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Kommentar „Je suis Charlie Hebdo“Jede Menge falsche Freunde

Deniz Yücel
Kommentar von Deniz Yücel

Die Pegidas dieser Welt haben kein Recht, die ermordeten Satiriker zu instrumentalisieren. Und wer die Tat mit „Aber“ verurteilt, rechtfertigt sie.

Auch der Prophet findet es „schwierig, von Arschlöchern geliebt zu werden“ Bild: Cabu/Charlie Hebdo (2006)

D ie Leichen in Paris waren noch nicht kalt, als die Ersten in Deutschland versuchten, sie für ihre Zwecke zu vereinnahmen: Pegida, Alexander Gauland von der AfD, einschlägige Webseiten, am Ende sogar die NPD, die auf ihrer Facebookseite erklärte, nun ebenfalls Charlie zu sein. Diesen Leuten sind ein paar linksliberale Karikaturisten scheißegal, sie freuen sich nur wie Bolle, ihre Ressentiments bestätigt zu sehen.

Darum, Spackos, hört zu: Wagt es nicht, die Toten von Paris zu instrumentalisieren. Denn für euch hätten die Satiriker von Charlie Hebdo zur „Lügenpresse“ gehört. Ihr könntet ahnen, was die für euresgleichen übriggehabt hätten. Was sie für euresgleichen in Frankreich übrighatten. Was die Titanic, der Postillon oder die „heute-show“ für euch übrighaben: nüscht. Absolut nüscht. Außer Kritik, Spott und Verachtung.

Ihr habt kein Recht, euch der ermordeten Satiriker zu bemächtigen.

Denn die waren, wie alle guten Satiriker, Humanisten. „Gekränkte Idealisten“, wie es Kurt Tucholsky einmal formulierte. Ihr Antrieb war die Verzweiflung über inhumane Verhältnisse in der Welt, gegen die sie ihre Waffe richteten: den Humor. Diese Haltung ist in allen Zeichnungen von Cabu, Charb, Tignous und Wolinski zu erkennen, gerade auch in den Zeichnungen, in denen sie sich Vertreter von Religionen vorknöpften, gerade auch in den Zeichnungen, die sich mit Muslimen und Islamisten beschäftigten und wohl derentwegen sie von islamfaschistischen Killern ermordet wurden.

Kein Aber

Damit wären wir bei der anderen Seite: Ich wünsche jedem islamischen Vorbeter und seinem Nachbeter, der der Verurteilung des Mordes ein „Aber“ hinterherschiebt, lebenslang Dresden an den Hals.

Dieses „Aber“ war am Mittwoch nicht in offiziellen Stellungnahmen in Deutschland zu hören, dafür umso mehr in sozialen Netzwerken. Und es sind weniger irgendwelche Salafisten, nicht mal allein Muslime, die sagen: Ja, schlimm. Aber die haben ja provoziert. Aber man müsse die religiösen Werte und Gefühle respektieren. Aber die Islamophobie. So formulierte es beispielsweise der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu. Es ist exakt dasselbe verlogene und beschissene „Aber“, wie man es von den Klemmrassisten von der AfD und Pegida kennt: „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ...“

Es gibt kein Aber.

Genauso unerträglich ist die Formel, die Morde von Paris hätten nichts mit dem Islam zu tun, die nun allenthalben bemüht wird, ob nun aus Furcht vor einem Aufflackern des Rassismus oder aus weniger ehrenhaften Gründen. Es ist Blödsinn. Denn den Islam gibt es nicht, der Islam ist die Summe dessen, was diejenigen, die sich auf ihn berufen, daraus machen.

Und was ein nennenswerter Teil daraus macht, ist Barbarei. Ob die Fatwa gegen Salman Rushdie oder der Mord an Theo van Gogh – in der jüngeren Geschichte waren es fast immer Muslime, die mit Gewalt gegen die Freiheit der Kunst vorgingen. Und stets konnten sich die Anstifter und Mörder darauf verlassen, dass eine Reihe von Menschen im Namen des Islam oder des Antirassismus ihrer Tat mit einem verdrucksten „Aber“ mindestens eine gewisse Berechtigung zubilligen würden. Das kollektive Dauerbeleidigtsein haben die Muslime ziemlich exklusiv; das Verständnis in einem Teil der linksliberalen Öffentlichkeit ist ihnen gewiss. Die Mörder sind eben nur ganz besonders Beleidigte.

Nicht alle grau

Charlie Hebdo hat nicht allein muslimische Frömmler und Fundamentalisten verspottet, sondern auch christliche oder jüdische. Anschläge und am Ende der Mord kamen nur von einer Seite: von Muslimen. Darum haben auch die Muslime ein Problem. Sie schaden sich selbst, wenn sie sich das nicht eingestehen und sich hinter Phrasen wie „Der Terror hat keine Religion“ verstecken. Sie schaden der Wahrheitsfindung. Und wer den Befund nicht kennt, wird keine Linderung finden. Es sind nicht alle Katzen grau. So wie Pegida eben kein gesamtdeutsches, sondern ein ostdeutsches Phänomen ist.

Aber, auch diese Differenzierung muss sein, rassistische Dumpfbacken sind nicht dasselbe wie kaltblütige Killer. Die Entsprechung der Mörder von Paris ist nicht Pegida, sondern Anders Behring Breivik. Doch faschistische Killer entstehen in einem geistig-politischen Umfeld, das Mord und Terror zwar ehrlich verurteilt, aber grundlegende Ansichten und Gefühlslagen mit den Mördern teilt.

Die ermordeten Zeichner und Journalisten von Charlie Hebdo sind – man muss das so pathetisch formulieren – Helden. Nicht durch die Umstände ihres Todes sind sie dazu geworden, sie waren es vorher schon. Weil sie, im wahrsten und im schrecklichsten Sinne des Wortes, unerschrocken für liberté, égalité, fraternité gekämpft haben. Dieser Kampf wird bleiben, und er findet in Frankreich, in Deutschland und anderswo an mehreren Fronten statt. Und noch etwas wird bleiben: ihr Werk.

Ich verneige mich.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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303 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Paula , Moderatorin

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  • Schaut man sich die Masse der Kommentare hier an, kann man nur sagen: Glückwunsch Deniz Yücel, Sie kennen Ihre Pappenheimer!

     

    Und alle sind sie gekommen: Amerika- und Israelhasser, Putinfans, Verschwörungstheoretiker, Islamversteher und Stalinismusapologeten. Die ganze leidige loony left gibt sich hier mal wieder ein Stelldichein. Sozusagen Arm in Arm mit Jean-Marie le Pen: „Je ne suis pas Charlie“ http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2015/01/10/97001-20150110FILWWW00065-jean-marie-le-pen-je-ne-suis-pas-charlie.php

     

    Da dürfen dann auch kleine Rassismen über den „Türken“ Deniz Yücel nicht fehlen, der sich „deutscher als die Deutschen“ gibt (nur zum Mitschreiben: Lt. Wikipedia ist der „Türke“ in Flörsheim geboren und besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Wer dazu intellektuell in der Lage ist, kann ja mal googlen, wo Flörsheim liegt).

    • @Schalamow:

      Das mit der schwammigen Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit definiertem kulturellen Hintergrund ging von Herrn Yücel aus. Er wollte "den Islam" an sich in der Verantwortung sehen.

      • @Arcy Shtoink:

        Es ging mir eigentlich nur um den, wie ich finde, schon bemerkenswerten Befund, dass hier einige Diskutanten meinten, die Herkunft von Deniz Yücel gegen seine hier vertretenen Positionen ins Feld führen zu müssen.

         

        "Muslim" zu sein ist allerdings keine Frage der Herkunft oder der Gene. Die Morde von Paris wird man aber genausowenig von ihrem muslimischen Hintergrund lösen können wie die Kreuzzüge von ihrem christlichen. Was weder "die Muslime" noch "die Christen" zu Mittätern macht. Das hat aber Yücel auch nicht behauptet.

        • @Schalamow:

          Die Betonung der besonderen Verantwortung der 1,6 Milliarden Muslime für die Attentate halte für maßlos überzogen. Das sind die gleichen Spielchen wie die, wenn der Atheismus für "Hitler & Stalin" verantwortlich gemacht wird.

           

          "Türkische Kultur" (was immer das sein mag) als persönlicher Hintergrund hat übrigens wenig mit Genen zu tun und als Pass-"Deutscher" hätten dann auch Sie wie auch Herr Yücel eine besondere Verantwortung wenn es um politischen Terrorismus geht (Vergangeheit, NSU ...).

    • @Schalamow:

      das legen Sie mir einfach in den Mund..."kleine Rassismen", gerade Sie...Ein Türke der in D aufwuchs und türkische Eltern hat, hat ja auch seine türkischen Wurzeln. Und das ist ja auch gut so, das schafft Vielheit, ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Integration muss nicht totale Assimilation heißen.

    • @Schalamow:

      Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich mitbekomme, wie wenig Kenntnisse auch Leser wie Sie, @Schalamow über die internen Debatten in linken Kreisen haben. Ich habe mich eigentlich bis zu meinem Ruhestand fast 30 Jahre nur noch peripher mit Politik beschäftigt und bin überrascht, dass Sie diesen Artikel brauchen, um die unterschiedlichen Richtungen nachvollziehen zu können. Selbst ich habe mitbekommen, dass es eigentlich schon früher die Debatten zwischen Antifas und Antiimps gab, aus denen dann spätenstens im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung neue Bewegungen hervorgingen wie die Antideutschen und deren Ablegern.

      Dass ein ehemaliger Jungle-World-Redakteur wahrscheinlich anders schreibt wie ein ewiger Junge Welt-Schreiber fällt einem eigentlich relativ schnell auf, wenn die Themen Islam oder Israel behandelt werden.

       

      Dass Yücel zu einer vernünftigen Ecke gehört, sollte man eigentlich spätestens seit der Bezeichnung Gaucks als "Stinkstiefel" wissen.

      • @Age Krüger:

        "... über die internen Debatten in linken Kreisen haben."

         

        Muss man das wirklich haben? Um dann was besser zu verstehen?

         

        Ehrlich gesagt, interessieren mich die verschiedenen ideologischen Labels nicht wirklich.

         

        Dass ein Yücel als ehem. "Jungle World"-Redakteur bei strammen ND- oder Junge Welt-Lesern nicht gerade helle Begeisterung auslöst, ist mir schon klar. Im übrigen weiß ich nicht, was er früher im einzelnen geschrieben hat, und es ist mir auch egal.

         

        Aber abgesehen davon, dass man seine politischen Auffassungen ja revidieren kann und nur Schwachköpfe 100% auf Linie sind: Besagt die politische Herkunft wirklich etwas über die Stichhaltigkeit eines bestimmten Argumentes?

         

        Was mich an der Linken, selbst in jener grauen Vorzeit, in der ich mich ihr noch zugerechnet habe, schon immer gestört hat, war das Lagerdenkern. Wer aus dem falschen kommt, kann per se nicht rechthaben. Eine Haltung, die ich intellektuell schon immer steril fand.

         

        Mir persönlich ist es völlig schnuppe, wo jemand sonst steht, wenn ich bei einem bestimmten Thema der gleichen Auffassung bin. Was wirklich nervt, sind diejenigen, die egal bei welchem Thema, entweder das immergleiche Interpretationsraster darüberlegen oder die Debatte sofort auf ihre Lieblingsobsessionen lenken.

        • @Schalamow:

          "Mir persönlich ist es völlig schnuppe, wo jemand sonst steht, wenn ich bei einem bestimmten Thema der gleichen Auffassung bin."

           

          Ja, mit solch rückgratlosen Opportunisten hat nicht nur Hitler eine Diktatur errichtet.

        • @Schalamow:

          Genau das wollte ich lesen.

           

          Es ist dann nämlich schon ein wenig Relativierung, wenn man bedenkt, dass der Hinweis, wo jemand geboren ist, vollkommen unabhängig von dessen politischen Standpunkt kommen kann und eben auch dann noch der Geburtsort bleibt, ob jemand gegen doofen Antiamerikanismus oder Antizionismus oder gegen Stinkstiefel wie Gauck schreibt.

          • @Age Krüger:

            Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.

             

            Dass der Geburtsort eben gerade kein Argument ist, war der Kern meiner Aussage. Der Hinweis darauf ist bestenfalls blöde, schlimmstenfalls eben tatsächlich rassistisch - unabhängig vom sonstigen politischen Standort. Er zeigt lediglich, mit welchem geistigen Kaliber man es hier teilweise zu tun hat.

             

            Und "Stinkstiefel" ist auch kein wirkliches Argument. Schon gar keines, für das ich mir die Mühe einer Diskussion mache.

            • @Schalamow:

              Der "Stinkstiefel" ist natürlich nur das Synonym für die Debatte.

               

              Die Argumentation war schon ausführlicher:

              http://www.taz.de/!88071/

  • Das nichtsatisfaktionsfähige Gesabbere braucht man an sich nicht zu kommentieren. Nur zwei Bemerkungen:

     

    1. Traurig, wie es bei Leuten, die sich selbst als Linke verstehen, offenbar um die Meinungsfreiheit bestellt ist. Gestern war ja auch die übliche ideologische Leichenfledderei am Grabe Rosa Luxemburgs. Genau, das war die mit der Freiheit des Andersdenkenden!

    Man braucht die Karikaturen von Charlie Hebdo weder lustig noch gelungen finden. Auch für geschmacklos darf man sie halten, wie französischer Humor nach meinem Eindruck doch insgesamt etwas zotiger und obszöner ist, als wir das gewohnt sind. Und es gibt in Frankreich eine antiklerikale Tradition, die wir nicht kennen. All das sollte man vielleicht wissen, um diese Karikaturen einzuordnen. Wie gesagt, niemand muss, sie gut finden, es geht hier aber nur darum, dass sie gedruckt werden dürfen.

  • 2. Wir sind uns wohl nur darin einig, dass niemand „Karikaturen“ à la Stürmer will.

    Wer sich von Karikaturen beleidigt fühlt, dem stehen in Deutschland drei Wege offen: Entweder handelt es sich um eine sogenannte „Schmähkritik“, bei der nicht mehr die Sache, sondern die Diffamierung einer Person im Vordergrund steht. Oder es gibt das Instrument der Volksverhetzung nach §130 StGb bzw. den § 166 der Beschimpfung von Religionsgemeinschaften.

    All dies wird von unabhängigen Gerichten überprüft. Niemand ist gezwungen, sich mit der Kalaschnikow in Redaktionsräumen Gerechtigkeit zu verschaffen.

    Oder klammheimliches Verständnis für Selbstjustiz zu äußern!

     

    Nur am Rande: Der Begriff der "Beleidigung" scheint mir ziemlich dehnbar zu sein. Vielleicht kann mir ja mal jemand erklären, was an Salman Rushdies „Satanischen Versen“ so beleidigend gewesen sein soll. Immerhin sind damals Millionen von Muslimen weltweit auf die Straße gegangen. Interessanterweise vor allem in den Ländern, in den das Buch verboten war (nämlich in allen islamischen) und die Mehrheit der Bevölkerung aus Analphabeten besteht.

    • @Schalamow:

      Passte es in Ihre Dehnbarkeit jenes Begriffes, ein 25 cm Kruzifix in einen 40 cm Glaszylinder hinabzulassen und das Ganze mit eigenem Urin aufzufüllen und dann in provokanter Unbedarftheit als Objekt auszustellen? Oder fiele so etwas für Sie aus dem Rahmen- also Beleidigung?

       

      Zentral geht es mir hierbei um Ihren Anspruch: "kann mir ja mal jemand erklären"-, und wie halt verloren man mitunter so dastehen kann.

       

      Was soll man machen wenn der eine behauptet „infam“ und der andere „genial“?

      (Um hier nicht als leeres Gedöns machender Aufrührer dastehen zu wollen: Auch ich brauchte seinerzeit die Erklärung des Künstlers, um zu begreifen, was er da gemacht hatte.)

      • @H-G.-S:

        Da ich Atheist bin, fragen Sie da den Falschen.

        Persönlich bereitet mir das keine Probleme, auch wenn sich mir die konkrete Aussage nicht erschließt. Dass sich Gläubige dadurch gekränkt fühlen, kann ich zwar nachvollziehen, ob zu Recht, müssen aber die Gerichte entscheiden. Im schlimmsten Fall droht dem Künstler eine Geldstrafe, er müsste aber nicht damit rechnen, dass ihn ein durchgeknallter Fundamentalist über den Haufen schießt.

         

        Aber um nicht missverstanden zu werden: Von Provokationen um ihrer selbst willen, halte ich nicht viel. Muss erlaubt sein, ist aber nicht unbedingt nötig, zumal sich der Erkenntnisgewinn oft in Grenzen hält.

         

        Karikaturen arbeiten aber nun einmal mit dem Mittel der Übertreibung und Zuspitzung. Eine Karikatur, die allgemein konsensfähig wäre, hätte ihr Ziel verfehlt.

         

        Es geht hier aber gar nicht um irgendwelche möglicherweise diskutablen Grenzfälle. Die Mohammed-Karikatur von Knut Westergaard, die soviel Empörung auslöste, ist nicht beleidigend, sondern kritisiert ausschließlich die Stellung des Islam zur Gewalt. Wer dies nicht kapiert, will es nicht kapieren.

         

        Aber auf die Befindlichkeiten von Leuten, die jede Form von Kritik schon als Beleidigung empfinden, kann sich eine offene Gesellschaft doch nicht ernsthaft einlassen. Und dass ein Knut Westergaard bis heute unter Polizeischutz leben muss, das ist der eigentliche Skandal.

        • @Schalamow:

          -?- „er müsste aber nicht damit rechnen, dass ihn ein durchgeknallter Fundamentalist über den Haufen schießt.“-?-

          Das Werk wurde von der Kirche und zahlreichen religiösen Menschen als Provokation empfunden und verurteilt, unter anderem von dem republikanischen Senator Al D’Amato. Serrano erhielt Beleidigungen und Todesdrohungen. Das Werk wurde 1997 in der National Gallery of Victoria von einem Gegner beschädigt.

          (Wie ist es z.Zt. eigentlich um die Gefahr bestellt, die von Scientology ausgehen soll? Die Scientologysierung des Abendlandes scheint kein Thema. Was ist mit den Morden und Mordaufrufen (Fatwa) an Mitarbeitern von Abtreibungskliniken? Aber ok wir haben hier aktuell ein anderes schreckliches Thema)

           

          -?- „sich mir die konkrete Aussage nicht erschließt.“-?-

          Serrano selber hat dann, was für den oft narzisstischen Charakter von Künstlern eher ungewöhnlich ist, das Ganze gedreht (richtig gestellt?)als in etwa: sehr warmes, inniges Liebesverhältnis zu Jesus Christus.

           

          Aber nochmals zu Ihrem: "kann mir mal jemand erklären".

          Selbst wenn ein Kunstwerk den an und für sich untadelhaften, inneren Beweggrund seiner Erschaffung darlegt, ist es bei so manchem, psychisch verquer aufgeladen bleiben wollenden Mitmenschen (insbesondere religiösen, oft genug eben auch bei „durch die Aufklärung gegangenen“ Christlichen s.o.) gleichwohl immer noch ein Mord- und Zerstörungslust auslösender Hasskatalysator. Also selbst wenn man Ihnen Salman Rushdies Buch erklärte, wären Sie mglw. nicht weiter ob es zu verbieten sei oder nicht- der Hass wäre sowieso nicht aus der Welt.

    • @Schalamow:

      Was beleidigend ist, liegt im Ermessen des Beleidigten. Wer Ziel möglicher Beleidigungen wird, entscheidet der Beleidiger. So die Logik deutscher Rechtssprechung und übrigens auch die Logik des Anstandes.







      Wer seinen Lebensinhalt darin sieht, andere möglichst respekt- und schamlos zu beleidigen und ihnen auch noch das Recht absprechen will, Beleidigungen als Beleidigungen zu empfinden, geht vor, wie jener, der einem anderen die Nase bricht und ihm dann noch vorwirft, sein Schmerzempfinden sei aggressiv. Kurzum: Wie ein Barbar.







      Im Übrigen: Auch Karikaturen unterhalb des Stürmer-Hasslevels können diskriminieren, verletzen, beleidigen und provozieren.

       

       

      Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      • @Dudel Karl:

        "Was beleidigen ist..",







        Die Erfüllung der Tatbestandsmerkmale eines solchen Antragsdeliktes muss zivilrechtlich immer der "Beleidigte" nachweisen.







        Dümmliche Behauptungen sind dabei wertlos und öffen jeder faschistoiden willkür Tür und Tor.







        Kommentar bearbeitet. Btte beachten Sie unsere Netiquette.

      • @Dudel Karl:

        "Was beleidigend ist, liegt im Ermessen des Beleidigten. "



        Das ist natürlich juristischer und logischer Quatsch (was nicht immer dasselbe ist).



         

         

        Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    • @Schalamow:

      wenn ein Künstler einen Fosch ans Kreuz nagelt, protestieren auch "Christen" und der Papst + Morddrohungen...passierte. Sicherlich Schwachsinn, den gibt´s aber auch hier...

  • @roi "... aber was ist ihre schlussfolgerung daraus?

    das wir blöden westler jetzt alle mal kollektiv um entschuldigung bitten sollen?"

     

    Wie wäre es damit:

    Wir blöden Westler räumen mal unser eigenes Haus auf, jagen unsere Fetten Katzen zum Teufel und rufen unsere Soldaten aus aller Herren Länder zurück. Dann kümmern wir uns um eine sinnvolle Wirtschaftsplanung, in der die technologischen Errungenschaften den Menschen zu gute kommen (weniger Arbeit für alle bei ökologisch verträglichem Konsum).

     

    Bleibt natürlich ein Traum, denn Geiz, Autofahren und Merkel sind ja geil.

