sexualität aussehen könnte.

Forner: Hat der eine Partner kein Recht auf Sex, wenn der andere gerade nicht will?

Schönborn: Wenn sie das vereinbart haben, dann ist das so. Dann wollten das beide so.

Forner: Nee, es wollen nicht beide. Einer will meist mehr.

Das ist einfach nur eine Konvention.

Schönborn: Nein. Es ist der Entschluss eines Mannes, die Übereinkunft zu verletzen.

Forner: Aber dieser Entschluss hat eine Vorgeschichte. Da ist schon etwas schiefgelaufen, wenn ein Mann beschließt, in den Puff zu gehen. Da ist viel Einsamkeit im Spiel.

Schönborn: Dennoch ist es eine Entscheidung.

Weber: Aber die Prostituierte nimmt der Frau nichts. Das ist nur eine Angst in ihrem Kopf. Am besten wäre es, wenn sie mitkäme, wenn beide zu mir kämen. Ich fände es gut, wenn mehr Frauen sich überlegten: Wie wünsche ich mir meine Sexualität? Wenn die Gesellschaft mit Sexualität offener umgehen würde, könnten wir Profis den Menschen einfacher helfen. Aber dafür sollten die Männer sich bitte mal klarer artikulieren. Das tun sie nicht. Bei mir nicht – und zu Hause schon gar nicht.

Herr Schönborn, Frau Weber bietet Hilfe an, sagt sie. Warum wollen Sie ihr das verbieten?

Schönborn: Weil Männer nun mal kein Recht haben, sich Frauen zu kaufen.

Forner: Aber es ist oft so, dass Männer Frauen mitfinanzieren. Warum nicht auch, indem sie Sex kaufen? Auch Frauen müssen im Kapitalismus sehen, woher die Kröten kommen. Und Sie wollen ihnen das verbieten. Warum ist Sexualität so anders als alle anderen Dinge, die wir machen?

Schönborn: Weil es etwas ganz Intimes ist. Weil Sex ihnen so nahegeht, dass sie sagen: „Ich geh kaputt hier.“ Alle Frauen bei uns würden liebend gern irgendetwas anderes machen, putzen, Hilfsarbeiten oder sonst etwas.

Weber: Jeder Mensch in der Prostitution definiert seine Grenzen. Manches macht man, manches nicht.

Forner: Diese Frauen kommen aus Gesellschaften, wo Sexualität nicht existiert, das ist doch kein Wunder, dass sie daran kaputtgehen.

Schönborn: Aber man muss doch die Frauen ernst nehmen: Sie wollen das nicht. Sie schämen sich!

Weber: Unsere Dienstleistung ist eigentlich etwas ganz Tolles. Ich erwarte eine Wertschätzung. Wenn den Frauen diese Wertschätzung entgegengebracht würde, würden sie sich nicht so schämen.

Herr Schönborn, wenn es nur noch Prostituierte wie Frau Weber gäbe, würden Sie dann den Sexkauf immer noch verbieten wollen?

Schönborn: Ich wünsche mir, dass Sexualität keinen Marktwert hat. 30 oder 50 Euro – das verstößt gegen die Würde der Frau.

Forner: In unserer gesamten Welt geht es um materielle Dinge, nur in der Sexualität soll es das nicht?

Schönborn: Man darf ja auch nicht seine Organe verkaufen. Da greift der Staat auch ein.

Forner: Aber das ist eine Körperverletzung, das Organ wird rausgenommen und ist weg. Beim Sex benutze ich meinen Körper, das ist nicht dasselbe.

Schönborn: Wenn es nun keine Prostituierten gäbe, hätten Männer dann auch ein Recht auf Sex?

Forner: Ich kämpfe dann um eine Frau, mache alles für sie, renoviere ihr die Wohnung, und am Ende habe ich Sex. Das ist doch genau dasselbe. Sie haben eigentlich nur ein Problem damit, dass eine Frau mehrere Männer hat.

Schönborn: Nein, ich verurteile keine Frau, die in der Prostitution tätig ist. Ich verurteile das Verhalten der Männer.

Herr Schönborn, wenn Frauen sich massenhaft Sex bei Männern kauften, würden Sie das genauso verbieten wollen?

Schönborn: Die Situation wäre nicht anders: Die Frauen hätten das Geld und die Macht über den Körper des Mannes. Das wäre genauso eine Form sexueller Ausbeutung, die ich ablehne.

Forner: Die Frage ist: Hat eine Frau ein Selbstbestimmungsrecht über ihre Sexualität oder nicht? Was ist das für ein krasser Eingriff in die Persönlichkeit?

Weber: Die Prostitutionsgegner arbeiten mit starken Bildern. Eine wehrlose, junge Frau auf dem Straßenstrich, die quasi vergewaltigt wird. Das weckt natürlich viel stärkere Emotionen, als wenn ich meine Arbeit beschreibe. Aber ich erlebe etwas anderes: Wenn ich hier in Berlin in meinem Bordell arbeite, dann ist das dort ein abgeschlossener Bereich, wo es völlig normal ist, dass man anschaffen geht. Sobald man aber diesen Bereich verlässt, fängt es an, schwierig zu werden. Wir müssen lügen, uns schämen und uns ständig hinterfragen. Das finde ich schlimm.

Schönborn: Diese „starken Bilder“ entsprechen allerdings meiner täglichen Realität. Und diese Realität wird einfach ignoriert oder schöngeredet. Die massenhafte Ausbeutung osteuropäischer Frauen wird seit ein paar Jahren thematisiert. Dafür bin ich dankbar. Nur wenn die Not der Frauen gesehen wird, ist hilfreiches Handeln zu erwarten.

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209 Kommentare

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  • "Es gibt kein Recht auf Befriedigung." Ebenso ist es unwahrscheinlich, dass Prostitution nicht statt findet.

    Der Staat als "Zuhälter" ist eine Idee, die mir da auch kommt um im nächsten Moment ein Grauen zu erzeugen.

    Ich würde vermuten, der Bewusstseinsgrad der Gesellschaft insgesamt bestimmt auch die Umstände, unter denen sich (meistens) Frauen prostitutieren... .

    Ich sehe nicht, wie nicht schon bestehende sogar aufgeweichte Gesetze, wenn sie denn konsequent angewendet würden, wenigstens etwas Besserung bringen könnten. Alles, was hilft, ist die öffentliche Diskussion, immer und immer wieder.

  • Ich frage mich warum die Weber uns immer wieder als Vorzeige Prost.serviert wird. Ich kenne ihre Angebotsseite. Sie ist hat erst mit 35 Jahren ihre Berufung zum Beruf gemacht und betreibt Spezialitätengeschäfte wie z.B.Facefarting. Unter 200 Euro fängt die gar nicht erst an und für einen Aufpreis darf Mann die Herrin auch mal berühren. Ich bitte Sie, die steht doch nicht für die Mehrheit der Prostituierten Frauen. Weder mit ihrem Angebot noch Alter noch Hintergrund. Zudem ist sie die Vorsitzende der Gewerkschaft für Sexarbeiter. Warum lässt niemand die Armutsprostituierten aus Bulgarien zu Wort kommen die bei mir um die Ecke auf den Straßenstrich stehen oder die Drogenprostituierten von 300 Meter weiter die Straße runter. Gib es keine bulgarischen Dolmetscher oder Frauen vom Dorgenstrich die reden wollen. Ehrlich gesagt, dass glaube ich nicht. Warum serviert uns die Presse immer wieder diese arroganten Dominanten zum Frühstück. Mit einer wie der Weber zu sprechen ist perpetuum mobiluös.

  • Frage an die Freier: Darf eure Freundin denn dann auch in den Puff?

    Oder gar als Prostituierte arbeiten?

    Ist doch immer das gleiche: Prostitution finden alle geil, aber die Prostituierten sollen gefälligst ihren Arsch verkaufen und dann das Maul halten.

  • Wollen wir wirklich so eine Heuchelei auch in Deutschland?

     

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  • Ich habe mir jetzt die ganzen Kommentare durchgelesen und bin iritiert das hier alle nichts zu meiner Aussage das wir in einer Gesellschaft des Materiellen Austauschs leben.Frage an alle die so gegen mich als Freier sind? Leben sie ihr Leben wirklich so idealistisch und tun alles für andere wirklich ohne Geld oder Gegenleistung. Ich persönlich bekomme gerne Geld für alles was ich für andere tue.Ich wurde wie gesagt auch sex anbietenwenn man ihn von mir nachfragen würde.Zum Thema Sexualität von frauen bitte alle den tiutelkartikel im heute erschienen Freiotag mal lesen. das was darin steht hat auch wirklich was damit zu tun das es Prostitution gibt!!

  • http://www.n-tv.de/leute/Polizei-haelt-Hollywood-Star-fuer-Prostituierte-article13608721.html

     

    Da mal schauen. Hier kann man sehen, wohin Moral führen kann. In Amerika landet eine Farbige, die ihren tätowierten Mann in der Öffentlichkeit küsst, mit Handschellen gefesselt in Polizeigewahrsam. Ein aufrechter, bibelfester Bürger hatte wohl telefoniert. Und so wie Pornographie einen Tatbestand der modernen Gesellschaft darstellt, der nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist, genauso wenig wie das Internet, braucht auch die Prostitution nüchterne Regeln mit Augenmaß, die ein Denunziantentum nicht auch noch befördern.

  • Folgende Statements finde ich schon aufschlussreich:

     

    "Und es gibt das übrigens auch in privaten Beziehungen, dass eine sagt, ich habe keine Lust, aber um meinen Mann bei Laune zu halten, habe ich jetzt halt Sex mit ihm" ...."Der Mann hat auch nicht die Macht. Ich habe sie. Er kommt zu mir mit seinen lächerlichen Gelüsten." (Frau Weber)

     

    "Ich kämpfe dann um eine Frau, mache alles für sie, renoviere ihr die Wohnung, und am Ende habe ich Sex. Das ist doch genau dasselbe."..."Der eigentliche Akt ist sowieso in fünf Minuten erledigt"....."Da ist schon etwas schiefgelaufen, wenn ein Mann beschließt, in den Puff zu gehen. Da ist viel Einsamkeit im Spiel." (Herr Forner)

     

    Freier: einsame Würstchen mit lächerlichen Bedürfnissen, so schlecht im Bett, dass sie einer Frau die ganze Wohnung renovieren müssen, damit die sie für fünf Minuten eine ihrer Körperöffnungen benutzen lässt?

     

    Das ist ja mehr als traurig....

    • @Angelika Oetken:

      "...einsame Würstchen mit lächerlichen Bedürfnissen..."

      Was ist daran lächerlich, wenn ein Mann von einer Frau berührt werden möchte, und wenn er keine andere Möglichkeit sieht, körperliche Aufmerksamkeit und körperliche Liebe zu bekommen?

      Da ist nichts Lächerliches dran, es ist einfach nur menschlich.

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Nichts ist an sexuellen Bedürfnissen lächerlich.

         

        Um so aufschlussreicher das, was Frau Weber, Mitbegründerin des "Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V." http://berufsverband-sexarbeit.de/ im Interview sagt. Ich zitierte bereits:

        "Der Mann hat auch nicht die Macht. Ich habe sie. Er kommt zu mir mit seinen lächerlichen Gelüsten."

         

        Ich kann nur mutmaßen, was Frau Weber mit "lächerlichen Gelüsten" meint. Und schätze, es handelt sich um etwas, das Männer normalerweise bei einer Domina bekommen. In eine Windel machen dürfen und anschließend dafür "bestraft" werden, dass man das getan hat. Die "Mutter" lecken müssen. Mit ihren Exkrementen besprenkelt werden....

         

        Wer sich ein bisschen von der naiven Vorstellung löst, Mütter seien automatisch lieb, sanft und fürsorglich, wird hinter dem, wie diese oft im Alltag ziemlich wichtigen und mächtigen Männer sich von einer Prostituierten wünschen, entdecken, dass sie als Kleinstkinder von ihren eigenen Müttern traktiert, gedemütigt und misshandelt wurden. Einschließlich klarem sexuellem Missbrauchs.

         

        Das kommt viel häufiger vor als uns der gesellschaftliche Mutter-Sohn-Mythos suggeriert. Etliche Jungen reagieren auf solche Erfahrungen mit banaler physischer Gewalttätigkeit. Und landen im sozialen Abseits. Häufig im Knast. Andere zahlen es der Gesellschaft, die sie als Kleinstkind diesen weiblichen Monstern auslieferte auf subtilere Weise heim. Und steigen auf.

         

        Auf jeden Fall möchte ich zur Diskussion stellen, ob man solchen Männern nicht dringend raten sollte, sich einer guten Traumatherapie zu unterziehen. Anstatt den Horror ihrer frühen Kindheit wieder und wieder zu reinszenieren.

        • @Angelika Oetken:

          Wenn sich in den letzten 10 Jahren nicht von mir unbemerkt Revolutionäres in der Therapieszene bewegt hat, dann muss man doch sagen, dass es immer noch kaum fundierte Traumatherapeuten gibt. Auch der Traumatherapeut kommt nicht umhin "den Horror der frühen Kindheit" wiederzubeleben, soweit das überhaupt im Einzelfall möglich ist, um ihn einer anderen Bewußtseins- und Gefühlsebene zugänglich zu machen. Da Prostituierte nicht den Beschränkungen von Therapeuten unterliegen, können sie diese Aufgabe vermutlich weit besser erledigen - tragen dabei aber auch ein weitaus größeres Risiko. Die fürsorgliche und möglichst asexuelle Mutter ist nur ein politisch gepflegtes, kulturelles Zerrbild, eine kollektive Wahnvorstellung, der immer noch erstaunlich viele Männer und Frauen nachhängen. Wer daran rührt, löst ungeahnte Widerstände aus. Dagegen ist es weit bequemer, Prostitution und Prostituierte anzugreifen - also beschränkt man sich gewöhnlich nur auf diese Seite der Medaille. So kommt man allerdings nie weiter.

          • @Rainer B.:

            Es gibt zu mindestens zwei seriöse traumatherapeutische Gesellschaften:

            http://www.degpt.de/

            http://www.emdria.de/

             

            Allerdings ist gerade das Bearbeiten frühkindlicher Traumatisierungen, noch dazu wenn sie sich in sexueller Pathologie niederschlagen hart. Für den Patienten genauso wie für den Therapeuten.

             

            Sicherlich ist es für betroffene Männer oft erstmal nahe liegender ihre Pathologien über sexuelle Kontakte mit Prostituierten auszuleben.

             

            Aber: solche Reinszenierungen schaffen nur vorübergehend Erleichterung. Und sie verursachen weitere Verletzungen, beim Freier genauso wie bei dem oder der Prostituierten.

             

            MfG,

            Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • Die Debatte berührt eine Grundsatzfrage, nämlich welchen Sinn gesetzliche Verbote haben. Erst recht in einem Bereich, der von jeher von Rechtsbrüchen und Bandenkriminalität durchsetzt ist.

     

    Trotzdem ist die öffentliche Diskussion gut. Weil sie dazu anregt, sich mit den Realitäten im Umgang mit Sexualität allgemein auseinanderzusetzen.

     

    Was Freier angeht: wir wissen sehr wenig über deren Persönlichkeitsprofile, Anliegen und Motivationen.

     

    Bei den Prostituierten geben die bisher vorliegenden Stellungnahmen Anlass, dass es sich bei ihnen überwiegend um Menschen handelt, die schon in der Kindheit Opfer von Gewalt waren. Und nicht genug Unterstützung bekamen, das konstruktiv zu bearbeiten.

     

    So dass diese Menschen großer Gefahr ausgesetzt sind, wieder und wieder ausgebeutet und übervorteilt zu werden.

     

    Ausnahme: eine kleine Gruppe von Frauen und Männern, die es an die Spitze der Prostitutionshierarchie geschafft haben, indem sie Bordelle leiten oder besondere Dienstleistungen anbieten, in denen - scheinbar - kein Machtgefälle zwischen "Anbieter" und "Kunde" besteht.

     

    Ob das wirklich so ist, oder ob da beide Seiten versuchen, eine Pathologie zu einer Stärke umzudeuten, sollte noch untersucht werden.

  • Wieso "gedrillt"?

     

    Eine Prostituierte ist eine Frau, die sich entschlossen hat, von sich aus einem Mann ein Angebot zu machen und dabei auf die sexuellen Bedürfnisse des Mannes spekuliert, die dieser nicht so einfach anders befriedigen kann. Die Prostituierte macht also ein Angebot und agiert. Und, falls man Prostitution wirklich als ein Verbrechen ansehen will (was ich NICHT tue!), dann wäre es, so gesehen, die Frau, die Prostituierte, die den Mann versucht, zu einem Verbrechen anzustiften. ( § 26 StGB: Anstiftung: http://dejure.org/gesetze/StGB/26.html )

     

    Überall ist von Gleichberechtigung der Frau die Rede, dass Frauen genauso stark und robust und belastbar seien wie Männer.

     

    Wir leben doch Zeitalter der Gleichberechtigung, der "Gender Equality", oder?

     

    Frauen werden heute Managerinnen, Polizistinnen, Soldatinnen, Politikerinnen, Astronautinnen, Pilotinnen, fliegen Kampfjets, Frauen machen Boxen, Kickboxen, Karate etc.

     

    Aber sobald es um Prostitution geht, DANN wird die Frau plötzlich wieder zum, "armen Hascherl", zum zum zerbrechlichen "Porzellanpüppchen", welches sogar auch dann vor dem "bösen Mann" beschützt werden muss, selnst wenn doch SIE, die Prostituierte, es ist, die dem Mann das Angebot macht. Trotzdem ist die Prostituierte aus Sicht der ProstitutionsgegnerInnen, die nur die Freier bestrafen wollen, anscheinend dennoch frei von jeder Verantwortung für ihr Handeln.

     

    Was für eine Heuchelei!

    • @Rojas:

      In der Tat denke ich dass nicht nur Prostituierte/Zwangsprostituierte sondern auch sonstige weibliche Mitmenschen sich vor Leuten die so denken wie Sie schützen sollten.

  • Es ist schon seltsam zu behaupten, es gebe kein Recht auf Befriedigung, so als sei nicht Befriedigung, sondern dessen Verbot das Gute. In meinen Augen ist das pervers. Ein Staat, der sich das Recht herausnimmt, die Lust zu verbieten, ist ein Unrechtsstaat, er sollte die Lust stets befördern und ihre Pflege ermöglichen.

    Was abzulehnen ist, ist die Duldung von Gewaltverhältnissen und hierin versagt der Staat mit schlimmer Regelmäßigkeit auf allen Ebenen, besonders natürlich hinsichtlich der organisierten Gewaltkriminalität internationaler, menschenhändlerischer Mafiabanden.

    Nicht der sexuelle Verkehr und nicht der Geldverkehr und nicht deren Zusammenführung sind das Übel, sondern die Gewalt, insoweit sie in dem Zusammmenhang ihren Auftritt hat.

    Mit dem Freier als Sündenbock sucht man sich nur den Dummen in diesem Spiel. Verlogener gehts nimmer.

    • @Demokratie-Troll:

      Pervers ist die stetig steigende Nachfrage der Freier nach billigen Zwangsprostituierten im Zusammenspiel mit der Legalisierung von käuflichem Sex. Ohne Freier keine Nachfrage. Ohne Nachfrage kein Markt für die Mafia.

      • @Maya:

        Also die Freier sind an allem Schuld, werte Maya? Die Freier DER Sündenbock, wie es vorher geschrieben wurde?

  • Oh es gibt jede Menge Ausbeutung in unserem Leben. Aber die sexuelle Ausbeutung ist eine Besonderheit. Sexualität hat mit Intimität zu tun. Wenn ich mich derer bemächtige, überschreite ich eine Grenze.

    Idealerweise finden sexuelle Aktivitäten im gegenseitigen Einverständnis statt.

    Die Natur hilft uns die Grenzüberschreitungen, die den Sex kennzeichnen zu tolerieren bzw. sogar zu genießen. Indem sie uns mit entsprechenden Hormonen versorgt, die das körpereigene Belohnungssystem bedienen.

     

    Selbstverständlich gibt es viele Situationen im Leben, wo diesbezüglich ein Ungleichgewicht herrscht. Allerdings dürfen wir Erwachsenen in unserer Kultur recht frei darüber entscheiden, ob wir eine ungleiche, von Unlust gekennzeichnete sexuelle Beziehung beenden.

     

    Vielen Prostituierten steht das nicht frei. Sie werden dafür bezahlt, ganz normale Unlustreaktionen, bis hin zu nachvollziehbarem Ekel, der schnell auftritt, wenn wir mit den sexuellen Lebensäußerungen anderer, nicht explizit von uns sexuell präferierter Menschen konfrontiert werden zu unterdrücken.

     

    Sicherlich gibt es auch viele Leute, die sich in Bezug auf das Sexuelle insgeheim vor ihren Partnern ekeln. Und das nicht zeigen dürfen, weil sie wirtschaftlich oder sozial von diesem Menschen abhängig sind.

     

    Auch das betrachte ich als großes Unrecht.

    • @Angelika Oetken:

      Ja, es ist wohl so, wie Sie es beschreiben.

      Die Frauen haben ja nicht deshalb Sex mit ihren Kunden, weil sie an denen irgendwie sexuell interessiert sind. Sie sind ja nur am Geld interessiert, das der Kunde ihnen bezahlt.

      Trotzdem noch ein aber: es sind in der Praxis ja nicht die Kunden, die auf die Frauen zugehen und ihnen Geld für Sex bieten, sondern umgekehrt: die Frauen gehen ja auf die Kunden zu und wollen unbedingt mit denen etwas machen, um an das Geld der Kunden zu kommen.

      Wenn ich abend in Hamburg durch die Davidstrasse gehe, dann werde ich von diversen Frauen angesprochen, die mich "rumkriegen" wollen. Mit Worten wie:

      "Kommt mit, ich mach Dir es so gut wie du es noch nie erlebt hast!" "Ich mache alles, was du willst, so lange wie du willst, kommt mit!" Und dann zerren sie einen auch noch am Arm!

      Was meinen Sie dazu?

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Wenn sie auf den Fischmarkt gehen werden sie auch vom Fischverkäufer angesprochen oder ?Also ist es nur logisch, dass sie in einem Rotlichviertel als potentieller Freier angesprochen werden oder? Die Prostituierten stehen unter dem Druck des Geldverdienen Müssens. Ein Zimmer im Bordell koste ab 50 Euro aufwärts pro Nacht, Der Dank des ProstG.von 2002 zum Vermieter umetiketierte Zuhälter will sein Geld. Und an seinen Methoden es zu bekommen hat sich nur scheinbar etwas geändert. Aber sicher gehen die Freier gezielt zu den Prostituierten, denn Mann findet sie nur an bestimmten Orten. Ich lebe in der Nähe eines Straßenstrichs und kann bestätigen, dass die meisten Freier hier in der Zeit kurz nach Feierabend, sozusagen auf dem Nachhauseweg vorbeikommen.Es sind zur 50 % Ehemänner, die sich in der Familienkutsche neben dem Autositzen ihrer Kinder von einer Prost.befriedigen lassen. Höchste Zeit das Mutti aufwacht.

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Oder, wie es der Blogger Christian in seinem Blog "Alles Evolution" so treffend ausdrückte:

         

        "(...)

         

        Ich finde eine Regelung, bei der einer der beiden folgenlos anbieten darf, alles in seiner Macht stehende machen darf, damit der andere seine Dienstleistung annimmt, selbst sogar vollauf und aus freien Willen damit einverstanden sein kann, diese Dienstleistung auszuüben und dies dem anderen auch so mitteilen darf und der andere dann bestraft wird, wenn er diese Dienstleistung annimmt, reichlich bescheuert.

         

        Es scheint mir eine Verbindung aus weiblicher Unterverantwortlichkeit (Female Hypoagency) und männlicher Hyerverantwortlichkeit (Male Hyperagency) zu sein, gut durchmischt mit einer Verklärung weiblicher Unschuld (“niemals kann sie so etwas wollen, sie hat nur nichts anderes, auch wenn sie evtl. richtig viel Geld verdient, das sie sonst nie verdienen könnte”) und Dämonisierung männlicher Sexualität zu sein.

         

        (...)"

         

        http://allesevolution.wordpress.com/2014/03/01/europaisches-parlament-freier-sollten-bestraft-werden-schwedisches-modell/

        • @Rojas:

          Es gibt in der Tat innerhalb der sexuellen Phänomene dämonische Bereiche.

           

          Die sind allerdings tabuisiert, weil sie große Ängste hervorrufen.

           

          Bei Frauen ist das die sexuelle Misshandlung von Kindern. Bei Männern die Abwehr von gleichgeschlechtlichen Impulsen.

           

          Würde mich nicht wundern, wenn unter den "Freiern" eine ganze Menge verkappter homo- bzw. bisexueller Männer sind.

           

          Ein Teil versucht sein Schwulsein vor sich und anderen zu verbergen, indem er demonstrativ weibliche Prostituierte aufsucht. Bezahlt ist bezahlt. Was da dann tatsächlich statt findet, steht ja auf einem anderen Blatt.

           

          Dieser Mann zeigt aber sich und seiner Umwelt: "seht her, ich bin ein Hetero. Denn ich gehe ja zu Huren".

           

          Die Bisexuellen können so ihren gleichgeschlechtlichen Impulsen nachgehen, ohne dass sie ihre rollenkonformen Heterobeziehungen aufgeben müssen. Könnte mir vorstellen, dass eine Menge "Kunden" von Strichern solche Männer sind.

           

          Ein besonderer Bereich ist der Sadismus. Er wird über die sexuelle Ausbeutung und Misshandlung von Kindern und besonders verletzlichen Prostituierten ausgelebt.

           

          Der Sadist ist jemand, der den vulnerablen Anteil in sich selbst bestrafen bzw. abtöten will.

           

          Inwieweit solche Kompensation langfristig alle gesund sind bleibt die Frage.

          • @Angelika Oetken:

            Werte Frau Oetken, ich muss Ihnen leider etwas widersprechen.

            a) Ein Freier, also ein Kunde von Prostituierten, redet nicht darüber. Schon gar nicht erzählt er jemand: "Seht her, ich bin hetero, denn ich gehe ja zu Huren". Der "Hurenbesuch" ist tabuisiert, da wird nicht drüber geredet. Männer verlieren da kein Wort drüber, niemand weiß vom anderen, das er Freier ist. Insofern ist ihr Verdacht, das jemand mit seinem Hurenbesuch seine Heterosexualität beweisen will,

            nicht ganz nachzuvollziehen.

            b) Im Verhältnis Freier-Prostituierte ist i.d.R. die Frau die bestimmende, die führende Person. Die Frauen ordnen sich i.d.R. nicht dem Kunden unter, sondern sagen dem Mann, dem Kunden, wo es längs geht. Sie, die Frauen, bestimmen das Geschäft und führen es zielstrebig durch.

            c) es bringt wenig, ohne die direkt Beteiligten zu diesem Thema zu diskutieren, also ohne die Prostituierten und ihre Kunde.

            Die Diskussion ist aber trotzdem gut, auch Ihre Beiträge.

            d) Die Rotlichviertel liegen ja traditionell in Hafenstädten. Warum wohl? Weil die Seeleute wochenlang nur unter Männern auf ihren Schiffen waren, ohne eine Frau zu sehen. Und was passierte in den Männern, wenn sie an Land gingen und Frauen sahen?

            Das war ein Grund dafür, das sich Prostitution in Hafenstädten entwickelte.

            • @Kein Genfutter bitte!:

              Ich stehe mit Menschen im Austausch, die die Realitäten der Prostitution am eigenen Leib erfahren haben. Manche davon wurden schon als Kinder zu finanziellen Zwecken sexuell ausgebeutet.

               

              "Weil die Seeleute wochenlang nur unter Männern auf ihren Schiffen waren, ohne eine Frau zu sehen. Und was passierte in den Männern, wenn sie an Land gingen und Frauen sahen? "

              Ja, ich weiß. Der Mann, ein seinen Hormonen hilflos ausgeliefertes Wesen... ein kleines bisschen Überschuss an Testosteron setzt das gesamte Frontalhirn außer Kraft. Dass die überhaupt noch frei rumlaufen dürfen....

               

              Mal im Ernst:

              Wer wurde früher Seemann?!? Welche Jugendlichen und Männer landen heutzutage im Knast? Wo kommen die Jungen her, die ins Kinderheim wandern?

               

              Wie sind Gruppen von Männern gestrickt, die gemeinsam Rotlichtviertel heimsuchen?

               

              Bei mir zuhause wollte ich die nicht haben. Aber irgendwo müssen sie ja herkommen.

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Prostituierte bekommen ja u.a. deshalb für ihre Einsätze mehr Geld als in so manchem anderen Beruf, weil sie solche Verhaltensweisen zeigen.

        Was in der Anbahnung passiert, würde in jedem anderen Kontext (an einem gewöhnlichen Arbeitsplatz, auf einer privaten Feier) als sehr ungebührlich eingestuft werden.

         

        Und da es im Sinne von Rollenmustern angeblich Frauen sind, von denen die Initiative für sexuelle Kontakte ausgeht, wenn auch sehr subtil, könnte man ja die typische "Anmache" durch Prostituierte in bestimmten öffentlichen Arealen auch als rollenkonformes Verhalten von Frauen bezeichnen. Allerdings in arg verdichteter und sehr direkter Form.

      • @Kein Genfutter bitte!:

        Zitat: "Kommt mit, ich mach Dir es so gut wie du es noch nie erlebt hast!" "Ich mache alles, was du willst, so lange wie du willst, kommt mit!" Und dann zerren sie einen auch noch am Arm!

        Was meinen Sie dazu?

         

        Der Strich ist eine schizophrene Scheinwelt und ein Kriegsschauplatz in einem. Genauso wie Soldaten an der Front aufs Töten gedrillt werden, werden Frauen in dem Milieu auf Sex gedrillt. Es sind Menschen denen man das Selbstwertgefühl gebrochen hat. Bei den Migranntinen spielt die blanke Existenzangst, der Druck vom Zuhälter und die Angst um die eigenen Kinder in der Heimat eine grosse Rolle.

        Überhaupt spielt die "Opferrolle" bei den Migrantinnen die grösste Rolle. Ähnlich wie bei den Selbstmordattentäter (im Namen von Allah). Hier: für meine Kinder

         

        Was Sie auf der Strasse sehen/hören ist meistens eine Maske mit einem tragischen Schicksal dahinter.

         

        Manche Frauen auf dem Strassenstrich enden hier nach einer Vorgeschichte mit der Reihenfolge: Vergewaltigungen/Edelpuff/Flatratepuff/Strassenstrich.

  • Eine schwierige Diskussion mit vielen Aspekten.

    Ich denke, was man im Moment tun sollte und auch ohne weiteres tun kann, ist: die Frauen besser zu schützen.

    • @Kein Genfutter bitte!:

      Vor was schützen?

      Und vor wem schützen?

      • @Maya:

        Vor ihren "Beschützern", die ihnen einen guten Teil des verdienten Geldes abnehmen.

        Wenn jede der Frauen das Geld, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, komplett für sich behalten könnte, wäre ihnen sicher schon sehr gedient.

  • Wie gesagt:

     

    Im Grunde ist die Diskussion, die neu geführt werden muss, doch die, wann Prostitution anfängt bzw. wann und unter welchen Voraussetzungen Sex zwischen zwei Menschen zumindest insoweit legal und legitim ist, dass der Staat sich NICHT einmischt.

     

    Schon die berühmte französische Feministin Simone de Beauvoir (1908-1986) sagte ja einmal:

     

    "Ökonomisch gesehen ist die Situation der Prostituierten mit der einer verheirateten Frau vergleichbar. Der einzige Unterschied zwischen denen, die sich durch Prostitution veräußern und denen, die sich durch die Ehe veräußern, besteht im Preis und in der Dauer des Vertrages."

     

    http://bit.ly/1d0FpFl

     

    Dazu ein Zitat aus einem "Welt"-Artikel:

     

    (...)

     

    "Der Mann geht zu seiner Frau und hat Lust. Sie hat keine Lust. Sie will aber nicht sagen, 'Hugo, ich hab heute keine Lust', weil sie das gestern und vorgestern auch schon gesagt hat und weil sie ihn eigentlich liebt und weil sie ihn eigentlich nicht verletzen will und weil es ja eigentlich auch nicht schlimm ist, was er will. Also sagt sie: 'Komm rauf.'

    Ein bisschen wie im Bordell, nur dass es nichts kostet."

     

    (...)

     

    http://www.welt.de/vermischtes/article120941642/Warum-Frauen-nicht-mit-ihren-Maennern-schlafen.html

     

    Sollte also der oben beschriebene Ehemann wie ein Freier bestraft werden, weil er mit seiner Ehefrau geschlafen hat, obwohl die eigentlich keine Lust dazu hatte?

     

    Wann ist Sex legal, zumindest insoweit, als dass der Staat sich nicht einmischt? Nur, wenn alle Beteiligten ineinander verliebt sind? Nur, wenn alle Beteiligten einen Orgasmus erreichen?

     

    Oder was genau macht Sex legal?

    • @Rojas:

      Legal sind sexuelle Aktivitäten, so lange sie nicht mit den Gesetzen kollidieren.

      • @Angelika Oetken:

        Entschuldigung, aber das ist eine Nullantwort. Bestimmt nur das Gesetz was richtig oder falsch ist? Warum wurde früher Homosexualität bestraft, aber heute nicht mehr? Warum war früher Ehebruch strafbar, aber ist es heute nicht mehr?

         

        Warum wird bei der Pornographie nicht der männliche Darsteller bestraft, wenn er Sex mit einer weiblichen Darstellerin hat?

         

        Was wirft man dem Sex zwischen Prostituierter und ihrem Freier vor, was man bei anderen sexuellen Akten nicht vorwirft?

         

        Warum wird welcher Sex überhaupt bestraft und welcher nicht, bzw. SOLLTE bestraft werden und warum?

         

        Können sie mir das vielleicht beantworten?

        • @Rojas:

          Sie haben nach Legalität gefragt. Und die bezieht sich auf die gegenwärtig gültigen Gesetze.

           

          Ihre Erläuterungen beziehen sich dagegen eher auf ethische und moralische Fragen.

           

          Gesetzgebung, Ethik und Moral bedingen und beeinflussen einander.

           

          Sie haben das ja anhand des Beispiels der Entwicklung der Gesetzgebung, die Homosexualität betrifft selbst beschrieben.

           

          Beantworten Sie sich Ihre Fragen doch erstmal selbst. Und stellen Sie Ihre Antworten hier doch zur Diskussion.

           

          Dann debattiert es sich leichter.

    • @Rojas:

      Der von dem Welt-Kommentator beschriebene Mann hat keine Ahnung von Sex. Ansonsten ist er vermutlich ein netter Kerl. Andernfalls wäre die Frau schon weg.

      Einige Männer sind bezüglich Sex so unterinformiert, dass sie sehr empfindlich reagieren, wenn ihre Partnerinnen ihnen zu verstehen geben wollen, dass zu gutem Sex mehr gehört als "rauf kommen".

       

      Schwierige Situation.

    • @Rojas:

      Die B(ordell) Republik Deutschland

      • @Maya:

        Inwieweit ist das eine Antwort auf die von mir gestellte Frage, wann denn Sex zwischen zwei (oder mehr) Menschen überhaupt legitim ist?

        • @Rojas:

          Wann sexuelle Aktivitäten zwischen Menschen legitim sind, darüber wird ja gerade recht breit debattiert. Der Begriff der Legitimität geht über den juristischen Bereich hinaus. Und berührt auch Politikwissenschaften und soziale Fragen.

           

          Vorschlag: "sexuelle Aktivitäten zwischen zwei Menschen sind dann legitim, wenn Menschen miteinander sexuell aktiv werden wollen. Und so lange sie dabei gegen kein Gesetz verstoßen".

        • @Rojas:

          Tut mir leid, ich verstehe Ihre Frage nicht, vielleicht könnten Sie sie beantworten!?

          • @Maya:

            O.k. ich versuche es noch einmal.

             

            In Deutschland galt bei einvernehmlicher Sexualität zwischen Erwachsenen bisher immer das rechtliche Prinzip, welches die Juristen "Volenti non fit iniuria" nennen - "Dem Einwilligenden geschieht kein Unrecht":

             

            http://de.wikipedia.org/wiki/Volenti_non_fit_iniuria

             

            Wenn aber gemäß den Prostitutionsgegnern dieses "Volenti non fit iniuria"-Prinzip jetzt aber alleine NICHT mehr ausreichen soll, um Sex zwischen zwei Menschen zu legitimieren, dann muss aber auch die Frage beantwortet werden:

            Wann und wodurch IST denn Sex zwischen zwei Menschen legal?

             

            Wann ist es Ihrer Meinung nach o.k., wenn zwei (bleiben wir mal bei zwei) Menschen Sex miteinander haben?

             

            Nur, wenn beide ineinander verliebt sind? Nur wenn beide einen Orgasmus erreichen?

             

            Wenn man Freier von Prostituierten bestrafen will, warum dann nicht auch einen Mann, der z.B. eine Frau aus dem Ausland "kommen lässt", früher aus Thailand oder den Philippinen, heute auch aus Russland, der Ukraine oder Rumänien?

             

            (Sehenswerter Film dazu: "Die zweite Frau" aus dem Jahr 2008 mit Matthias Brandt und Monica Bleibtreu:

             

            http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/tv-drama-die-zweite-frau-oedipus-auf-shopping-tour-a-591903.html )

             

            Und was ist denn mit Pornofilmen? Müssten männliche Pornodarsteller, die mit weiblichen Pornodarstellerinnen nicht genauso bestraft werden wie Freier?

             

            Oder was ist der Unterschied zwischen dem Sex eines männlichen Pornodarstellers mit einer weiblichen Pornodarstellerin und dem eines Freiers mit einer Prostituierten?

             

            Wann genau ist denn Sex legal, jedenfalls insoweit, dass es toleriert und sich Staat und Justiz nicht einmischen?

  • Tamara Domentat beschreibt in ihrem Buch "Lass Dich verwöhnen" einen andere Sicht:

     

    "80 Prozent der Huren hatten beim Sex mit Kunden schon mal einen Orgasmus, so die Autorin Tamara Domentat in ihrem Buch “Laß dich verwöhnen” (Aufbau-Verlag, 8,95 Euro), in dem sie Vorurteile ums Thema Prostitution ausräumt.

     

    “Ich möchte lieber Dich verwöhnen!”

     

    Die Freier, die für Orgasmen von Huren verantwortlich waren, könnten es “danach” nicht glauben. “Die meisten Freier sagen danach immer: Du hast doch gar keinen bekommen”, berichtet Hure Nadja über die Verblüffung einiger Kunden darüber, daß Lustschreie in Bordellen echt klingen.

     

    “Wenn es ein Mann gut macht, warum soll ich dann nicht auch meine eigene Lust dabei entwickeln?”, fragt die Hure Mia. Manche Freier bitten sogar regelrecht darum, so Mia, daß sie den Höhepunkt der Hure anstreben – und nicht den eigenen: “Also bei mir brauchst Du gar nicht so viel zu machen, ich möchte lieber Dich verwöhnen..”

     

    Der “Klischeehure” sagt man nach, daß sie sexuell mißbraucht wurde, bevor sie in den Beruf eingestiegen ist. Aber die zerstörte eigene Lustfähigkeit, schreibt Autorin Domentat, könne durch den Job korrigiert werden. So lernte Nadja, die als Mädchen von ihrem Vater vergewaltigt wurde, erst durch die Prostitution, ihre Sexualität richtig zu genießen.

     

    Domentat: “Früher galt: Wer an den Zumutungen des Arbeitsalltags nicht zerbrechen wollte, mußte die Sexarbeit als Dienst nach Vorschrift absolvieren. Ich habe viele Frauen kennengelernt, die erst in der Prostitution ihre eigene Sexualität richtig ausleben konnten.”

     

    http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/wenn-huren-einen-orgasmus-haben

    • @Rojas:

      Dieser Plot kurbelt sicherlich das Geschäft an:

      "vom Vater missbraucht, aber von Freiern erst so richtig eingeritten".

       

      Davon mögen einige Männer träumen. Gerade die, die von ihren Partnerinnen immer zu hören bekamen, dass sie es nicht richtig drauf hätten.

       

      Wer sich mit der komplexen Missbrauchsrealität auskennt, entdeckt schnell den eigentlichen Zweck solcher Darstellungen. Etliche Missbraucher erzeugen bei ihren kindlichen Opfern gezielt Orgasmen. Das sind letztlich rein reflektorische Abläufe. Sie tun das zur eigenen Stimulierung. Und demütigen die Kinder damit noch zusätzlich.

       

      Bei gutem Sex geht es nicht darum, an jemandem rumzurubbeln, bis der reflektorisch zuckt. Wer nur darauf aus ist, hat etwas Grundsätzliches nicht verstanden.

       

      Hier können auch Männer lernen, wie guter Sex geht: http://www.seminarhaus-schmiede.de/pdf/sexualitaet.pdf

    • @Rojas:

      Das ist die gängige Loverboymasche und Menschenhändlermasche. Lektüre für Freier.

  • Hier wäre staatliche Kontrolle angesagt, die sogar mehr Einnahmen erbringen als kosten würde. Aber warum gibt es die nicht? Damit die Kontrolleure nicht jene Politiker und Wirtschaftsbosse ertappen, die uns morgen wieder etwas von christlicher Ethik und Verzicht erzählen wollen. Fragen Sie mal einen Baustellenleiter, wie oft der Zoll Abteilung Schwarzarbeit mit einem oder auch zwei Dutzend Leuten anrückt, die Arbeit unterbricht und die Arbeiter drangsaliert, die sich nicht sofort ausweisen können? Das gleiche in Gaststätten, dort kommt aber zusätzlich noch die Gewerbeaufsicht um die Hygiene zu prüfen. Bin mir nicht sicher ob Köche zusätzlich ein Gesundheitszeugnis brauchen. Auch für Scheinselbstständigkeit gibt es klare Regeln, wer sich immer im selben Etablissement für ein paar Hundert Euro am Tag ein Zimmer zur Berufsausübung mietet ist ganz klar abhängig beschäftigt. Die Regeln sind also zumindest für andere Berufszweige vorhanden, diese müssen die Kontrollen erdulden egal wie sehr der Geschäftsbetrieb gestört wird. Durch diese würden auch weitere kriminelle Geschäfte im Dunstkreis der Bordelle, besonders Drogenhandel und Schutzgeld, eingeschränkt. Und wie kommt es, das einschlägig Vorbestrafte Bordelle eröffnen können, jeder wegen Betrugs Verurteilte aber kaufmännische Positionen vergessen kann?

  • "90 von 100 Huren werden ein Fall fürs Sozialamt." Domenica Niehoff

     

    Das Statement war auf mehrheitlich deutsche Frauen gemünzt, die zwischen 1970 und 1990 anschafften - zu hohen Preisen, nicht wie heute, wo es mit 20 bis 30 EURO losgeht.