    • @h4364r:

      Der Westen betreibt Kulturfaschismus und benutzt Islamfaschisten um seinen Kulturfaschismus "überall die gleich Autobahn" zu rechtfertigen, außerdem rosa Schweinchen in den Regierungen.

      • 6G
        6020 (Profil gelöscht)
        @fornax [alias flex/alias flux]:

        War ja klar, da musste man ja nicht lange drauf warten .. "DER WESTEN IST AN ALLEM(!!!) SCHULD"

        • @6020 (Profil gelöscht):

          Auf die rosa Schweinchen muss man auch erst mal kommen...

  • Und manch einer will die Wahrheit nicht sehen.

  • @sb123 "Es geht um eure These, der Westen hätte mit seinen Verhalten erst den Islamismus ausgelöst."

     

    Der Westen hat die Jihadisten als willige Idioten bewaffnet und groß gemacht. (Wird von niemandem ernsthaft bestritten, man läßt diese Tatsache nur gern unter den Tisch fallen.) Daraus folgt logisch nicht:

     

    "Wendet man diese Schlußfolgerung analog auf Beslan an, so wäre dann folglich Russland für Beslan selber verantwortlich."

     

    Statt dessen ist belegt, daß die USA auch tschetschenische Terroristen unterstützt haben, um Russland zu destabilisieren. Es ist diese Strategie der Destabilisierung durch Instrumentalisierung islamistischer Gotteskrieger, die uns AQIM, ISIS, Boko Haram etc. beschert haben. Und diese - einschließlich ihrer Anschläge in Paris und sonstwo - sind allem Anschein nach weniger Bug als vielmehr Feature der US- und NATO-Politik.

     

    Denn in Zeiten der neoliberalen Umverteilung von Unten nach Oben ist es förderlich, wenn die Untertan eingeschüchtert sind und sich ihre Angst und ihr Zorn gegen muslimische Minderheiten richtet. Anstatt gegen die Herrschaften, die sie ausplündern und die in ihrer Gier - und unter den Zwängen der Marktwirtschaft - den Planeten zerstören.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @h4364r:

      "Es geht um eure These, der Westen hätte mit seinen Verhalten erst den Islamismus ausgelöst."

       

      und jetzt?es gibt auch die these das der verseiller vertrag erst den nationalsozialismus möglich gemacht hat.waren die leute die darum nsdap gewählt haben deshalb unschuldig und vor verantwortung frei?

      sicher ist es hilfreich die geschichte des westens kritisch zu beleuchten,aber was ist ihre schlussfolgerung daraus?

      das wir blöden westler jetzt alle mal kollektiv um entschuldigung bitten sollen?

      die usa haben sowiso jeden aufgebaut und unterstützt der irgendwie gegen die udssr war.da gab es kein kalkül ausgerechnet islamisten zu unterstützen.es lief eher nach dem motto:der feind meines feindes usw...

      und muslime sind hier im westen in der minderheit.weltweit gib es 1,57 Milliarden.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        "nationalsozialismus möglich gemacht"

        Die Nazis wollten auch nicht einsehen dass sie schuldig sind.

         

        "waren die leute die darum nsdap gewählt haben deshalb unschuldig und vor verantwortung frei?"

        Wer das unterstützt: über Islamisten schimpfen aber diese gleichzeitig aufzubauen macht sich schuldig und ist schizzo!

         

        Die Menschen in den Ländern haben keine Wahlmöglichkeit. Kommt ein Trupp zu ihrem Haus, mitmachen oder alle sterben, was machen Sie?

         

        "das wir blöden westler jetzt alle mal kollektiv um entschuldigung bitten sollen?" Ja!

         

        "die usa haben sowiso jeden aufgebaut und unterstützt der irgendwie gegen die udssr war" Ja! Aber: die UDSSR gibt es heute nicht mehr, auch wenn sie in der Ukrainepropaganda wieder aufblüht. Kinder die auf Sowjetflaggen trampeln und nicht mal wissen was das war, ist. Jazenjuk erzählte ja schon vom russischen Angriff auf Deutschland (den deutschen auf Polen weglassend)...Geschichtsklitterung... wo soll das enden? Heute müssen die USA keine Islamisten wegen der UDSSR aufbauen, übrigens.

         

        "es lief eher nach dem motto:der feind meines feindes usw.." Ja! Und jetzt ist der Feind ausnahmsweise in der westlichen Hütte angelangt. Wer ist verantwortlich? Wieviele Waffen hat Frankreich an Islamisten geschickt?

  • Ein Denkverbot, ein "Kein Aber!" ... gab es es nicht bei Charlie Hebdo. Das kennen nur Fundamentalisten.

    • @Arcy Shtoink:

      Neuerdings sind Reporter eh vor Ort wenn´s wo nen Terroranschlag per Video einzufangen gilt...zumindest im Westen ist das so...

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Herr Yücel,

     

    mit Verlaub, das

     

    "Weil sie ... liberté, égalité, fraternité gekämpft haben."

     

    stimmt so nicht !!!

     

    Es stimmt, dass Hebdo AUCH gegen die christliche und jüdische Religion karikiert hat und das denen wenig bis nichts heilig war. Allerdings hat Hebdo seit geraumer Zeit auch in faschistischer(!) Weise INSBESONDERE den Islam für die Pflege eines Feindbildes gepflegt, wie u.A. eines der letzten Cover zeigt:

     

    http://qph.is.quoracdn.net/main-qimg-ddd3904e07d024cc09ecc4d76145f73d?convert_to_webp=true

    (Alloc = Kindergeld)

     

    Und das ist KEIN (!) "Aber".

     

    Hebdo hat nicht irgendwelche Juden antisemitisch karikiert, um gesellschaftliche Missstände IN Frankreich anzuprangern, sondern alle Moslems aus Frankreich unlauter in Beziehung zu extremistischen Moslems aus irgenwo gesetz!

     

    Nun, Islamophobe finden das natürlich gut!

     

    Ob Sie Herr Yücel Charlie Hebdo als Heldenhaft darstellen, wenn Sie diese Karikatur von Hebdo betrachten

     

    https://hichamhamza.files.wordpress.com/2012/09/shoah_hebdo2-b65b11.jpg

     

    nachdem Sie(!) Herr Yücel solchen Kram geschrieben haben,

     

    http://taz.de/Debatte-Israelkritik/!143349/

     

    wage ich zu bezweifeln. Und wenn die noch mehr solcher Karikaturen statt derer Moslemlastigkeit leben würden, erst recht nicht !!!

     

    Also bitte, Sie können gerne was von Meinungsfreiheit vorheucheln. Dass gewisse Menschen gerade Sie dabei nicht ernst nehmen können, wo Sie doch so gern obzessiv alle Israelkritik (berchtigt oder nicht!) verbieten würden, sollte keine Überraschung sein.

     

    Es wäre auch keine Überraschung, wenn diese Meinung zensiert werden würde.

     

    In diesem Sinne:

     

    http://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2015/jan/09/joe-sacco-on-satire-a-response-to-the-attacks?view=classic

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Boko Haran, Peitschenhiebe, Ehrenmorde, IS, 9/11, explodierende Busse, Terror im Namen Allahs - das alles fördert die Islamophobie und nicht Karikaturen des Propheten!

    • @1393 (Profil gelöscht):

      manch einer will halt deutscher sein als Deutsche :-)

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Schon gestern habe ich darauf geantwortet, dass für FORNAX Yücel offensichtlich eine Art Hausneger ist.

        Erkennt die Moderation nicht, dass ich Yücel damit, naja, verteidige?

         

        Abgesehen davon: Es geht wohl nicht nur mir so, dass man bei jedem gelesenen Kommentar von FORNAX das Gefühl hat, gerade auf ein Pfefferkorn gebissen zu haben. Man hätte es besser nicht getan...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Soweit ich weiß ist deniz deutscher...

         

        Aber wenn einem eine meinung nicht passt ist es natürlich leicht den anderen seine nicht 100% arische herkunft vorzuwerfen...

         

        Vielleicht wird dir mal der eigene rassismus deines kommentares klar

         

        Denk mal drüber nach

        • @Felix Neureth:

          wenn überhaupt, namentlich hab ich ihn nicht erwähnt, hab ich ihm nicht seine nicht 100% arische herkunft vorgeworfen sondern dass 120% arisch sein wollen. Ein himelweiter Unterschied.

          Man muss nicht seine Wurzeln verleugnen.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Es wird ja immer schlimmer.

            • @Ron Jeremy:

              ich finde an türkischen Wurzeln gar nichts Schlimmes.

  • ABER ABER Herr Yücel, leiden wir nicht alle seit einiger Zeit sehr an diesem unglaublich beschränktem "es gibt kein aber". Der Umgang von Charlie H. mit dem Islam ist für sehr viele Moslems beleidigend, ABER zugunsten der Pressefreiheit müssen sie das halt aushalten. Das können Sie in sehr vielen Stellungnahmen von verschiedensten Seiten zu dem Attentat lesen. Dumm nur, dass die Attentäter sich Ihrem knackigen "Es gibt kein aber!" angeschlossen haben.

  • @sb123 "Und was ist mit BESLAN ????"

     

    Die chechenischen Terroristen - pardon, damals noch "Freiheitskämpfer"? Da war doch z.B. die Sache mit den SCHUHEN. :D

    ‘Uncle Ruslan’ aided terrorists from CIA official’s home | http://unurl.org/2V68

     

    "Und wer ist damals in Afghanistan 1979 einmarschiert ???"

     

    Nun gut, wenn DIE RUSSEN irgendwo einmarschieren, ist alles erlaubt. Oder besser: bevor sie einmarschieren. Da war eine Regierung an der Macht, die wollte den Leuten LESEN beibringen. Das geht doch nicht! :D

     

    @Manfred Breitenberger "Ich kann es nicht mehr hören, dass das alles nichts mit dem Islam zu tun haben soll. Die Kulturrelativisten haben nicht nur in Paris mitgeschossen."

     

    Sie meinen, es lebe der Kampf der Kulturen?

     

    @Albrecht Pohlmann "Differenzierungen sind meistens nützlich. In diesem Fall auch. Wer die Morde indirekt rechtfertigt, indem er ihrer moralischen Verurteilung ein ABER anhängt, besorgt das Geschäft der Mörder."

     

    Sehr differenziert :D

     

    Da sind Sie sich also mit Herrn Breitenberger einig, dass "mitgeschossen" hat, wer darauf hinweist, dass der Drohnenkrieg ABER auch nicht ohne ist. Dessen zivilen Toten wird in unserer Presse allerdings bei weitem nicht die Aufmerksam zu Teil wie im Fall Charlie.

     

    Ich finde es ja durchaus interessant, wie schnell Gegenstimmen in die Nähe von Mördern gerückt werden.

    • @h4364r:

      Der Russe darf doch nicht gegen Islamisten in Tschetschenien kämpfen. Da hat der Westler doch auf ein mal ein Herz für Islamisten "schau, der böse Russe!". Im Kosovo hatte man ja auch ein Herz für Islamisten (UCK). Hatte man die nicht sogar extra herbeigepfercht?

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        UCK waren keine Islamisten, sonder Volksaufstender die gegen Serbische kolonisierung und aprdheit gekemft haben.Und ales weil in Berliner konferenz Kosovo Serbien wegen Ruslands verlangen zu gesprohen wurde,lese befor etwas behopst.

        • @alfa beta:

          Eigentlich hatte mich mal ein Bekannter, Kosovo Albaner, Muzli, drauf gebracht, na egal:

          "Unter den Europäern wächst die Irritation über das zwielichtige Agieren Washingtons auf dem Balkan: Als Paten der UÇK sind die USA mitverantwortlich für die Zuspitzung des Konflikts zwischen Albanern und Slawo-Mazedoniern." Spiegel

          http://www.spiegel.de/politik/ausland/mazedonien-us-geheimdienst-cia-stuetzt-die-uck-separatisten-a-147936.html

          "The Bosnian government is said to have presented bin Laden with a Bosnian passport in recognition of his contribution to their cause. He and his al-Qaeda network were also active in Kosovo, and KLA members trained in his camps in Afghanistan and Albania."

          http://globalresearch.ca/articles/BIS111A.html Globalresearch, schreiben recht honorige Leute...

          Den Film "Es begann mit einer Lüge" kenn mer alle. Wer drauf aufmerksam macht dass es keine KZs gab gilt natürlich als Milosevicversteher. Egal.

           

          Mir gings nur darum: ich kenne noch die Ansprachen damals im TV, wie man doch die Moslems im Kosovo unterstützen müsse. Und wie schizo das ist, wenn man das mit heute vergleicht.Die UCK vor Ort, das waren Freiheitskämpfer, islamisch, mit "Islamisten" unterstützt von außen...Taktik wie heute woanders. Über Islamkämpfer schimpfen, gleichzeitig benutzen...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Es geht um eure These, der Westen hätte mit seinen Verhalten erst den Islamismus ausgelöst.

        Wendet man diese Schlußfolgerung analog auf Beslan an, so wäre dann folglich Russland für Beslan selber verantwortlich.

        Davon wollt ihr aber lieber nichts hören. Passt ja nicht ins Weltbild, der Westen wäre für alles Übel auf der Welt verantwortlich.

        Genauso UCK und Ex-Juguslavien.

        Geht gar nicht, die Serben mit ihrer Großserbischen Politik im Kosovo und vorher Bosnien verantwortlich zu machen.

        Genau deren Politik, mit Unterstützung Russlands, hätte dann folglich erst den Islamismus auf dem Balkan ausgelöst.

        • @sb123:

          "Es geht um eure These, der Westen hätte mit seinen Verhalten erst den Islamismus ausgelöst"

           

          Nur weil Herr Kleber nicht erzählt: Das ist keine These, das ist eine Tatsache!

           

          Die geht mit Mudschahedin über Taliban (Reagan) bis Al Quaida über Al Nusra bis IS. Und was glauben Sie wie viel FSAler jetzt beim IS kämpfen? Das geht über Bünde mit den islamistischen Quatar und Saudis, Netzwerke wie "Friends of Syria" wo nichts weiter gemacht wird als Terroristen zu züchten http://www.dw.de/steinmeier-talks-syria-labor-abuse-in-qatar/a-17675743 Das geht über Meetings McCain mit IS-Chef Al Baghdadi https://www.youtube.com/watch?v=v0paLxAv49c

          "Syrian rebels armed and trained by US surrender to al-Qaeda"

          http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/syria/11203825/Syrian-rebels-armed-and-trained-by-US-surrender-to-al-Qaeda.html Al Quaida für die man den "War on Terror" ausrief, Waffen usw. von USA.

           

          Der Fanatismus der sicherlich auch teilweise vorher da war ist das eine. Diese Idioten zu instrumentalisieren und zu fördern zwecks eigener Kriegsführung ist das andere.

           

          War on Terror=Krieg für Terror

           

          Der Westen, die USA haben versagt, komplett!

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Das Russen Heilige sind hab ich nie behauptet. Aber Beslan...Meine Güte, ob dem Ausmaß im Middle East, bisschen lächerlich, wie?

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Dass Sie Putin und seine Eskalationspolitik kritisiert hätten, habe ich allerdings auch nirgends gelesen.

              • @Grisch:

                ich sehe das halt anders als Sie, wie viele andere auch. Für mich haben beide Seiten ihren Anteil. Die Westpropaganda krieg ich ja sowieso mit. 40 000 Soldaten die nie da waren, all sowas...

  • Gestern habe ich mich mit einer jungen Türkin unterhalten, die sich sehr darüber aufregt hat, weil sie sich mit Terroristen in einen Topf geworfen fühlt, weil in den Medien ständig über islamistische Terroristen gesprochen wird. Der Islam ist für sie eine Religion und keine terroristische Vereinigung. Sie sagte, dass sie nicht verstehe dass der Islam mit einer Terrororganisation gleich gesetzt werde. Ich sagte ihr, dass sie sich bitte nicht aufregen solle. Ich würde mich gegen niemanden und nichts aufhetzen lassen, weil ich immer nur den Mensch sehe, der mir gegenüber steht und ihn nach seinen Handlungen und seinem Wesen beurteile. Ich sagte ihr, dass sie sich nicht angegriffen fühlen solle, denn sie hat überhaupt nichts getan. Sie sagte, wenn Menschen aus anderen Religionen Anschläge verübten, würde ja auch nicht gesagt: ein buddhistischer Terrorist, ein evangelischer Terrorist, ein katholischer Terrorist usw. sondern einfach nur Terrorist. - Der Fehler ist meiner Meinung nach, dass die halbe Welt sich gegenseitig versucht in Schubladen zu packen, um Sicherheit zu gewinnen aus Angst und dabei vergisst der Liebe und Menschlichkeit im Herzen und dem Verstand den größeren Platz einzuräumen, statt dessen spielen viele aus Angst dem Hass in die Hände und extremisieren sich immer mehr. Ich habe auch Angst, wer hat die nicht? Trotzdem versuche ich jeden Tag die Liebe im Herzen zu bewahren und den Horizont im Verstand (und ich gehöre keiner Religion an). Bitte tut das auch, trotz der Trauer, trotz der anderen Meinung, trotz der Armut, trotz der Frustration. Es gibt leider keine entgültigen Schubladen, die man zumachen kann und dann ist das Problem gelöst. Liebe Grüße und danke für interessanten Beiträge, die mir zeigen, wie viele Menschen immer noch am Frieden und an Kompromissen interessiert sind, sonst gäbe es hier keine so große Diskussion, das zeigt, dass die Demokratie immer noch lebt und hoffentlich noch lange leben wird.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Alegria:

      "ein buddhistischer Terrorist, ein evangelischer Terrorist, ein katholischer Terrorist usw. sondern einfach nur Terrorist"klar,würde man das sagen wenn hunderttausende buddhisten für buddah in den krieg ziehen würden um eine buddhistische welt zu errichten.-und natürlich war anders breivik ein christlicher rechtsradikaler.-und ich will ganz bestimmt keine türkin dafür verurteilen das sie türkin ist,aber irgendwie finde ich das teilweise schizophren.

      großteile der linken in europa sind sofort bei der sache wenn in der katholische kirche kinder missbraucht wurden oder es um die pius-brüder und ähnliches geht.

      klar,kann ein katholisch geborener erstmal nichts dafür,aber er kann aus der kirche austreten oder wenn im etwas daran liegt;die strukturen innerhalb der kirche versuchen zu verändern.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        @Roi - Hallo Roi, nur zum Verständnis:- Ich musste mich auch schon oft als Nazi beschimpfen lassen, weil ich Deutsche bin. Und ich bin kein Nazi, genau das ist damit gemeint: die geöffneten Schubladen, die zu noch mehr Extremismus führen können, dadurch, dass Unschuldige beschuldigt werden und sich dementsprechend ungerecht behandelt fühlen. Die IS und auch die anderen Terroristen die im Namen des Islam kämpfen, werden von vielen als Terroristen gesehen, genauso wie ich als Deutsche, Rechtsradikale als Terroristen ansehe, weil sie versuchen mit Gewalt eine Meinung durchzusetzen. Diese vertreten niemals in meinem Namen als Deutsche, meine Meinung, meine Weltanschauung etc., deswegen habe ich auch ein Recht mich dagegen abzugrenzen und ich finde das haben Muslime auch. LG

  • Wie ist das mit den Muslimen, die 2005 gegen die Karikaturen gewettert haben, dürfen die jetzt auch ein Schildchen mit "Je suis Charlie" hochhalten"? Oder die Muslime, die jahrelang geschwiegen haben, als Al Quaida, Boko Haram und Konsorten gemordet haben? Sich jetzt vorwagen, mieft ein bisschen. Mieft es wirklich so viel besser als Pegida?

  • ich bin nicht charlie Hebdo

    je ne suis pas charlie Hebdo.

    Yo no soy Charlie Hebdo

    • @Sara:

      Ich bin auch nicht Charlie Hebdo.

      Aber ich bin gegen Mord,Terrorismus und Krieg, egal wer der Verursacher ist.

      • @Robert Zapf:

        Frankreich ist nicht Deutschland.

        Was soll sich eigentlich ändern um solche Terrorakte zu stoppen: neue moderne Islam. Ausgebildete Imams. Das alles hilft nicht. Verschärfung der Visa-Kriterien? Auch nicht; denn die Brüder Kouachi ... sind in Frankreich geboren und aufgewachsen. Ich äußere mich wie folgt dazu: Bitte Deutschland mit Frankreich nicht verwechseln. Deutschland ist ein Industriemacht, Frankreich ist dagegen immer noch ein Kolonialmacht. Viele Pro Charlie Hebdo denken, dass Frankreich und die Franzosen genauso so sind wie Deutschland und die Deutschen. Nein Franzosen sind sehr rassistisch. Das sogenannte Mutterland ist noch sehr präsent in ihrem Ex-Kolonien in Afrika. Es Entscheidet über das Schicksal von vieler Ländern dort (genauso wie USA im arabischen Orient: Irak, Syrien, Jemen...).

        Frankreich ist nicht Deutschland. In Nordafrika z. B. (Algerien, Marokko, Tunesien..) geht vieles nach dem Plan des Kredit-Geberlandes (z. B. Französisch muss ja muss überall herrschen: Schulen, Privatschulen, Alle Medien, Dokumente, Diplome...). Der Kolonialismus ist immer da. Ich komme von dort und ich weiß das. Ich kenne auch die geheimen Verträge, die mit den afrikanischen Ländern am Tag der Unabhängigkeit geschlossen wurden. Menschen in Afrika brauchen Demokratie (neue Staatschefs...) aber Frankreich... lassen das nicht zu. Dies ist der Grund für den Hass und das unendliche Leiden dieser Länder. Wissen Sie jetzt was sich ändern sollte. Nicht neue Imams, nicht moderner Islam... Sondern die Politik.

  • Differenzierungen sind meistens nützlich. In diesem Fall auch. Wer die Morde indirekt rechtfertigt, indem er ihrer moralischen Verurteilung ein ABER anhängt, besorgt das Geschäft der Mörder. Also volle Zustimmung für Deniz Yücel. Das ist eine von mehreren Ebenen, auf denen die Ereignisse diskutiert werden. Fatal ist nur, daß die Ebenen dabei durcheinandergeraten. "Je ne suis pas Charlie Hebdo" hat ganz unterschiedliche Begründungen, und so ist meine nicht die Le Pens. Vielleicht entgeht mir eine Spielart französischen Humors, aber ich fand diese CH-Karituren stets peinlich, dümmlich, auf Provokation um jeden Preis gebürstet. Als Atheisten konnten mir selbst die "Beleidigungen religiöser Gefühle" gleichgültig bleiben - aber sie wirkten vor allem pubertär und unfrei: wer Götter und ihre Propheten verhöhnen muß, ringt mit seiner eigenen religiösen (katholischen) Prägung. Eine negative Anrufung Gottes, die immer noch dessen bedarf. - Natürlich muß es möglich bleiben, so etwas zu veröffentlichen, ohne um Leib und Leben fürchten zu müssen. Aber in die Glorifizierung von CH kann ich nicht einstimmen. Derartige Karikaturen erscheinen mir als krypto-rassistisch - in ihrer schlichten Art bestens geeignet, schlichte Gemüter gegeneinander aufzuhetzen, indem man sich mittels Stereotypen über verschiedene Religionsgruppen lustig macht - wohlwissend, daß manche diese gezielten Provokationen zur Weißglut bringen werden. Mutig war das gewiß. Aber nicht weise.

  • "Denn den Islam gibt es nicht, der Islam ist die Summe dessen, was diejenigen, die sich auf ihn berufen, daraus machen.

    Und was ein nennenswerter Teil daraus macht, ist Barbarei. "

     

    Klasse Artikel von Deniz. Ich kann es nicht mehr hören, dass das alles nichts mit dem Islam zu tun haben soll. Die Kulturrelativisten haben nicht nur in Paris mitgeschossen.

    • @Manfred Breitenberger:

      Hta man eigentlich den ganzen Vorfall schon aufgeklärt? Ich meine, so richtig?

      • @Dudel Karl:

        Schwierig, da sowohl die Attentatsopfer, die Attentäter als auch der die Untersuchung anfangs leitende Kommissar Helric Fredou auf mysteriöse Weise verstarb.

         

        Ganz bestimmt hat es nichts damit zu tun, dass sich die 2 französischen Staatsbürger, also syrische Oppositionelle und Demokraten :-) einst am syrischen Bürgerkrieg beteiligten.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          "Schwierig, da sowohl die Attentatsopfer, die Attentäter als auch der die Untersuchung anfangs leitende Kommissar Helric Fredou auf mysteriöse Weise verstarb."

           

          Na, sowas... saudummer Zufall auch!

          • @Dudel Karl:

            Beim Selbstmord des Kommissars war aber kein Reporterteam auf m Dach...

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Waren bestimmt grad beim Döneressen.

    • @Manfred Breitenberger:

      @ Age Krüger

      Lieber Age Krüger, der Islam ist die Summe dessen, was diejenigen, die sich auf ihn berufen, daraus machen und was ein nennenswerter Teil daraus macht, ist Barbarei. Haben Sie den Teil überlesen oder wollten Sie ihn nicht lesen?

       

      @Ichbinsnur

      Komisch, beinahe dasselbe wie Sie sagte die Komplizin von Amedy Coulibaly, Hayat Boumeddiene. Seit mehreren Jahren ist Boumeddiene bei der Polizei aktenkundig. Im Jahr 2010 wurde sie im Zusammenhang mit dem Fluchtversuch eines Hauptverantwortlichen der Pariser Metro-Attentate aus dem Jahr 1995 von der Polizei befragt. Schon damals zeigte sie großes Verständnis für islamistische Attentate. Dem Nachrichtenportal "20minutes" zufolge verwies sie ungerührt auf all "die Unschuldigen, die von den Amerikanern getötet werden".

       

      @Fornax

      Die Muslime sind nicht mein Feindbild. Ich warne nur vor islamfaschistischer Ideologie. Ich finde es nicht so prickelnd wenn Islamisten den "Propheten" wegen jeder Kleinigkeit rächen müssen, wenn Frauen im Namen des Islams als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, wenn Homosexuelle wegen ihrer sexuellen Neigung an Baukränen aufgehängt werden, wenn Linke oder Andersdenkende in den Folterkellern von islamischen Regimes zu Tode gequält werden, wenn Islamisten den Tod aller Juden fordern und dies seit über hundert Jahren im Nahen Osten in die Tat umsetzen. Ich finde das sollte die Lehre aus der deutschen Geschichte sein. Kulturrelativisten und Antisemiten sehen das freilich anders, was mir natürlich klar ist.

      • @Manfred Breitenberger:

        Mal abgesehen von allem anderen Manfred...Sich über Islam und Muslime mukieren ist das eine...

         

        Was ist Ihre Lösung Manfred? Wie sieht sie aus?

      • @Manfred Breitenberger:

        da bin ich ich ja in vielen Dingen ganz bei Ihnen, wie wahrscheinlich jeder halbwegs vernünftige Mensch. Aber es geht halt um Ihre Pauschalisierung. Man kann Teile des Islams sagen oder Teile die im Namen des Islams Dinge tun die halt nichts mit dem Islam zu tun haben, was Ihnen ja auch Murat, der seit 30 Jahren in der Fabrik in D arbeitet erklären könnte, würden Sie ihm überhaupt zuhören. Aber er soll sich ja scheints auch erklären, wie das viele fordern, oder? Weil er ist ja auch "der Islam". Im Islam gibt´s so viele Richtungen. Und gerade mit den Schlimmsten hat der Westen "Bündnisse", wie Quatar und Saudis. Was wollen Sie dann von mir? Ich sei kulturelativistisch. Weil ich nicht sage Islam=Islamisten? Und weil die ganzen säkularen Staaten im arabischen Raum zerstört werden/ wurden. Was wollen Sie mit den Palästinensern. Haben Sie sich je mit dem Zionismus und der Vertreibung der Palästinenser befasst? Mit Al Nakba usw.? Haben Sie mal geschaut wie viele jüdische Menschen 1920 in Palästina lebten? 3%? 5%? Und auf wie viel Land die lebten? Na egal, das führt weg. Und ich weiß, da kommt man halt mit Moses, der habe mit Abraham ein Geschäft gemacht und Landbesitz erklärt, Bingo. Aber gut...

        Die gehören auch zum Islam

        https://www.youtube.com/watch?v=I6_w5kXlsxA

        https://www.youtube.com/watch?v=bRSHPnSIM0g

        https://www.youtube.com/watch?v=84DyWIu_b9A

        Oder die

        https://www.youtube.com/watch?v=LNumWHvVVEs

        Was mich nervt sind diese Pauschalisierungen. Das geht in die Richtung Antisemitismus seiner Zeit: alle sind so. Der Islam hat ein Problem, in dem "einen Staat" mit 1,6 Milliarden und das nennen Sie Kulturrelativismus, weil Sie nicht differenzieren wollen. Und Yücel nennt´s was die Summe macht, weil er sich ja was einfallen lassen muss.

        Was ist die Summe der 1,6 Milliarden?

        Was mich auch nervt: ob Menschen mit Drohnen getötet werden stört mich genauso wie Charlie Hebro. Andere halt nicht. Die kommen dann mit Kulturrelativismus.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Lieber Fornaux,



          kein Problem, ich habe einige Artikel mit Lösungsansätzen zu dem Thema geschrieben. Aufmerksam lesen, dann klappt's auch mit dem Erkenntnisgewinn:







          [Die Moderation: Links entfernt, bitte vermeiden Sie Eigenwerbung]

          • @Manfred Breitenberger:

            "Wer sich in Mitteleuropa gegen Westergaard oder Rushdie stellt und Verständnis für fanatisierte, intolerante, islamistische Mörder reklamiert oder diese Taten relativiert, macht sich zum Komplizen von mittelalterlichen Terroristen, tut sich und der islamischen Welt keinen Gefallen."

             

            Schreiben Sie doch einen Brief an Merkel und Steinmeier, oder den Fifa-Sepp, wegen Quatar und Saudi Arabien! Die Komplizen. Oder an IS, die sollen die US-Panzer in die Garage fahren, die franz. Granaten abgeben, die Raketenwerfer aus Westproduktion, Al Nusra keine alten Sowjetwaffen über Bosnien geschmuggelt annehmen usw!

             

            dann "klappt's auch mit dem Erkenntnisgewinn:"

             

            Also: was ist ihre Lösung?

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Es ist erst mal keine "Lösung" nach der Blutspur der islamischen Gotteskrieger in New York, Madrid, London, Bali, Jerusalem, Djerba, Toulouse, Paris, Peshawar, usw. und nach den Erfahrungen mit dem islamfaschistischen Gottesstatt des Irans zu behaupten das alles habe nichts mit dem Islam zu tun. Genauso gut könnte man halluzinieren, die Hexenverbrennungen des Mittelalters oder Luthers Aufrufe zum Judenmord hätten nichts mit der katholischen oder evangelischen Kirche zu tun.

               

              Der erste Schritt zu einer "Lösung" ist eine Bestandaufnahme des Problems. Bestandsaufnahmen vom Nahostkonflikt über den Islamismus bis zur Ukraine-Krise sind mit Lösungsansätzen in meinem Blog nachzulesen. Da es die Moderation hier nicht erträgt, dass ich darauf verlinke, müssen Sie selbst danach suchen. Unter "Blogeinträge" und "MI-Rubriken" sind die einzelnen Artikel aufzurufen. Die Adresse des Blogs ist hier in meinem Profil zu finden.

               

              PS: Schreiben Sie doch selbst ihre Briefe an Merkel und Blatter. Ich bin nicht verantwortlich für deren Politik. Ich warne vor der ideologischen Verwahrlosung der Wutbürger. Wie es deutsche Scharia-Versteher und "Israelkritiker" fertigbringen einerseits für die Emanzipation der Frau in Europa einzutreten, aber die Unterdrückung der Frau mit Burka und Steinigungen wegen “außerehelichem Geschlechtsverkehr” in den Ländern der islamischen Welt zu tolerieren, zu verharmlosen oder zu ignorieren ist meiner Ansicht "bemerkenswert".

          • @Manfred Breitenberger:

            Ich hab die Texte überflogen. An einer Stelle meinen Sie die Trennung von Religion und Staat sei wichtig, also säkular. Ja klar, das ist prinzipiell meine Lebensauffassung. Nur, die ganzen säkular geprägten Staaten sind aus verschiedensten Gründen dort zerstört worden und werden aktuell zerstört.

             

            Ansonsten: sie scheinen mehr aus dieser antideutschen Ecke zu kommen (Hinweise auf Ihrer Seite zu Jungle World, Konkret). Israellogo usw. Ich verbinde diese Haltung mehr mit einer prozionistischen Haltung denn einer projüdischen. Diese bedingungslose prozionistische Haltung führt in eine Sackgasse, zu weiterer Eskalation, meiner Meinung nach. Antizionisten gibt´s auch viele Juden selbst, auch Rabbis. Ansonsten geben Sie sich jede Mühe den Islam als solches in ein schlechtes Licht zu rücken. Ja mei, gerade wir Europäer, die Räuber und Schlächter schlechthin, sollten vorsichtig sein mit Schuldzuweisungen, historisch. Ins Osmanische Reich flüchteten auch Juden nach der Vertreibung durch Christen in Spanien. Weiß nicht ob Sie das erwähnten. Sie versuchen hier im Zionismusstyle die antisemitische Gefahr zu zeichnen. Über die Entstehung Israels gibt´s genug Literatur, auch von Juden selbst, wo man wenigstens einen ausgeglicheneren Blick bekommt, wo man die arabische Seite auch verstehen kann. Dann Ihr Bildchen auf Ihrem Blog...Glauben Sie Israels Air Force kann Abhilfe schaffen?

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Er tritt seit langem als fundamental hetzerischer Antipalästinenser auf, unter seinem öligen Slogan: „Seit die „Palästinenser“ meinen ein Volk zu sein“

               

              Das Setzen des Wortes Palästinenser in eine nur modalisierende Funktion (sprich Gänsefüßchen) ist eins seiner stilistischen Hauptwerkzeuge. Er setzt wohl darauf, dass dadurch für die Palästinenser die allgemeinen Menschenrechte als Volk (wie z.B. das jüdische Volk) in Abrede gestellt werden könnten. Sozusagen seine persönlich diffamierende Weise, eine Karikatur schaffen zu wollen, in der Art wie man vorzeiten die vorgebliche Hässlichkeit und allgemeine Ungelittenheit von Juden abbildete.

              Man merkt es ihm massiv an, er möchte gerne intellektuell sich gut eingeölt fühlend, sowas wie folgende sphärische Erscheinungen evozieren: Es gibt dort in Nahost Schädlinge am ordnungsliebenden zusammenleben wollen des eigentlichen und ordentlichen Volkes. Und diese heimatlosen Volkskörperstörer sind doch nur auf Beschädigung am eigentlichem Volk-dem jüdischen- aus und angelegt. Er ist ganz schlicht ein gemeiner, antipalästinensischer Menschengruppenverächter.

              • @H-G.-S:

                Ja, kenn mer alle diese Geschichten, die Bevölkerung die vorher da war sei kein Volk, die mit Moses argumentieren haben das Recht...

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Das „Bildchen“ auf meinem Blog ist eine Herkules Transportmaschine mit der 1976 in der „Operation Thunderbolt“ 103 jüdische Geiseln (83 Israelis sowie 20 französische Juden) aus dem mit Sprengsätzen gesicherten Terminal von Entebbe befreit wurden.

               

              Die zwei linksradikalen deutschen Terroristen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann haben mit zwei palästinensischen „Kämpfern“ ein Flugzeug der Air France über Athen mit 250 Passagieren an Bord entführt. In Entebbe selektierten Böse und Kuhlmann Juden von Nichtjuden.

               

              Diesen Artikel „Operation Thunderbolt“ und der deutsche „Heimatvertriebenenverband“ von mir empfehle ich ganz besonders. Ich schrieb vorhin Sie müssen meine Artikel aufmerksam lesen, sonst gibt's auch keinen Erkenntnisgewinn.

               

              http://thinktankboy.wordpress.com/2011/04/18/%E2%80%9Eoperation-thunderbolt%E2%80%9C-und-die-deutsche-%E2%80%9Eheimatvertriebenenverband%E2%80%9C/

              • @Manfred Breitenberger:

                Ja, "Die entnische Säuberung Palästinas" von Ilan Pappe kenn mer alle, Israeli, Historiker...

                Die Zionisten hatten auch ihre Terroristen wie Lehi, die sogar auf Naziseite gekämpft hatten gegen Briten:

                http://www.wrmea.org/1986-december/portrait-of-a-mideast-terrorist.html

                Die sog. Plan Dalet-Militäraktionen: 9 Operationen bei denen im Vorfeld der

                Ausrufung des Staates Israel am 14.Mai 1948 mehrere arabische Dörfer u Siedlungen außerhalb des proklamierten israelischen Gebietes zerstört, Menschen vertrieben und massakriert wurden, was eine Provokation an die Araber war.

                Das zionistische Projekt, Theodor Herzl "Der Judenstaat" ist bekannt. Vertreibung der ansässigen Bevölkerung in Palästina inbegriffen.

                http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Judenstaat/Allgemeiner-Teil/Der-Plan

                Palästinensische Erklärungen sind auch israelischen Behörden bekannt

                http://mfa.gov.il/MFA/ForeignPolicy/MFADocuments/Yearbook1/Pages/5%20Arab%20League%20declaration%20on%20the%20invasion%20of%20Pales.aspx In Deutschland beginnt der Staat Israel von der Erzählung her nach 1945. Das ist absolut inkorrekt.

                Das jüdische Volk musste historisch leiden. Aschkenasi Juden aus Europa hatten aber mit Palästina außer einem Religionsursprung nichts zu tun. Einen Staat Israel gab es nicht, der jüdische Anteil lag nur bei 4-5% anfang 20 Jhd. Eine Vertreibung, brutal, der Palästinenser war nicht gerechtfertigt, trotz allem Verständnis nach dem Wunsch einem jüdischen Staat. Heute haben sie 90% des Gebiets. Existenzrecht für beide. Der pure Zionismus führt in die Dauereskalation.

          • @Manfred Breitenberger:

            Wie gut, daß wir Sie haben. Endlich sind die Probleme gelöst . Warum haben Sie sich nicht schon früher gemeldet?

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          @Manfred

          Und bitte erklären Sie mir noch was die Menschen aus den verlinkten Videos mit einer "Summe des Islam" oder Islamisten, was für Sie ja scheinbar die Summe ist, zu tun haben!

           

          Dann erklären Sie mir bitte, was Sie als Lösung vorschlagen! Bitte!!!

    • @Manfred Breitenberger:

      Das ist natürlich schon an Ignoranz kaum zu überbieten.

      Erst lobt man den Satz, in dem klargestellt wird, dass es "den Islam" nicht gibt und sagt dann im Folgesatz, dass man es nicht mehr hören könne, dass das nichts mit "dem Islam" zu tun habe.

       

      Geht es noch ein wenig schizophrener?

    • @Manfred Breitenberger:

      In wessen Namen führen die westlichen Staaten permanent in den islamischen Ländern Krieg? Wieviele Menschen haben die USA bisher getätet? Bei den westlichen Ländern sitzen die Terroristen in den Büros und die Sodaten kämpfen. Bush und die ganzen anderen Politiker haben keinen Soldatenanzug an aber macht sie das deshalb nicht zu Terroristen? Man sitzt selber auf einem Arsenal voller Waffen aber beschwert sich darüber, dass ein anderes Land womöglich Massenvernichtungswaffen hat? Wie schizophren ist das?

      • @Ichbins Nur:

        Es geht um das Verbrechen an Charlie Hebdo und Du hast nur ein "Aber". Das ist exakt das, was Deniz meinte! Du bestätigst es nur.

    • @Manfred Breitenberger:

      okay, Sie haben Ihr Feindbild gefunden. Lösung? Was machen wir jetzt mit 1,6 Milliarden Muslimen? Reeducation Programm? Oder gleich ins KZ?

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Junger Freund. Vor der Therapie kommt die Diagnose. Wenn man aus lauter Angst vor mgl. unkeuschen Gedanken sich schon nicht an die Diagnose resp. Analyse rantraut, dann sollte man sich eher ein anderes Hobby suchen - Märklin-Eisenbahnen sind doch auch ganz nett.

        • @Ron Jeremy:

          Sie können mir gerne Ihre Diagnose mitteilen, auch die Lösung!

           

          Hier eintragen:..................................

           

          Nur her damit! Auch der Manfred "Des hat halt mit dem Islam zu tun, dass sollten jetzt mal alle kapieren, dass Ihr es alle wisst":-)

           

          Wow, Begeisterung.

  • Der Tenor des Herrn Yücel:

    Das wird man doch wohl noch zeichnen dürfen...

    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43818/1.html

  • Guter Kommentar, mit einer großen und einer kleinen Schwäche.

     

    Zunächst die große:

     

    Es ist richtig, Pegida ist nicht das Gegenstück zu diesen Islamo-Faschisten. Auch stimmt es, dass Anders Breivik ein Genstück ist. Auch ein Gegenstück ist, ABER nicht nur! Sondern ebenso der NSU und alle die, die Ausländerheime oder einzelne Andersfarbige umbrachten und weiterhin umbringen. Das Gegenstück ist viel größer und ist mithin ein viel größeres Problem der (jeweiligen) Mehrheitsgeschellschaft aus der diese Täter stammen.

     

    Nun die kleine:

    Bei weitem nicht alle Karikaturen von Charlie Hebdo waren Ausdruck für egalité oder fraternité. Einige haben den Wert der Freiheit über den der anderen gestellt. Das kann man machen, muss man aber nicht.

  • Erstmal: DANKE, Deniz Yücel!!

    Und vor allem, MERCI Charlie!!! MERCI dafür, dass du alles und jeden kritisierst, MERCI dafür, dass du auch vor Fanatikern nicht zurückschreckst, MERCI für die Karikaturen von Mohammed, MERCI für die Karikaturen vom Papst, MERCI für die Karikaturen von Netanjahu, MERCI für die Karikaturen von Sarkozy, MERCI für die Karikaturen von François Hollande, MERCI für die Karikaturen von Merkel, MERCI für die Karikaturen von Bush, MERCI für die Karikaturen von Obama, MERCI für die Karikaturen von Carla Bruni, Gérard Dépardieu, Michel Houellebecq, Zinédine Zidane, Napoleon …

    MERCI dafür, dass du nie ein Blatt vor den Mund nimmst und vor nichts und niemandem in die Knie gehst! MERCI dafür, dass du die Dinge mittels deiner Karikaturen so darstellst, wie sie sind und nicht so, wie viele es gerne hätten! MERCI dafür, dass du mit deinen Zeichnungen oft neuartige Blickwinkel auf Personen und Ereignisse vermittelst, die durch das reine Wort nicht dargestellt werden könnten.

    MERCI dafür, dass kaum jemand so bedingungslos für Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Menschenrechte und liberté einsteht, wie du!

    Soyons tous Charlie!!!

  • @Hunter "...dass diese selbst Schuld an ihrem Tod trügen."

     

    Wenn man pubertäre Toilettenschmierereien wie diese http://unurl.org/2V62 nicht unbedingt als "Heldentat" bezeichnen möchte? Je ne suis pas Charlie Hebdo, je suis Ahmed Merabet.

     

    @sb123 "was ist mit den Massakern in Nigeria, Kamerun, Kenia, Sudan, BanglaDesh, Indien usw,usw"

     

    Unsere Monster. In Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien aufgepäppelt. Konnte ja kein Mensch ahnen, dass die Jihadisten, die wir gegen Gaddafi bewaffnet haben, nach Süden ziehen. Konnte auch kein Mensch ahnen, daß unsere "Freiheitskämpfer", die wir gegen die UdSSR in Afghanistan bewaffnet haben, nach Pakistan und Indien ziehen, oder nach Somalia.