  • Von Lilli Lindner, nachzulesen unter:

     

    http://mobil.nw-news.de/serv/NWiPhone/T88Huxs?com=newsnwiiphdeXHT68&favo_id=68&fid=68&nid=11242840

     

    "Vielleicht arbeite ich ja nur deshalb in einem Bordell, weil Männer an einem Ort wie diesen für ihre Triebe bezahlen müssen und weil sie auf diesem Weg nicht einmal annähernd zu meinem Herzen durchdringen können", schreibt sie in "Splitterfasernackt" an einer Stelle. Nur um gleich immer neue Erklärungsanläufe dafür zu suchen, warum ausgerechnet bezahlter Sex das Trauma aus ihrer Kindheit bewältigen helfen sollte. Und Lilly Lindner schreibt und erzählt nachfühlbar, was die Gewalt mit ihr angerichtet hat. Dass zum Beispiel "das Hungern ein Ausdruck meiner Wortlosigkeit in einem sprachlosen Raum ist".

  • an Angelika Oetken

     

    Ich bitte Sie diesen Kommentar Forners aus Ihrer Argumentation auszuschliessen.

     

    "Forner: Ich kenne auch eine Menge Frauen aus Osteuropa. Man muss wissen, dass es in vielen Gesellschaften in Osteuropa nicht vorgesehen ist, dass Frauen sich sexuell ausleben. Dass Sex Freude macht, erwarten sie gar nicht."

     

    Als gute Insiderkennerin der Gesellschaften un Bulgarien/Rumänien

    unterdrücke ich seit drei Tagen eine fast kriminelle Wut über diese perfinde Untertellung die als Lüge zum Himmel schreit.

     

    Das unfassbare: diese Aussage steht in der TAZ einer der führendsten Tageszeitung Deutschland! Eine jämmerliche Schande in einem Riesensumpf,

    • @Maya:

      Das, was Herr Forner wiedergibt ist seine Wahrnehmung. Und falls er eine größere Gruppe Freier repräsentiert, suchen diese Männer gezielt nach Prostituierten, in denen sie das Gewünschte zu sehen glauben.

       

      Männer, die Frauen "kauften" suchen ja eigentlich eher eine Art beheizbare Gummipuppe. Da in unserer heutigen Gesellschaft Frauen auch ihr Auskommen haben, wenn sie auf private bzw. intime Kontakte zu Männern verzichten ist der Beziehungsmarkt für eine bestimmte Sorte Mann enger geworden.

       

      Aber was wir nie vergessen sollten: es handelt sich um eine vergleichsweise kleine Gruppe. Die Mehrzahl der Männer, die in unserem Land leben ist kompetent.

       

      Trotzdem sollten wir uns Gedanken machen, was mit diesen 18 Prozent männlicher Zeitgenossen, die sich als "Freier" betätigen nicht stimmt. Und was das für uns alle bedeutet.

  • Und der ewige Vergleich mit dem Organhandel ist ja wohl mehr als absurd. Bei der Organspende (es geht ja bei Lebendspenden immer um die Niere) entsteht für den Spende eine nicht unerhebliche gesundheitliche Einschränkung.

     

    Aber: Man darf ja sehr wohl Blut gegen Geld spenden, man darf als Mann seinen Samen gegen Geld spenden, der dann in sogenannten "Samenbanken" aufbewahrt wird und von Frauen zwecks künstlicher Befruchtung gekauft wird. DAS ist o.k.

     

    Aber als Mann das Angebot einer Frau anzunehmen, nämlich Sex gegen Geld zu haben, DAS soll plötzlich "verwerflich" sein?

     

    Was ist denn daran "verwerflich"? Dass es Sex ohne Liebe ist? Oder weil i.d.R. nur der Mann dabei einen Orgasmus erlebt, die Frau aber nicht?

     

    Dann müsste man konsequenterweise auch Vernunftehen, Pornofilme, sogenannte "Sexualbegleitung" für Behinderte ebenso verbieten.

     

    Und den jeweils beiteiligten Mann wie einen Freier bestrafen.

     

    Überhaupt jeden Sex, wo nicht beide (bzw. alle) Beteiligten ineinander verliebt sind und einen Orgasmus erleben müsste wie Prostitution gewertet werden.

     

    Alles andere wäre pure Heuchelei!

  • Erstens mal "kauft" kein Freier eine Frau. Es "kauft" ja auch niemand, der sich die Haare schneiden lässt, den Friseur oder die Friseurin. Es "kauft" ja auch niemand, der sich massieren lässt, den Masseur oder die Masseurin. Wie Johanna Weber richtig ausführte, bezahlt man für eine zeitlich begrenzte Dienstleistung.

     

    Zweitens gibt es sehr wohl ein "Recht auf Befriedigung", sonst müsste man ja auch die Selbstbefriedigung verbieten.

     

    Gemeint ist wohl: Es gibt kein Recht auf Sex mit einem anderen Menschen. Und das stimmt. Selbst innerhalb der Ehe ist Vergewaltigung seit 1997 strafbar, und das ist auch völlig richtig so. Nix mit "eheliche Pflicht".

     

    Wenn es auf der ganzen Welt keine Frau (oder Mann) gäbe, welche® Sex gegen Geld anbieten würden, dann hätten die Freier in der Tat Pech gehabt.

     

    Aber WENN eine Frau (oder ein Mann) jemand anderem ein Angebot macht, mit ihm oder ihr Sex gegen Geld zu haben, dann gibt es auch das Recht, dieses Angebot anzunehmen.

     

    Und wenn Prostitution wirklich ein Verbrechen WÄRE, dann wäre das Angebot, das die Frauen machen, ja logischerweise eine ANSTIFTUNG zum Verbrechen.

    • @Rojas:

      Zitat"Und wenn Prostitution wirklich ein Verbrechen WÄRE, dann wäre das Angebot, das die Frauen machen, ja logischerweise eine ANSTIFTUNG zum Verbrechen."

      Ja!

       

      Eine rumänische Prostituierte die in ihrer Kindheit sexuell misshandelt wurde antwortete auf die Frage warum sie sich prostituiere mit den Worten : " Dadurch verhindere ich dass andere Frauen vergewaltigt werden."

       

      Es ist ein psychischer Teufelskreis aus dem die Frauen nur mit sehr viel Hilfe von aussen herauskommen.

  • Die Moderation: Kommentar gelöscht, bitte bleiben Sie sachlich und vermeiden dermaßen generalisierte Unterstellungen.
    • @Angelika Oetken:

      Okay, dann entschärft:

       

      das Phänomen "Prostitution" spiegelt etwas, was für die Generation unserer Groß- und Urgroßmütter noch Alltag war. Für ihre (Ehe-)partner war der - eheliche - Sex eine Möglichkeit, Dampf abzulassen. Für die Frauen eine Pflicht. Bestenfalls einigermaßen lustvoll, für gewöhnlich lästig und langweilig, häufig aber auch demütigend und schmerzhaft. Ganz abgesehen von der ständigen Sorge, davon auch noch schwanger zu werden oder sich vom (Ehe-)mann eine Geschlechtskrankheit einzufangen.

       

      Um nicht missverstanden zu werden: die Männer haben unter dieser mechanischen und einseitigen Sicht auf Sex sicherlich auf ihre Art genauso gelitten wie die Frauen.

       

      Dass es immer noch erschreckend viele Männer und Frauen gibt, die zwar Sex praktizieren, aber wenig Ahnung davon haben, ist auch eine Folge der langen Tradition der Reduktion der Sexualität auf Reproduktion.

    • @Angelika Oetken:

      Schon lustig welche Kommentare gelöscht werden und welche nicht :)

      Würfeln Sie liebe Moderation oder geht es nach persönlichem Gusto??

       

      Rassistische Statements und beleidigende Kommentare auf Groschenromanniveau werden geduldet und Äusserungen traumatisierter Komentatoren gelöscht?

      Top Jop !!!!

      • @Candide:

        Im Gegensatz zu Administratorenteams einiger andere großer Medienforen erlebe ich die Taz-Admins als sehr fair.

         

        Aber: wir sind alle nur Menschen. Und das Thema belastet. Gerade wer sich mit den Schattenseiten von Sexualität beschäftigt und darüber offen berichtet, kollidiert mit einem gegenwärtigen gesellschaftlichen Mantra. Das da heißt:

         

        "Sex ist eine lustige, harmlose Freizeitbeschäftigung. Je beiläufiger und gedankenloser ich ihn praktiziere, desto "moderner" komme ich mir selbst vor. Negative Gefühle und Ambivalenzen blende ich aus".

         

        Das ist recht pragmatische Herangehensweise an das Thema "Sexualität". Sie steht in der Folge der einstmaligen Verteufelung von Sex, auf der dessen Idealisierung im Zuge der Sexuellen Revolution folgte. Die jetzt eben durch die Banalisierung von allem Sexuellen abgelöst wird.

  • Ein chinesischer Junge wollte bei Ebay seine Niere hergeben fuers neueste I-PAD, ncht fuer einen Sack Reis.

     

    Was sagt uns das?

  • Die außerordentlich emotional, breit, sehr kontrovers und häufig auch ziemlich unsachlich geführte Debatte über das Thema Prostitution zeigt, dass dieses Thema die Menschen hierzulande sehr bewegt. Und betrifft.

     

    Die sehe ich als Zeichen dafür an, dass diese Diskussion öffentlich geführt werden sollte. Und das weit über den eigentlichen Kern hinaus. Hier geht es im Grunde um unsere Sicht auf Sexualität und Liebe. Wo beides sich überschneidet, ergänzt, nicht berührt oder sogar ausschließt.

     

    Dies würde unserer Ansicht nach zu einer weiteren Enttabuisierung eines weit verbreiteten Phänomens beitragen. Und sowohl den Prostituierten, als auch ihren Kunden neue Wege eröffnen, sich gesellschaftlichen Rückhalt zu holen. Sofern sie ihn benötigen.

     

    Die Hearings, die vom UBSKM zu den verschiedenen Themenfeldern des sexuellen Kindesmissbrauchs veranstaltet wurden, habe ich als ausgezeichnete Möglichkeit erlebt, die Sichtweisen von Fachleuten, ErfahrungsexpertInnen und interessierten Bürgern zusammen zu bringen und so greifbare Hinweise auf wichtige Anliegen, anstehende Probleme und deren Lösung zu erhalten.

  • Zum Zusammenhang von sexueller Traumatisierung in der Kindheit und späterer Prostitution existiert dagegen mehr Forschung. Sie fördert Erschreckendes zu Tage http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/langfassung-studie-frauen-teil-eins,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

    Drei Viertel der Befragten haben in der Kindheit zum Teil schwerste physische Gewalt erlebt. Fast die Hälfte, nämlich 43 Prozent waren sexuellem Missbrauch ausgesetzt.

     

    Am 24. Juni diesen Jahres hatte die zuständige Staatssekretärin, Frau Elke Ferner, Experten zu einer nicht-öffentlichen Anhörung geladen. Beim Sichten der eingestellten Stellungnahmen und Materialien dazu fiel mir auf, dass der Aspekt des engen Zusammenhanges von (sexueller) Gewalterfahrung in der Kindheit und eines späteren Einsatzes in der Prostitution leider wenig zur Sprache kam http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=208046.html

  • Der Übergang vom Kinderhandel, bzw. dem Kindesmissbrauch zur Prostitution Erwachsener ist fließend und beide Bereiche haben viele Überschneidungen.

    In einer Information, die auf der Homepage des BMFSFJ eingestellt ist, wird festgestellt:

    „Fundierte statistische Daten, wie viele Prostituierte es in Deutschland gibt, existieren nicht; lediglich Schätzungen liegen vor"(http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=97962.html

     

    Sie setzen sich für eine Reform des Prostitutionsgesetzes ein und möchten noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der Situation von Prostituierten vorlegen.

     

    Über die Lebensumstände, Motivationen und die Herkunft der Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, die in Deutschland den Prostituierten zugerechnet werden, wurde zwar in der jüngeren Vergangenheit geforscht. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass es schon allein wegen der Tabuisierung, der Begleitkriminalität und der vielen Gelegenheitsprostituierten sehr schwer ist, belastbare Angaben zu ermitteln.

     

    Noch weniger wissen wir über eine andere Gruppe, nämlich diejenigen, die mittelbar an der Prostitution beteiligt sind, die ZuhälterInnen.

     

    Und ganz und gar im Dunkeln bleibt, wie viele und welche Männer und Frauen sexuelle Dienstleistungen kaufen. Vor allem warum sie das tun. Hier gibt es zwar etliche Mythen, aber wenig sachliche Erkenntnis Udo Gerheim, „Die Produktion des Freiers, Macht im Feld der Prostitution. Eine soziologische Studie“ Januar 2012, Transcript Verlag Bielefeld

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

    • @Angelika Oetken:

      Sehr geehrte Frau Oetken, ich möchte nicht dass Sie mich missverstehen mit meiner obigen Aussage über Forner.

      Ich kann Ihnen in allen Punkten zustimmen und bestätigen dass viele Migrantinen die sich prostituieren die von Ihnen beschriebenen Traumatas in ihren Kindheiten erlebt haben.

    • @Angelika Oetken:

      Danke für die Unterlagen, Links und Buchempfehlung.

       

      Es tut mir persönlich sehr leid was Ihnen widerfahren ist.

       

      Die Diskussion gehört auf jeden Fall in die Öffentlichkeit und den Medien damit sich letzten Endes auch die Politiker aufgrund des Interesses endlich mehr ei setzen.

      • @Candide:

        @Candide,

         

        Danke für Ihre Anteilnahme.

         

        Allerdings kommentiere ich mit dem Zusatz nur deshalb, weil ich darauf hinweisen möchte, wie viele Missbrauchsopfer unter uns leben. Meistens vollkommen unerkannt. Die Gruppe ist so groß, dass man schon von einer gewissen Norm sprechen muss.

         

        Ich persönlich lebe recht komfortabel und privilegiert. Auch im Vergleich zu Menschen, die keinerlei sexuelle Misshandlung erfahren haben.

         

        Die sexuelle Ausbeutung von Kindern ist ein fester Bestandteil unserer Kultur. Und hat sie geprägt. U.a. unseren Umgang mit Sexualität. Wie man anhand der Diskussion um Prostitution deutlich erkennen kann.

         

        MfG,

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

        • @Angelika Oetken:

          Auch Ihnen kann ich nur die Abhandlungen von Herrn Arno Gruen nahelegen "Verrat am Selbst" usw..

          Die Bücher sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss jedoch bieten sie einen ziemlich guten Zugang zur Gewaltproblematik in der Gesellschaft.

           

          Die sexuelle Gewalt ist ein weiterer Aspekt des Ganzen der sich in die Argumentation einfügen lässst.

           

          Hitler zB soll von einer Prostituierten auch Fäkalspielchen erhalten haben. Dabei kam es niemals zum Geschlechtsakt. Was im Hause Hitler alles schief gelaufen ist führte schliesslich zu dieser erbärmlichen Gestalt.

           

          Wenn wir nicht die Gewaltverhältnisse in Familien positiv beeinflussen können wird es immer zu solchen traurigen Gestalten kommen...

          • @Candide:

            Die Person Adolf Hitlers und das was er und seine Gefolgsleute in Folge lebensgeschichtlicher Unterlassungen angerichtet haben, ist die Zuspitzung von etwas weit verbreitetem. Die gleichzeitige emotionale, physische und sexuelle? Misshandlung durch Mutter und Vater

            http://kriegsursachen.blogspot.de/2011/09/adolf-hitler-teufel-damon-oder-schwer.html

             

            Der Einfluss von Faschismus und Krieg auf die Traumatisierung der Kriegsgeneration und der ihr nachfolgenden. Die sexuelle Ausbeutung und/oder Folterung eines anderen Menschen ist der Versuch, etwas zu reinszenieren, was man selbst erlebt, aber nicht verarbeitet hat

            http://www.dachau-institut.de/psychologie/sexueller_missbrauch.html

            • @Angelika Oetken:

              Ziemlich gut!

               

              Gruen sagt in seinen Büchern das gleiche.

              In dem er Folterknechte wie Klaus Barbie analysiert an Hand ihrer Aussagen kann er feststellen das diese Folterer im Grunde sich selbst bestrafen in dem sie ihr Kindsein(emotionale Demütigung usw.) Auf ihre Opfer projezierten um dann in der Folge ohne Skrupel Foltern zu können.

               

              Eine gern genommene Alternative bei Sadisten. Sie bestrafen ihr inneres Kind in ihrem gegenüber....

  • Für die Umsetzung Ihres Konzeptes bräuchte man einen Polizeistaat.

     

    Zitat: "Übrigens, ich habe sehr engen Kontakt zu einer Prostituierten, die Selbstachtung hat, was vielen ihrer „ Kolleginnen“ total abgeht, sonst würden sie nicht alles mit sich machen lassen."

     

    Freiwillige Prostitution und Selbstachtung sind ein Widerspruch in sich.

     

    Was ich bei osteuropäischen Prostituierten beobachtet habe ist dass sie sich in einem "autistischen" Zustand befinden die in Wehrlosigkeit mündet dadurch dass sie sich sprachlich nicht ausdrücken können und emotional nicht ausdrücken dürfen. Sie sind traumatisiert, umgangssprachlich sagt man dazu: jenseits von "gut und böse". Ähnliche Zustände der Wehrlosigkeit herrschten bei den Opfern in den KZ s des 3. Reichs.

    • @Maya:

      Wieso Polizeistaat? Polizei kommt – stellt ein Kriterium aus dem Katalog fest – also schon mal begründeter Verdacht auf Zwangsprostitution – sammelt Adressen von anwesenden Freiern ein – Gibt das Protokoll weiter an die Staatsanwaltschaft.

    • @Maya:

      Der obige Kommentar ist eine Antwort an Christian Schatz.

  • Es ist nicht nötig in Deutschland die Sexarbeit zu verbieten. Es reicht vollkommen aus, wenn das was als Zwangsprostitution staatlicherseits angesehen wird den tatsächlich herrschenden

    Verhältnissen angepasst wird. Um gewichtige Merkmale von Zwangsprostitution muss es sich in Zukunft handeln wenn:

     

    Eine Prostituierte mehr als 40 Stunden in der Woche arbeitet.

    Sie an Sonn - und Feiertagen ihrer Tätigkeit nachgeht.

    Die Arbeitszeit vom frühen Morgen bis über Mitternacht hinaus andauert

    Es so was wie einen Sicherheitsdienst gibt.

    Die Räumlichkeiten nicht bestimmten genau festzulegenden Anforderungen entsprechen.

    Die hygienischen Verhältnisse darüber hinaus ungenügend sind.

    Es keine Möglichkeit gibt sich ein Essen zuzubereiten.

    Die Prostituierte Alkohol im Blut hat.

    Sie irgendwelche Drogen nimmt.

    Es Anzeichen dafür gibt dass es zu einem direkten oralen Kontakt mit männlichen Geschlechtsorganen gekommen ist.

    Es während der Menstruationsphase zu Geschlechtsverkehr kommt.

    Die Prostituierte nicht über die geldlichen Mittel verfügt die zu erwarten wären.

    Sie keinen festen eigenen Wohnsitz in der Bundesrepublik hat.

    Die Prostituierte keine Krankenversicherung hat.

    Die Prostituierte sich nicht sofort ausweisen kann.

    Allgemein das Verhalten der Prostituierten und ihres persönlichen Umfeldes dazu Anlass gibt

     

    Ich bin davon überzeugt, dass eine solche Erweiterung des Zwangsprostitutionsbegriffs viel effektiver und für die Polizei einfach zu handhaben ist.

     

    Übrigens, ich habe sehr engen Kontakt zu einer Prostituierten, die Selbstachtung hat, was vielen ihrer „ Kolleginnen“ total abgeht, sonst würden sie nicht alles mit sich machen lassen.

    • @Christian Schatz:

      Bravo, ausgezeichnet. Dann sollen wohl die dafür zuständigen staatlichen Stellen die Zwangsprostitution auch weiterhin dulden und wenn man es genau nimmt sogar noch fördern.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Christian Schatz:

      Effektiv und für die Polizei einfach handzuhaben, wie lustig!

      Vor allem: "Es Anzeichen dafür gibt dass es zu einem direkten oralen Kontakt mit männlichen Geschlechtsorganen gekommen ist." Wie will der Polizist das feststellen? An Geruch und Geschmack?

       

      Außerdem würden viele ihrer Kriterien der Ausübung eines selbständigen Gewerbes völlig widersprechen. Also nicht grade realistisch, was sie hier fordern, obschon so mancher katholische/feministische/faschistoide Klemmi dem sicher begeistert zustimmen würde.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Es wundert nicht, daß in Zeiten, da faschistoide und fundamentalreligiöse Gesinnungen in Europa wieder aufleben, auch heuchlerische Doppelmoral und sexuelle Bevormundung aus verklemmten und den altbekannten neidbedingt restriktiven Spießerkreisen gräuliche Urständ feiern. Nationalismus, Rassismus, religiöse Heuchelei gingen seit jeher Hand in Hand, weil sie sich zur Bildung totalitärer Systeme in hervorragender Weise ergänzen.

     

    Was wissen frigide Weiber und verklemmte Männer schon über Huren und ihre Einstellung zum Job? Die meisten Huren lachen sich krumm über die neokonservativen moralinsauren Spinner und ihre verlogenen Ansichten aus der Biedermeierzeit.

    • D
      D.J.
      @90191 (Profil gelöscht):

      Auch wenn wir sicherlich bei der genaueren Definition des einen oder anderen Begriff Differenzen hätten - im Prinzip gebe ich Ihnen völlig Recht.