     

    Konnte auch kein Mensch ahnen, dass wir mit Killerdronen und Bomben auf Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, mit Abu Ghraib und Guantanamo jihadisten-Propaganda betreiben.

     

    Wir haben systematisch säkulare Regierungen in Indonesien, Iran, Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien zerstört und wundern uns noch. Unsere Monster.

    • @h4364r:

      Und was ist mit BESLAN ????

       

      Haben wir die auch bewaffnet.

       

      Richtig, Afghanistan war der Anfang.

      Und wer ist damals in Afghanistan 1979 einmarschiert ???

      • @sb123:

        Wer hat schon ein halbes Jahr vorher die Mudschahedin aufgebaut? "Wir"? :-)

         

        Wer hat wen im Weißen Haus empfangen..wir?

        "Ronald Reagan meets his Taliban friends in the White House"

        https://www.youtube.com/watch?v=TetOqOb9kp8

         

        Wer hat sie an Universitäten empfangen, wir? Chicago Tribune:

         

        "The university hosted parties for the Taliban and then filed briefings to the U.S. State Department. School officials distributed thousands of textbooks to Afghan children that reflected a government-approved version of history depicting women as second-class citizens. Encouraged by Washington, the school worked with a U.S. oil company to try to persuade the Taliban to grant valuable oil pipeline rights in Afghanistan."

        http://www.chicagotribune.com/news/nationworld/sns-worldtrade-university-ct-story.html#page=1

  • Ein hellsichtiger Philosoph schrieb vor 15 Jahren als letzte Zeile seines Buches :

    "Die Menschheit wartet auf die Wasserstoffbombe ."

     

    "Ja ", sagte dazu ein Zyniker heute , "es wird Zeit , dass diese Plage Gottes sich selbst von dem Planeten tilgt !"

     

    (... ach , liebe Taz-AufpasserInnen , - das müßt Ihr nun wirklich nicht durchlassen , ja !)

  • Satire ? Charlie Hebdo et al ? Das ist doch letztlich alles nur lächerlicher Spaß , lustige Unterhaltung für die , die das lustig finden , Kinderkram . Nichts , was jemals (nur e i n Beispiel: ) die Heraufkunft eines Dabbelju Bush samt Folgen verhindert hätte , oder , ganz am unteren Ende , die Dämlichkeit eines einzigen Pegedisten .

    Apokalyptiker , ein resignierter alter Mann , fragt sich : Gibt's für die Menschheit noch ein Licht am Ende des Tunnels ?

  • Erstmal: DANKE, Deniz Yücel!!

    Und vor allem, MERCI Charlie!!! MERCI dafür, dass du alles und jeden kritisierst, MERCI dafür, dass du auch vor Fanatikern nicht zurückschreckst, MERCI für die Karikaturen von Mohammed, MERCI für die Karikaturen vom Papst, MERCI für die Karikaturen von Netanjahu, MERCI für die Karikaturen von Sarkozy, MERCI für die Karikaturen von François Hollande, MERCI für die Karikaturen von Merkel, MERCI für die Karikaturen von Bush, MERCI für die Karikaturen von Obama, MERCI für die Karikaturen von Carla Bruni, Gérard Dépardieu, Michel Houellebecq, Zinédine Zidane, Napoleon …

    MERCI dafür, dass du nie ein Blatt vor den Mund nimmst und vor nichts und niemandem in die Knie gehst! MERCI dafür, dass du die Dinge mittels deiner Karikaturen so darstellst, wie sie sind und nicht so, wie viele es gerne hätten! MERCI dafür, dass du mit deinen Zeichnungen oft neuartige Blickwinkel auf Personen und Ereignisse vermittelst, die durch das reine Wort nicht dargestellt werden könnten.

    MERCI dafür, dass kaum jemand so bedingungslos für Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Menschenrechte und liberté einsteht, wie du!

    Soyons tous Charlie!!!

  • Schon ziemlich erbärmlich, wie viele der gewöhnlichen TAZ-Leser so funktionieren.

     

    Da werden Journalisten und Künstler ermordet und eine nicht gerade kleine Zahl der Foristen, die bequem zuhause auf dem Sofa sitzen und für dieses Demokratie nicht einmal einen Finger rühren würden, tippt in ihrem Computer, dass diese selbst Schuld an ihrem Tod trügen.

     

    "Beleidigungsfreiheit" so heißt es, "sei nicht dasselbe wie Meinungsfreiheit".

     

    Einen solchen Satz würde JEDER Diktator auf dieser Welt (einschließlich der schlimmsten) unterschreiben.

     

    Das ist wirklich schockierend!

    • @Hunter:

      Zivilcourage ist halt nicht jedermanns Ding. Ein bisschen Unterwürfigkeit muss sein.

  • "... wer die Tat mit „Aber“ verurteilt, rechtfertigt sie."

     

    Definitiv nein. Die von den "Helden" von Charlie Hebdo produzierten Karikaturen haben nicht nur teilweise sinnfrei die Grenzen jeden guten Geschmacks überschritten, sie taten das auch in einem politischen Kontext. Ich gehe davon aus, dass sie intelligent genug waren, diesen zu erkennen. Das läßt nur den Schluss zu: Sie haben damit islamophobe Ressentiments bedient, um die Auflage zu steigern. Je ne suis pas Charlie Hebdo.

     

    Terroranschläge lassen sich nicht im luftleeren Raum bewerten. Sie gehören in den Zusammenhang des politischen und militärischen Handelns des Westens in muslimischen Ländern. [ siehe: Empire Manufactures Muslim Monsters | http://unurl.org/2V60 ] Das rückt die Relationen zurecht und verhindert, daß die Erkenntnis politischer Zusammenhänge von ethno-religiösen Vorurteilen verkleistert wird. Wer den Anschlag auf Charlie Hebdo verurteilt, muß auch den Dronenkrieg und das Herbeibomben von Demokratie und Menschenrechten verurteilen. Alles andere führt in die reaktionäre PEGIDA-Sackgasse.

     

    Die Gotteskrieger von Al Qaeda und ISIS sind unsere Monster, nicht die der Moslems.

    • @h4364r:

      Und was ist mit dem Angriff auf Beslan, was ist mit den Massakern in Nigeria, Kamerun, Kenia, Sudan, BanglaDesh, Indien usw,usw.Da gab es keinen Eingriff durch den bösen Westen.

      Darüber hinaus hat Charlie Hebdo die christlichen Kirchen genau so durch den Kakao gezogen. War das auch, um islamophobe Ressentiments zu bedienen?

      • @sb123:

        Sie müssen ja nicht danach suchen wie viele Menschen durch Drohnen getötet wurden oder in den Kriegsregionen. Sie müssen ja nicht nur im Irak schauen, ob Ihnen offiziell 650 000 Tote reichen und ob das alles Terroristen waren! Sie müssen auch nicht über Pakistan suchen wie viele 10 000sende dort getötet wurden obwohl da offiziell gar kein Krieg geführt wird. Sie müssen ja nicht fragen wo die Waffen hergestellt wurden! Woher die Finanzierung kommt. Sie müssen ja nicht fragen ob Terroristen, IS, möglicherweise Bankkonten führen und warum man die nicht einfrieren kann. Sie müssen ja nicht fragen woher der Nachschub an Muniton kommt!

         

        Sie müssen ja keine Angst haben dass nicht alles beim alten bleibt, dass jetzt politisch umgeschwenkt wird und keine neuen Geschichtchen aufgetischt werden wie wichtig alles sei und wie gut man doch ist, da man doch nur helfe.

         

        Es bleibt beim Alten. Dort werden Millionen getötet, wenn hier ein paar, dann ist das als habe man den ganzen Westen getötet. Also, machen sie sich keine Sorgen.

  • Schöner Artikel, nur ist das "Instrumentalisieren" von schlimmsten Bluttaten oder fürchterlichsten Unglücken - Pietät hin oder her - natürlich gang und gäbe ... und ich sehe auch nicht, dass davon irgendwer ausgenommen werden kann. Nachdem Breivik seinen Massenmord verübt hatte, stürzte man sich mit einem "ich hab's Euch ja gesagt" und "Haltet die Schnauze!" ebenso lust- wie vorwurfsvoll auf jeden Islamkritiker, der da kreucht und fleucht und als 2011 in und um Fukushima 16.000 Menschen durch einen Tsunami starben, wurde deren Tod nicht nur für den Kernkraft-Ausstieg in Deutschland instrumentalisiert, sondern das Ende dieser bedauernswerten Menschen so lange bis zur Unkenntlichkeit umgedeutet bis der Eindruck erweckt wurde, sie seien den Strahlungstod gestorben.

  • Mein Eindruck ist, daß sich derzeit ne Menge Leute auf Tucholsky berufen, die ihn zu Lebzeiten verdammt hätten.

  • Waren VORHER Helden? Really?

    Sie scheinen Charlie Hebdo und ihre rechtpopulisten und sexisten Ideen nicht gut zu kennen. Vor 3 Monate erschien eine ekelhafte Cover mit 3 "sexuelle Sklaven" von Boko Haram. Sie sind schwarz, schwanger und tragen ein Kopftuch. Sie schreien:" Nimm nicht mein Kindergeld zurück". Diese Karikatur macht sich lustig über vergewaltigte Frauen, es ist widerlich. Die Zeichnung meint auch dass schwarze/muslimische Frauen Kinder machen um Kindergeld zu bekommen.

    http://negronews.fr/wp-content/uploads/2014/10/CHARLIE-HEBDO.jpg

    Solsche Beispiele gibt es leider zu viel bei Charlie Hebdo.

    Jetzt über Karikaturen von Mahomet:

    - Man könnte sich fragen ob es in Ordnung ist wenn eine "linke" Zeitung, Zeichnungen vom Kurt Westergaard, der selbst mit populistische Partei Dansk Folkeparti verbindet ist, verröffentlicht?

    - Man könnte sich auch sich fragen ob Islam als Religion in Frankreich zu kritisieren ist gleich wie Kristianismus zu kritisieren. Die Muslime sind eine Minderheit und sind häufig wegen ihrer Religion stigmatisiert. Jedes mal wenn es einen islamischen Terroranschlag gibt, sollen sie sich distanzieren. Sie reden über Behring Breivik, sollten sich die Christen von Westen sich von ihm distanzieren? Nein.

    Französische Moslemen sind ausserdem auf dem Arbeitsmarkt oder in der Bildungssystem wegen ihren Glauben benachteiligt. Wenn sie denken dass die Religion einer unterpriviligierten Minderheit dauern zu kritisieren etwas heldenhaft ist, dann haben Sie vielleicht selbst ein Problem mit Moslesmen und mehr gemeinsam mit Pegida als Sie denken.

    Die Zeichner von Charlie Hebdo sind wegen ihre Ideen ermördet und man darf es niemals rechtfertigen. Man darf sie aber auch nicht verklären und nicht vergessen dass sie rassistische, sexistische und homophobe (ja auch) Karikaturen verröffentlicht haben.

    PS: Ich bin keine Deutsche sondern Französin, ich entschuldige mich also in Voraus wegen deutschen fehlern.

    • @Nadinosaurus:

      Danke für diesen Beitrag. Die verlinkte Zeichnung ist wahrhaftig seltsam und zum Gruseln geeignet.

       

      Ihr Kommentar macht bewusst, dass die Situation der Muslime in Frankreich sich doch unterscheidet von der in Deutschland. Denn obwohl (oder gerade weil) in Frankreich viele Muslime ganz selbstverständlich französische Staatsbürger sind, haben sie das Gefühl, benachteiligt zu sein, was sicher nicht zuletzt auch mit der konsequent säkularen Gesetzgebung zu tun hat, aber sicher auch andere Ursachen hat (was ich von hier aus nicht beurteilen kann), Bewegungen wie Le Pen haben da sicher auch einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet. Für mich sieht es eigentlich auch so aus, dass dieser feige Anschlag diesem ganz speziellen französischen Hintergrund entspringt und nicht einfach auf Deutschland übertragen werden kann, wo jetzt die Pegida-Leute leider entsprechend Nahrung für ihre Hetze bekommen. Das ist das eigentlich tragische, dass es nach solchen Anschlägen zu wenig echtes Nachdenken gibt, dafür wieder mehr "Hochschaukeln" und inszenierte Angstgefühle.

    • @Nadinosaurus:

      Von Breivik muss sich der Westen oder die Christen deshalb nicht distanzieren, weil er seine Taten nicht im Namen des Westens oder der Christen getätigt hat. Wenn überhaupt, hat er es im Namen des Rechtsradikalismus getan. Von Breivik müssten sich also höchsten die Nazis distanzieren.

       

      Wenn Täter aber ausdrüchlich ihre Taten im Namen des Islam bzw. gekränkter Moslems begehen und dabei "Allah ist groß" rufen, ist der Grund klar, warum sich Moslems davon distanzieren sollten.

       

      Wenn ein Terrorist Morde im Namen von Deutschland begeht, wäre es genauso angebracht, dass sich Deutschland davon distanziert.

      • @tazzy:

        Breivik sah sich als Kämpfer für das Christentum und eine Kultur der weißen Rasse. Hat er so geäußert. Wollen Sie seine Motive besser kennen, als er selbst?

        • @Dudel Karl:

          Kannten SIE ihn etwa besser als er sich selbst? Also tun sie nicht so, als hätten sie als einziger das Hirn von Breivik persönlich ausgelesen und alle anderen wären ahnungslos.

           

          Dass Breivik aus Rechtsextremist war, wollen sie doch nicht ernsthaft leugnen? Also was hat Rechtsextremismus mit "dem Westen" im allgemeinen zu tun, damit sich "der Westen" im allgemeinen davon distanzieren müsste? Und was hat sein kranker Rechtsextremismus mit "den Christen" im allgemeinen zu tun, damit sich Christen von einem Nazi, distanzieren müssten, der bei seiner Tat kein einziges christliches Zeichen verwendet hat oder religiöse Sprüche geäußert hat. ...ganz im Gegensatz zu dem Mördern, die ganz gezielt "im Namen des Islam" gemodert hat und während ihrer Tat "Allah ist groß" gerufen haben.

          • @tazzy:

            Nun, ich gebe lediglich wieder, was Breivik über sich selbst sagt und gehe davon aus, daß er das besser weiß als Sie.

      • @tazzy:

        Sind Sie sich sicher dass sich von 1,6 Milliarden Muslimen in x Ländern niemand distanziert?

         

        "Wenn ein Terrorist Morde im Namen von Deutschland begeht, wäre es genauso angebracht, dass sich Deutschland davon distanziert."

         

        Den einen Staat mit 1,6 Milliarden Muslimen hab ich bei Wikipedia nicht gefunden. Könnten Sie mir den zeigen?

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Nein, ich bin überhaupt nicht sicher, da man von den friedliebenden Muslimen nichts sieht und hört. Aber genau das ist das Problem: Sie sind immer nur eine schweigende Mehrheit und haben noch nicht begriffen, dass es in unserer Medienwelt um klare und sichtbare zeichen gehen muss. 

          [Die Moderation: Kommentar gekürzt.]

          Und dann wundern sich die friedliebenden Muslime, wenn ihr Glauben bei vielen Menschen in der westlichen Welt negativ gesehen wird und die Vorurteile gegen sie wachsen.







          Frage: Warum gehen nicht einmal Millionen von friedliebende Muslime auf die Straße, unterzeichnen eine öffentliche Petition oder machen irgendwas (hauptsache etwas) um ein sichtbares Zeichen zu setzen, um der Weltöffentlichkeit zu zeigen, was sie vom Terror (der scheinbar "im namen des Islam" verübt wird) halten?







          Solange es dabei bleibt, dass friedliebende Muslime immer nur still sind und zu Hause bleiben und den Terror nie öffentlich sichtbar kritisieren, werden Rattenfänger von Pegida weiterhin zulauf bekommen und der Hass gegen den Islam wachsen.

    • @Nadinosaurus:

      Vielen Dank für diesen hervorragenden Kommentar.

  • Nicht nur die Comiczeichner sind Helden, auch die, die sich trauen als Juden offen in der christlichen und muslimischen Welt zu leben!

    Erst Kritiker ermorden, dann den Staat zerstören, dann Juden angreifen und dann die Welt angreifen. Kennen wir das nicht aus unserer Vergangenheit? Es ist immer das gleiche Muster! Ob sie säkulär sind oder gläubig egal in welcher Religion! Wir müssen dagegen aufstehen, gemeinsam, als Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hinduisten, Atheisten, zeigen, dass Gewalt, egal für welche Religion oder Ideologie nicht ok ist, dass wir uns die Freiheit nicht nehmen lassen wollen zu denken, zu reden zu glauben, so zu sein wie wir sind!

  • Ein "Aber" kann nicht gelten, es gibt absolut kein Verständnis für Terroristen. Auch daß keiner mehr die Eier hat, klar islamistischen Fundamentalismus als Aggressor in der überwältigenden Mehrzahl von derartigen Verbrechen, von Somalia bis Afghanistan, von ISIS über Hammas bis Boko Haram und Al Quaida anzuprangern ist zu begrüßen. Das hat nichts mit Pegida oder sonstwem zu tun. Das ist einfach die Realität da draußen.

     

    Traurig, wie sich Opportunisten aller Lager die traurigen Geschehnisse zunutze machen, um sie flugs in ihre Agenda einzuarbeiten. Siehe einige antiamerikanische Kommentare hier. Was zur Hölle hat das Ganze mit Amerika zu tun? Die ermordeten Künstler, das behaupte ich mal ganz kühn, sind Pegida genauso gleichgültig wie manchem Kommentator hier. Es wird erheblich mehr Energie investiert, um die Sorge zu formulieren, daß das Drama Pegida nutzen könnte, als in wie auch immer geartete Kommentierung der eigentlichen Vorgänge von Paris. Das spricht auch Bände, oder?

     

    Ist der Islam, oder bestimmte Ausprägungen, inhärent gewalttätig und totalitaristisch? Gibt es dazu auch Meinungen jenseits von PC? Abseits von "Amerika und Israel liegen mit denen im Krieg, also empfinde ich ein Quantum an Solidarität, weil die ja so böse sind"? Gibt es womöglich wissenschaftliche Abhandlungen dazu?

     

    Und zu guter Letzt der provokante Brocken, den der Autor - sicher mit einem amüsierten Grinsen - uns noch hinwirft: Pegida ist ein ostdeutsches Phänomen. Und schon endet alles, denn da gehts mir ja plötzlich selber ans Fell! Sehr lustig. Dabei ist es doch kein Geheimnis. Wo bekommt die NPD satt zweistellige Wahlergebnisse? In Berlin oder Frankfurt, wo der Ausländeranteil hundertfach höher liegt als in Dresden? Wie kann man nur so kleingeistig, wie kann der eigene Horizont nur so eng sein? Der Autor hat nicht geschrieben, daß alle Ossis Nazis sind. Er schrieb, Pegida ist ein ostdeutsches Phänomen. Warum muß da sofort ein Reflexbeißen kommen?

  • Kein Aber!

    Kein Zweifel!

    Keine fremden Götter!

    Kein Bildnis!

    Hmm...

    Herr Yücel, ich wusste nicht, dass Sie so religiös sind.

    Ich werde in Zukunft darauf Rücksicht nehmen.

    Versprochen!

    Kein Witz!

  • Ich bin schockiert und fassungslos, dass da draussen Menschen frei herumlaufen, die ihrem Glauben mit Waffengewalt Nachdruck verleihen wollen. Glauben ist Privatsache! Soll sich doch jeder in seinem Kopf sein Weltbild ausmalen, wie er es für richtig hält, solange er andere damit in Ruhe lässt! Stattdessen heißt es immer wieder "Du musst daran glauben oder du musst daran glauben." Wann immer der Mensch in unserer Geschichte, gleich welcher Religion er angehört, der Meinung ist im alleinigen Besitz der absoluten Wahrheit zu sein und das als Rechtfertigung nimmt um andere zu missionieren, zu quälen oder zu ermorden, liefert uns das den Beweis, wie dumm unsere von Schwarmintelligenz gesteuerte Spezies doch wirklich ist. Das "Opferkonto" derer, die daran glauben mussten, ist schon wieder um 14 Menschen gestiegen. Obendrein war dieses Massaker in Paris ein eiskalter Angriff auf unsere hart erkämpfte Meinungsfreiheit. Wer Satire nicht vertragen kann, soll doch einfach einen großen Bogen darum machen. Musste mal gesagt sein!

  • Lieber Deniz Yuecel,

     

    Danke für diesen herausragenden Kommentar.

  • Natürlich dürfen und müssen Muslime sagen, dass das Geschehene mit ihrem Glauben nichts gemein hat. Da stimme ich nicht überein. Man kann doch die Deutungshoheit nicht selbstgerechten, hasserfüllten Unverständigen überlassen. Medien dürfen sie nicht als Islamisten bezeichnen, damit wird der Islambegriff missbraucht. Auch sind sie keine Fundamentalisten, da sie mit dem Fundament des Islams nichts zu tun haben.

  • Lieber Herr Yücel Auch von mir: VIELEN DANK DAFÜR - mit Abstand das Beste, was ich heute zu "Charlie" gelesen habe.

    Besonders richtig: "faschistische Killer entstehen in einem geistig-politischen Umfeld, das Mord und Terror zwar ehrlich verurteilt, aber grundlegende Ansichten und Gefühlslagen mit den Mördern teilt" - das diesem Umfeld auch viele Leser/innen der TAZ entstammen zeigt die Mehrzahl der Kommentierungen hier!

  • Altobelli.

    Der Yücel.

    Hätte ich von Dem nicht erwartet!

    Chapeau.

    Du bist doch nicht so ein Penner wie ich dachte.

    Der beste Kommentar, den ich seit vielen Monaten gelesen habe.

    Hätte ich echt nicht erwartet!

  • Ich setze mich mal über diesen Unfug "Kein Aber" hinweg und sage:

     

    Aber wie ist das eigentlich mit jenen vielen, aller verwerflichsten Rechtsstaats- und Ethikverletzungen und -Schmähungen, die seit Jahren seitens der USA immer wieder auf das kaltschnäuzigste verübt werden? Immerhin DER westlich-christliche Wertetrompeter schlechthin!- Wer als entschlossener Terrorkämpfer will sich denn vor diesem Hintergrund noch moralische Albernheiten in sein Stammbuch diktieren lassen.-Jedenfalls ich, würde das niemals respektieren,-falls ich mich zu einem derartigen Terrorismus entschlösse.-Aber ich habe persönliche Gründe, sowas entschieden abzulehnen.

    • @H-G.-S:

      "in god we trust" steht schon auf m Geldschein. Welcher Gott das ist, sei mal dahingestellt:-) Mal abgesehen davon ist die Frage ob das Geld als solches nicht etwa auch "göttliche" Befugnisse beigemessen werden. Und in Übersee lässt sich halt kein Kohle mit Krieg verdienen, da die ja überall, weltweit ihre Basen haben. Da muss man halt auf muslimische Länder ausweichen, oder? Auch wenn die Anschläger nichts mit Irak zu tun hatten. Es keine Al Quaida gab, die mittlerweile als "Oppositionelle" in Syrien im Einsatz ist. Ja da macht man sich halt gefälschte Beweise. "I am not convinced!" . Scheiß egal, bastel der Herr der mit Gott spricht, alias Bush Jun. halt seine Coalition of the Willing. Und das Merkelchen reiste hin, extra in the USA: "nicht alle Deutschen sind so wie der Schröder, also, also, gegen den Krieg...Mr. Bush, wollen Sie mich unterstützen?". "Mrs. Merkel, das geht, besprechen wir das beim Grillen und dann. später machen wir überall, überall Terrorists.." https://www.youtube.com/watch?v=tQ-zJIHtc2E

    • @H-G.-S:

      Also ist demnach der islamische Terrorist Ihres Erachtens nach nix anderes als eine Entsprechung eines Pegidas, der auch nur zu dumm ist, zu erkennen, wer oder was ihn wirklich unterdrückt und deshalb den nächst Schwächeren sucht und auf den drauf haut?

      • @Age Krüger:

        1 von 2:

        Sie sprechen einen auch sehr wichtigen, eröterungswerten Aspekt an. Aber ich wollte hier (als persönlich ganz anders konstituierter, eigentlicher Materialist) eher an die spirituell-kulturelle Anspruchsweisen dieser gegnerischen Seiten ran.

        Es geht doch nun mal auch hier im Kommentariat um das Thema: Unbedingt schützenswerte Werte- sprich mit allen Mitteln.

         

        Die einen pochen auf das Recht zur moralischen Überzeichnung mittels Karikatur weil das zum freiheitlich-westlichen Wertekanon gehöre (der aber wie ich oben belege, aufgrund der Handhabung durch seine exponiertesten, obersten politischen Wächter hinsichtlich seiner ausgeübten Konsistenz ad absurdum anzusehen ist), die anderen pochen auf das Recht für die Unverletzlichkeit ihrer religiösen Gefühle (welche wiederum hier nicht, wie es sich für Religion gehörte, spirituell- transzendent (also das sinnlich wahrnehmbare übersteigend -diese Karikaturen nämlich) verarbeitet werden sondern ganz und gar materialistisch, als ebenfalls zuschlagende Guillotine exekutiert werden. Anstatt, nur Allah hat das religiöse Recht zu strafen, nehmen sie es sich selbst heraus, weil eben weniger Mohammed als sein Prophet sondern sie selber sich als Verletzte empfinden). Und dann, wenn du auch in deiner letzten Würdebastion die dir noch geblieben ist, attackiert und versehrt wirst, dann „Es rettet dich kein höheres Wesen kein Gott usw… das musst du dann schon selber tun“

         

        Es geht darum dass hier niemand mehr mit dem anderen reden könnte weil man sich gegenseitig darüber klar geworden ist, dass der eine wie der andere sich selber in seinen jeweiligen, für ihn zum Wertesystem erhobenen, ethisch/spirituellen Kanon immer wieder hineingeschie..en hat.

        • @H-G.-S:

          2 von2:

           

          Yücel kann sich noch so oft redlich „verneigen“ wie ihm danach sein sollte- aber aus der Reflexion des ständigen „Aber“ kommt man hier nicht raus. Es kommt hier in der Tat aus der Welt der Muslime, was hier zu(rück)schlägt, das betont Yücel schon sehr richtig. Aber Juden- sowie auch Christengegenden sind ja auch nicht noch zusätzlich, so dermaßen materealistisch ausgeblutet und mit westlichen Kriegsbeutezügen überzogen worden, wie das immer noch der Fall ist.(hier käme mglw. @Ages Anmerkung ins Spiel)

           

          Ich möchte nochmal auf die Verblendung des Westens kurz einen weiteren Aspekthinweis geben, dergestalt:

          Wie oft nochmal hieß es denn aus muslimischen Ländern wenn auch hysterisch überspannt herausgeschrien aber wohl durchaus ernst gemeint: „ Der Westen hat und hat und hat immer wieder, die Pforten zur Hölle geöffnet“- In Frankreich ist nun die Hölle los.

           

          Nota bene: Die Pegida soll der Teufel holen.

          • @H-G.-S:

            Bei Mohammed geht´s nicht darum dass es ein "höheres Wesen ist". Es ist ihr Prophet, wo sie ja wissen, dass er Mensch war. Sie betrachten ja Jesus auch als einen großen Propheten, als Mensch, nicht als "Gott"- er hat ja auch seinen Platz im Koran, auch Maria...Genauso wie Moses usw. Mit dem höheren Wesen, dass ist eh so ne Sache...nicht jede Religion sieht das so. Das ist auch eine sehr kirchlich geprägte Sicht mit dem Mann der im Himmel schwebt. Wir übertragen das dann oft, weil es unsere Prägung ist. Ein Buddhist, zumindest hab ich das mal so erlebt, versteht nicht, das wir "Gott" quasi personifizieren, sie kennen kein transzendentes Wesen, sehen es mehr als Kraft, Energie, aber als Unfassbares...Aus dem biblischen Urtexten ist es umstritten ob mit JHWH ein Gott wie wir das sehen bezeichnet wird. Es wurde dann aber in "Herr" übertragen. Man könnte sich dann eh streiten warum der Schöpfer überhaupt nur männlich sein soll. Und dass sich Menschen fragen woher die Welt kommt usw., ist normal. Wie kann es sein dass aus nichts etwas entsteht usw.? Ich weiß es auch nicht :-) Na egal.

             

            Aufgeklärte Moslems, humane Moslems oder auch Anhänger des Sufismus (Mevlana-Prägung) usw.

            Das ist auch Islam, sollte man mal gesehen haben: https://www.youtube.com/watch?v=bt2CfdwjphQ

            ärgern sich vielleicht auch. Würden deswegen aber niemand umbringen. Hier haben wir es eben mit Radikalen zu tun. Und ja, diese Radikalen wurden wie du beschreibst auch quasi gefördert. Sicher gibt es die auch immer schon, ohne westlichen Einfluss, gerade unter den Sunniten.

            Man sollte sie halt nicht zwanghaft provozieren, das meine ich. Auch um sowa zu vermeiden. Man kann es auch übertreiben, so vielleicht.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Persönlich lege ich in diesen Dingen keinen besonderen Wert darauf, dass meine dazu abgegebene Meinungsäußerung auch akzeptiert werden sollte. Sie ist nun mal so. Und weil es halt hier dieses Forum gibt.

              Was dieses infantile Gottesbild anbelangt, so habe ich schon als Grundschüler bis heute, nie von dem mir erzählerisch vorgelesenen Bild des brennenden Dornbusches lassen können. Schien mir damals irgendwie spannend; interessierte mich aber dann irgendwann nicht weiter- solange niemand über das Phänomen psychotischer Erscheinungen bei psychisch tief verrutschenden, Überhand nehmenden Gedanken reden möchte (soll ja als Krankheitsbild so hin und wieder mal vorkommen).- Diese mir dann später servierten Bilder, mit der Physiognomie eines wallenden, weißen Bartes haben mich dann allerdings in gar keiner Weise ansprechen können, waren eher irritierende Unglaublichkeiten.

              • @H-G.-S:

                ja klar...sollte eh jedem seine Sache sein, an irgendwas glauben oder nicht...die newtonsche Sicht der Welt, Materialismus etc. jedem sein Bier. Problem: Religionen, die einen mehr, die anderen weniger, neigen dann dazu ihre Auslegung der Dinge anderen aufzwängen zu wollen. Und die harten Kämpfe um sowas fanden bei uns statt als wir noch längst nicht lebten. Wo es um Ketzerei (Häresie) etc. ging usw. Aber die Religionen sind halt da...Jetzt hat man´s mit Leuten zu tun, Radikale, die geistig im Mittelalter oder Frühe Neuzeit sind, aber mit Hightechwaffen. Unsere Hightechwelt steht dem gegenüber. Aber innerhalb der islamischen Welt genauso. Leider hat man mit dem ganzen Kriegsscheiß die Radikalen mit dem Mittelalter im Hirn gestärkt, die eignen sich ja auch besser zum Krieg machen lassen...

                Zum Gottesbild, wie wir das sehen. Ob Materialist, Atheist, Gläubiger usw.: wir übertragen unsere Vorstellung, auch wenn wir nicht daran glauben auf andere, meinen die sehen das ähnlich..ganz automatisch. Jemand der im Prinzip nur das Kirchliche ablehnt ist für mich z.B. kein echter Atheist. Der beste war eh Nietzsche...

                • @fornax [alias flex/alias flux]:

                  Sehen Sie! Und bei Nietzsche sind wir leider stehengeblieben.

                  Auch an @H.-G.-S.:

                  Zuerst mal noch zu dem Hinweis: Yücel hat ja hier in der Antwort noch mal klargestellt, dass es ihm auch darum geht, so wie ich das verstehe, dass aus dem islamischen Kreis endlich mal eine Debatte dazu angestoßen wird.

                  Natürlich ist selbst das aus westlicher Sicht arrogant, aber nicht nur, wenn man die materialistischen Prämissen nimmt, sondern eben auch aus den intellektuellen heraus.

                  Als studierter protestantisch-reformierter Theologe bekomme ich auch das Kotzen, wenn ich bemerke, dass die Debatte im westlichen, besonders im bundesdeutschen Ptotestantismus nix anderes hinbekommt als irgendeinen Protestantismus, der zwischen der Beliebigkeit einer Käßmann irgendeinen Neokapitalismus predigt, der irgendwo zwischen Calvin und Sciencetology angeordnet ist, Merkel und Gauck sind da schon hervorragende Apologeten dieser Richtung. Alle brauchbaren Ansätze, die es gibt wie Lüdemann z.B. werden selbst von der protestantischen Kirche mit Lehrverbot beantwortet. Und da ich auch noch Philosophie nebenher hatte, kann ich nur abraten, Nietzsche als vorbildhaften Atheisten zu sehen. Die Einseitigkeit dessen Prämissen sind auch nicht geeignet, darauf aufzubauen.

                  Aber ich will das nur als kurzen Einwurf jetzt mal so stehen lassen, weil es doch zu ausführlich von dem eigentlichen Thema weggeht.

                  Nur habe ich auch den Eindruck, dass wir das, was wir als unterschiedliche Wertevorstellungen da zwischen dem angeblich christlichen Abendland und dem Morgenland verkaufen, nicht annähernd untersucht wurde.

                  Aber ich kann zumindest nachvollziehen, wenn jemand sagt, dass dieses Abendland gefälligst manchmal die Fresse halten soll, bevor es sich über den Rückstand anderer Kulturen aufregt, wenn unser Debattenstand seit über 100 Jahren bei Nietzsche ist und wir uns die Wertedebatten von Kässmanns, Gaucks und Merkels führen lassen.

                  • @Age Krüger:

                    Yücels insgesamte Haltung ist mir soweit ganz ok. Nur hat er hier aus seiner tiefen Angerührtheit heraus, auch etwas nicht ganz so passendes geknurrt.-

                    -------

                    Um auch meinerseits hier das Thema nicht zu überfrachten, noch kurz:

                     

                    An Nietzsche gefällt mir, dass er den Focus des sich hinwenden sollens, weg von irgendwelchen Götterwelten, kategorisch auf den Menschen hin gefordert hat;- vll. erwischen wir uns ja hier andernorts nochmals mit diesem Thema.

                  • @Age Krüger:

                    Ja gut, wenn man über Islam, Christentum spricht, liegt so weit zurück, da ist Nietzsche ja ultramodern. Er war halt wichtig in der Auseinandersetzung mit der Kirche seiner Zeit. Er griff sie im Innersten an, in ihrer Lehre selbst: "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet" und konnte das auch logisch darlegen, da er sich enorm auskannte. Wenn "Gott" tot ist, ist das ja auch ein Neuanfang. Die Kirchen selbst haben das im Inneren zwar schon getan, zumindestdie Protestanten "Gott ist tot"-Theologie. Aber nach außen nie wirklich. Und der vatikanische Männerclub, das Kartenhaus würde ja zusammen brechen. Wär man allein offen u ehrlich über die Entstehung der Schrift selbst. Nietzsche meinte er damit mehr die Kirchenlehre, er zerstückelte und zersetzte es, richtig fies um damit die Leute zu befreien. Jetzt kann man sich hier fragen, ob´s das im Islam auch gibt, also so Nietzsches. Egal. Auf jeden Fall verarschen die sich auch selbst

                    Leider zeigen die bei uns sowas nie, sondern immer nur die Bösen...

                    https://www.youtube.com/watch?v=B0IFkXK_Tdk

                    https://www.youtube.com/watch?v=_-uYnolU-EM

                    https://www.youtube.com/watch?v=84DyWIu_b9A

                    Ich versteh kein Wort, aber dass es Verarschung ist, klar. Muss man Respekt haben, unter den Bedingungen, wie die teils leben..

    • @H-G.-S:

      Unfug kommt wahrlich hier von Dir!

      Was auch immer die USA machen, es rechtfertigt keinerlei Anschlag auf die freie Presse und die Meinungsfreiheit.

      Es rechtfertigt keinen Anschlag, nirgends!

      Wer Mord mit Mord aufrechnet oder mindestens dafür Verständnis zeigt, erreicht am Ende eine Realität, die vor Blut trieft und die im Leid aufgeht.

      Nein, "Kein Aber" ist der klare Weg!

      Kein Aber für Palästinenser, die Juden töten. Kein Aber für Juden, die Palästinenser töten. Kein Aber bei amerikanischer, russischer, islamistischer, christlicher, hinduistischer, chinesischer, familiärer, rassistischer, sexueller, ... Gewalt!

      Steck Dir Dein "aber der hat angefangen" in den Arsch.

      Abgesehen davon, dass Charlie Hebdo keine der von dir den USA vorgeworfenen Dinge begangen hat. Soviel Hirn erwarte ich von Menschen mit einem IQ>60, auch von Dir.

      • @Papageno:

        Hi, @Papageno.- Dein ungezügeltes Geplapper:

         

        "Steck Dir Dein ´aber der hat angefangen´ in den Arsch"

         

        macht nachdenklich.

         

        Mir ist bekannt, dass Papageno weil er zuviel dummes Zeug plapperte, ein Schloss vors Maul bekam und letztendlich nur ihm, der Zutritt zum Tempel der Weisheit versagt wurde. Solltest Du also tatsächlich im Wald leben und auch tatsächlich einen Vogel haben oder mehrere, dann suche Dir mal einen gefälligen Sarastro, der Dir meine Textexegese näher bringen könnte.

        • @H-G.-S:

          Vorsichtig!

           

          Ich stelle mir schon seit Kindheitstagen die Frage, ob Papageno nicht eigentlich der Glücklichere ist dabei, der bei seinem Weib und Wein bleibt und nicht auf irgendwelche religiös anmutenden Thesen eingehen muss.

          • @Age Krüger:

            Da Sie mir hier ganz anders damit kommen, muß ich gestehen, dass das auch bei mir so der Fall ist! ;)

             

            Aber Sie wissen ja, dass es immerhin ein Weib selber ist (sogar ein altersweises Weib), das dazu rät, die Peitsche nicht zu vergessen wenn es zum Weibe geht.- Also insofern ein auch genauso fragwürdiges Glück.

      • @Papageno:

        wieviele Anschlags- und Drohnenopfer haben nichts mit Islamisten oder dem was die USA treiben zu tun? Wissen Sie das? Vielleicht passieren solche Dinge woanders wöchentlich. Nur: darüber wird hier nicht unbedingt berichtet und sich aufgeregt. Das hat auch nichts mit Relativierung zu tun, oder sich nicht drüber aufregen (Charlie Hebro), oder Terroristen recht geben; das hat mehr mit gerade rücken zu tun, vielleicht dem Verständnis dafür dass sich anderswo eben genau wegen solchen Sachen Menschen aufregen. Weil sie, ihre Verwandten, Kinder etc. einfach nichts getan haben und trotzdem Opfer einer z.B Drohnenattake waren, oder Aktionen wie "Collateral Murder" (video).

         

        Und wenn es dann darum geht: das muss alles eingestellt werden, sofort, dann bin ich sofort dabei. Das wird aber nicht passieren. Auch werden diese Terroristen weiterhin vom Westen mit Waffen versorgt werden. Und man spricht von Bürgerkrieg für Demokraie, obwohl die von der ganzen Welt dahin reisen um Dschihad zu machen, wie ja 2 von den Tätern auch schon mal nach Syrien gingen, aber franz. Bürger...

    • @H-G.-S:

      ja.

      "Jedenfalls ich, würde das niemals respektieren,-falls ich mich zu einem derartigen Terrorismus entschlösse.-Aber ich habe persönliche Gründe, sowas entschieden abzulehnen."

      da haben wir aber glück, dass sie sowas entschieden ablehnen.

      mein tipp, ganz persönlich an sie: risperidon. hilft meist bei solchen beschwerden.

  • Welche Islam meinen Sie? Sunniten , Schiitischen oder wahabiten, Aleviten oder Ismailiten.... Islam ist keine masse. Es gibt verschiedene Richtungen. Es erscheint mir, dass sie sich mit absicht Einfach machen. Die meistens Leute die solche Ataken ausführen haben, kommen aus der Richtung der Wahhabitische Islam, der aus Saudi- Arabien stammt, den land die Taliban und al-Qaida, und IS unterstütz hat und Westen als Verbündete ansieht und Waffen in Milliarden verkauft.

  • JA! ... Aber ... das ist Kriegshetze, oder nicht?

  • Ein guter Kommentar, danke dafuer. Allerdings finde ich es bezeichnend, dass natuerlich nur Pegida und Gauland hier als Leichenfledderer dargestellt werden. De facto trifft diese Kritik im selben Masse auf jene zu, die solche Geschenenisse instrumentalisieren um darauf hinzuweisen, dass Deutschland/Europa ja kein Problem mit Einwanderern hat, dass die meisten Muslime friedliebend sind (woher wissen das eigentlich alle?), dass das alles *natuerlich* nichts mit dem Islam zu tun hat etc. In dieser Hinsicht spricht auch aus diesem ansonsten sehr guten Kommentar jene Einseitigkeit, die man sich natuerlich leisten kann wenn man zum taz-Publikum spricht.

  • Nur weil die westlichen Politiker nicht schreien "Im Namen Jesu Christi" bedeutet es nicht, dass sie keine Terroristen sind. In Palästina werden seit 70 Jahren die Menschen unterdrückt, Rußland marschiert in den 70er Jahren in Afghanistan ein, Serbien greift Bosnien an, USA führen Krieg gegen Afghanistan und Irak, vor kurzem Krieg gegen Libyen... und ihr sagt, dass der Islam das Böse repräsentiert??? Korrigiert mich wenn ich falsch liege aber alles was ich aufgelistet habe ist entweder von Juden oder von Christen gemacht. Bei all diesen Kriegen sind weitaus mehr Leute getötet worden als bei diesem Anschlag.

    • @Ichbins Nur:

      Sie liegen falsch!

       

      Wer sagt hier bitte, dass der Islam das Böse repräsentiert???

  • Ein großartiger und aufrichtiger Artikel, den ich in den vergangenen Tagen und der deutschen Medienlandschaft vermisst habe. Ich bin erschüttert über so manche offizielle Stellungnahme, die durch den augenblicklichen Schwenk des "Abers.." in Richtung Rechtfertigung einen Zynismus an den Tag legt, der nicht angebracht ist. Und so wie ich aus vollster Überzeugung gegen diese Trümmertruppen der Pegida auf die Straße gehen würde, würde ich mir eine ähnliche Solidarität und eine ähnliche Vehemenz meiner muslimischen Mitbürger wünschen. Denn wir tun dies aus voller Überzeugung und zum Zeichen des Willkommensein, warum nicht mal eine ähnliche Symbolik für Paris? Und ich stimme dem Autor zu, die billige Relativierung der Terrortat durch "die schlimme Pegida" hinkt, denn so verurteilenswert diese Gruppierungen sind bedienen sie sich doch zumindest legalen Methoden. Darauf folgt der nächste Aufschrei, man verurteile ja auch keine Christen nach Breivik. Das ist korrekt, mordete Breivik aus Ideologie, nicht aus christlichem Hintergrund. Und diese Ideologie verurteilen wir aufs Schärfste. Wie offen wir, zumindest der vernünftige Großteil, der deutschen Bevölkerung gegenüber dem Islam sind, zeigen wir Woche für Woche mit klarer Haltung gegenüber Pegidas und Co. In dieser Zeit aber konsequent und fast einem Mantra ähnelnd zu leugnen, dass diese Terrorakte nichts mit dem Islam und einem islamischen Hintergrund zu tun haben ist verblendet. Und wozu Verblendung vor Unrecht führt, hat uns unsere Geschichte doch allzu gut gelehrt.