      Leider machen einige Linke das Spielchen aber auch mit.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Ja, Spießer gibt´s überall.

  • Warum geht es bei Ausbeutung nur bei Sex? Was ist mit Putzfrauen, die meist schwarz angestellt weden, werden die nicht ausgebeutet? Das sind viel mehr als Prostituierte!

     

    Passt aber ideologisch nicht so richtig ins Konzept und wird daher ignoriert.

  • Mir kommts so vor, als ob man hier gegen ne Wand redet: Überall dort, wo Prostitution Ausbeutung bedeutet, muß die Ausbeutung bekämpft werden. Nicht die Prostitution, die in unserer kapitalistischen Normalität nur eine Ware wie viele andere anbietet. Sie muß endlich als gleichberechtigtes Gewerbe anerkannt werden. Warum kann kaum jemand diese einfache, klare Unterscheidung treffen?

    Ich finde es absurd, dass sich hier Leute eine „reine“ gesellschaftliche Insel des Sex in einem Meer von Kapitalismus erhalten wollen. Patriarchat, Kapitalismus und Herrschaft sind aufs Engste miteinander verbunden. Wir müssen diese Verhältnisse ändern, um Sex aus seiner Warenrolle zu lösen. So lange dies nicht geschieht, gelten die normalen kapitalistischen Geschäftsbedingungen. Glücklich, wer nicht ausgebeutet wird oder unter halbwegs fairen Bedingungen arbeiten kann.

    Es ist mir unverständlich, daß man im Kommentarbereich einer linken Zeitung solche Selbstverständlichkeiten erklären muß.

    • @Albrecht Pohlmann:

      In Havanna (Kubas Hauptstadt) prostituieren sich mehr als die Hälfte der Frauen.

      Kapitalismus istnicht unbedingt die tragende Wirtschaftsform.

       

      Was das Patriarchat mit Prostitution zu tun hat erschliesst sich mir auch nicht wirklich. In einem Matriachat gäbe es also keine Bordelle. Alles männliche bubu, das weibliche supi.

      Das sind Anschauungen vor 150 Jahren

      • @Candide:

        Der Kapitalismus ist längst in Kuba angekommen. Und Patriarchat bedeutet doch, daß die Geschlechter nicht gleichberechtigt sind, es deshalb der Sex auch nicht ist. Eine Überwindung des Patriarchats hat doch deshalb nur Sinn, wenn sie nicht in ein neues "-archat" führt - eben um Gleichheit herzustellen. Ihre Bemerkung zum Patriarchat kann deshalb nur auf einem Mißverständnis beruhen - und was meinen Sie mit "150 Jahren"? Bachofen? Noch nichts vom Feminismus seitdem gehört?

        • @Albrecht Pohlmann:

          Sie denken es sind die äusseren Einflüsse. Ich denke es ist der einzelne Mensch selbst.

           

          Würden wir im Sozialismus leben unddie Lohngefälle aufheben würden die Puffgänger von heute sagen juhu und mit ihrem sexuellen Gewohnheiten brechen?

           

          Sie sollten mal Arno Gruen lesen zB "der Verrat am Selbst".

          Die Probleme liegen in der kindlichen Erziehung. Solange unsere Gesellschaft Sadisten hervorbringt wird sich an den heutigenGewaltzuständen nichts ändern.

           

          Schlecht ist der Mensch und äussere Einflüsse bringen nur in der Erziehung etwas.

          Wenn sie denken das die Feministen heil bringen setzen sie aufs die falsche Stute.

          AlleMenschen die sichund ihr Geschlecht voranstellen sind im Ergebnis gleich. Zwischen Feministen und "Patriachaten" ist der einzige Unterschied dass die zweiten etwas mehr zu sagen haben.dasauch nichtmehrlange...

          • @Candide:

            Mit Verlaub - ich habe den Eindruck, daß Sie hier gleich mehreres mißverstehen. Von Sozialismus habe ich gar nicht gesprochen. Es geht um Gleichstellung und Emanzipation aller Geschlechter, ein Großteil der feministischen Bewegung hat dies immer so gesehen. Dafür zu kämpfen, erscheint mir nach wie vor sinnvoll, weiß nicht, wie Sie hier auf "falsche Stute" kommen.

            Und die "Probleme [...] der kindlichen Erziehung" rühren doch gerade aus den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen, die Moral- und besonders Sexualmoralvorstellungen umfassen. Es bedarf stärkerer Argumente, um mich davon abzubringen.

            Mit "schlecht ist der Mensch" jedenfalls kann ich gar nichts anfangen, irgendwie sind Sie immer noch bei Luther stehengebelieben, der meinte, der Mensch käme bereits sündig zur Welt.

            • @Albrecht Pohlmann:

              Sie verstehen mich nicht. Ich hab mit Luther soviel gemein wie mit Horst Seehofer.

               

              Der triebgestörte Sadist ist "schlecht". Der der zu Prostituierten geht und seine Gewalt an ihnen auslässt.

               

              Die Feministen die ich kenne stehen den Machos in nichts nach. Die verteufeln auch alles männliche und alles weibliche scheintbesser zu sein....

              Wir haben genug Geschlechterkamopf gehabt, es wird Zeit wieder humanist zu werden und sein Geschlecht nicht als Triebfeder seines Handelns zu verstehen.

               

              Die Kapitalismuskritik von Ihnen geht ziemlich fehl. Die selben perversen Sadisten haben sie in allen Wirtschaftsformen.

               

              Wenn wir den Eltern nicht helfen können ihre Kinder gewaltfrei, liebevoll und vernünftig zu erziehen werden wir in allen Jahrhunderten dieselben Fehler machen.

  • man merkt denn doch, das die preostutierte mit abstand am tiefsten durchblickt:

     

    "Ich habe mich in privaten Beziehungen schon wesentlich mehr versklavt als in meinem Beruf. "

     

    derr große konkurrent zur befreiung der frau des patriarchats in der paradigmatiaschren abhängigen hausfrauennehe ist der sozialstaat - die preostution ist einedewenigen frauenerwerbsarbeiten, die nichr gleich allgemeiu ners lohndumping und ähnlich gewrkschaftlich schwächende konsrqienzen hat.

     

    Sie tut auch pratischwa gegen sexuekle tabus und repressive sexualmoral!!

  • Man kann eine Domina gar nicht fragen, ob andere Prostituierte gezwungen werden oder nicht. Gerade bei Dominas ist es doch anders, die haben doch nicht mal Sex (=GV) mit den Männern. Außerdem sind die häufig Biodeutsch und die anderen nicht.

     

    Nehmen wir doch mal eine beliebige Rumänin, die hier im Bordell arbeitet, fragen sie, was sie im Monat verdient, und bieten ihr an, das gleiche zu verdienen, ohne sich zu prostituieren. Was wird sie machen?

     

    Nach Hause zu den Kindern fahren, die bei Oma leben. Wetten?

    • @Cededa Trpimirović:

      Die Moderation: Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Pathologisierungen und Unterstellungen.

      • @Angelika Oetken:

        Wenn die sexuelle Prägungsphase abgeschlossen ist, ist nicht mehr viel mit Therapie zu erreichen.

        Wer in der Demütigung sexuelle Befriedigung erlangt wird sie mit ein paar Therapiestunden nicht ablegen, höchstens weiss er warum er auf auf Demütigung steht

    • @Cededa Trpimirović:

      Guter Punkt!

  • 1G
    10025 (Profil gelöscht)

    Freier Forner illustriert perfekt die Haltung, nach der Frauen in erster Linie verfügbare Körper sind. "Das ist ja bei anderen Konsumentscheidungen nicht anders." Genau. Er konsumiert Frauen. Er verdinglicht sie bis ins Letzte und stellt diese entmenschlichende Haltung auch noch als vernünftig dar. Denn wenn seine Partnerin ihm nicht gibt, was er zu brauchen meint - oder sich "nicht damit auseinandergesetzt hat" - muss er es sich eben "woanders holen". Ficken als angebliche Triebabfuhr, der Freier als Onanist, der sich an anderen Körpern masturbiert. Lust an gegenseitiger Lust ist nebensächlich oder ihm völlig unbekannt, denn es geht ihm nur um sich, um seine traurige, selbstbezogene "Befriedigung", zu Laten der Frauen, die das aushalten müssen. Ist ja normal, ist ja eine Dienstleistung.

     

    Völlig zynisch ist es, zu behaupten, ausländische Frauen würden durch die Freier reden lernen und eine neue Welt kennenlernen. Eine Welt, in der sie als Sexobjekte entmenschlicht werden! In der die ersten Worte "Blasen, Ficken, ohne Kondom" sind.

     

    Schauderhaft, dieser Zynismus, den Prostituierer Forner ausbreiten darf.

    Warum wird Freiern hier so eine Plattform geboten? Ich habe in der taz noch nie eine Frau gehört oder gelesen, die überlebt hat, die aus der Sexindustrie raus ist und von den Schattenseiten berichtet. Frauen, die gezwungen wurden oder keine andere Wahl sahen - das ist die Mehrheit, und sie finden hier keine Möglichkeit, sich zu äußern.

     

    Stattdessen schon mindestens der zweite Freier, der hier seine menschenverachtende Sichtweise breittreten darf. Warum ist der taz die Tätersicht so wertvoll?

  • 1G
    10025 (Profil gelöscht)

    Prostitution ist keine sexuelle Selbstbestimmung, sondern die Bestimmung über die Sexualität von JEMAND ANDEREM, durch Geld erkauft.

     

    Wer ein Recht auf Befriedigung zu haben meint, hat damit geistig die Frauen schon vollständig verdinglicht. Dass eine solche Frage überhaupt gestellt werden konnte, zeigt eine üble Übernahme dieser Perspektive seitens der taz.

    Es ist die Perspektive eines Vergewaltigers, für den die Lust und der Wille des Gegenübers keine Rolle spielt.

    Dementsprechend furchtbar empfinden die meisten Frauen auch Prostitution, die faktisch ein Benutztwerden ist. Die meisten Frauen, die damit anfangen, kotzen nach dem ersten Freier und betäuben sich später mit Alkohol oder anderen Drogen, um das auszuhalten. Manchmal hilft es auch, die Sichtweise des Täters/Freiers zu übernehmen, um sich nicht so ohnmächtig und ausgeliefert zu fühlen. Dass es normal ist, dass Männer sowas Frauen antun sollen dürfen - dass es überhaupt zur Diskussion steht - zeigt, wie sehr unsere Kultur von der Idee durchdrungen ist, dass Frauenkörper für Männer verfügbar sind oder sein sollen.

     

    Die sich als links darstellende taz sollte, wenn sie "links" als Machtkritik versteht, ihre Medienmacht nutzen, um einen Bewußtseinswandel zu bewirken. Stattdessen ist es wohl bequemer, Herrenrechte zu verteidigen. Denn die haben ja auch linke Männer ganz gerne. Man wählt sich eben aus, wo mann mit der Machtkritik ansetzt. Deswegen wohl auch das neue Hintergrundbild bei Facebook, wo für eine Veranstaltung der Pro-Prostitionslobby geworben wird.

    • @10025 (Profil gelöscht):

      Guter Beitrag.

      Die taz macht so einiges was einen den Kopf schütteln lässt...

       

      Ich denke das aus einem Totalverbot/Kriminalisierung nur noch übleres resultieren würde.

       

      Auch ist jedem der alt genug ist(21/23) freizustellen wie er legal seine Brötchen verdient.

      Die BVerfG Entscheidung das für 500€/Tag halbnackt in einem Käfig zu strippen/tanzen gegen die menschenwürde verstösst finde ich absolut lächerlich.

      Für 4€ die Stundezu putzen oder Bus zu fahren scheint nicht menschenwürdefeindlich zu sein.

       

      Wir sollten einfach die Bedingungen der freiwilligen P. verbessern und den Zwangsprostituierten soviel Hilfe geben wie möglich und sie befreien

      • @Candide:

        Halbnackt zu tanzen ist etwas völlig anderes als ungewollten Geschlechtverkehr zu verkaufen.

         

        Zitat: "Wir sollten einfach die Bedingungen der freiwilligen P. verbessern und den Zwangsprostituierten soviel Hilfe geben wie möglich und sie befreien"

         

        Wie wollen Sie hier unterscheiden/anfangen?

         

        In diesem Fall sind Sie idealistisch!

         

        Laufen Sie dann mit einem Fragebogen durch die Bordelle (entfernt ähnlich wie bei einer Meldepflicht) und fragen die Damen ob es ihnen gefällt was sie tun?

        Wetten dass Sie nur breites Grinsen und herausgestreckte Zungen ernten!

        Hinter dem breitesten Grinsen kann aber sich die grösste Tragödie abspielen....

        • @Maya:

          Das wird schon schwer/ kompliziert.

           

          Die Zuhälter Puffmütter und Menschenhändler müssen raus der Staat rein.

          Nichtstaatliche Prostitution muss verboten werden.

           

          Den Sexarbeitern muss freistehen sich zu entscheiden. Staatlicher Puff oder Gar kein Puff.

          Mit den riesigen Steuereinahmen kann man den Aussteigern bei der beruflichen Existenz helfen und den Sexarbeitern gute Arbeitsbeeingungen verschaffen

    • @10025 (Profil gelöscht):

      DITO. Es schreit zum Himmel!

  • Leute mit dem Auftreten von Herrn Schönborn sind für so eine Debatte strukturell störend. Er will das Verbot von Prostitution aus moralischen Gründen. Das ist ein legitimer Standpunkt. Das Problem ist nun, dass er sich nicht auf moralische Aspekte beschränkt, sondern ständig seine Arbeitserfahrung ins Spiel bringt. Die ist aber für die Moralfrage völlig belanglos. Auch die Kritik an den von ihm geschilderten Umständen ist berechtigt, aber wie soll man sinnvoll mit jemandem diskutieren, der diese beiden Aspekte vermengt? Da kommt die Erfahrung als Begründung der Moral rüber, auch wenn sie dafür nicht taugt und womöglich auch nicht so gemeint ist. Und warum soll man mit jemandem über Einzelprobleme diskutieren, für den die Lösung der Probleme keinen Unterschied für seinen Standpunkt bewirkt?

     

    Geradezu lächerlich ist die Behauptung "Hat der eine Partner kein Recht auf Sex, wenn der andere gerade nicht will?" –

    Schönborn: "Wenn sie das vereinbart haben, dann ist das so. Dann wollten das beide so."

     

    Die Beziehung möchte ich mal sehen, in der zu Beginn geklärt wird, wie mit einer asymmetrischen Entwicklung der Begierde umgegangen wird. Es gibt diese Vereinbarungen (in guter Näherung) nicht. Es wird dann so getan, als wären sowohl Monogamie als auch, dass der sie einfordernde Partner dem anderen eben nicht bieten muss, was er braucht, vereinbart worden. Da Frauen das besser aushalten, wird dann so getan, als hätten nur die Männer eine Vereinbarung gebrochen. Monogamie kann aber für intelligente Leute nicht bedeuten "Ich bestimme, wann und wie Du Sex hast".

     

    Außerdem besteht natürlich das übliche Problem, dass Herr Schönborn keine Ahnung hat, wie gute Prostitution aussieht – warum sollte er in seinem Job auch. Unkenntnis ist aber keine Basis für die Handhabung gesellschaftlicher Missstände.

    • @Hauke Laging:

      Gute Prostitution ist ein Ammenmärchen. Sie ist ein notwendiges Übel.

       

      Sie vermengen aber auch so einiges.

      Beziehungen die einen Fremdgehen/Puffgang nötig haben sind nicht die Spucke wert sie Beziehung zu nennen..

       

      Ganz zu schweigen von den tollen Krankheiten die man dem monogamen Partner mitnach Hause bringt *kotz*

      • @Candide:

        "Gute Prostitution ist ein Ammenmärchen."

         

        Über die Offenbarung Ihrer Unkenntnis kann ich nur milde lächeln. Warum soll man mit jemandem diskutieren, der seine eigenen Grenzen derart ignoriert?

         

        Ich finde es außerdem anmaßend, wie Sie über anderer Leute Beziehungen urteilen. Eine nach 15 Jahren weitgehend sexfreie Beziehung kann viel besser sein als eine neue, in der dreimal am Tag gevögelt wird.

         

        Ihr Gerede über Krankheiten zeigt Ihr Desinteresse an Fakten auch an einer weiteren Front. Geschlechtskrankheiten sind in der Branche nicht verbreiteter als in der Bevölkerung. Ohne Kondom wird vor allem privat gevögelt, nicht kommerziell. Ihre Gesundheit ist das Kapital der Prostituierten. Sogar eine harmlose Grippe ist da im Höchstmaß geschäftsschädigend. Die achten auf sich. Nicht alle, klar, aber mehr als privat.

         

        Dass dieses Thema sonst nie angesprochen wird, sagt alles über seine Relevanz.

    • @Hauke Laging:

      Hm. Was wollten Sie nochmal sagen? Ich kann den Kernpunkt Ihres Kommentars leider nicht erkennen. Wie sieht gute Prostitution denn aus Ihrer Sicht aus?

       

      Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

      • @Maya:

        Das spricht offensichtlich nicht gegen meinen Kommentar, sondern gegen Sie – wie auch Ihre übrigen Beiträge. Versuchen Sie es mal mit Ihrem vollen Namen; das hilft ungemein.

         

        Ich sehe keine eindeutige Untergrenze guter Prostitution, aber klar im grünen Bereich ist für mich folgende Kombination:

         

        1) Die Prostituierte macht das aus eigenem Entschluss.

        2) Sie ist psychisch dafür geeignet.

        3) Sie macht nur das, was für sie OK ist. Ihre Grenzen sind ihr wichtiger als höhere Einnahmen.

        4) Sie legt ihre Arbeitszeit frei fest und macht das nicht in Vollzeit, sondern nebenbei (also so, dass sie auf die Einnahmen nicht angewiesen ist).

        5) Sie macht den Kunden nichts vor.

        6) Sie verzichtet auf Kunden, mit denen sie schlechte Erfahrungen gemacht hat.

        7) Sie arbeitet in einer angenehmen Umgebung (nicht an der Straße, nicht in abgeranzten Stundenhotels)

        8) Wenn sie mal in Stimmung ist – das kann man nicht den ganzen Tag sein – dann zeigt sie ihren (sympathischen Stamm-)Kunden, wie sie es braucht.

         

        Für die Kunden heißt das:

        1) Man sucht sich eine, mit der es gut läuft, und geht dann immer zu ihr.

        2) Vorher duschen.

        3) Dafür sorgen, dass sie sich freut, einen zu sehen.

        4) Lieber 'ne Stunde als 20 Minuten.

         

        Und wenn sie einen dann hinterher zum Essen einlädt, darf man davon ausgehen, es gut hingekriegt zu haben.

         

        Aus Kundensicht ist gute Prostitution meines Erachtens die, die viel Ähnlichkeit mit einer Affäre hat. Ich gebe aber zu, dass ich nicht behaupte, dass sich für alle Kunden (oder auch nur alle Dienstleister) so eine Kombination findet. Aber das Ziel sollte es sein.

        • @Hauke Laging:

          "6) Sie verzichtet auf Kunden, mit denen sie schlechte Erfahrungen gemacht hat.

          8) Wenn sie mal in Stimmung ist – das kann man nicht den ganzen Tag sein – dann zeigt sie ihren (sympathischen Stamm-)Kunden, wie sie es braucht."

           

          Willkommen in der Lilalaunebärwelt. Jetzt halten wir alle ein wenig Händchen bevor Papa wieder zur 30€ Prostituierten geht um von seiner frustigen Beziehung zu entkommen. Hier kann er vllt noch ein wenig auf sie einschlagen damit er als der tolle Papi der er ist zurückkommt.

           

          Die Prostituierte zeigt schon mal einem lieben Dauerkunden ihren "Superfick" wärend der Standardkunde und die gemeinen Kunden nur die 15 Minuten Rückenliegen mit "ah,oh, du bist es mein Hengst"Nummer bekommen.

          Und zwischendurch schaut sie ihre Kartei der richtig bösen Freier durch und ist froh diese nicht mehr zu haben sondern nur die angenhmen Jungs.

           

          Ich kann mir vorstellen dass das der Durchschnittstag einer Prostituierten in einem Edelpuff oder Escortservice ist.

          Was ist mit dem Rest? Aber das sind ja nur einige Prozent der Prostituierten, sicher arbeitet der Großteil i. Verhältnissen Ihres 12 Punkte Plans!

          Für mich klingt das alles nach Schönrederrei

           

          Sie finden es anmaßend das ich Beziehungen in denen Fremdgegangen/Puffgegangen wird als keine Beziehungen ansehe? Dann fragen sie doch mal die betrogenen Ehepartner/Partner wie sie zu dem ganzen stehen und wie lange es dauern würde bis die tolle Beziehung aus ist. Sehr anmaßend von mir, schon klar

          • @Candide:

            In einem Edelpuff gibt es keine 15-min-Nummern. Aus berufener Quelle weiß ich, dass von 30 bezahlten Minuten üblicherweise 3 Minuten auf Action entfallen. Ich vermute, dass dabei eher selten auf dem Rücken gelegen wird; muss ich mal fragen.

             

            "Was ist mit dem Rest?"

             

            Endlich mal eine berechtigte Frage. Die Gesellschaft hat zwei Möglichkeiten: Unterhalb der Akzeptanzgrenze kann sie verbieten (mit welchem Erfolg auch immer); darüber kann sie versuchen, die Anteile zu verschieben.

             

            Wie und in welchem ausmaß das möglich ist, kann einem wohl niemand sagen, denn es ist ja noch nie versucht worden. Das fängt schon damit an, dass es keine positiven Leitbilder (im Sinne meiner Aufzählung) gibt, weder für Anbieter noch für Kunden.