  • Pegida ist also ein Ostdeutsches Problem? Ist Dummheit folglich ein Westdeutsches Problem, weil [... (Die Moderation: Kommentar um die eine oder andere Beleidigung gekürzt)]?



    Ableger der Pegida gibt es in Köln, Bonn, Frankfurt und vielen weiteren Weststädten. "Hooligans gegen Salafisten" hat nicht etwa in Ostdeuschland stattgefunden, sondern in Köln! Hören Sie gefälligst auf die Pegida-Problematik auf Ostdeutschland abzuwälzen! In Leipzig werde ich mich der Gegendemonstration zur Legida am 12.1. anschließen. Es gibt auch in Ostdeutschland vielfach mehr ehrenwerte und anständige Menschen als diese Pediga-Vollpfosten! Idioten dieser Art gibt es in Ost und West gleichermaßen und diesen muss man sich gemeinsam entgegenstellen bzw. allgemein gegen Extremismus jeglicher Art! Diese Spalterei wie ich Sie hier erneut in einer Ihrer Publikationen lese, hilft keinem weiter!

    • @c3330269 trbvm:

      Dummheit ist ein Problem der gesamten Menschheit.

    • @c3330269 trbvm:

      Es ist nunmal so, dass in Dresden regelmäßig über 10.000 Rassisten auf die Straße gehen. Rassismus ist sicher ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, Pegida hingegen gibt es nur im Osten...

      • @Dhimitry:

        Dafür gibt es in Frankfurt die Fragida, in Bonn die Bogida, in Köln die Kögida!

        Ganz genau, diese Bewegung ist ein Problem, dass uns alle etwas angeht und das man gemeinsam bekämpfen muss. Ich halte es nicht für förderlich, wenn westdeutsche bei dieser Debatte mit dem Finger auf Ostdeutsche zeigen und all jene als vermeintliche Neonazis betrachten! Das erzeugt keine Einheit gegen Rechts!

        Ich für meinen Teil fühle mich dadurch zu Unrecht persönlich sehr beleidigt...wie man sicher merkt...

    • @c3330269 trbvm:

      Eine nicht unerwartete Änderung durch die Moderation. Wer mit harten Worten um sich wirft, wie es Herr Deniz Yücel macht, sollte doch aber mit Kommentaren in seiner Ausdrucksweise leben können?

      Nunja - möchte ich es also etwas gewählter Ausdrücken: ", weil [ein Westdeutscher Journalist solchen Ochsenkot publiziert]".

      • @c3330269 trbvm:

        Auch im Westen gibt es braune Mischpoke und deren Sympathisanten - aber die jeweiligen Zahlen der "Teilnehmer", wie auch die der rechtsextremer Landtagsmitglieder, sprechen eben eine deutliche Sprache.

         

        Da können Sie jetzt natürlich wieder persönlich beleidigt sein, müssen Sie aber nicht, denn man muss nicht alles auf die eigene Person beziehen.

  • "Statt zur Moschee laß uns ins Weinhaus treten, Füll Krug und Becher" Omar Khayyam, Persischer Dichter

     

    In der islamischen Geschichte war die Gedankenwelt oft bemerkenswert freu. Im Kontrast zu christlichen Welt wo neben der Druckerpresse sofort die Zensur und der Index des Vatikans erfunden wurde.

     

    Charlie Hebdo steht in der großen links-liberalen Tradition Frankreichs und gehört nicht in einen Zusammenhang mit Jihadiste, Faschisten, Islamhassern oder meinetwegen Islam-Skeptikern. Natürlich wollen rechte Kräfte diese Sache für sich vereinnahmen und wollen dies benutzen, um Hass auf den Islam und Muslime zu schürren.

     

    Genau das wollen Satiriker, wollen Künstler und Journalisten nicht. Charlie Hebdo steht für absolute Liberalität und für Solidarität. Diese Menschen kämpfen nicht für ihr Bankkonto, sondern für höhere Werte. Und die Anti-Islam-, Anti-Ausländer-, Anti-Flüchtlinge- und Anti-Toleranz-Bewegung kämpfen für restriktive, anti-liberale, runtergekommene und verbrauchte Politikmodelle. Marine Le Pen verhält sich häufig wie Adolf Hitler in der Weimarer Republik: Sie sagt ständig gegensätzliche und sich ausschließende Sache, gerade was Migranten angeht. So eine Frau ist sprichwörtlich keinen Pfifferling wert und man kann gar nicht oft genug vor ihr warnen.

     

    Je suis Charlie!

    • @Andreas_2020:

      Komisch, bei all diesen Kriegen regt sich die westliche Welt nicht auf und schreit "Je suis Irak oder je suis Afghanistan". Solange der Westen Kriege in anderen Ländern führt, ist es kein Terrorismus, weil man ja die eigenen Interessen durchsetzen möchte.

  • Man kann darüber reden, ab wann angesichts des dieses Horrors ein Aber erlaubt ist. Da es hier so grob verboten werden soll, nehme ich das Recht in Anspruch, es jetzt schon zu äußern.

     

    Sich ein "Aber" grundsätzlich zu verbitten, bedeutet, eine Betrachtung von Ursachen und Einflussfaktoren zu verbieten.

     

    Ich gehe nicht in eine Rockerkneipe, suche mir einen 150 kg-Mann mit einem Haufen Tatoos und sage "ey, schon Deine Mutter ist so fett, dass sie ihre eigene Postleitzahl hat".

     

    Eine höchst verwerfliche und illegale Reaktion hierauf würde die Wenigsten überraschen.

     

    Mohammeds Kopf auf dem Körper eines Schweins etc. ist keine Satire. Das ist eine billige Beleidigung mit der Absicht maximaler Provokation.

     

    Eine solche Beleidigung meiner eigenen Religion würde ich achselzuckend hinnehmen.

     

    Es denken und empfinden aber nicht alle so. Ich weiß nicht, wie viele Moslems das wirklich berührt; dass es manche sehr ernsthaft stört, ist aber einfach zu erwarten. Siehe den Rocker.

     

    Mord ist Mord und nicht zu entschuldigen und nicht zu relativieren. Eine Betrachtung von Ursachen, Einflussfaktoren und Wirkungen sowie die Frage, welches Verhalten den Frieden fördert und welches ihn gefährdet, macht das nicht überflüssig.

     

    Nun weiß ich nicht, ob es den Mördern wirklich darum ging.

     

    Ich bin aber ziemlich sicher, dass es besser gewesen wäre, diese Karikaturen nicht zu drucken.

     

    Wer Frieden will - nicht jeder will ihn wirklich -, muss die Wirklichkeit sehen, wie sie ist.

    • @Frank Neumann:

      "Mohammeds Kopf auf dem Körper eines Schweins etc. ist keine Satire. Das ist eine billige Beleidigung mit der Absicht maximaler Provokation."

       

      Und genau wegen solcher "Aber's", ist so konsequent Einspruch zu erheben gegen jedes letztlich relativierende "Aber", das den Opfern zum Vorwurf macht, Freiheitsrechte in Anspruch genommen zu haben, die zu den Grundlagen unserer Werteordnung gehören.

      Frieden ist mag zwar eine schöne Sache sein. Aber wenn wir unsere Freiheit aus Angst vor dem Terror dem vermeindlichen Frieden opfern, werden wir auf kurz oder lang wohl beides verlieren. Das wusste schon der alte Franklin.

      • @kurtc:

        Dass wusste schon der alte Franklin.

        Der war ja US-Amerikaner, wenn der das sagt...wird schon was dran sein.

      • @kurtc:

        es ist der falsche Zeitpunkt, das zu diskutieren, weil es leicht nach "entschuldigen" oder "selbst schuld" aussehen würde. Aber im Kern ist es richtig, dass keine Freiheit grenzenlos ist, auch nicht die Meinungsäußerungsfreiheit (Meinen darf ich, was ich will). Äußerungen müssen schon im Rahmen dessen bleiben, was nicht strafrechtlich relevant ist, wobei der Rahmen für die Kunst schon etwas weiter gesteckt ist. Aber auf einen Altar zu "koten", Mohammed als Schwein darzustellen oder ähnliches - ist definitiv jenseits der Grenze der "Beschimpfung von Bekenntnissen" oder wie der Paragraph heißt. Pure Provokation ohne wirkliche Aussage ist nicht von der Meinungsäußerungsfreiheit geschützt, ich darf mir die beiden o.g. Grenzüberschreitungen gern ins Tagebuch schreiben oder darüber nachdenken, wie es wäre. Aber wenn ich es mache, ist das strafrechtlich relavant. Für die Bestrafund sind allerdings Gerichte und nicht selbsternannte Rächer mit MG zuständig, das nur am Rande.

      • @kurtc:

        Danke, dass Sie das so klar auf den Punkt gebracht haben!

         

        Wenn man sich hier so manche (und leider zu viele) Kommentare auf den diversen Seiten zum Thema anschaut, weiß man: es ist mal wieder Geisterstunde im taz-Forum!

         

        Mindestens zwölf Menschen sind ermordet worden. Nach der Geiselnahme muss man befürchten, dass noch mehr hinzukommen. Und dieser Anschlag galt, auch wenn das pathetisch klingen mag, nicht nur ihnen, sondern eben jener Meinungsfreiheit, die nicht nur die unverzichtbare Grundlage jeder freien und offenen Gesellschaft ist, sondern auch von all jenen Dummschwätzern und Dauerrelativierern gerne in Anspruch genommen wird, die hier wieder mit dem großem "aber" kommen und ungerührt genau den Stuss absondern, den sie immer absondern. Die offenbar der Meinung sind, wer Meinungsfreiheit zu sehr in Anspruch nimmt, sei irgendwie ja auch selber schuld, wenn er umgebracht wird. Also genau die Leute, auf die u.a. Deniz Yücels Kommentar zielt. Einen Kommentar, den sie offenbar entweder gar nicht gelesen oder nicht verstanden haben. Was mich beides nicht wundern würde!

        • @Schalamow:

          Danke, daß Sie immer wieder die Dinge nach Rechts rücken.

        • @Schalamow:

          Nun, primitive "Witze" auf Kosten anderer - insbesondere Minderheiten - würde ich nicht unbedingt als Grundlage freier und offener Gesellschaften ansehen.

        • @Schalamow:

          Danke, dass Sie hier immer wieder die Dinge zurechtrücken (auch wenn das bei den Angesprochenen natürlich keine Wirkung hat).

        • 2G
          2730 (Profil gelöscht)
          @Schalamow:

          Menschliches Zusammenleben, Toleranz kann nur funktionieren auf der Basis von Gelassenheit.

          Gelassenheit bedeutet: Meine tiefen und tiefsten Überzeugungen können überhaupt nicht beleidigt werden, wenn ich davon wirklich überzeugt bin.

           

          So denn an einen allmächtigen Gott geglaubt wird, ist es vollkommen unverständlich, wie jemand annimmt, dass ein solches Wesen überhaupt durch Karikaturen eines unvollkommenen Menschen "beleidigt" werden kann.

          Falls es sich aber doch beleidigt fühlen sollte, dann wird dieses Wesen sicher Mittel und Wege finden, sich zur Wehr zu setzen.

           

          Bei der überwiegenden Zahl der - auch der nicht-gewalttägigen - Reaktionen auf die Karikaturen handelt es sich schlicht um ein persönliches Beleidigtseins (in seiner "religiösen Überzeugung", wie es immer so nett umschrieben wird).

          Von Fundamentalisten und ihren Sympathisanten jedweder Couleur wird daraus dann das Recht zur Gewalttätigkeit abgeleitet oder gerechtfertigt.

          Dagegen wird in jedem Kindergarten die gewalttätige Reaktion auf "Beleidigungen" zu Recht sanktioniert.

           

          Die große Gefahr besteht darin, dass Rechtfertiger, Sympathisanten und auch Permanenzversteher das Klima für Gewalt entwickeln lassen bzw. am köcheln halten.

           

          An unsere lieben "Dauerrelativerer": Wenn ich lange genug suche, werde ich immer irgendetwas auf dieser Welt finden, was eine eventuelle Gewalttätigkeit rechtfertigen könnte.

           

          Aber es gilt, klar Stellung zu beziehen. D.h. natürlich nur, falls Ihr überhaupt noch Lust habt auf Meinungsfreiheit.

           

          Noch was für's Stammbuch: Soziologie und Psychologie beschäftigen sich mit Ursachen, Politik muss aber Konsequenzen entwickeln. Also bitte klare Kante und kein GelAber mehr.

           

          Und für die Israel- (oder Juden-?) Kritischen unter Euch: Wenn die Menschen im Gazastreifen das nächste Mal gewaltsam behandelt werden, werde ich dies ebenso ablehnen, verurteilen. Versprochen. Auch ohne jedes "Aber"!

  • Fast alles richtig.

     

    Leider nur fast.

     

    " in der jüngeren Geschichte waren es fast immer Muslime, die mit Gewalt gegen die Freiheit der Kunst vorgingen."

     

    Wirklich? Was ist mit dem Irakkrieg, was ist mit unsere Präsenz in Afghanistan. Natürlich sind das Kriege die wir mit der Fahne der christlichen Werte in der Hand führen. Natürlich sitzt der Armeepfarrer mit im Camp. Natürlich tropft den Amerikanern die Christlichkeit nur so aus den Kampfstiefeln. Und natürlich zerstören wir damit Kunst und Kultur der Menschen im Nahen Osten die wir seit Jahrzenten besetzen, angreifen und töten.

    • @Tom Bauer:

      "Und natürlich zerstören wir damit Kunst und Kultur der Menschen im Nahen Osten die wir seit Jahrzenten besetzen, angreifen und töten."

       

      Abgesehen davon, dass an diesem Satz sachlich so ziemlich alles falsch ist: http://de.qantara.de/inhalt/zerstorung-der-buddha-statuen-von-bamiyan-der-bildersturm-der-taliban

       

      Aber lassen Sie sich Ihr Weltbild bloß nicht durch Fakten kaputtmachen!

      • @Schalamow:

        Das Kriege nicht nur Kunst und Kultur zerstören, von den betroffenen Menschen ganz zu schweigen, dürfte aber eigentlich nicht abzustreiten sein.

        Und wenn "Wir" mit Lügen einen Krieg im Irakt beginnen, haben wir auch eine Mitschuld an der Zerstörung von Kunst und Kultur, auch wenn "Wir" das natürlich nicht selbst machen würden.

        Und der Russe kämpfte damals nicht gegen die gewählte Regierung, sondern gegen die Taliban, die von welcher Seite her mit Waffen und Munition versorgt wurden?

    • @Tom Bauer:

      Nicht das ich hier irgendeine Wertung des Irak- oder Afgahnistankrieges vornehmen möchte. Aber das die Freiheit der Kunst, gerade im zuvor von der Taliban beherrschten Afgahnistan, unter den westlichen Interventionen gelitten haben soll, halte ich schon für eine relativ steile These.

      • @kurtc:

        Jetzt werfen Sie aber einiges durcheinander.

        "Freiheit der Kunst" ist ein Wert, den ICH (und hoffentlich auch viele andere in diesem Staat) haben möchten. Es ist aber nicht meine Aufgabe, diesen Wert für alle Kulturen, in denen ich nicht leben muss, als absoluten Wert festzulegen. Wenn der Vatikan dort keinen Verkaufsstand für die Titanic einrichten möchte oder die bulgarische Polizei die Aktionskünstler des "Zentrums für politische Schönheit" an der Ausführung einer Aktion hindert, dann muss ich das auch anerkennen. dass es sich hier bei diesen beiden Staaten eben um eine andere Kultur handelt, die diesen Wert nicht übernehmen muss.

        • @Age Krüger:

          Schön und gut. Aber in welchem meiner beiden Sätze (die grammatikalisch eigentlich nur einer sind) habe ich denn etwas behauptet, das ihrer Meinung entgegensteht?

          • @kurtc:

            Okay, es hörte sich eben so an, als würden Sie es kritisieren wollen, dass die Taliban keinen großen Wert auf diese Freiheit legen.

            Missverständnis lag daran, dass @Tom Bauer zwischen Kunst und Kultur nicht ordentlich getrennt hat.

    • @Tom Bauer:

      Die Kriege in Afghanistan und Irak waren Kriege gegen die Freiheit der Kunst? Ach so war das.

      • @dominik12345678910:

        Von Freiheit der Kunst und Kultur steht in dem Beitrag nichts.

        Nur das Kunst und Kultur im Gefolge von Kriegen zerstört werden.

  • Wenn die Menschheit kapieren würde, dass es im Grunde nur EINEN Gott gibt, die Religionen jedoch lediglich verschiedene BRÄUCHE darstellen um mit ihm zu kommunizieren, dann wäre Frieden. Die Menschen, die an Gott/Allah/Jahwe/... glauben, müssten sich nicht länger rechtfertigen: Manche trinken ihren Kaffee ja auch lieber schwarz, manche lieber mit Milch und Zucker -> es bleibt trotzdem Kaffee. Diejenigen, die nicht an Gott/Allah/Jahwe/... glauben, müssten sich ebenfalls nicht rechtfertigen: Manche Menschen mögen keinen Kaffee und trinken lieber Tee.

    • @tausender:

      Wenn diese "Bräuche" nur zur unterschiedlichen Art der Kommunikation dienen würden, wäre es so, wie sich Ihr Ideal vorstellen.

      Leider implizieren die verschiedenen Bräuche aber auch gravierend unterschiedliche, z.T. widersprüchliche Verhaltensweisen in ihren Codices (sei es hinsichtlich Arbeit und Armut, Sexualität oder Toleranz). Zweck der Unterschiede: die Anhänger der jeweiligen Richtung/Interpretation werten sich im Verhältnis zu besseren Menschen/Sippen/Völkern auf. Mithin wird daraus ein Machtanspruch deklamiert.

       

      Warum also sollte auf dem Weg ins Paradies z.B. ein Christ sich wie ein Hindu oder schamanistischer Pagan verhalten? Damit eckt er unter seinesgleichen nur an und verliert eher seinen Anspruch auf einen Platz im Himmel.

       

      "Die Menschheit" sollte eher mal akzeptieren, dass es entweder keinen oder einen (aber welchen) oder viel Götter gibt. Aber keine Festlegung auf ein Phantom.

    • @tausender:

      Können wir uns auf Wasser einigen?

  • 1000+, ABER:

    Die Katastrophe eines der letzten großen Religionskriege des Abendlandes ist nun fast 400 Jahre her. In der Zwischenzeit hat das Abendland diese Zeit genutzt (aber auch hier, wie die Evolution: ein blinder Uhrmacher), die Kontingenz religiöser Fanatiker einzuspuren. Betrachten wir die globale Weltgesellschaft, gibt es Systeme mit Eigenzeiten, denen man vielleicht auch noch ein bisschen mehr Zeit zugestehen muss. Wenn wir uns hier als aufgeklärt feiern und dem Islam ein nennenswertes Problem attestieren, dann stehen wir auf den Schultern von Giganten. Und auch die Pegidanten sind im Grunde nichts anderes als diese beiden Brüder, Marginalisierte aus der Banlieue – und es gibt wahrscheinlich keinen Unterschied, ob man marginalisiert ist oder sich nur so fühlt – die etwas benutzen, um ihren Hass Ausdruck zu verleihen.

    Jochen Distelmeyer, O Ironie, hat mal auf dem Albertplatz in Dresden gespielt. Wohin mit dem Hass? https://www.youtube.com/watch?v=9Bi3uRDU3qA

    Ich habe als Kind Ramamarken und Prilblumen gesammelt. Als Adoleszenter dann die Jazzplatten des Vaters gehört. Bücher ausgeliehen. Jeder kann selbst entscheiden, was er tun kann, damit sich der Hass nicht wie Rost nach innen frisst.

    • @higonefive:

      Der Westen nennt seine Kriege nicht Religionskriege, Fakt aber ist, dass immer der christliche Westen die muslimischen Länder angreift. Ich erinnere nur an Afghanistan (mehr als 1 Mill Tote), Bosnien (knapp 100 tsd. Tote), Irak.

      Diese sogenannten Terrorattentate töten vergleichsweise wenige Menschen im Vergleich zu den Kriegen die das christliche Abendland im Namen der Demokratie und des Öls führt.

  • "Gauland, etc... Diesen Leuten sind ein paar linksliberale Karikaturisten scheißegal"

     

    Ich bin Symphatisant der AfD und der Tod dieser mutigen Menschen hat mich sehr bestürzt. Das hat nichts mit "Instrumentalisierung" zu tun und hat auch kein Aber.

  • Warum immer so viele Kraftausdrücke, Herr Yücel? Ihre Botschaft kommt doch auch ohne 'beschissen' und 'scheißegal' rüber.

    • @Juli789:

      Sprache ist Mittel zum Zweck, hier dem Zweck sich mitzuteilen (Kommentar) - und nicht irgend einer Etikette genüge zu tun...

  • Die fünf bis acht Millionen Muslime in Frankreich müssen sich jetzt, meiner Meinung nach, nicht verantwortlich fühlen weil drei verrückte psychopathen ein abscheuliches Massaker veranstalten. Oder wurde auch auf die Christen im Kollektiv mit dem Finger gezeigt als Breivik damals durchgeknallt ist. Das sind STRAFTATEN einzelner verrückter. Diese Leute sind Straftäter, ich finde es traurig und beschämend sie mit jeder aufrichtigen Familie da draußen zu verlinken. Das ist schon normal geworden in den Medien.

  • Herr Yücel, ich muss ihrem Artikel wie auch Kommentar in diesem Punkt widersprechen. Sie schreiben, der Koran beinhaltet Stellen, die sehr wohl Interpretationen erlauben oder sogar klare Aussagen beinhalten, womit radikalere Kreise ihr Handeln rechtfertigen. Das ist aber weder Voraussetzung (siehe nächsten Abschnitt) noch Hauptursache und erst recht nicht islamspezifisch. Hier könnten Anhänger der Spaßreligion "fliegendes Spaghettimonster" sich festlegen, dass Andersgläubige zu knüppeln sind, ich wette mit Ihnen irgendein Soziopath findet sich, der das todernst nimmt und anwendet.

     

    Im Gegensatz dazu beinhaltet die deutsche Verfassung nirgendwo Passagen oder selbst bei bestem Willen Interpretationsspielraum, welche das Ermorden von Ausländern nur um des "Ausländer seins" rechtfertigt und dennoch gibt es ein paar Deppen die meinen hier im Interesse des "deutsches Volkes" zu handeln. Von solchen Irren lasse ich mich ganz gewiss nicht in moralische Geiselhaft nehmen.

     

    Wenn wir ihr "dem Problem stellen müssen" so interpretieren sollen, dass eben solche Leute überall existieren und immer irgendeinen Grund finden sich zu radikalisieren und dogmatisch durch die Welt zu gehen, ja dann stimme ich Ihnen zu. Wenn sie damit aber meinen, wir müssen für diese Personen in irgendeiner Weise Verantwortung übernehmen, nur weil ein paar Deppen nach einer unmenschlichen Tat schreien sie tun es in irgendeinem Namen, Religion, Nationalität, Ideologie oder was auch immer, dann kann ich Ihnen nicht zustimmen. Diese Personen werden wohl kaum ein Mandat besitzen im Namen einer kritischen Masse von Moslems zu handeln und deshalb erwarte ich weder Distanzierung, noch Entschuldigung, noch sonst irgendwas.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Lieber Herr Yücel,

     

    ein einfaches "Dankeschön".

     

    neubau

  • Deniz Yücel , Autor des Artikels, Kolumnist (ehem.)

    Ich glaube, ich habe hier noch nie etwas zu einem Text von mir gesagt. Aber diesmal will ich es tun. Eine Art Präzisierung:

     

    Ich verlange natürlich keine Distanzierungsgesten. Von mir aus können die Muslime jedem, der das verlangt, „Fuck you“ zurufen.

     

    Ich bin nur davon überzeugt, dass sie sich ihrer Selbstwegen dem Problem stellen müssen, dass diese Irren auch ein Teil des Islams sind. Kein notwendiger, aber ein realer und kein zufälliger. "Der Islam" verstanden, wie im Text beschrieben, als Summe dessen, was diejenigen tun und sagen, die sich als Muslime verstehen.

    • @Deniz Yücel:

      Jack D. Forbes:

      Columbus und andere Kannibalen. Sagt eine Menge zum Themenkomplex.

    • @Deniz Yücel:

      Ich bin irritiert. Vielleicht sind Sie so nett und erläutern dem Leser, wieso Sie denken, dass der Islam zum Terrorismus neigt ("Irre [...] Teil des Islams"). Welches Gewaltpotential sehen Sie im Islam begründet, das dazu führt, dass Moslems im sich als die rechte Bomben werfende Hand Gottes sehen?

    • @Deniz Yücel:

      Welche Islam meinen Sie Herr Yücel? Sunniten , Schiitischen oder wahabiten, Aleviten oder Ismailiten.... Islam ist keine masse. Es gibt verschiedene Richtungen. Es erscheint mir, dass sie sich mit absicht Einfach machen. Die meistens Leute die solche Taten ausführen haben, kommen aus der Richtung der Wahhabitische Islam, der aus Saudi- Arabien stammt, den land die Taliban und al-Qaida, und IS unterstütz hat und unterstützen und Westen als Verbündete ansieht und diese Land Waffen in Milliarden verkauft. Können Sie mir das Erklären.

    • @Deniz Yücel:

      Jaa Deniz! Satiriker sind m.E. sowas wie `Diener der Wahrheit´ und sind wichtig um Debatte und Erkenntnis im Prozess der säkulëren Aufklärung zu stimulieren... Wenn jedoch die `Diener des Hasses´ damit anfangen Satiriker und sonstwen Menschen hinzurichten, oder mundtot zu machen..

      Dann ist die Freiheit der Aufklärung, die Pressefreiheit in Gefahr..

      besser ist:

      MAKE LOVE NOT WAR !

    • @Deniz Yücel:

      Pauschalisierungen helfen nicht weiter. Oder haben Sie als gebürtiger Türke sich eigentlich schon Ihrer selbst wegen dem Problem Erdogan gestellt?

       

      Ich kann nicht glauben, daß Journalisten sich plötzlich aufführen wie die letzten Stammtischler.

      • @Dudel Karl:

        Das ist leider etwas unangebracht und unfair die Herkunft seiner Eltern und die in dem Land befindliche politische Situation, mit seinem Vorschlag zur Problembeseitigung des Islamismus seitens der Muslime, in Verbindung zu bringen.

        Aber nebenbei erwähnt kann er den Erdogan gar nicht ab und macht es auch sehr oft publik.

        • @errol flynn:

          Jaja, eben deswegen: Vorlaut gegen Erdogan wettern kann jeder. Aber sich "dem Problem stellen" wie Yücel das von anderen fordert, erfordert etwas mehr als eine schneidige Gosch. Das hat schon eher etwas von "Verantwortung übernehmen". So kommt´s im aktuellen Kontext jedenfalls rüber.

    • @Deniz Yücel:

      Zu welchem Problem sollen sich die Muslime stellen?

      Das diese Irren die dem islamfaschistischen Terror angehören mehr Muslime töten als Menschen anderer Weltanschauungen?

       

      Diesem Problem sollte sich jeder stellen, nur passiert das aber nicht so lange es in Sanaa oder Peschawar oder in anderen Teilen der Welt passiert. Erst wenn's dann vor der Tür eskaliert wird pauschalisiert und aufgefordert dass man sich distanziert oder dem Problem stellt. Wobei nicht bedacht wird, dass die meisten Muslime, die einem zivilisierten Zusammenleben hinterhergehen sowieso ein Problem mit diesem Unheil haben und es nicht für gut heissen.

       

      Auch dürfen wir erstmal aussen vor lassen welcher Religion oder ob überhaupt einer Religion die Opfer des Magazins angehörten. Mein Beileid nochmals den Hinterbliebenen.

       

      Nun ist bekannt geworden, dass der ermordete Polizist, dessen Tod in einem Video zu sehen war, auch ein Religion praktizierender Muslim war.

       

      Diese Irren sind kein Teil des Islam, sie benutzen ihn für ihren Faschismus. Und deswegen sollte man von Muslimen nicht erwarten dass es an erster Stelle ihr Problem ist, dessen sie sich stellen müssen, denn damit spielt man diesem Islamo-Faschopack in die Hände, denn die wiederrum interpretieren sich dies zu ihren Gunsten.

       

      Es wäre angebrachter wissen zu lassen das man sich bewusst ist das die meissten Muslime nicht diese islamfaschistische Ansicht teilen und man ihnen gerne zur Seite steht um auf dieses Problem zuzugehen und es in den Arsch zu treten. Alleine werden die damit nicht fertig, schon gar nicht in diesen islamophoben Zeiten!

      • @errol flynn:

        Danke....

      • @errol flynn:

        "Diese Irren sind kein Teil des Islam, sie benutzen ihn für ihren Faschismus. "

         

        Falsch! Es gibt keinen Islam als solchen, sondern verschiedene Strömungen und Auslegungsweisen - so wie es auch verschiedene Auslegungen der Kleiderordnung und Verschleierung von Frauen gibt. Insofern sind diese Irren Anhänger einer sehr radikalen Form des Islams, also eben Islamisten, die es zu bekämpfen gilt - auch von Seiten der liberalen und säkularen Moslems

        • @Mafalda:

          Aus der verschiedenen Strömung und Auslegungsweise heraus entsteht der Faschismus. Auslegungen der Kleiderordnung und Verschleierung für von Frauen gibt es übrigens auch für Männer. schliesslich sollen sie nicht nackt rum laufen.

           

          Und gut, die säkulären und liberalen bekämpfen diese.

          Was mit ihnen dann, kämpfen sie mit?

    • @Deniz Yücel:

      mir scheint, hier wird sich-selbst-othering vorgeführt.

    • @Deniz Yücel:

      Nun Herr Y. Ich rufe jedem, der von mir (praktizierender Moslem) verlangt mich von solche Taten zu distanzieren ,"Fuck You".

      Fakt ist: Diese Taten geschehen in unseren Namen und im Namen des Gottes, den wir anbeten! Solange wir still sitzen oder uns hinter Floskeln wie "Das hat mit Islam nicht zu tun! usw.."verstecken, duerfen wir uns auch ueber die Reaktionen nicht wundern. Es wird Zeit dass die islamische Welt sich aufhebt und diesen Extremisten bekaempft. Opfer sind wir nicht(wenn ueberhaupt, dann sind wir auch die Taeter), sondern die, die das Boese nicht bekaempfen (koennen, wollen oder was auch immer).

    • @Deniz Yücel:

      mord ist mord, keinesfalls gerechtfertigt. ABER! charlie sind keine helden sondern leider sexisten und rassisten. meinungsfreiheit ist nicht das selbe wie beleidigungsfreiheit. liberté, das ist wohl denen ihr selbstbild. égalité und fraternité sind nicht zu finden. dumpfe draufhau politik - leider. ABER: mord ist mord, keinesfalls gerechtfertigt.

      • @lutterworth:

        "ABER! charlie sind keine helden sondern leider sexisten und rassisten. "

         

        Inwiefern waren sie das? Das müssten Sie bitte noch etwas näher erläutern.

  • Danke!

  • Danke Herr Yücel, für diese Flut von guten Arguementen, ich drucke es mir aus und halte es jedem vor die Nase, je nachdem was gerade nötig ist.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Denn die waren, wie alle guten Satiriker, Humanisten."

     

    So so, was macht in dieser Welt- und "Werteordnung" denn einen guten Humanisten aus - hören, sehen und sprechen wir denn über diese, daß es sehr wohl ein wirklich-wahrhaftiges gerechtes Zusammenleben OHNE Steuern zahlen, OHNE "Sozial"-Versicherungen, OHNE irrationalem Zeit-/Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw. also OHNE die Symptomatik des "gesunden" Konkurrenzdenkens des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" geben kann???

     

    Ich jedenfalls vernehme von diesen auch nur systemrational-gebildete Suppenkaspermentalität, die wie alle "braven" Bürger vor dem System leichtfertig und ignorant wie arrogant als höchstes Maß aller Dinge und Geistesfähigkeiten kapituliert, wobei sie Bewußtseinsentwicklung für Verstand, Vernunft und Demokratie AUCH an die "Treuhänder" und "Experten" / Fachidioten delegieren, damit sie sich "befreit" auf "ihre Chancen" im teils brutal- und logisch-egoisierenden Wettbewerb konzentrieren können, denn so sind Schuld, Sündenbock und Dummheit immer nur bei den "anderen"!?

    • @688 (Profil gelöscht):

      Das System ist scheiße, ich weiß - wenn Sie sich allerdings mal umgucken werden Sie feststellen, das es immernoch das Beste System ist, das die Menschheit je entwickelt hat - was natürlich nicht heißt, dass es nicht weiter verbessert werden kann.

  • Im Namen von kofessionellen wie zivilen Religionen sind zwar schon immer Verbrechen begangen worden, von der Inquisition bis zur GPU. Doch es ist unsinnig, den Terrorakt in Paris mit historischen Verweisen auf den allgemeinen Fanatismus von Religionen zu relativieren. Die Katholische Kirche hat gegen 'Charlie Hebdo' Prozesse geführt; sie hat aber nicht ihre Redakteure ermordet.

    Mit dem Islam verbindet sich heute von Nigeria bis Indonesien der Terror gegen Andersdenkende, gegen Christen. Die Akteure sind sehr unterschiedlich, aber sie agieren im Namen des Islam, ebenso wie Autokraten wie Stalin, Mao, Pol Pot im Namen des Kommunismus ihren Terror verbreiteten. Wir können uns mit Muslimen solidarisieren, aber es wird uns kaum gelingen, den Namen des Islam von dieser Blutschuld zu befreien. Es ist Unfug, zu behaupten, der Terror hätte nichts mit dem Islam zu tun, wenn er doch in seinem Namen ausgeübt wird.

    Und da gibt uns unsere eigene Geschichte zu denken: Nicht alle Deutsche waren Nazis, aber in den 1930er und 1940er Jahren wurden die meisten Deutschen, auch viele Immigranten im Ausland als Nazis denunziert. Und dies auch wenn sie keine waren, was heute dazu führt, dass heute einige Linke 'Nie wieder Deutschland' in deutscher Sprache skandieren, so dass sie nur noch mehr als Deutsche identifiziert werden. Auch den Muslimen, die unter Generalverdacht geraten, bleibt nichts anderes übrig, als öffentlich ihre Distanz, ihr 'Ohne mich' auszusprechen. Wir wissen aber, dass da immer Skepsis bei den Anderen bleibt...

    • @kecke:

      Der Islamistische Terror richtet sich gegen alle Andersdenkenden. Auch gegen Christen und Juden aber insbesondere gegen andersdenkende Muslime. Und vor allem deshalb hat der Islam damit auch ein Problem.

    • @kecke:

      Vielleicht sollte man da besser in keine Richtung Unterwerfung oder Kadavergehorsam erwarten?

       

      "Nationalität?" "Jawohlll!" ist doch vorbei?

       

      Ich gehe erstmal davon aus das jeder der dieses Verbrechen nicht entschuldigt, rechtfertigt oder gar bejubelt von Bom Jesus do Monte bis Banda Aceh solche Verbrechen missbiligt!

       

      Die Religionsgemeinschaften wissen schon dass sie Probleme mit Extremisten haben, nur keine Lösungen.

      • @KarlM:

        Und wer hat die Lösungen? Die Polizei etwa?

  • Word, Bruder.

  • Pegida=Ostdeutsch???

  • Heute morgen, am 9. Januar 2015 ist noch kein Mörder, nicht nur nicht gefangen, geschweige wurde er der Tat überführt, noch verurteilt und alle wissen, sogar die Kommentatoren dieses Artikels wissen, dass es zwei radikalislamistische Muslime waren?

    • @Jens Frank:

      Es müssen Muslime sein-

      Wir haben momentan kein anderes Feindbild außer Laktose, ungesunde Ernährung und Linke.

      Aufgrund dessen finde ich Herrn Yücels Aussage mit "aber" unzutreffend, da es sich hierbei um ein bisschen mehr als um "liberté, égalité, fraternité" handelt und zwar um geschichtliche und gegenwärtiges Bewusstsein von stigmatisierende Feindesbilder in der Gesellschaft.

       

      Und vieles mehr..

      Langes Thema..

      Schreibfaul..

      ABER!

  • Danke

  • Und ich dachte schon, von der taz käm nichts mehr Gutes.... Danke für diesen Kommentar!

  • Erst dachte ich "Klasse Artikel", doch dann lese ich "Pegida ist kein gesamtdeutsches, sondern ein ostdeutsches Phänomen"...

    Und schon kann ich diesen Autor nicht mehr für voll nehmen. Schade.

  • Chapeau, Herr Yücel.

    Treffender kann man es nicht schreiben.

  • Danke für diesen Kommentar. Es gibt kein Aber - der Meinung bin ich auch !

    Klar denken - klar schreiben - klar handeln : für eine stärkere Demokratie, für die Pressefreiheit.

    Liebe Tazler , lasst uns weiter streiten, wie immer - wenn es beim klareren Denken , Schreiben und Handeln hilft.

  • Ich mag Deniz Yücel oft nicht so sehr, ABER diesmal finde ich den Kommentar großartig! :)

  • !!!!!!!!!!!!!!!!Danke Deniz!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Danke !

  • Doch ein Aber?

    "Ratschiller: Die westliche Kultur verstehe das Bilderverbot im Islam nicht. Dort sei die Darstellung Mohammeds ein Tabubruch.«Während wir selbst darin im Grunde nicht einmal eine satirische Pointe erkennen». Denn: Eine solche Karikatur habe eine Zielgruppe, zu der man nicht selbst gehört. Diese Form des «Tabubruchs zum Selbstzweck» mache der «Nebelspalter» nicht."

    http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Das-ist-nicht-unser-SatireVerstaendnis/story/23468596

  • Wenn es nun aber "den Islam" nicht gibt, warum haben dann alle Muslime jetzt ein Problem? Wenn in Paris radikale Katholiken gemordet hätten, hätten dann alle Katholiken ein Problem? Klar: wer meint, ein "aber..." zu finden und für die Mordtat auch nur ein Fünkchen Verständnis zeigt, der hat ein Problem. Aber alle anderen? Jedes Jahr werden Zehntausend und mehr Muslime von Dschihadisten ermordet und misshandelt, und nun erwarten wir, dass sie wegen des Mordes an zwölf Franzosen weltweit auf die Straßen gehen? Irgendwie scheint es, dass der taz-Kommentator seine Zeilen etwas zu schnell in den Computer haut.

  • Deniz Yüzel, : du bist ein edler schreiber, hast ein großes herz und stehst ganz aufrecht da. Und das imemr wieder, zu allen themen. danke. ich küsse dich.

  • Aus meinem begrenzten Sicht ein sehr schöner Artikel. Ich bin praktizierender Moslem. Es sind Terroristen und es sind (zumindest behaupten sie selber ) Moslems und damit sollte unserer Geschrei (und Taten) gegen diesen Terroristen am Größten(entschiedensten) sein, denn die morden in unseren Namen. Das Bild des Artikels würde ich(wäre ich doch mutig genug!) auf T Shirt drucken und morgen zum Freitagsgebet damit gehen. Das Bild sagt alles: Unser Prophet wird von immer mehr IDIOTEN und HIRNLOSEN Mördern "geliebt".

  • Lieber Deniz,

     

    der beste Kommentar weit und breit: Danke!

  • Danke für diesen guten, sachlichen Kommentar!

    • @Hanne:

      dem kann ich mich unumstritten nur anschließen!!!!

  • Da sich bei solcher Gelegenheit immer so gerne und elegant auf Tucholsky und dessen bekanntes Zitat aus dem Jahre 1919 berufen wird: Ob der das, was heute alles als Satire gilt, auch als solche empfunden hätte, darf bezweifelt werden.

  • wieder mal ein sehr guter Artikel. In allen Bereichen. Ich freue mich.

  • Ich habe nichts gegen Meinungs-Terrorismus, aber...

  • Na, na,na, Herr Yücel

     

    War es nicht eher so ?

    Kam war der Kölner Dom wieder warm und hell erleuchtet, da wurden Franzosen von Muslimen hingerichtet.

    Das kam zuerst!

    Es geschah das, wovor PEGIDA warnt und gewarnt hat.

    Wie man sieht ,nicht ganz grundlos

    Und wie die Menschen mit dem Entsetzen umgehen, liegt in deren Entscheidung .

    • @Jan Muszermann:

      Naja, es ist auch mal wieder Bezeichnend, daß sich dieser Pegida-Dreck hier keiner Diskussion stellt.

      Ein arrogantes "Wusstens wir doch" ist alles.

      Kommen Sie, Herr Muszermann, etwas weiße Farbe, einen Dönerladen und der Satz "Kauft nicht bei Muslimen" kann Ihnen zu einer großen Karriere im ostdeutschen Beamtenapparat verhelfen.

    • @Jan Muszermann:

      Sie müssen eines dieser "Spackos" sein die der Autor verbal ohrfeigt. Schon pervers das sie sich mit solch einem hier Text auftreten.

      Vielleicht besser sich ihrer Neigung in Etablissements aufzusuchen die sich ihrem Fetisch auch bedienen. Hier kann Ihnen keiner helfen.

    • @Jan Muszermann:

      Lesen Sie nach wofür die Buchstaben Pegida stehe. Sie stehen nicht für eine Haltung die sich gegen Terrorismus wendet, hier islamistischen Terrorismus. Sie stehen für Rassismus gegen eine Religionsgemeinschaft, der sich in jüngster Vergangenheit im Terrorismus- der NSU manifestierte.

      • @Arcy Shtoink:

        Rassismus bedeutet, wenn man jemanden freundlich ausgedrückt gering schätzt wegen seiner anderen ethnischen Zusammensetzung. Dieses Abendlandgesütze finde ich auch abstoßend aber den inflationären gebrauch des Wortes 'Rassismus' oder auch 'Nazi' ebenfalls. Das gebrauchen Menschen auch nur um schön im Mainstream zu den Guten zu gehören, quasi ohne eigene Leistung.

        Wer wirklich vorhat Gutes zu tut, zeigt nicht dauernd mit dem Finger auf andere.

      • @Arcy Shtoink:

        Das stimmt doch gar nicht. Liest doch einfach mal das Positionspapier von Pegida. Betreffender Punkt wäre beispielsweise:

         

        10. PEGIDA ist FÜR den Widerstand gegen eine frauenfeindliche, gewaltbetonte politische Ideologie aber nicht

        gegen hier lebende, sich integrierende Muslime!

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @mwd:

          Patriotische Europäer...

           

          Ich möchte die Demonstranten in Dresden in Sachen Charlie Hebdo nicht pauschal "Verlogene Arschlöcher" nennen, aber dieses Begriffspaar allen Pegida-Anhängern zur Selbsterkenntnis angeboten haben.

        • @mwd:

          Also hat die mit keinem Wort erwähnt, dass es zu Anschlägen wegen geäußerten Meinungen zum Islam kommen könnte.

           

          Ansonsten ist der Satz ziemlich lapidar. Wer ist denn für eine frauenfeindliche, gewaltbereite politische Ideologie?

          Und wie der Widerstand aussehen soll, wird auch nicht gesagt.

    • @Jan Muszermann:

      Haben Sie mal einen Beleg dafür, dass man vor der Ermordung französischer Satiriker auf Pegida-Demos gewarnt hat?