             

            Ich glaube, dass der Straßenstrich – die lästigste Form von Prostitution – stark von Kunden genutzt wird, die sich nicht auskennen. Ich würde da als Gemeinde mal ein großes Werbeschild hinstellen: "Gehen Sie in den Puff. Sie bekommen für weniger Geld besseren Sex."

             

            Für Einsteigerinnen sollte es ein Programm geben. Ich habe dazu mal eine Idee entwickelt.

             

            Der Abzocke bei der Zimmervermietung muss entgegengewirkt werden. Der Staat sollte es (organisatorisch) unterstützen, dass Prostituierte sich zu Genossenschaften zusammenschließen, um Bordelle, Zimmervermietung und Stundenhotels so zu betreiben, wie sie es brauchen.

             

            Und natürlich müsste endlich gegen die zwielichtigen Gestalten durchgegriffen werden.

            • @Hauke Laging:

              Die letzten beiden Punkte unterstütze ich vollkommen.

              Das mit Einsteigerhilfe ist für mich zu heftig, aber womöglich haben sie in dem Punkt recht, dass für "Einsteiger" die sich sicher sind den Job machen zu wollen eine Beratung angeboten werden sollte nach Prinzip ProFamilia.

               

              Die Lösung kann nur stärkere staatliche Kontrolle oder noch besser staatliche Lenkung der Prostitution sein.

              Nur so kommt die Branche von den zwielichtigen Personen weg( zuhälter use)

      • D
        D.J.
        @Maya:

        Auch wenn Sie die Frage nicht an mich gerichtet haben:

        Legitime Prostitution sieht so aus, dass eine Person sich einer anderen gegen angemessenes Entgelt körperlich anbietet, jederzeit in der Lage ist, einen Kunden/eine Kundin bzw. deren Wünsche abzulehnen und den Erwerb (abzüglich Steuern/Abgaben und ggf. Mietanteil) allein behält. Möglich wäre das unter anderem in selbstverwalteten Arbeitsstätten, wo auch genügend Sicherheit gegeben ist.

        • @D.J.:

          Es gibt keine "legitime Prostitution". Sexualität ist in fast das wichtigste zwischenmenschliche Ereignis in unserer Gesellschaft und ist unverkäuflich. Jeder Versuch Sexualität zu kaufen mündet in Vergewaltigung. Die Verklärung ist eine jämmerliche Projektion des Machtanspruches.

          • D
            D.J.
            @Maya:

            Es gibt für mich kaum etwas ärgerlicheres als die Banalisierung von solchen Begriffen. Sozusagen eine Vergewaltigung der Sprache durch Fanatismus.

      • @Maya:

        Darf ich Sie fragen ob Sie ein Konsument von sexuellen Dienstleistungen sind?

  • Die ganze Diskussion erübrigt sich doch. Der Herr Forner sagt nämlich das Allerwichtigste direkt am Anfang, Zitat:

     

    "Ich habe im Sozialismus gelebt, da gab es kaum Prostitution, weil Frauen nicht weniger Geld hatten als Männer."

     

    Braucht es da noch mehr Gerede und Gediskutiere? Ansonsten schiesst er sich doch mit dieser Erkenntnis selber ins Abseits. Damit gibt er von Anfang an zu, dass er es WEISS, dass Frauen sich freiwillig und ohne Not so gut wie nicht prostituieren - und es für seinen Egotrip ignoriert und versucht, die ganze Sache schönzureden. Was ich von dem Herrn halte, schreibe ich jetzt mal besser nicht, sonst bekomme ich eine Anzeige ...

    • D
      D.J.
      @Michi Hartmann :

      "Ich habe im Sozialismus gelebt, da gab es kaum Prostitution, weil Frauen nicht weniger Geld hatten als Männer."

       

      Darin hat er Unrecht. Es gab Gelegenheitsprostitution. Und es gab auch mehr als das - unter Kontrolle der Stasi. Soviel auch zum Effekt von Verboten wie in der DDR.

    • @Michi Hartmann :

      Leider muss man auch das Phänomen Sozialismus differenziert betrachten. Der hat sich nämlich nicht nur dadurch ausgezeichnet, dass existenzielle Not selten war, sondern auch dadurch, dass viel Geld einem auch nicht wirklich etwas gebracht hat. Vor allem aber die Abwesenheit von Rechtsstaatlichkeit. Und wer macht sich in einem Terrorstaat schon gern derart angreifbar.

       

      Es ist Quatsch, dass Frauen sich ohne Not "so gut wie nicht prostituieren". Das betrifft nur den unschönen Teil der Prostitution. Den aber wird kaum jemand verteidigen, auch die bekennenden Kunden nicht. Warum auch?

       

      Man kann die Umstände durchaus so wählen, dass "Macht", "Missbrauch", "ausnutzen" usw. keinem der Beteiligten in den Sinn kommen. Das zu bestreiten, zeugt weder von Sachkenntnis noch von Intellekt und führt dann zu Behauptungen wie dieser, die so offenkundig falsch sind.

       

      Man kann gute Argumentation eben nicht durch Betroffenheit und Empörung ersetzen, auch bei diesem Thema nicht. Moralextremisten mögen der Kirche ihrer Wahl beitreten, aber sollen ihre Mitmenschen damit in Ruhe lassen.

      • @Hauke Laging:

        Dieses ständige rumtrampeln auf der Moral ist langsam unanständig.

        Nur weilihnen die Ansichten eines anderen Menschen nicht gefallen müssen sie nicht die Moral verteufeln.

        Moralisten sind besser als sie denken (wenn sie wirklich danach leben). Ohne Moral könnten sie auch anfa gen Kinder zu fressen

        • @Candide:

          In der Realität trampeln doch vor allem diejenigen auf anderen herum und verteufeln sie, die ihre Moral wie eine Monstranz vor sich hertragen.

           

          Ich kann sehr gut damit leben, dass jemand anderer Ansicht ist. Wenn aber mit "Jeder Versuch Sexualität zu kaufen mündet in Vergewaltigung" offen die Grenze zum Schwachsinn überschritten wird und ich mit Gewaltverbrechern auf eine Stufe gestellt werde, ist der Spaß vorbei.

           

          Moral ist eine Kategorie, kein Freifahrtschein für Rechthaberei. Es klingt halt toll zu sagen, "Aus moralischen Gründen muss das unterbunden werden", dabei ist die Aussage äquivalent zu "Das gefällt mir nicht". Klingt halt nicht so toll.

           

          Es ist ein großer Unterschied, ob Sie konsequent nach den eigenen Moralvorstellungen leben (also die Putzfrau nicht schwarz beschäftigen), oder anderen mit Vorträgen über Moral auf die Nerven gehen. Dass man die eigene Moral für überlegen hält, liegt in der Natur der Sache und sagt über ihren Wert nun mal nichts aus.

           

          Die Beiträge der Moralisten hier im Forum sind ein argumentatives Armutszeugnis; das schließt Ihre mit ein.

          • @Hauke Laging:

            Es gibt die "eigene" Moral nicht. Moralansichten bilden sich in Gesellschaften heraus und einige sind m.E. auch eine Art Naturrecht (niemanden zu töten usw).

            Es mag ja sein dass sie sich in gewissen Moralaspekten herausnehmen, das tut wohl jeder sozusagen" Moralrosininpicken".

             

            Der Einbrecher denkt sich "ich kann mir ruhig auch etwas nehmen da der andere mehr hat als ich"

            Der Deutsche Bank Chef " wenn nicht ich diesem miesen Deal mache macht es jemand anderes"

            Der Puffgänger "Immerhin ist es nicht mein Familienmitglied, ein Glück."

             

            Anderen die eigenen Rosinen dann unter die Augen zu halten ist dann überheblich.

            Das ändert jedoch nichts daran wie die gesellschaftliche Moral aussieht.

            Ich persönlich denke egal wieviele Rosinen man am Ende wählt hängt der Rest der Moral doch an einem dran wie eine Kette um den Hals eines Hundes der versucht davonzulaufen.

             

            Freiwillige Prostituierte werden immer, egal inwelchem Puff sie auch arbeiten, sich innerlich schlecht fühlen. Mit jedem Geschäft mehr. Alkohol, Drogen und teuere Klamotten werden dies sicher betäuben können aber ändern nichts am Moraldilemma der betroffenen Person

  • "Beim allergrößten Teil geht es um Armut, Ausbeutung, Nötigung. Keine dieser Frauen würde sich prostituieren, wenn sie eine Alternative hätte. "

     

    Die Alternative heißt doch oft 4 bis 6 EURO pro Stunde, manchmal gar kein Geld und Ausbeutung durch Landsleute, die eine regelrechte Rattenmentalität entwickelt haben, in Deutschland ihre Landsleute bis aufs Hemd auszuziehen. Solche Verhältnisse hat es immer auch bei Türken, Persern, Afghanen und Arabern gegeben - die sind oft auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht vermittelbar, also unterwerfen sie sich vollkommen unglaublichen Arbeitssituationen. Im Kontrast dazu ist die Prostitution ja eine Supersache: 40-60 EURO mit Glück pro Stunde, manchmal etw. mehr oder weniger. Das ist gut das 5 bis 10 fache, was die normalen Arbeiterinnen aus Bulgarien oder Rumänien in Berlin, München oder Hamburg erwarten können.

     

    Das sich eine Scharr Krinineller an diese Frauen heftet, ist dann die Schattenseite. Aber ich möchte mal wissen, wie viele Kinder und Rentner in Bulgarien oder Rumänien schon durchs Rotlicht in Deutschland finanziert werden.

     

    Deswegen sage ich: Wenn die EU nur ein gemeinsamer Markt ist, dann muss es einen nicht wundern, dass sich die wildesten Phänomene hier ausbreiten. Bulgarien, Rumänien und Ungarn sind zudem nocht zutiefst intolerante Gesellschaften geworden, die Minderheiten hart angehen. Viele Huren in Hamburg reden Bulgarisch und Türkisch - kein Wunder.

     

    Wer mit solchen Frauen gegen Geld schläft, der nutzt Armut aus. Bei den deutschen Frauen früher, stand der deutsche Zuhälter dahinter, der beutete dann die Frau aus. Das war genauso schlecht. Wenn der Staat gerechte Prostitution will, muss er selber gerechte Bordelle einführen und selber Zuhälter spielen. Da liegt doch das Problem.

    • @Andreas_2020:

      Was für ein banaler Beitrag der geschickt mit rassistischen Ressentiments gespickt ist.

      Der böse Bulgare der Rattentürke und der gute Deutsche der es kommentiert.

       

      [Die Moderation: Kommentar gekürzt, bitte bleiben Sie sachlich.]

  • Ich zitiere hier CANDIDE, ein ehrlicher Freierkommentar

     

    "Candide

    gestern, 18:01"

     

    "Das Problem ist das geschätzte 80- 85% der Männer schonmal im Puff waren. Davon ist ein Grossteil regelmässig bei diesen Damen. Wie kann man etwas verteufeln das man täglich fabriziert.

    Die Kommentare hier gegen Zwangsprostitution erinnern stark daran als ob man den Menschen ihr Fleisch verbieten würde. Es ist klar: ohne Zwangsprostitution gehen die Preiae hoch; kein Flatrateficken und 30 Euro Nummern mehr...."

     

    Das sind die Prioritäten bei 80% der deutschen Männer!? Das treibt sie um? Spätestens jetzt kommt einem die "Galle hoch"! Ihnen nicht? Diese Frage stelle ich insbesondere den verantwortlichen Politikerinnen.

    • @Maya:

      Ich persönlich bin kein "Freier". Mal abgesehen von einigen Bordellbesuchen in der Jugend die eher "Mutproben" waren und NUR in "Treppensteigen" endeten habe ich so etwas nie getan. Mehr hätte ich mich mit meiner Krankheitsparanoia niemals getan.

       

      Lustig ist das viele Puffgänger nach dem Puffgang sich zu ihren Partnern begeben und mit diesen ohne Kondome Sex haben. Sehr Verantwortungsvoll. Aber auch über Körperkontakt und Körperflüssigkeiten geben sich Krankheiten sehr gut weiter. Also sind Puffgänger mit festem Partner generell SEHR verantwortungsvolle Menschen....

       

      Die freiwillige Prostitution kann man leider nicht verbieten. Menschen die das wollen sind kurzsichtig und idR unbelehrbar.

      Denkt mal an die Prohibition in den 20er Jahren in den USA. Die grössten Mafiastrukturen sind aus dieser Zeit hervorgegangenund die Menschen haben sogar noch mehr gesoffen als vorher... im Ergebnis würde man also der Mafia einen Marshallplan liefern wenn man Prostitution verbieten würde, also ein gratis Aufbauprogramm. Auch würdedie Vergewaltigungsraten sicher steigen....

      Was ich nicht verstehe ist dass wir für einen Hamsterkauf eine staatliche Kontrolle und Reglementierung haben aber die Prostitution in die Hände von Zuhältern und Puffmüttern gegeben wird.

       

      Es müssen staatliche Kontrollen stattfinden. Sowohl gesundheitschecks (Sexarbeiter als auch beim Freier) auch müssen die Prostituierten durch gute Arbeitsverträge geschützt werden (Rente und Krankenversicherung).

      Am besten wäre dass der Staat die Prostitution selbst als Schirmherr betreiben würde, Zuhälter und Puffmütter müssen durch ständig kontrollierte Beamte ersetzt werden. Unter 21 sollte sie generell verboten werden (oder 23)

      Keine Partei würde dieses heisse Eisen anfassen, immerhin sind die vielen Puffgänger auch Wähler, wer will schon mehr zahlen.....

      • @Candide:

        Zitat: "Die freiwillige Prostitution kann man leider nicht verbieten."

         

        Ist Ihnen das Schwedische Modell ein Begriff?

        Prostituierte werden bei diesem Gesetzesmodell entkriminalisiert. Allein der Sexkauf wird verboten. So ähnlich wie er in Frankreich gerade eingeführt wird.

         

        Die Vergewaltigungsrate hat sich seit der Einführung des Sexkaufverbots in Schweden nicht erhöht. Dafür hat sich die Prostitution/der Menschenhandel um ein vielfaches reduziert. Prostitution ist zudem in Schweden gesellschaftlich geächtet.

         

        Zitat "Keine Partei würde dieses heisse Eisen anfassen, immerhin sind die vielen Puffgänger auch Wähler, wer will schon mehr zahlen....."

         

        Hier muss ich Ihnen zustimmen. Der Hohn ist: wir haben eine BundeskanzlerIN und eine FamilienministerIN.

        • @Maya:

          "Ist Ihnen das Schwedische Modell ein Begriff?

          Prostituierte werden bei diesem Gesetzesmodell entkriminalisiert."

           

          Sie haben ja wirklich überhaupt keine Ahnung. Korrekt ist lediglich, dass das Anbieten sexueller Dienstleistungen nicht strafrechtlich sanktioniert wird (wohl aber bei den Ausstiegshilfen). Dafür werden in schwedisch-absurder Weise Zuhälterei-Straftatbestände gegen Prostituierte und deren (auch pflegebedürftige) Angehörige und sogar Vermieter konstruiert, die die zivilisierte Welt nur erschaudern lassen können.

           

          Mit den Berufsempörten hierzulande haben die Schweden gemein, dass sie sich moralisch auf ein sehr hohes Ross gesetzt haben und sich nicht für Fakten interessieren (was gezielte Täuschung durch die Regierung einschließt). Aber nach einem Jahrzehnt des gesetzlichen Amoklaufs kippt dort inzwischen die Stimmung deutlich.

        • @Maya:

          Ich bezweifle die geschönten Zahlen der Schweden. Bei 10 % Selbstmordraten sind mir die Skandinavier eh nicht ganz geheuer.

           

          Ich denke die Statistiken werden so gedreht wie man sie gerade braucht.

          Kriminalisierung würde nur die Mafia auf den Plan rufen. Die Jungs suchen ständig neue Einsatzgebiete. Ein Totalverbot würde nur mehr Zwangsprostituierte bedeuten. Irgendjemand muss den scheissjob legal machen um die Notgeilen/Triebgestörten/Beziehungsunfähigen zu bedienen

          • @Candide:

            Sollte man Ihrer Meinung nach Pädophilie auch legalisieren?

             

            Mit der selben Begründung..!?

          • @Candide:

            Möchten Sie Ihren Töchtern nahelegen diesen legalen Job zu übernehmen oder sind gerade die Rumänninen gut genug?

             

            Ich meine "um die Notgeilen/Triebgestörten/Beziehungsunfähigen zu bedienen"!

            • @Maya:

              Nein. Nein.

               

              Ich kann nichts für die Zwangsprostitution. Die muss mit allen Mitteln bekämpft werden. Die Frauen müssen befreit und in die Gesellschaft aufgenommen werden (Sprachkurse, Ausbildung, Schule)

          • @Candide:

            Die Freier sind die Mafia und die Mafia sind gleichzeitig Freier.

          • @Candide:

            " Irgendjemand muss den scheissjob legal machen um die Notgeilen/Triebgestörten/Beziehungsunfähigen zu bedienen"

             

            Habe ich mich verlesen?

             

            Mit so einem Ansatz/Anfang kann man jeden Genozid ins Mainstream verfrachten und "plausibel" machen.

            • @Maya:

              Erfrischend die Ungeduld der Jugend :)

              Vllt haben sie sich auch nur ihren Idealsimus erhalten.

              Ich habe mich schon länger von meinem Idealismus getrennt.

               

              Der Mensch ist in erster Linie ein Neid-/Hasswesen. Aufgeben sollte man ihn aber nicht da im alltäglichen und kleinen auch das gute Zutage tritt.

               

              Die Hälfte der Menschen sind Sadisten die andere neigen zum Masochismus (Gewalt gegen sich selbst in Konfliktsituationen).

               

              Das Problem ist was machn siemit den Unmngen von Sqdisten die zudem sexuell gestört sind und zum Triebauslassen neigen. Wollen sie diese Menschen wirklich ohne Bordelle da stehen lassen?

              • @Candide:

                "Wollen sie diese Menschen wirklich ohne Bordelle da stehen lassen?"

                 

                Genau das stelle ich mir vor. Diese Menschen ohne Bordelle da stehen lassen.

                 

                Im Gegensatz zu Ihnen ist MIR das Lachen vergangen.

                • @Maya:

                  Ich habe wegen ihrer überzogenen Reaktion gelacht. Bei dem Thema kann man nur aus Verzweiflung lachen

    • D
      D.J.
      @Maya:

      Sie können die Männer ja in ein Umerziehungslager stecken. Und natürlich auch die Frauen, die (freilich nicht im selben Umfang) sex. Dienstleistungen kaufen. Die Paare nicht vergessen, wo ein starker Altersabstand und eine dicke Brieftasche so einiges vermuten lässt...

    • @Maya:

      So ein Quatsch. Eine Brigitte Studie besagte wohl mal, dass 80% schon einmal! bei einer Prostituierten waren, davon dann allerdings nur 40 % regelmäßig (ca. einmal im Monat) hingehen. Also insgesamt weit weniger als die Hälfte aller Männer.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Maya:

      30 Euro? Wohl kaum.

  • Mich hatte das Gespräch schon in der Printausgabe angezogen - danke an Frau Oestreich! Sicher ist richtig, was einer der Kommentatoren hier bemerkte: Jeder der drei hat in dem Bereich, in dem er/sie Erfahrungen machen konnten, wahrscheinlich recht. Dennoch, beim wiederlesen erscheinen mir die Gedanken von Frau weber, der Domina, am enregendsten - weil sie beleuchten, was am Sex in unserer Gesellschaft nicht stimmt.

    " Ist es eigentlich noch zeitgemäß, dass Sexualität ausschließlich in einer Zweierbeziehung stattzufinden hat? Ich hatte schon Freunde, da passte alles wunderbar, wir haben uns unterstützt und gegenseitig beflügelt, nur der Sex war nicht so klasse. Muss man dann über jahrelange Paartherapien versuchen, irgendwie den Sex zu verarzten?" - Wie recht sie hat!

    Oder hier: "Der Mann hat auch nicht die Macht. Ich habe sie. Er kommt zu mir mit seinen lächerlichen Gelüsten." - Diese "lächerlichen Gelüste" beruhen ja zum größten Teil auf den sexuell konnotierten Demütigungen, die Eltern (wohlmeinend oder nicht) ihren Kindern in den prägenden Phasen verschafft hatten. Eltern wie Kinder sind dabei Opfer einer verklemmten Sexualität. Die Nachfrage nach Frau Webers Arbeit resultiert also unmittelbar den damals (und heute noch/wieder?) bestehenden Verhältnissen.

    Nochmal: Ich plädiere für eine strikte Trennung zwischen ausbeuterischen Verhältnissen, denen alle möglichen Tätigkeiten, nicht nur Sexarbeit unterworfen sind - und unserem Verhältnis zur Sexualität, das oft immer noch unnatürlich und entstellt ist. Wer beides miteinander vermengt, kann nur noch in die Irre gehn!

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "Das ist meine Erfahrung aus zehn Jahren Streetwork auf dem Straßenstrich in der Kurfürstenstraße in Berlin."

     

    Naja. Mit derselben Logik könnte man den Kauf von Fleisch- und Wurstwaren unter Strafe stellen, weil es in Ostdeutschland Fleischwarenfabriken gibt, wo Männer aus Osteuropa illegal eingeschleust und ausgebeutet werden - oftmals "vermittelt" von denselben Menschenhändlern, die Zwangsprostituierte hierher schleppen. Aber davon wollen "Streetworker" nichts hören - es stört ihre Selbstüberhöhung zum Moralapostel empfindlich. Wer will solche "Männer" überhaupt ernst nehmen?

     

    Ich kenne dermaßen lüsterne Prostituierte, die würden dem Herrn Streetworker bei seinen Bekehrungsversuchen dank ihrer Verführungskunst mal eben 100 Euro abknöpfen und ihn mit weichen Knien nach Hause schicken.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Streetworker, daß ich nicht lache.

    Was haben eigentlich Menschen davon, anderen ihr Vergnügen und ihre sexuelle Selbstbestimmung zu verbieten und sich selbst als Robin Hood der Ausgebeuteten zu inszenieren? Da können wir ja gleich das Grundgesetz von Boko Haram überarbeiten lassen.

    • 1G
      10025 (Profil gelöscht)
      @90191 (Profil gelöscht):

      Prostitution ist keine sexuelle Selbstbestimmung, sondern die Bestimmung über die Sexualität von jemand anderem, durch Geld erkauft.

       

      Und prostituierte Frauen haben KEINEN Spaß an dieser Form von "Sex", die faktisch ein Benutztwerden ist. Dass Sie das als Vergnügen bezeichnen zeigt, dass sie die objektifizierende Sichtweise von Freiern völlig übernommen haben. Die meisten Frauen, die damit anfangen, kotzen nach dem ersten Freier und betäuben sich später mit Alkohol oder anderem. "Vergnügen" können da nur Männer empfinden, die nicht wissen, was Sex ist - Lust an der gegenseitigen Lust -, und die wie Automaten drauflosficken. Die vollständige Verdinglichung der Frau. *Diese* Männer haben die Wahl, die meisten prostituierten Frauen und Jugendlichen nicht. Das heißt, dass es sich um Vergewaltigungen handelt. Denn konsensuellen Sex kann es nur informiert und ohne Zwänge oder Druck geben.

      • @10025 (Profil gelöscht):

        Prostitution ist genauso sexuelle Selbstbestimmung wie in einem Pornofilm mitzuspielen. Ist nicht jedefraus oder jedermanns Sache, aber wenn es erwachsene Menschen freiwillig tun, warum kann man das nicht einfach akzeptieren?

         

        (Letzten Endes ist ja Pornografie nur ein Sonderfall der Prostitution, wo der Voyeurismus der Zuschauer befriedigt wird. Und das tolerieren wir ja auch).

  • Prostitution gab es immer und wird es immer geben, weil Männer mehr Sex möchten als Frauen, diesen Sex aber von Ihren Frauen nicht bekommen ... der Großteil dieser "Differenz im Begehren" wird durch Pornographie und Masturbation aufgefangen...dann gibt es eventuell noch ein paar Kanäle, aber in erster Linie ist die Prostitution deshalb da, die "Differenz im Begehren" auszugleichen...es wird deshalb auch, bei allen geänderten Geschlechtsverhältnissen, niemals im großen Maßstab Frauen geben, die männliche Prostituierte benötigen.

    • @kasus74:

      Sie erzählen Märchen. Es gibt hunderte von Foren in unserem demokratischen Land und sie sind mehr als überlagert mit Frauen die Partner bzw. Sexualpartner suchen. Umsonst, und auf Augenhöhe.

       

      Um Sie zu zitieren:

      "Prostitution gab es immer und wird es immer geben, weil Männer mehr Sex möchten als Frauen, diesen Sex aber von Ihren Frauen nicht bekommen ... "

       

      Dieser Satz sollte heissen

       

      "Prostitution gab es immer und wird es immer geben, weil Männer mehr Sex ALS DIENSTLEISTUNG möchten als Frauen, diesen Sex aber von Ihren Frauen nicht bekommen ... "

       

      Das ist aber beides kein Argument um andere Frauen als Ware zu benutzen. Sie beschreiben das Bedürfnis des Mannes nach Sex mit dem Bedürfnis auf Toilette zu gehen. Frauen sind Menschen mit Leib und Seele und keine Toiletten.

       

      "Es gibt kein Anrecht auf sexuelle Befriedigung!"

      • @Maya:

        Sie halten allen Ernstes "Es gibt hunderte von Foren in unserem demokratischen Land und sie sind mehr als überlagert mit Frauen die Partner bzw. Sexualpartner suchen" für einen Widerspruch zu "weil Männer mehr Sex möchten als Frauen"?

         

        Mal abgesehen von der lustigen Formulierung: Ich kenne, offenbar im Gegensatz zu Ihnen, ein paar dieser Foren; solche, in denen es weniger um Sex geht. Da kann man ankreuzen, woran man Interesse hat. Und weil ihnen das nicht reicht, schreiben die meisten Frauen auch noch in den Text, dass eine Affäre für sie nicht in Frage komme. Zeigen Sie mir das mal bei einem Mann!

         

        Und dann gibt es ja noch diese aufschlussreichen Experimente: Schöne Frau fragt wildfremde Männer auf der Straße, ob sie Lust haben. Schöner Mann fragt wildfremde Frauen, ob...

         

        Es gibt den treffenden Spruch, dass Männer ihr Selbstbewusstsein daraus ziehen, dass sie viele Frauen flachlegen, und Frauen ihr Selbstbewusstsein daraus ziehen, dass sie sich nicht flachlegen lassen...

         

        Wenn die Realität zu sehr mit dem eigenen Wunschdenken kollidiert, dann muss man an sich selber arbeiten, nicht an der Realität.

        • @Hauke Laging:

          Überkommenes Männerbild des ständig fickbereiten Mannes und üble Pauschalisierung.

           

          Würde die sexuelle Affäre nicht entdeckt und man könnte sich mit einem attraktiven/interessanten Menschen Zeit vertreiben wären genauso viele Frauen wie Männer zum Sex bereit. Die Galileo-niveau Umfrage vor laufender Kamera und Milionenpublikum schreckt ab. Wer sagt schon ja zueinem spontan auf der Strasse angebotenem Sexangebot? Ich würde das Weite suchen

          • @Candide:

            Ich habe nicht behauptet, dass alle Männer ständig fickbereit sind. Und wenn Sie das Weite suchen würden, dann gehören Sie eben zu den 25%. Bei den Frauen sind es halt 100%, und das ist ja nun nicht nur vor laufender Kamera getestet worden.

             

            Der Rest Ihres Textes ist Schönrednerei. Dann wird halt so lange rumdefiniert, bis niemand mehr attraktiv und interessant ist. Und wenn dann doch mal so jemand auftaucht, dann ist der "zum Ficken zu schade" und soll sich halt auf eine Beziehung einlassen.

             

            Wo gibt es denn heute noch ein relevantes Entdeckungsrisiko bei Single-Affären?

             

            Mir ist keine entsprechende Untersuchung bekannt, aber ich bin sicher, dass die überwiegende Mehrheit der Single-Männer sich sofort auf eine Affäre einließe. Bei im Zweifelsfall sehr überschaubaren Ansprüchen an Attraktivität und Interessantheit. Wie also soll es ohne völlig absurde Annahmen erklärbar sein, dass kaum eine Single-Frau eine Affäre hat?

             

            "wären genauso viele Frauen wie Männer zum Sex bereit" ist völlig aus der Luft gegriffenes Wunschdenken; dafür gibt es nicht einmal Indizien. Für das Gegenteil sind die Legion.

             

            Ich spreche bewusst von Affären. Für die Zurückhaltung bei einmaligen Sachen habe ich Verständnis; da ist der "sexuelle Erwartungswert" einfach sehr unterschiedlich. Aber bestimmt wird auch diese simple Tatsache hier noch bestritten...

            • @Hauke Laging:

              Die gesellschaftliche Konvention die die Frau davon abhält zu jedem Fickangebot ja zu sagen hängt damit zusammen dass man nicht als billig gelten will und auch sein ego damit stützt.

               

              Der andere Unterschied ist das eine schnelle 5 Minuten Hauruck Nummer nicht wirklich die Sexphantasie der meisten Frauen entspricht.

               

              Das sind die einzigen Unterschiede.

              Die dumme männliche Hohlbirne die vor laufenden/versteckter Kamera "Ja!" sagt sieht sich schon innerlich einen weiteren Hacken in seiner Hatte-Sie-Liste machen und wie er sich vor seinem ebenso hohlen Umfeld damit brüsten kann (wenn die Frau nicht aussieht wie Quasimodo)

              Die meisten Frauen die vor laufender Kamera Nein sagen wissen dass sie danach gesellschaftlich erledigt sind ("billige Schlampe") weil es ja jeder erfährt (sogar die Eltern)

              Auch bei versteckter Kamera wissen die meisten Frauen dass sich die Geschichte weitergeben kann/wird. Es gibt also IMMER ein gewisses Entdeckungsrisiko. Auch werden viele Frauen schlichtweg Angst haben (vernünftigerweise!) Mit einem fremden Menschen mitzugehen der einem auf der Strasse spontan Sex anbietet (sie sind nunmal körperlich schwächer...)

               

              Jetzt zu der Realität:

              Männer und Frauen sind gleich.

               

              Würde es KEIN Entdeckungsrisiko geben und hätte man keine Angst vor der Person ( die gut aussieht/charmant ist) würden gleich viel Männer wie Frauen ja sagen.

               

              Was dazu kommt ist dass nicht alle Frauen auf Firstnightsex stehen. Das ist aber auch bei Männer so....

  • Es gibt Straßen in Berlin, die abends zu No-Go-Zonen für Nicht-Freier werden. Wohnviertel mit Geschäften, Cafes und Arztpraxen, mit Schule, Kirche und „Familientreffpunkt“. Pech nur, wenn man in der Nähe wohnt. Wie ich – nicht weit entfernt von Herrn Schönborns „Neustart“-Verein.

    Ob ich nun einen Kaffee trinken will oder auf dem Heimweg bin – in den Augen der Prostituierten mutiere ich dort zu einem potenziellen Kunden. Ab dem Nachmittag werden die Passanten prüfend angegafft. Wer Penisträger ist und nicht ganz mittellos aussieht, wird angesprochen. „Ficken? Blasen?“ Manche stellen sich mir in den Weg oder laufen mir nach. Manche grabschen nach mir und schlabbern auffordernd mit der Zunge. Sogar am Tisch vor einem Straßencafe habe ich feuchte Angebote bekommen. „Du Liebe machen?“ Nein danke. Ich Kaffee trinken. Ich muss die Zone meiden oder die üblichen sexuellen Belästigungen akzeptieren. Auch auf dem Fahrrad wird man gelegentlich angebaggert, aber man kommt schneller durch. Zu Fuß durch die Zone ist ekelhaft.

    Doch mann soll sich nicht so anstellen. Wahrscheinlich ist mein Gefühl einfach falsch, wenn ich im Slalom um aufdringliche Sexverkäuferinnen herum meiner Haustür zustrebe. Politisch korrekt wären entweder Respekt vor fraulicher Selbstbestimmung oder Soliarität mit den Opfern des kapitalistischen Patriarchats. Ansichtssache.

    Zuhause frage ich mich: Wie lange würde es wohl geduldet werden, wenn in aller Öffentlichkeit, jeden Abend an denselben Orten Dutzende spärlich bekleideter Männer Passantinnen mit sexuellen Angeboten belästigten? Und wären diese Männer dann respektable Dienstleister oder schutzbedürftige Systemopfer?

    • @Otto Jägermeyer:

      Die Sitiation hört sich für mich kritischer an als die Situation in Wuppertal mit der Scharia-Polizei.

       

      Mir erscheint es absurd, dass man irgendwelche Dienstleistungen unaufgefordert auf der Straße anbieten kann. Ich würde die Polizei informieren und nachfragen, ob diejenigen, die dort die Leute belästigen, dafür eine Genehmigung haben. Ich kann ohne Genehmigung auch nicht überall einen Verkaufsstand aufbauen und meine Waren und Dienstleistungen anbieten.

      Egal, ob meine Dienstleistungen sexuelle Gefälligkeiten oder Beratung in religiösen islamischen Lebenslagen sind.

    • @Otto Jägermeyer:

      Genau das wären diese Männer dann. Beides. - Neulich gegen 1:00 stapfte ich Provinzler durch Berlin-Mitte. "Süßer! Süßer! Süßer!" in flüsterndem Schreien. Ich fand das eher komisch, ging aber rasch weiter. Da rief die eine ihrer Kollegin zu: "Laß den, der ist doch total unentspannt!" Da fühlte ich mich ertappt und mußte lachen.

  • Bei der Diskussion um die heutige Prostitution wird leider zu oft nicht unterschieden, was scharf getrennt werden muß: Der Kapitalismus macht alles zur Ware, u. a. die Arbeit des Menschen. Wer sich diese Arbeit anderer aneignet (ihren Gewinn für sich behält), betreibt Ausbeutung. Diese ist nur durch Zwangsverhältnisse aufrecht zu erhalten. Wenn sich der Kampf also gegen Ausbeutung richtet, so bin ich dabei, sehe aber Ausbeutung von Sexarbeit nicht als exklusiv an. So lange die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zwangsverhältnisse fortbestehen, werden Selbstvertretungen der Ausgebeuteten (Gewerkschaften) für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen kämpfen müssen. Es ist für mich pure Heuchelei, wenn man die übrige Ausbeutung bestehenlassen will, aber beim Sex sich empört.

    Das andere ist jedoch eine vom Backlash geprägte "neubürgerliche" Moral (manchmal ist es auch bloß die alte, die überdauert hat), welche die sauer erkämpfte sexuelle Freizügigkeit zurückdrängen möchte, weil sie ihr eigenes Welt- und Selbstbild bedroht. Für diese ist von der bürgerlichen Norm abweichende Sexualität "böse", und Prostitution ist es deshalb ebenfalls. Diese Moral kann ums Verrecken nicht anerkennen, daß es Sexarbeiterinnen gibt, die - relativ frei von Zwang - Freude an ihrem Beruf haben. Diese Moral schiebt gern die "armen Frauen" vor, seien es nun die sexuell ausgebeuteten (was doch aber ein soziales Problem ist) oder die "hintergangenen Ehefrauen". Für mich ein verzweifelter Rückgriff auf die bürgerliche Ehemoral, wie sie in Europa vom 16. bis zum 19. Jh. verbindlich war. (Aber es gibt niemals ein Zurück, weil die Zeit nur eine Richtung kennt.)

    • @Albrecht Pohlmann:

      Ziemlich heftige Vereinfachung.

      Diese Verschwörungstheorie ist schon ziemlich ärmlich. Erkämpfte sexuelle Freizügigkeit soll durch Prostitutionsverbot entgegengetreten werden???

       

      Ich bin kein Frauenversteher aber sich täglich von dutzenden Männer besteigen zu lassen( viele hässlich wie die Nacht und Körpergeruch wieein alter Hund) hat sehr wenig mit sexuellem Ausleben zu tun und noch weniger" Geld mit Spasshaben".

       

      Dies erinnert mich an die Sichtweise der alten Schmuddelpornos von RTL/ Sat1 der 80 er Jahre.

      • @Candide:

        Kaum eine Prostituierte kommt auf ein Dutzend Kunden am Tag. Das geht nur dort, wo in Einheiten von 20 Minuten gearbeitet wird. Und das ist die Variante von Prostitution, die auch von Prostitutionsbefürwortern üblicherweise nicht verteidigt wird. In den anderen Bereichen wird man vorher unter die Dusche geschickt.

         

        Ich nehme an, Sex mit hässlichen Männern ist das Privileg hässlicher Frauen. Oder wie?

         

        Eine Bekannte von mir hat zwei Jahre im gehobenen Segment gearbeitet (Bordell und Escort). Die hatte in dieser Zeit genau einen unangenehmen Kunden. Auch die hat bei der Arbeit nicht die ganze Zeit vor Lust geschrien, aber Spaß hatte sie regelmäßig oft.

        • @Hauke Laging:

          Das mit dem hässlichen Freier der nach altem Hund riecht war eine Überspitzung die meinen Standpunkt verdeutlichen sollte. Keine Ahnung wie sie auf hässliche Frauen kommen....

      • @Candide:

        Wo sehen Sie denn da 'ne Verschwörungstheorie? Es wäre schön gewesen, wenn Sie auch auf meinen ersten Teil zu Kapitalismus, Ware, Ausbeutung eingegangen wären. Genau das, wobei es bei Zwangsprostitution eben geht. - Aber gut, jeder hat das Recht, den anderen mißzuverstehen.

        • D
          D.J.
          @Albrecht Pohlmann:

          Naja, Prostitution ist ja nun wirklich weit älter als der Kapitalismus.

  • "Sie (die Frauen aus Osteuropa) finden hier in Berlin meist keine Wohnung, weil sie keinerlei Einkommensnachweis haben."

     

    Man hat hier seltsamerweise kein Problem damit, dass Leute ohne Einkommensnachweis keine Wohnung bekommen, regt sich aber endlos darüber auf, dass Frauen Sex gegen Geld anbieten und Männer von diesem Angebot dann auch Gebrauch machen. Den existenziellen Eingriff in den Zugang zu Wohnraum findet man völlig in Ordnung, an der existenziellen Not, die möglicherweise Leute in die Prostitution führt, arbeitet man sich endlos moralisch ab. Das ist einfach nur schräg und crazy.

    "Sex ist etwas ganz Intimes". Sehe ich ganz genau so, aber eine Wohnung ist auch etwas ganz Intimes, genau wie auch das, was jemand in seiner Wohnung macht oder auch nicht. Ich wäre durchaus damit einverstanden, dass man den Verkauf von Sex komplett verbietet, wenn man gleichzeitig auch Verkauf/Vermietung von Wohnungen verbieten würde.

    "Es gibt kein Recht auf Befriedigung", das ist längst allen klar. Es gibt hier für die allermeisten Menschen ohnehin nur ein einziges durchsetzbares Recht - das Recht auf unbegrenzte Frustration.

    • @Rainer B.:

      Danke für diesen Satz:

      " Ich wäre durchaus damit einverstanden, dass man den Verkauf von Sex komplett verbietet, wenn man gleichzeitig auch Verkauf/Vermietung von Wohnungen verbieten würde." - Es ist wie mit so vielem Anderen: Die Zumutungen des Kapitalismus jucken die meisten nicht, aber wenn es um Sex geht, gibt es einen Aufschrei. Auch eine Art, von der eigentlichen Kampflinie abzulenken. Anstatt sexuelle Ausbeutung als Spielart der allgemeinen Ausbeutung zu sehen - und solange wir uns im Kapitalismus befinden, helfen dagegen am besten immer noch Gewerkschaften. Wie sie ja auch von engagiert-umsichtigen Sexarbeiterinnen längst gegründet worden sind.

  • Also macht ein Wunsch und ein Verbot die Welt heile, und eine Frau kann keinen Sex für Geld haben, ohne seelischen Schaden zu nehmen, also ist das gegen ihren Willen (=Vergewaltigung), selbst wenn sie sich frei dafür entscheidet, richtig?

     

    Auch von mir nochmal die Frage:

    Woher nehmen Sie die Expertise für so eine Thesen?

     

    Und:

    Wer hat Sie zur Stellvertreterin all jener Frauen berufen, in deren Namen Sie vorgeben zu schreiben? Fragen Sie sich mal kritisch, ob es Sie wirklich interessiert, ob diese Frauen das auch wollen, oder ob es Ihnennicht reicht, dass SIE Ihre Thesen für RICHTIG halten...

    • @Normalo:

      Stellvertreterin? Ich kenne eine ganze Menge dieser Frauen und ihre Schicksale und im Gegensatz zu ihnen kann ich auf Deutsch schreiben. Das klingt für Sie unglaubwürdig? Weil unbequem.

      Genauso versuchen Sie die Glaubwürdigkeit von Herrn Schönborn zu demontieren.

      • @Maya:

        Wer "im Namen von" anderen schreibt, erklärt sich nun einmal damit zum berufenen Stellvertreter. Perfektes Deutsch zu schreiben ist nur dann etwas wert, wenn man auch die Bedeutung seiner Worte erfassen kann...

         

        Zum Thema "Glaubwürdigkeit": Wie anderswo schon erwähnt, halte ich Herrn Schönborn nicht per se für mehr oder weniger glaubwürdig als jene Menschen, die in der Szene, aber NICHT auf dem Straßenstrich unterwegs sind und von einer anderen Realität berichten. Er hat seine Überzeugung, und er nimmt die Realität so wahr, dass diese Überzeugung bestätigt wird. Aber verlässliche Zahlen hat auch er nicht, wie auch Sie die Frage von D. J. nach einem Beleg für Ihre These, dass freiwillige Prostituierte die absolute Ausnahme sind, haben Sie immer noch nicht beantwortet haben.

         

        Ich selbst gehöre zu den angeblich nur 20% lebenslangen Nicht-Freiern und behaupte daher schon mal gar nicht, den Rest der Szene zu kennen. Ich sage auch nicht, dass Herr Schönborn zwangsläufig falsch liegt. Mir geht nur die Forderung nach Berufverboten und der Keule des Strafrechts auf Basis subjektiv extrapolierter Glaubenssätze gegen den Strich.

    • @Normalo:

      Es gibt keine Frau die sich "frei" dafür entscheidet. Mit Ausnahme von einer handvoll Nymphomanninen (und die suchen sich die Sexualpartner auch gern selbst aus) und Frau Johanna Weber und Co.

      Im Puff? Ja. Dort wird Ihnen jede Prostituierte sagen sie will Sie.

      Probieren Sie es doch aus und werden Sie für eine Zeit lang Stricher. Das ist die beste "Expertise".