      • @Age Krüger:

        Nicht von morden ! Sonder von terror und massaker !

        • @Dino Doni:

          Na, dann ist Pegida aber voll gescheitert. Boko Haram hat sich in Nigeria von den Demonstrationen in Dresden wohl wenig beeindrucken lassen.

  • Na Super! Unter dem Dach eins "Nix-Aber"-Denkverbots von D.Y. bei dem sich die verstorbenen Macher von Charlie Hebdo im Grabe umdrehen würden, schrabbeln viele der Kommentatoren munter mit ihren Instrumentalisierungen des Attentats gegen Religionen am antiislamischen Schulterschluss mit den Pegiden vorbei.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Arcy Shtoink:

      Wo finden Sie denn ein Denkverbot? Yücel fordert dazu auf, Relativierungen nicht vorzunehmen. Und das ist durchaus nachvollziehbar und eine berechtigte, eine gute Forderung!

       

      Ich bin zwar kein Feind Ihrer Kommentare, aber hierzu musste ich meinen Senf loswerden.

  • "Die Leichen in Paris waren noch nicht kalt..."

     

    Aber Tausende Leichen in Syrien sind schon lange kalt, ohne, daß sich jemand gefragt hat, inwiefern westliche "Satire" zum Hass derer beiträgt, auf deren Konto diese Leichen gehen.

  • Diesem Artikel ist in der Stunde des Innehaltens ob des Geschehenen im Moment nichts hinzuzufügen. Danke.

  • Sagen wir wie's ist, jede Art von Religion ist SCHEISSE, und die Menschheit will es einfach nicht kapieren.

    • @Fotohochladen:

      Das kann ich so eindeutig nicht sagen, auch wenn für mich persönlich eine Religion als solche bisher auch nicht in Frage gekommen ist und ich diese institutionalisierte "Methode" zu glauben an sich auch befremdlich finde.

       

      Dresden ist allerdings bestes Beispiel dafür, dass Nicht-Glauben in Form von Religionszugehörigkeit auch nicht DIE Lösung ist.

       

      Es ist aber im Gegenteil schon nachgewiesen, dass Gegenden, die religiös geprägt sind (und die Erfahrungen habe ich auch) durchaus ziviler denken und handeln, weil die Werte und die Rituale die Menschen dort doch irgendwie positiv diesbezüglich zu sozialisieren scheinen.

      • @Hanne:

        Meinen Sie mit Ihrem letzten Absatz auch das Abschlachten nahezu der gesamten mittel- und südamerikanischen Bevölkerung vor einigen hundert Jahren? Die Täter waren allesamt von gewaltiger religiöser Inbrunst geleitet....

        • @Urmel:

          Damals war es das Gold ( Heute sind es Öl, Gas und seltene Erden ).

          Die Missionare kamen kurz darauf, haben aber anständige Arbeit geleistet, wenn man sieht, wie inbrünstig der Papst dort gefeiert wird.

        • @Urmel:

          Nein, ich bestreite auch nicht, dass es zahlreiche und viel zu viele religiös begründete und/oder motivierte Kriege und Abschlachtungen etc. gab. Da gab und gibt es tatsächlich etliche.

           

          Ich stelle nur in Frage, ob tatsächlich die Religion als solche dann der tatsächliche Grund ist oder ob ein großer Teil der Menschheit einfach immer Gründe finden muss, Kriege etc. zu führen bzw. irgendwem Folge zu leisten, der zu Kriegen auffruft und diese wie auch immer begründet. Denn derlei unschöne Taten gibt es auch von Menschen, die definitiv nicht religiös sind bzw. ihre Anschläge nicht religiös begründen.

          • @Hanne:

            Kurz gesagt: Ich kann nicht sagen, dass Gläubige oder Ungläubige die besseren Menschen sind.

             

            Nach meinen bisherigen Erfahrungen kommt es immer auf den einzelnen Menschen an.

             

            Leider führen auch die Gläubigen und die "Ungläubigen" und die Gläubigen untereinander gerne "Kriege", wer denn nun die (noch) besseren Menschen seien, wenn auch meist eher mit Worten (zumindest zurzeit in Europa).

        • @Urmel:

          Ist Stalinismus religiös?

          • @Kraton:

            Diese Frage verstehe ich jetzt nicht so ganz. War aus ihrer Sicht der Stalinismus sogar für die Ausrottung der Indios verantwortlich?

        • @Urmel:

          Ähnlich wie atheistische Systeme, ich mein stalinistische Säuberungen, Kulturrevolution in China und natürlich die Nazis. Von den brauchte keiner einen Gott um abzuschlachten. Preiset den Herrn.

        • @Urmel:

          und schon wurde wieder sauber relativiert...

    • @Fotohochladen:

      Vielleicht ist auch manche Art von Satire SCHEISSE.

      • @Dudel Karl:

        Klar, auch manche Satire ist SCHEISSE, nur, ohne Religion, keine Satire.

        • @Fotohochladen:

          Ohne Religion keine Satire. Hört, hört.

  • Ich möchte darum bitten, die Ermordeten nicht zu verklären. Dies ist kein "Aber", wie der Kommentator es zurecht beklagt. Solch ein "Aber" wäre unerträglich. Da gebe ich Deniz Yüzel recht. Mein Einwand betrifft das Ende des Kommenars. Nein, das waren nicht meine Helden. Nix liberté, égalité, fraternité... Vieles von dem, was da als angebliche Satire daherkam, war reaktionär.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Summerhill:

      Satire ist nie "angeblich". Satire hat nur einen Zweck: sich lustig machen. Über alles, über jeden. Über Grenzen hinweg. Satire darf und muss geschmacklos sein. Und kann und darf und muss in alle Richtungen gehen dürfen.

    • @Summerhill:

      Sorry - A.S.Neill würde sich im Grabe umdrehen - nichts begriffen -

       

      Deniz Yücel hat den Ermordeten uneingeschränkt Respekt erwiesen.

      Danke

      • @Lowandorder:

        dennoch darf ihr werk kritisch betrachtet werden.

        • @christine rölke-sommer:

          Zwölf aufgeklärte Menschen werden ermordet, weil religiöse Fanatiker deren Satire nicht aushalten können und Du willst einzig das Werk der Opfer kritisch betrachten? Von den jüdischen Opfern keine Rede, die Masse sorgt sich allein um Muslime. Dieses Muster erinnert mich irgendwie an Israel? Nach jeder islamistischen Tat wird dort zuerst gefragt, wie denn die Opfer die Täter zur Tat genötigt haben könnten...

          • @Louis Levy:

            Einzig? Nö: dennoch!

             

            Dass die jüdischen Opfer pressemäßig irgendwie unter den Tisch fallen stimmt.

             

            "wie denn die Opfer die Täter zur Tat genötigt haben könnten" das war kein Thema hier.

            • @Grisch:

              „Einzig“ deshalb, weil im obigen Kommentar allein (also einzig) davon gesprochen wird, dass dennoch das Werk der Ermordeten kritisch betrachten darf und nicht eine logischerweise eher (ohne wenn und aber) angezeigte Kritik an den islamistischen Mördern erfolgt. Die Frage, wie denn die Opfer die Täter zur Tat genötigt haben könnten, wird tendenziell hier insofern zum Thema, als gerade zu einem derart abscheulichen Verbrechen nur feststellt wird, dass „dennoch das Werk (der Opfer) kritisch betrachtet werden darf“. Es ist der ansatzweise Versuch der bekannten „Täter-Opfer- Umkehr“. Dagegen wehre ich mich.

    • @Summerhill:

      Richtig. Respektlosigkeit ist zunächst mal nur respektlos.

  • Sehr geehrter Herr Yücel,

    Ich habe mich oft über Ihre Kommentare geärgert, aber heute muß ich vor Ihnen den Hut ziehen.

  • Dem kann ich mich insgesamt nur anschließen, mit Ausnahme dieses Satzes:

     

    "Doch faschistische Killer entstehen in einem geistig-politischen Umfeld, das Mord und Terror ehrlich verurteilt, aber grundlegende Ansichten und Gefühlslagen mit den Mördern teilt."

     

    Warum? Ich halte es für ausgeschlossen, dass man Mord und Terror e h r l i c h verurteilen kann, wenn man grundlegende Ansichten und Gefühlslagen mit Mördern teilt. Grundlegende Ansichten und Gefühlslagen von Mördern, können sich aus meiner Sicht auch nur Mördern selbst erschließen.

    Deshalb gilt: Das geistig-politische Umfeld, das junge Menschen - wo und wie auch immer - zu Mördern ausbildet und ihnen Zugang zu Waffen verschafft, muss restlos aufgedeckt und ausgetrocknet werden.

     

    Erbitterter Streit um Weltanschauungen - Ja, unbedingt!

    Mord und Gewalt - Nein, unbedingt!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Diese gesamte Terrorbande nutzt den Islam scheinheilig und bösartig aus. Es geht den Banditen nicht um die Religion, es geht um Machtansprüche. Die Anführer sind geschickte Verbrecher, die sich jedweder Mittel bedienen, ob Religion oder andere Strukturen. Auch Sekten nutzen ähnliche Methoden ihre Anhänger zu rekrutieren und zu halten. Die Moon Sekte, Scientologie und wie sie alle heissen mögen. Auch politische Sekten wie z.B. NPD gehören dazu. Die Anhänger solcher "Vereine" lassen sich allzu leicht verführen, manche weil sie es nicht besser wissen (können), manche weil sie selbst Versager sind im Leben. Vielerorts gibt es Aussteigerprogramme für all of the above. Helfen wir mit, nicht den Weg für weitere "Rekrutierungen" zu erleichtern, indem wir die große Mehrheit der völlig unbeteiligten MuslimInnen so behandeln, wie wir alle selbst behandelt werden wollen: anständig.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Na, dann starten Sie doch mal eine Initiative für mehr Anständigkeit direkt vor Ihrer Haustür.

       

      Was glauben Sie denn: Wie viele hunderttausend Arbeitnehmer der christlichen Kirchen in Deutschland sich danach sehnen, endlich anständig behandelt zu werden? Das Arbeitsrecht in diesen "Vereinen" lässt nämlich gravierend daran zweifeln, ob es in D so etwas wie gleiches Recht für alle gibt. Vielmehr scheint dort der Grundsatz zu gelten: "Gottes Recht steht über Menschen Recht".

      • @Urmel:

        Das interessiert mich jetzt ... wie viele sind es denn? Ich kann mich an eine Demonstration bei unserer Synode erinnern, bei der ausschließlich Beschäftigte der Verdi-Geschäftsstelle anwesend waren (welche, wie ja bekannt ist, nach Haus-Tarif entlohnt werden ... sehr vorbildlich.)

        • @Jäger Wolfram:

          Interessant, dass Sie nur auf den tariflichen Hintergrund verweisen und die wesentlich bedenklicheren Aspekte ausklammern. Ich gehe davon aus, dass Ihnen der Artikel 140 unseres Grundgesetzes geläufig sein dürfte. Aus diesem ergibt sich u. a. eine extreme Ungleichheit bezüglich des anzuwendenden Arbeitsrechts für Arbeitnehmer, die in kirchlichen Institutionen arbeiten, und aller anderen deutschen Arbeitnehmer. Auch aus diesem Grund trete ich für eine komplette Abschaffung der kirchlichen Sonderrechte ein.

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @Urmel:

        Ich habe längst begonnen. Schon lange...

        • @1714 (Profil gelöscht):

          Absolut erfreulich! Ich sag's mal mit ein wenig Ironie:

           

          Dann wären wir ja schon zwei, die der Auffassung sind, dass die Aufklärung in Europa noch lange nicht abgeschlossen ist.

          • @Urmel:

            Pfeif auf Aufklärung. Jetzt wird ja "die Pille danach" in D von der Rezeptpflicht befreit. Ich schreibe das völlig ironiefrei und hoffe, dass Sie die Zusammenhänge verstehen.

  • Dieser Kommentar und noch jedes Aber zeigt wie westzentriert diese Welt ist und wie selbstverständlich 30 Tote im Jemen.

  • Bravo Deniz Yücel!

  • Danke, Deniz!

     

    Endlich wieder mal eine klar differenzierte, schonungslose und eben nicht so "Wir-Theisten-ham-uns-alle-lieb-verschwiemelte EKD-Meinung.

     

    Mit ein wenig Kritik schliesse ich mich Age Krüger an, aber: passt scho!

  • Klasse Kommentar, Hut ab!

  • y'en a mare!

    je ne suis pas charlie!

  • Ich finde den Artikel sehr gut. Und ich stimme in allem überein. Eine abweichende Erfahrung habe ich jedoch gemacht (Leser könnten das jetzt als "Aber" verstehen; "aber" ich erlaube mir das hier mal :-)

    Undzwar wollte ich satirische Karikaturen zusammensuchen, die die verschiedensten Themen, Personen auf die Schippe nehmen. Darunter möglichst auch alle Religionen (wobei ich eigentlich nur an die drei monotheistischen dachte).

    Ich wollte erst nur bei Charlie Hebdo und dann auch noch bei Titanic suchen. Ich habe nicht alle Cartoons und bei Titanic Startseitencartoons durchsucht. Aber Einige. Und ich konnte in der Tat weniger Karikaturen zur Religion der Juden finden. Am meisten zu der der Moslem und danach der der Christen. Also es gibt deutliche Unterschiede in der Quantität der Satire zu den monotheistischen Relgionen. Möglicherweise liegt das daran, dass Islam und Christentum öfters in den Medien/Nachrichten sind und daher eher im Visier der Satiriker liegen. Das kann ich jetzt empirisch natürlich nicht genau überprüfen.

     

    Ich hoffe, das wird jetzt nicht als "Aber" verstanden. Als eine "Rechtefertigung" oder "Verständnis". Das soll es nicht sein. Weder bin ich religiös noch bevorzuge ich irgendeine Religion, Kultur oder Nation.

     

    Wie auch immer: jede Meinung muss ausgehalten werden, jede Satire, jedes Cartoon. Wenn man es nicht mag, dann soll man nicht hinschauen.

  • Warum wird im Namen aller Muslime geredet? Nicht jeder Muslim ist exklusiv im beleidigt sein oder ging mit Gewalt gegen die Freiheit der Kunst vor.

    Sie hatten in einem kleinen Teil von Islamfaschisten gesprochen, der eher passend wäre und den ich mir auch eher gelobe. Alles andere wäre eine Häme für die Muslime, die sich ganz bewusst von der Ideologie dieser Fanatiker distanzieren.

     

    Ansonsten haben sie selbstverständlich Recht, es gibt kein "Aber".

  • 4G
    442 (Profil gelöscht)

    Ich ziehe alle Hüte dieser Welt vor dem Autor dieses Artikels. Klartext in Verbindung mit einer messerscharfe kühlen Analyse der Lage!!! Danke für diesen Kommentar. Hoffentlich wird er millionenfach gelesen. Merci!

    • @442 (Profil gelöscht):

      Schade dass dieser der Wahrheit und Meinung der Ermordeten gerecht werdende Kommentar nicht in einem reaktionaereren Blatt ( welt.de z.B.) erschien. Dort waere er von noeten. Erschreckend, wieviele verhaermte, veraengstigte sich Zukurzgekommenfuehler (deren letzte Freundin offenbar mit einem Suedlaender durchbrannte) dort in Artikeln und Foreren ihrer machistischen, Menschen und Demokratie verachtenden Pienzigkeit froenen.

  • Es ist ein Genuss, diesen Kommentar zu lesen!

  • Mal eine Frage an Deniz bzw. die Community: Es kursieren einige Posts im Netz, die Charlie Hebdo Rassismus, Sexismus und Homophobie unterstellen. Deniz nennt die Redaktion linksliberal. Wer hat recht?

  • Schrecklicher Anlass, aber wenn der Artikel wirklich deinem Gedankengang entspricht, dann sind wir uns ähnlicher als ich immer dachte

  • Der Autor macht genau das, was er anderen vorwirft, nämlich die Toten zu instrumentalisieren. Es sind nicht "seine" Toten. Niemand freut sich über die Morde von Paris wie Bolle.

    • @Alvy Singer:

      aber darüber, dass damit die eigenen Vorurteile bestätigt wurden, und nichts anderes hat Deniz Yücel behauptet!

       

      Und wo instrumentalisiert er die Toten?

  • Was eine/r wirklich macht und denkt, ist seine/ihre Religion.

    Jack D. Forbes

     

    Weg mit Machtansprüchen und Gewalttraditionen im Namen Gottes.

  • In einem Punkte bin ich anderer Meinung.

    Und zwar würde ich nicht so direkt sagen, dass es nur Muslime sind, die gegen die Freiheit der Kunst vorgegangen sind. Sie haben die brutalsten Mittel gewählt und sind zu Mördern geworden im Kampf gegen die Kunstfreiheit. Außerdem haben sie sich in Ländern, in denen sie keinerlei Mehrheiten für ihre Vorstellungen haben sich zu Vollstreckern ihres Kunstverstädnisses gemacht, aber es gab eben auch Sachen wie Pussy Riot und Klagen des Papstes gegen Titanic. Manche Muslime gehen aber mit der Kritik völlig unzivilisert damit um.

    Das würde ich gerne auseinanderhalten. Kritik an der Religion kann offenbar keiner der Religionsverbreiter ab, aber die Schwelle deswegen zu töten, liegt wohl bei einigen Muslimen am niedrigsten.

    • @Age Krüger:

      kleine anmerkung: religionskritik nahm/nimmt ihren anfang durch kritik innerhalb von religion.

      mir scheint, 'uns' fehlt eine geschichte der religionskritik.

      • @christine rölke-sommer:

        Gibt es bei Karlheinz Deschner.

  • Was eine/r wirklich macht und denkt, ist seine/ihre Religion.

    Jack D. Forbes

     

    Weg mit Machtansprüchen und Gewalttraditionen im Namen Gottes.

  • Hervorragender Kommentar: Differenzierend und dennoch klar und deutlich urteilend, wenn es gilt, die wahren Opfer zu benennen.

     

    Und wie könnte das Fazit und die Konsequenzen aussehen:

     

    Die Geschichte hat in aller Grausamkeit belegt, dass Religionen kaum geeignet sind, ein friedliches und faires Miteinander der Menschheit zu begründen. Auch die christliche Lehre lieferte die Basis zur Ausrottung der Bevölkerung ganzer Erdteile. Und noch heute behindert die immer noch unfassbare Machtposition der Amtskirchen die rechtliche Gleichbehandlung deutscher Arbeitnehmer.

     

    Der Kampf für allgemein gültige Menschenrechte wurde nahezu immer gegen den erbitterten Widerstand des größten Teils der Vertreter religiöser Organisationen geführt. Deren Definitionsmacht, wie die Auslegung der zugrundeliegenden Texte aus der Bibel oder dem Koran oder was auch immer, ist leider immer noch weitgehend unumstritten. Die Politiker der etablierten Parteien aller Couleur versagen hierbei seit Jahrzehnten total.

     

    Auch deshalb sind viele Ziele der französischen Revolution auch über 200 Jahre später selbst in Europa noch lange nicht erreicht. Das einhellige Geschwafel vieler Politiker, diese "... Morde von Paris hätten nichts mit dem Islam zu tun..", verdeckt nur die totale Verweigerung, das Verhältnis von Staat und Religion endlich nachhaltig auszufechten.

     

    Diesem Kampf haben sich die nun Ermordeten gestellt und sie haben bitter dafür gezahlt. Wenn das „Je suis Charlie Hebdo“ einen Sinn über den Tag hinaus haben soll, wäre es dringend an der Zeit, sich diesem Kampf anzuschließen.

     

    Nur, wenn wir endlich wieder den Mut aufbringen, dafür einzutreten, dass wir selbst demokratisch darüber entscheiden wollen, was Gut und Böse und was Recht und Unrecht ist, wird die Durchsetzung von Menschenrechten eine Chance haben. Und das wird auch in Zukunft meistens nur gegen den Alleinvertretungsanspruch vieler Religionen möglich sein.

  • Falsche Freunde hat auch der Terroranschlag. Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Militanten die Gewalt mögen, den diese gibt ihnen die Rechtfertigung für den Krieg, den sie führen möchten.

    Die extremen Islamisten, die extreme Rechte und die Sicherhietsorgane profitieren von solchen Anschlägen und allzu häufig ist ein Anschlag unter falscher Flagge durchgeführt worden.

    Daher gilt es als Reaktion nicht den Hass sondern die Freiheit der Presse wo auch immer und gegen wen auch immer zu stärken. Dann hätten alle Extremisten verloren.

  • damit sollte wohl alles gesagt sein !

  • Auch ohne "aber" muss es möglich sein, nicht nur schwarz weiss zu malen. Zum pointierten Vergleich ohne le hebdo damit zu meinen: Die Todesstrafe ist ein Verbrechen auch und gerade wenn sie an Schuldigen verübt wird - ein "aber", welches die Todesstrafe rechtfertigen würde, gibt es hier auch nicht.

    Manches was le hebdo veröffentlicht hat, war geschmacklos oder verletzend - so what? Ohne die Toten zu Heiligen zu machen, die sie nicht waren, bleiben die Terroristen Verbrecher gegen die Meinungsfreiheit, die Zivilistation und die Menschlichkeit im Allgemeinen - ohne jedes "aber". Es ist schlicht unverheblich, ob jemand die Meinung von le hebdo gemocht hat. Würde morgen die Redaktion der Zeit, der Bild, des Neuen Deutschlands oder der Jungen Freiheit ermordert, dann sähe dies nicht anders aus.

  • Danke für diesen Artikel!

  • Vielen Dank Deniz Yücel für einen intelligenten durchdachten und unzweideutigen Kommentar. Ich habe mich gerade eben extra hier angemeldet, um Ihnen zu sagen, wie sehr ich Ihre großartige Arbeit schätze. Es gibt wenige, die die Dinge klarer sehen und benennen.

  • Klasse!

    • @KarlM:

      Genau!