      • @Maya:

        Im zitiere mich der Einfachheit halber mal selbst:

         

        In Deutschland muss (nicht "kann", wohlgemerkt) niemand obdachlos sein oder verhungern. Alles darüber ist zumindest auch Gestaltungssache: Ob man eine Verdienstmöglichkeit wahrnimmt oder nicht, ist immer eine Frage der persönlichen Prioritäten. Die meisten Frauen nehmen lieber einen niedrigeren Lebensstandard in Kauf, als sich als Sexarbeiterin zu verdingen (was auch ein Hauptgrund dafür ist, dass der Job im Vergleich zu vielen anderen so gute Verdienste ermöglicht). Viele aber sehen das anders und tauschen sexuelle Gefälligkeiten unterschiedlichster Art gegen den wirtschaftlichen Vorteil. Das noch als Zwang einzustufen, funktioniert nur, wenn Sie jeden Menschen als willenlosen Sklaven seiner Bedürfnisse und Vorlieben sehen. Dann wäre auch der Berufswahl zum Krankenpfleger oder zur Investmentbankerin aus dem "Zwang" geboren, und sogar das Handeln der brutalen Zuhälter für diese unvermeidlich und damit schuldlos. Ist das Ihr Begriff vom freien Willen?

      • @Maya:

        Das Problem ist das geschätzte 80- 85% der Männer schonmal im Puff waren. Davon ist ein Grossteil regelmässig bei diesen Damen. Wie kann man etwas verteufeln das man täglich fabriziert.

        Die Kommentare hier gegen Zwangsprostitution erinnern stark daran als ob man den Menschen ihr Fleisch verbieten würde. Es ist klar: ohne Zwangsprostitution gehen die Preiae hoch; kein Flatrateficken und 30 Euro Nummern mehr....

        • @Candide:

          Die Frage, wie man etwas verteufeln kann, ist sinnlos, wenn es keinen Grund zum Verteufeln gibt.

           

          Diejenigen, die sich zur Inanspruchnahme von Prostitution bekennen, dürften ganz überwiegend nicht der 30-EUR-Kategorie angehören. Sie können es ja nach eigener Aussage nicht beurteilen, deshalb glauben Sie einfach mal: Es gibt Formen der Prostitution (mit relevanter Verbreitung), die man wirklich nicht verteufeln muss. Die Befürworter erkennen ja auch an, dass das Umgekehrte gilt.

           

          Wenn Sie den unschönen Teil der Prostitution beseitigen wollen, haben Sie einen Großteil der Freier auf ihrer Seite.

  • In meinem Namen als Frau und im Namen zahlreicher Frauen aus dem Osten die hier in Deutschland sexuell ausgebeutet werden möchte ich Ihnen dafür danken dass Sie gerade in der TAZ den Mut haben die Wahrheit auszusprechen. Insbesondere erwähnen Sie die Menschenwürde. Die Sexualität einer Frau ist sehr stark verknüpft mit ihrer Seele. Der Kauf von Sexualität entspricht einer Vergewaltigung und verletzt die Menschenwürde. Es ist inDeutschland zu einem "running gag" geworden die Armutsmigranntinen in ihrer verzweifelten Lage sexuell und materiell auszubeuten. Natürlich können nur ein Sexkaufverbot und gleichzeitige Ausstiegshilfen für die Frauen diesen Albtraum eindämmen/beenden. Dass Sie Herr Schönborn die Ideologie vertreten, eine Gesellschaft kann frei sein UND auf Prostitution verzichten ist nicht nur nachahmenswert: Sie teilen Ihren Wunsch mit vielen Anderen.

    • @Maya:

      Unsinn. Du kannst nicht für alle Prostituierten sprechen.

       

      Selbst wenn es 20% der Sexarbeiterinnen sind, die zum Sex gezwungen werden, ist es völliger Unsinn die Prostitution insgesamt zu verdammen (und zu verbieten).

       

      Der Ansatz wäre genau diese Form der Prostitution zu bekäpfen - und das geht nicht in dem man Prostitution kriminalisiert und in den Untergrund verdrängt wo dann gar keine Einflußnahme mehr möglich ist.

       

      Nur der Staat und seine Gesetzgebung haben die Möglichkeit, den erpressten Prostituierten zu helfen.

       

      Das würde gehen, wenn er die betroffenen Frauen rechtlich und materiell stärken würde, so das diese keine Angst mehr haben bräuchten, gegen ihre Zuhälter auszusagen und eine Lebensalternative zur Prostitution zu finden.

       

      Warum aber will der Staat aber lieber Verbote aussprechen? Na, weil er das notwendige Geld für diese Frauen gar nicht ausgeben will.

       

      Ich sage Euch Moralaposteln jetzt einfach mal die Wahrheit ins Gesicht:

       

      IHR seid die jenigen, die die Würde des Menschen verkauft!

       

      Ob als Mann oder als Frau lasse ich mir doch von Euch und den Konservativen nicht mein Verfügungsrecht an meinen eigenen Körper verbieten, nur weil Ihr zu faul oder zu geizig seid, die Probleme an der eigentlichen Wurzel anzugehen!

       

      Ihr müsst Euch der Prostitution gegenüber öffnen - und leider auch in die Tasche greifen - nur dann seid Ihr in der Lage etwas an dem Schicksal der Zwangsprostituierten zu ändern.

  • Die Argumentation von Herrn Schönborn wirkt sehr ideologisch. Er macht den Eindruck, dass er bei seiner Arbeit auf dem Straßenstrich das Bild vorgefunden hat, das er - politisch - vorzufinden wünschte, und nun ausschließlich auf der Basis dieses Bildes argumentiert. So fällt es natürlich leicht, das Phänomen, dass er gerne bekämpfen möchte, zum allgegenwärtigen Regelfall zu erklären, der ein generelles Verbot rechtfertigt. Umgekehrt mag man wohl dasselbe für Frau Weber und Herrn Forner behaupten, die sich im Kreise freiwilliger Prostituierter aufhalten und ein gewisses Eigeninteresse daran haben, die Szene insgesamt so zu sehen.

     

    Tatsache ist aber, dass alle Einschätzungen darüber, in welchen Verhältnissen die meisten Prostitutierten arbeiten und wie sie dazu stehen, reine Mutmaßungen sind. Es gibt unzweifelig Frauen die den Job wirklich gerne machen, solche, die ihn zwar nicht gerne machen, aber lieber als etwas anderes , was nicht so viel einbringt und solche, die mit Brutalität oder bösartigen Drohungen dazu gezwungen werden.

     

    Wer jetzt ein generelles Verbot als einziges Mittel zum Schutz der letzten dieser drei Gruppen sieht, sollte nicht vergessen, dass alle drei Gruppen Rechte haben, und das Strafrecht bei der Durchsetzung von Rechten ein ziemlich grober Klotz ist.

    • @Normalo:

      "Die Argumentation von Herrn Schönborn wirkt sehr ideologisch."

       

      Steht auch da, kommt man leider beim online-Lesen erst bei der Hälfte des Artikels zu, das zu lesen:

      "Gerhard Schönborn, 52, ist Streetworker und Vorsitzender von "Neustart e. V", einem christlichen Verein, der in Berlin ein Café als Anlaufstelle für Prostituierte betreibt."

       

      Christlicher Verein! Ab da habe ich den Artikel nur noch überflogen. Da kann ich mir auch durchlesen, was die Scharia-Polizei von Prostitution hält.

    • @Normalo:

      Ich wusste nicht dass Frau Webers Würde verletzt werden würde, wenn sie "mal auf Toilette muss" (sprich: Naturkaviar) und nicht dafür kassieren darf.

      • @Maya:

        Die freie Ausübung des Willens ist letztlich der Inbegriff der Menschenwürde, auch wenn dieser Wille mal aus Ihrer persönlichen Sicht "pfuibäh" sein mag, liebe Maya. Ihr sittliches hohes Ross ist da kein Maßstab.

         

        Frau Weber tut niemandem mit ihrer Tätigkeit weh (der nicht volljährig ist und das unbedingt will). Welches Recht haben also Sie oder irgendwer sonst, ihr ihr "Geschäft" (in welcher Hinsicht auch immer) zu verbieten?

  • Von Heinz Ratz und Jamila gibt es einen Song, entstanden auf der Tour von Strom und Wasser gegen die Lagerunterbringung:

    über die Prostitution von jugendlichen geflüchteten Frauen - weil das Taschengeld nicht reicht und offizielle Arbeit verboten ist.

    Der Hausmeister bzw. Lagerleiter, z.B. in Meinersen bei Gifhorn, sagt dann seinen Kumpels bescheid, wo es am Wochenende billiger ist.

     

    Aber ja, die Geschlechterwidersprüche finden auch in allen anderen Jobs statt. Mobbing durch Chefs und interessierte Kollegen.

    Bitte also die Diskussion nicht auf Sex-Arbeit zu begrenzen.

  • in der tat - das bedingungslose grundeinkommen würde viele probleme lösen. genau dies aber wird von den herrschenden nicht gewollt, da sie sich nicht mehr als problemlöser anbieten könnten. viele der heute ach so wichtigen pöstchen wären in frage gestellt und deren inhaber heute müssten sich eine neue betätigung suchen, möchten sie mehr als das bdg verdienen. die verteidiger der prostitution kämpfen natürlich um pfründe die enorrme einkommen generieren, die sie mit ihrer ausbildung (sofern überhaupt vorhanden) nie und nimmer erzielen würden.

  • Ich finde es von Herrn Schönborn reichlich vermessen, dass er glaubt, beurteilen zu können, wie die "Würde der Frau" zu definieren ist. Diese paternalistische Denke ist schlichtweg von vorgestern. Schopenhauer hat in seinen "Parerga und Paralepomena" über die weibliche "Ehre" geschrieben, dass sie darin bestehe, den Zugang zu den Geschlechtsorganen EINEM EINZIGEN Mann zu gewähren - als Preis für lebenslange Versorgung. Weshalb denn auch Frauen so unnachsichtig gegen Prostituierte und "gefallene Mädchen" seien: sie verdürben die Preise... mittlerweile befinden wir uns im 21. Jahrhundert und Schopenhauers Weltbild spukt IMMER NOCH in den Köpfen der gutbürgerlichen Mittelschicht herum... und apropos zum Thema "Würde": der Fünf-Euro-Job an der Kasse eines namhaften Discounters, Bespitzelung und sexuelle Anmache durch den Filialleiter im Gehalt inbegriffen - ist DAS etwa mit der "Würde der Frau " vereinbar? Hartz IV - verbunden mit permanenter Bespitzelung und Bevormundung durch den "Fallmanager" - ist das vereinbar mit Menschenwürde? Ich kenne Frauen, die sich mit der Sexarbeit über sehr schwierige Zeiten im Leben hinweggeholfen haben, denen die Sexarbeit in bescheidenem Maße das ermöglicht hat, was ihnen der Billigjob nicht ermöglicht: nämlich die viel zitierte gesellschaftliche Teilhabe. Ich empfehle allen selbst ernannten Gutmenschen und Moralaposteln in diesem Forum doch bitte mal die Nase aus ihrem gut sortierten Mittelschicht-Ghetto herauszustrecken und sich mal mit den Menschen zu unterhalten die WIRKLICH am unteren Ende der Lohnskale stehen und sich nicht einmal ein TAZ-Abo leisten können. !

    • @Almuth Wessel:

      Sie haben es erkannt. Die Armen machen in ihrer Not Dinge, die die Nichtarmen ekelhaft und widerlich finden. Und deshalb, weil die Nichtarmen es so widerlich finden, wollen sie das Tun der Armen verbieten.

    • @Almuth Wessel:

      Es geht hier um zwei verschiedene Dinge: freiwillge Prostitution und Zwangsprostitution.

      Fr Weber spielt uns die heile Welt vor und erzählt von 80 % freiwilliger Prostituierten.Die genauen Zahlen kennt sicher niemand aber ich würde meinen Hut fressen dass die Zahlen tatsächlich andersrum sind.

      Arunto hat recht: es gehören gute Fallstudien erhoben.

      Die freiwillige Prostitution soll jeder Erwachsene ausüben wenn er/sie es will. Die zu verbieten würde nur die Zustände verschlimmern und der Mafia in die Karten spielen.... Es geht um die Zwangsprostituierten, diese müssen geschützt werden!

       

      Zu diesem ständigen "Moralapostel" Gefasel: Das ganze Leben besteht aus Moral, auch wenn wir sie nicht ständig wahrnehmen.

      Ca: 1-2 % der Männer sind pädophil, sollten wir also Kinderbordelle (mit Kindern aus Osteuropa/Asien) einrichten um die Bedürfnisse dieser Männer zu befriedigen um sie von unseren Kindern fernzuhalten?

       

      Moral ist das was uns vom Tier unterscheidet, auch wenn manche scheinbar "back to the roots" wollen

      • @Candide:

        @Candide: Ihr Pseudonym lässt darauf schließen, dass Sie den Erkenntnissen der Aufklärung nicht ganz abgeneigt sind. Nun also: Immanuel Kant definiert die Ehe als einen Vertrag zur gegenseitigen Nutzung der Geschlechtsorgane. Worin bitte besteht denn da der Unterschied zu der geschäftlichen Verbindung einer Sexworkerin mit ihrem Kunden? So lange wir keine vernünftige Einstellung zur Sexualität finden, krankt diese Debatte immer an irgendwelchen in irgendeiner Weise verqueren Moralvorstellungen. Wobei ich anmerken möchte, dass es DIE Moral nicht gibt - es gibt nur unterschiedliche moralische Sichtweisen - je nach Epoche, Einkommen, Schichtzugehörigkeit, Nation oder Religionsgemeinschaft. Und keine dieser "Moralitäten" ist unverrückbar - oder würden SIE für die Wiedereinführung des Duells votieren - oder dafür, dass sich ein Bankrotteur erschießen muss -wie im 19. Jahrhundert von ihm erwartet? und apropos 19. Jahrhundert: das aufgeregte Gebaren etlicher ForisInnen hier erinnert mich höchst fatal an den Habitus gewisser Damen der "guten Gesellschaft" zur Zeit des Wilhelminismus, die sich um das Wohl der "gefallenen Mädchen" kümmerten - was sie aber andererseits nicht daran hinderte, diese gleichen Frauen wie Dreck zu behandeln, so lange sie noch nicht "gefallen" waren, sondern sich als Verkäuferinnen, Näherinnen, Dienstmädchen etc. "anständig" durchs Leben hungerten....

        • @Almuth Wessel:

          Fraglich ist, ob wir wirklich in der Besten aller Welten leben.

           

          Sie zitieren Männer die in einer reinen Männergesellschaft gelebt haben und nur weil diese einige kluge Abhandlungen geschrieben haben sind sie nicht in allen Bereichen die höchsten Geister....

           

          Die Beziehung zwischen Mann und Frau wird hier häufig in den Trog geworfen um die Prostitution zu legitimieren. Nur weil ein Bruchteil einer Beziehung auch auf Sex aufbaut??? Äpfel und Birnen...

          Die gesunde Beziehung baut auf Vertrauen und gegenseitiger Rücksichtnahme auf, das sind die Fundamente!

          Bei der Prostitution geht ein Mensch zu dem andren und nutzt diesen völlig aus. Er wird eine Ware. Die man dann so behqndelt wie es toleriert wird vom Zuhälter. Ich möchte nicht wissen was viele Puffgänger den Frauen antun würden wenn sie wüssten das sie es problemlos könnten.... Ach ihr lieben verständnisvollen Freier, die ihr euch hier als. falsch verstandene und gute Menschen aufspielt...

           

          Persönlich ekelt mich der Puffgänger an ( nicht die Frau) aber verbieten lässt sich LEIDER nur die Zwangsprostitution. Alles andere wäre ein Schuss in den Ofen.

      • @Candide:

        Sei gestehen zwar ein, dass ohne entsprechende Studien niemand behaupten sollten es besser als Herr Schönborn ODER Frau Weber zu wissen, fressen aber ihren Hut, wenn nicht.... Und dann argumentieren Sie weiter auf Basis der These, dass es schon so ist, wie Sie - und Herr Schönborn - glauben. Dann nur dann wäre ein Verbot der Prostitution ein Gewinn für zumindest einen kleinen Teil Zwangsprostitutierten.

         

        Und hinsichtlich der Moral: Moral ist sicher ein hohes Gut und ziemlich allgegenwärtig. Aber sie ist weder absolut noch von Einzelnen abonnierbar. Auch Frau Weber zum Beispiel hat einen Moral, und die zählt genau so viel wie die Ihre - zumindest in einer Demokratie.

        • @Normalo:

          Wieviel eine bestimmie Moral zählt bestimmt unsere Gesellschaft. Jemand der seinen Körper freiwillig verkauft und dabei Leuten in den Mund kackt hat einfach eine niedrigere Moralschwelle, jedoch kannsie bei all ihrem "Prostitution ist so toll" Gehabe mir sicher nicht vormachen, dass sie sich nicht besser fühlen würde wenn sie einen gesellschaftlich akzeptierten Beruf hätte bei dem sie gleichviel verdienen würde.Mir ist es ziemlich egal wieviel die genauen Prozente sind weil jeder Mensch der zu sexueller Gewalt gezwungen wird einer zu viel ist.

          Wenn sie ihre Lilalaunebär Brille ausziehen würden (alles ist doch sooo gleich) würde ihnen klar werden dass sie sich vor ihren nächsten Personen nicht mit Prostitution rühmen können auch wenn sie 6000 netto verdienen. Kacken sie doch mal vor ihrem Eltern einer armen Wurst freiwillig in den Mund, dann erfahren sie was "Moralwertigkeit" tatsächlich ist.

          • @Candide:

            Vor zweihundert Jahren bestimmte die "Moral der Gesellschaft" noch, dass Bäder gefährlich und unanständig sind, genau wie eine gemischt-konfessionelle Ehe. Vor 40 Jahren war es ein Akt der Rebellion, einen BH zu verbrennen oder einen Minirock zu tragen. Was sagen wir heute dazu - und zu Jenen, die damals mit den Moralvorstrellungen der Mehrheit gebrochen und damit gesellschaftlichen Fortschritt ermöglicht haben? Und haben nicht auch diese Menschen irgendwo ihr Glück darin gefunden, die Konventionen zu missachten?

             

            Was das Thema "Zwang" betrifft: Natürlich kann sich so ziemlich jeder Mensch einen Job vorstellen, den er lieber machen würde, WENN er dafür das gleiche Geld bekäme.Nur würde ein Verbot der Prostitution noch lange nicht solche attraktiven Alternativen schaffen. Im Gegenteil würde der herkömmliche Arbeitsmarkt zwangsläufig noch ein Stückchen enger, als er es ohnehin schon ist.

             

            In Deutschland muss (nicht "kann", wohlgemerkt) niemand obdachlos sein oder verhungern. Alles darüber ist zumindest auch Gestaltungssache:Ob man eine Verdienstmöglichkeit wahrnimmt oder nicht, ist immer eine Frage der persönlichen Prioritäten. Die meisten Frauen nehmen lieber einen niedrigeren Lebensstandard in Kauf, als sich als Sexarbeiterin zu verdingen (was auch ein Hauptgrund dafür ist, dass der Job im Vergleich zu vielen anderen so gute Verdienste ermöglicht). Viele aber sehen das anders und tauschen sexuelle Gefälligkeiten unterschiedlichster Art gegen den wirtschaftlichen Vorteil. Das noch als Zwang einzustufen, funktioniert nur, wenn Sie jeden Menschen als willenlosen Sklaven seiner Bedürfnisse und Vorlieben sehen. Dann wäre auch der Berufswahl zum Krankenpfleger oder zur Investmentbankerin aus dem "Zwang" geboren, und sogar das Handeln der brutalen Zuhälter für diese unvermeidlich und damit schuldlos. Ist das Ihr Begriff vom freien Willen?

            • @Normalo:

              Ich persönlich denke nicht dass wir einen freien Willen haben, das ist jedoch eine Diskussion für sich selbst.

               

              Zwangsprostitution ist nicht mit "wirtschaftlichen Zwang eine gut bezahlte Arbeit" zu finden gleichzustellen.

              Wie sie aus meinen etlichen Beiträgen ersehen können bin ich der Meinungdass man die freiwillige Prostitution nicht verbieten kann/soll (s.o.)

               

              Zwqngsprostituierte sind Menschen die von Menschenhändler hierher verbracht werden. Diese werden oft tagelang eingesperrt und massenvergewaltigt um sie "einzureiten" und ihren Willen zu brechen.

              Dannach arbeiten sie in der Regel für eine erbärmliche Unterkunft und Essen und nicht selten Drogen. Sind diese Menschen verbraucht oder bringen nicht genug Geld ein werden sie weggeworfen wie Abfall

              ZB: Über die Hälfte der Prostituierten in den USA arbeiten NUR für Crack/Drogen.

              Mich widert es an dass Menschen diese Zwangsprostitution in Deutschland als normal oder sogar angenehm empfinden (billiger Fick)....

              • @Candide:

                Ihre Äußerungen zur Prostitution als totale Verobjektivierung der Prostituierten klang eher, als hätten Sie auch ganz gewaltige Vorbehalte gegen freiwillige Prostitution bzw. sähen eigentlich generell "freiwillige Prostitution" als ein Ding der Unmöglichkeit an, weil.

                 

                Was die Notwendigkeit zur Bekämpfung von (echter) Zwangsprostitution betrifft, dürften wir uns einig sein. ich setze nur noch Einen drauf und sage, dass ein Verbot der freiwilligen Prostitution nicht nur ethisch gegenüber den Betroffenen schwer vertretbar ist, sondern wahrscheinlich die Zwangsprostitution auch noch fördern würde.

                • @Normalo:

                  Freiwillige Prostitution ist ein notwendiges Übel unserer noch sehr Rückständigen Gesellschaft. Eines Tages wird sie nicht mehr nötig sein aber das werden wir nicht erleben. Die Arbeitsverhältnisse von freiwilligen Prostituierten muss verbessert werden(s.o.)

                   

                  Ich persönlich ekle mich vor Puffgängern/Sextouristen (männlich wie weiblichen) und die freiwilligen Sexarbeiter tuen mir zutiefst leid.

                  Diese Menschen verlieren mit jedem Akt einen Teil ihrer selbst und sind im Alter ausgebrannte Persönlichkeiten.

                   

                  Die lustigen Geschichten der frivolen Prostituierten die ihrern Job lieben und im Alter zu Mutter Theresa des flachen Gewerbes werden sind so ergiebig wie die Geschichten von langjährigen Rauchern; auch sie haben alle einen Opa der 90 wurde und jeden Tag eine Packung Reval geraucht hat... *gähn*

                   

                  Mit ihrer Schlussfolgerung haben Sie leider völlig recht

  • Prostitution wird durch Verbote und Strafen nicht verschwinden! Prostitution findet sich in JEDER Gesellschaft und Kultur. Und das ist auch kein Umstand den man mal ebenso beiseite wischen kann, sondern dass sagt ziemlich viel über die Menschheit aus. Hätte sie keine Gesellschaftliche Relevanz, das Gewerbe wäre schon längst verschwunden.

     

    Außerdem wäre auch mal interessant festzustellen, warum die Zahl der Prostituierten in unserer zunehmend gleichberechtigteren Gesellschaft immer weiter zunimmt?

     

    Provokant ausgedrückt, offensichtlich machen die mit Ihren Frauen auf Augenhöhe stehenden Männer mit ihren Frauen alles mögliche, außer miteinander Sex zu haben! Gut möglich, dass den so Domestizieren Männern daheim nicht nur das stehend pinkeln abgewöhnt wurde, sondern auch beim Akt die aktive Rolle anzunehmen.

     

    Frau Weber wird sich kaum Sorgen um ihre Zukunft machen müssen, Ihr Job scheint gesichert. Und Herr Schönborn mit den von Ihnen vorgeschlagenen Mitteln wird alles noch schlimmer, im besten Fall bleibt es beim alten.

    • D
      D.J.
      @insLot:

      Ich würde noch weiter gehen: Sexuelle Repression kann durchaus nützlich sein, um Aggression und Frustration in die gewünschte Richtung zu lenken. Genügend Beispiele gibt es.

      Nicht jedes Land mit Prostitutionsverbot ist eine Diktatur, aber fast alle Diktaturen kennen das Prostitutionsverbot. Was faktisch eher heißt Kontrolle über die Prostitution statt deren tatsächliche Beseitigung. Und Möglichkeit der Kriminalisierung vieler Männer und Frauen, wenn gerade gewünscht.

  • "Unsere Dienstleistung ist eigentlich etwas ganz Tolles. Ich erwarte eine Wertschätzung. Wenn den Frauen diese Wertschätzung entgegengebracht würde, würden sie sich nicht so schämen."

    Frau Weber verdient ihr Geld damit, Männer zu demütigen, sie verrichtet "ihr Geschäft" auf sie (Fäkalien, Urin)

    dabei spricht sie im Namen von hunderttausenden missbrauchte Zwangprostituierten überall in den Medien und in Talkshows!? Frau Weber was soll ich an Ihnen wertschätzen? Können Sie nicht mal endlich Ihre Neigungen als Hobby ausüben und einem Sexkaufverbot zustimmen? Aus Solidarität mit 98% der Prostituierten die unter Zwang stehen und ausgebeutet werden? Ich kann mir nicht erklären warum Sie omnipräsent sind und auch noch den Bundestag beraten! Es schreit und es stinkt förmlich zum Himmel!

    • @Maya:

      Liebe Maya -ich bin hin und weg von Ihrer profunden Sachkenntnis und dem detaillierten Wissen darüber, wie Frau Weber ihrer Arbeit nachgeht... woher wissen SIE das so genau? Haben Sie mal als Zofe bei ihr gedient? Ich frage ja nur....

    • D
      D.J.
      @Maya:

      Woher genau beziehen Sie Ihre Expertise, um diese Zahlen zu nennen?

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    Trotzdem bemüht er sich sehr, diese anderen Fälle zu marginalisieren.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @889 (Profil gelöscht):

      (sollte natürlich als Antwort woanders hin...)

  • Ein Recht auf Befriedigung gibt es nicht - aber ein Recht, eine Dienstleistung zu vereinbaren, die darin besteht, das ein Vertragspartner befriedigt wird und der andere Vertragspartner Geld für seine Leistung bekommt.

    Wie bei einer Massage. Oder einer Pflegeleistung. Wo ist das Problem?

    Das viele Anbieterinnen der Dienstleistung "Sexuelle Befriedigung" unter unakzeptablen Bedingungen arbeiten? Dann setzen wir uns doch dafür ein, diese Bedingungen zu verbessern. Z.B. damit, das Angebot dieser Dienstleistung nur noch in staatlich kontrollierten Häusern zu erlauben.

    Prostitution nur noch unter Aufsicht staatlicher Organe in Häusern des Staates.

    • D
      D.J.
      @Bernado:

      Gar nicht so abwegig - historisch gesehen: Im Spätmittelalter wurde versucht, die (prinzipiell erlaubte) Prostitution unter Kontrolle zu bekommen und sie nur noch in städtischen Häusern zu gestatten. Mit mäßigem Erfolg. Als man sich dann in Reformation und Gegenreformation an "Moral" zu übertrumpfen suchte, wurden diese Häuser nach und nach geschlossen. Das Kölner Haus blieb mit am längsten offen ;)

  • D
    D.J.

    Wie ich schon mehrfach schrieb:

    Die Gelegenheitsprostitution, die es sich auch "leisten" kann, Bewerber abzulehnen, hat nichts, aber auch gar nichts mit der Elendsprostitution zu tun, wo zuweilen auch der Bereich zwischen Zwang und Nichtzwang verschwimmt. Wobei der Graubereich riesig ist.

    Wollen wir amerikanische Verhältnisse, wo Frauen und Männern Fallen gestellt werden, ob sie ggf. bereit sind Geld zu nehmen oder zu geben? Oder schwedische Verhältnisse, wo an der Oberfläche alles in Ordnung ist, aber im Verborgenen... Von den hohen Vergewaltigungsraten dort zu schweigen.

    Es gibt kein absolutes Recht auf Befriedigung, aber ein Recht auf konsenusale Befriedigung. Wie der Konses zustande kommt, geht den Staat und die säkularen Pfaffennachfolger einen Dreck an.

  • Ich stimme @IOANNIS da vollkommen zu. Ausserdem hilft es den Prostituierten auch nicht wenn man sie ihres einzigen Einkommens beraubt.

    Die die dazu gezwungen werden werden dan unter noch schlimmeren Umständen arbeiten müssen, diejenigen die keine andere Arbeit finden auch und die die es freiwillig und gerne tun werden dem bestimmungsfreiheit über Ihren Körper beraubt.

     

    Nur den Moral Aposteln, die ihre scheinheilige Moral vorstellungen anderen aufzwingen wollen, ist damit geholfen.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Wenn ich das richtig verstehe, gibt es zwei völlig verschiedene Arten von Prostitution. Zum Einen halbwegs selbstbestimmte, steuerzahlende "legale" Prostituierte in den "offiziellen" Bordellen. Und gezwungene illegale auf der Straße oder in nicht gemeldeten Bordellen.

     

    Wenn Prostitution verboten wird, dann trifft dass doch nur die steuerzahlenden und halbwegs selbstbestimmten Frauen.

     

    Den Zwangsprostituierten müßte geholfen werden. Aber das würde ja Geld kosten...

    Den Politiker möchte ich sehen, der mehr Geld fordert für z.B. rumänische Einwanderer...

     

    Ein Verbot verschlimmert die Situation der Frauen. Aber kostet nix und bringt Wählerstimmen.

  • Tatsächlich leben wir in einer Welt, in der viele Menschen ungewollt Dinge tun, um Geld zu verdienen. Es gibt gar nicht wenige, die auch ihren Arbeitsplatz nur mit Psychopharmaka ertragen oder vor dem Gang zur Arbeit kotzen müssen.

     

    Wer diese Probleme zufriedenstellend lösen will, ohne all diesen Menschen die Einnahmemöglichkeit zu nehmen, braucht ein bedingugnsloses Grundeinkommen, das ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Ein menschenwürdiges Leben, wie es auch die alte Sozialhilfe mit dem Warenkorb-Modell ermöglichte.

     

    Wer mit erhobenem Zeigefinger sagt, dass die Verzweiflung bei den Einkommen Frauen in die Prostition treibt und daran nichts tun möchte oder gar noch soziale Verschlimmerungen beschließen will, vertritt in Wahrheit eine gefährliche Doppelmoral.

  • Die drei Teilnehmer am Streitgespräch leben einfach in unterschiedlichen Welten und sehen in ihrem Arbeitsalltag unterschiedliche Teilbereiche der Prostitution. Vermutlich haben sie mit ihren Sachaussagen für den jeweiligen Teil auch mehr oder weniger recht.

     

    Eines der größten Probleme in dieser Debatte ist, dass niemand im Grunde weiß, wie groß die verschiedenen Teile sind:

     

    Wie viele Frauen und Männer sind in der Prostitution?

     

    Wie viele unter echtem Zwang (was schwer nachweisbar aber natürlich jetzt schon strafbar ist - ist gibt ja im StGB schon Nötigung, Erpressung, Vergewaltigung, etc.)

     

    Wie viele aus elementaren wirtschaftlichen Nöten? (Armutsmigration)

     

    Wie viele aus sonstigen wirtschaftlichen Gründe? (z.B. im Monat 2 Escortdates statt 20 Abende Kellnern oder Supermarktkasse, u.ä.)

     

    Wie viele aus völlig freier Entscheidung, ohne jegliche Zwänge?

     

    Erst, wenn man darüber Klarheit hat, kann man eine sinnvolle Politik machen, die auch den SexworkerInnen hilft.

     

    Daher: Deutschland braucht endlich eine seriöse und umfangreiche Feldforschung in diesem Gebiet!

    • D
      D.J.
      @arunto:

      "Die drei Teilnehmer am Streitgespräch leben einfach in unterschiedlichen Welten und sehen in ihrem Arbeitsalltag unterschiedliche Teilbereiche der Prostitution. Vermutlich haben sie mit ihren Sachaussagen für den jeweiligen Teil auch mehr oder weniger recht."

       

      Dreifach zu unterstreichen!

  • Es gibt einen Punkt, der meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit bei dieser Diskussion erhält, der aber dennoch nicht außer Acht gelassen werden sollte. Es gibt Menschen, die aufgrund einer Behinderung nun mal nicht dazu in der Lage sind, körperliche Beziehungen auf die Art zu pflegen, wie sie es sich wünschen würden. Ich selbst greife von Zeit zu Zeit, nicht öfter als drei mal im Jahr, auf eine Escortagentur zurück. Meines Erachtens findet diese sexuelle Beziehung auf einer gleichberechtigten Ebene statt. Die Frauen bessern ihr Gehalt aus ihrer hauptberuflichen Tätigkeit auf oder verdienen sich auf diese Art ihr Studium. Ich bin sehr dankbar für diese Art von Prostitution. Natürlich gibt es kein Recht auf Sex. Und ich finde es ebenfalls widerlich, wenn man dann an besagten Stellen die Familienkombis mit Kindersitz auf dem Rücksitz sieht, weil die Väter noch schnell ne günstige Nummer einschieben wollen. Aber mir persönlich hat der bezahlte Sex geholfen, selbstbewusster und zufriedener aufzutreten.

    • @Bert Macklin:

      hat also der körperlich behinderte mehr rechte auf gekaufte befriedigung? was ist mit männern, die nicht in einer beziehung leben, die vielleicht emotional nicht in lage sind, eine bindung aufzubauen? mit männern, die nicht den gängigen schönheitsidealen entsprechen?

       

      @bert: ich stimme Ihnen zu, möchte aber noch weiter gehen: es gibt einfach einen gewissen anteil personen in der gesellschaft, denen zuneigung und sexualität auf einer normalen basis verwehrt wird. und bei diesen ist die fehlende befreidigung mit einem leidensdruck verbunden, den sie nur durch käufliche liebe lindern können. nicht jeder freier ist ein familienvater, für den es bequemer ist, mal eben im puff einen wegzustecken, statt die häuslichen probleme mit der ehefrau zu lösen. für manche ist eine prostituierte der einzige weg, überhaupt ein sexualleben zu haben. sicherlich haben diese kein anrecht auf befriedigung, aber den wunsch danach eben doch. und wer möchte ihnen die erfüllung dieses wunschs aus moralischen gründen verbieten?

      • @Ali Falcone:

        Genau darauf wollte ich hinaus. Nicht alle Freier als potentielle Vergewaltiger und Frauenfeinde zu verrufen. Ob es nun seelische oder körperliche Einschränkungen sind, ich denke, diese Motive sollten ebenfalls Berücksichtigung in dieser Debatte finden.

  • Das würde ich auch nur zu gerne sehen :) Aber wieso nur 2 Wochen? Am Besten so lange wie er selbst schon dieser erbärmlichen Tätigkeit nachgeht.

    • @Candide:

      @Braveheart

  • Die Aussagen von Hr Forner drehen mir den Magen um.

    Echt traurig wieviele solcher armen Existenzen leben.

     

    Niemand hat ein Recht auf den Körper eines anderen Menschen!

    Trotz seiner christlichen Zugehörigkeit hat Hr Schönborn recht. Die paar Prostituierte die wie Fr Weber leben können sind nur ein Bruchteil von dem grossen Ganzen der missbraucht wird.

    Es fehlt die Frage wie Fr Weber es sehen würde wenn ihre Tocher/ihr Sohn sich für 30 Euro prostituieren müsste...

  • Ungleiche Bezahlung? In Prostitution und Porno-Gewerbe bekommen Frauen doch viel mehr Geld als Männer

  • Als Frau und Feministin freue ich mich sehr über Herrn Schönborns Äußerungen, die mensch leider viel zu selten aus dem Mund eines Mannes hört. Stattdessen üben zahlreiche Männer (und vermutlich Freier) lieber den Schulterschluss wie in Frankreich unter dem unsäglichen Motto "Touche pas à ma pute" ("Finger weg von meiner Nutte", geschmacklose Abkupferung des antirassistischen Mottos "Touche pas à mon pote" - "Finger weg von meinem Kumpel"). Auch ich bin überzeugt davon, dass Prostitution in 99% aller Fälle eine reine Notlösung zum Überleben (sprich: Geldverdienen) darstellt, die keine Frau freudejauchzend wählt, weil sie ja ach so gern tagtäglich mit 8-10 Unbekannten ins Bett steigt, nur um die Miete bezahlen zu können.

    Wo Herr Forner die Prostitution ja so idealisiert, würde ich ihn gerne mal vor die Herausforderung stellen, 2 Wochen lang denselben "Beruf" auszuüben und sich von unzähligen Fremden penetrieren zu lassen. Na, Herr Forner? Wären Sie dafür Manns genug?

    • @Braveheart:

      Bin leider erst jetzt dazu gekommen ihnen zu antworten. Ja ich würde diesen beruf übernehemn wenn es eine wirkliche Option für mich wäre. Ich bion zum einen aber in Augen von frauen der Typ" Bester Freund" und zum anderen fehlt mir ob meiner manneskraft auch ein wenig die Technische voraussetzung. ich hatte aber vor 18 jhren mal das Angebot dies zu tun und habe es damals leider aus Moralischen Gründen verworfen. bereue ich noch heute. Im übrigen habe ich nichts idealisiertz ,sondern nur das beschrieben was ich als Mann erlebt habe.Ich weis das dieandere schattenseit auserhalb Berlins die weitaus größere ist.

    • @Braveheart:

      Bin der gleichen Meinung .Diesen offenen

      Brief sollten sich die sogenannten Freier

      alle durchlesen.http://www.welt.de/vermischtes/article123793374/Ich-ekelte-mich-vor-Euch-und-Euren-Fantasien.html

    • @Braveheart:

      Ihre Überzeugungen über die Zahlenverhältnisse auf dem Prostizutionsmarkt in Ehren, aber was macht Sie so sicher?

       

      Außer einem erkennbaren Glauben, dass was eine Frau (also Sie) ekelhaft und unwürdig findet, alle anderen Frauen eigentlich auch ekelhaft und unwürdig finden müssen, sehe ich nichts. WISSEN SIE, wie viele Prostitutierte es wirklich in diesem Land gibt?? Wenn nicht, können Sie schon mal gar nicht behaupten, einen Überblick darüber zu haben, wie viele von ihnen unter Zwang arbeiten. Sie können allenfalls von sich auf Andere schließen.

       

      Nur ist halt jedes Menschen Einstellung zu Sex und Geld eine Andere. Viele können sich gar nicht vorstellen, dass Sex für Geld überhaupt Spaß machen kann. Anderen macht Sex gerade dann Spaß, wenn er Geld kostet (oder bringt), und wieder Andere lehnen Prostitution zwar ab, praktizieren sie aber unwissentlich als Partner in einer monogamen Beziehunge, deren erotischer Teil im Gegenzug für harte Arbeit und verdientes Geld ein wenig zu ihren Gunsten erweitert ist.

       

      All diese Spielarten sind real. Sie kommen haufenweise im wahren Leben vor, und es steht weder Ihnen noch mir zu, darüber zu urteilen, ob es den Beteiligten gestattet ist, das einvernehmlich nach ihrem Interesse so einzurichten.

       

      Etwas anderes gilt für echte Unterdrückung und körperlichen Zwang. Da hört der Spaß auf, aber da hilft auch gerade ein Verbot mit Bestrafung der Freier am wenigsten. Denn Zwangsprostitution ist jetzt schon illegal und findet trotzdem statt. Fällt die heute legale, freiwillige Prostitution weg, wird die illegale Variante eher noch zunehmen.

    • @Braveheart:

      "Auch ich bin überzeugt davon, dass Prostitution in 99% aller Fälle eine reine Notlösung zum Überleben (sprich: Geldverdienen) darstellt, die keine Frau freudejauchzend wählt, weil sie ja ach so gern tagtäglich mit 8-10 Unbekannten ins Bett steigt, nur um die Miete bezahlen zu können." - daneben gibt es aber die BaFöG-Empfängerin oder die Lohnarbeiterin, die mit 1 oder 2 "dates" pro woche ihr einkommen aufbessert. sicherlich auch der wirtschaftlichen not geschuldet, aber dennoch weniger zwängen ausgeliefert, selbstbestimmter und würdevoller als vollzeitprostituierte oder straßenstricherinnen.

  • Dieser Schönborn spricht in einer Absolutheit über das Empfinden anderer - "die Frauen haben... die Frauen werden...es ist 'nunmal' so..."- vom Konzept der freien Entscheidung ist dieser Jakobinerheuchler genauso weit weg wie ein Zuhälter

    • @ioannis:

      Ich habe eher den Eindruck, er ist Sprachrohr der Prostituierten, die er in seiner Arbeit als Streetworker kennengelernt hat. Und ich finde es äußerst begrüßenswert, diesen Frauen, die sonst niemand bemerkt, eine Stimme zu geben.

      • @Braveheart:

        Er ist das Sprachrohr der Prostituierten, die er bei seiner Arbeit kennengelernt hat - richtig. und diese Erfahrungen verallgemeinert er auf alle Frauen, die im Sexbusiness arbeiten.

      • D
        D.J.
        @Braveheart:

        Es liegt in der Natur der Sache, dass er die Problemfälle kennenlernt, aber nicht den/die freie Unternehmer/in, der/die Kunden ablehnen kann.

  • Das meiner Meinung nach wichtigste wird leider nur ganz kurz angerissen: Frauen und Männer und andere Geschlechter müssen endlich vollständig gleichberechtigt sein. Bspw. darf es keinen Unterschied im Verdienst geben, die Biologie, wonach Frauen Kinder bekommen, muss ausreichend berücksichtigt werden, es darf kein Nachteil sein, dass man eine Frau ist. Leider ist dem nach wie vor so. Gäbe es bspw. keine Armut, dann könnte es auch keine Armutsprostitution geben. Soll man jetzt also die Armutsprostitution bekämpfen oder die Armut? Was könnte sinnvoller sein?

    Und ein anderer Punkt, der sicherlich aber auch mit dem anderen in Verbindung steht, ist der, dass Frauen auch sexuell noch nicht gleichberechtigt sind. Natürlich gibt es Frauen die ihre Sexualität offen und offensiv ausleben, aber die werden dann eben schnell als "Schlampe" bezeichnet. Und so ist es dann natürlich auch kein Wunder, dass sich viele Frauen zurücknehmen und das Sexuelle in Tat und Wort, sehr stiefmütterlich behandelt wird. Gäbe es also kein Gefälle zwischen dem Mann, der viel Sex möchte und der Frau, die wenig Sex möchte, weil dieses Gefälle eigentlich nur konstruiert ist, dann würde wohl ein weiterer wichtiger Punkt wegfallen, der Männer zu Prostituierten gehen lässt.

     

    Und warum arbeiten wir also nicht an diesen Punkten? Sind sie zu schwer in Angriff zu nehmen? Will man es lieber einfach? Sorry, aber das ist eben selten der richtige Weg...

  • Das älteste Gewerbe der Welt abzuschaffen ist nicht erst einmal gescheitert. Je mehr Konventionen eine Gesellschaft in Bezug auf Sexualität hat, desto eher gibt es Prostitution. Da hilft alles verbieten und bestrafen nicht.

    • @insLot:

      diesen Zusammenhang verstehe ich nicht