piwik no script img

Arbeitskampf bei der LufthansaPi­lo­t*in­nen wollen streiken

In einer Urabstimmung spricht sich die Gewerkschaft Cockpit für einen Arbeitskampf aus. Damit rückt ein Streik bei der Lufthansa deutlich näher.

Könnten bald am Boden bleiben: Lufthansa-Flugzeuge am Münchner Flughafen

Frankfurt/Main dpa/rtr | Bei der Lufthansa ist ein Streik der Pi­lo­t*in­nen ein weiteres Stück näher gerückt. In einer Urabstimmung haben sich die stimmberechtigten Mitglieder der Vereinigung Cockpit mit einer sehr deutlichen Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Das berichtete die Gewerkschaft am Sonntag nach Auszählung der Stimmen.

Damit ist ein Streik der rund 5.000 Pi­lo­t*in­nen bei der Kernmarke Lufthansa zwar ab sofort möglich, wurde aber zunächst nicht beim Vorstand beantragt. VC-Tarifvorstand Marcel Gröls zufolge könnte das Lufthansa-Management den Ausstand also noch abwenden. Eine Urabstimmung sei noch kein Streikbeschluss, aber in klares Signal an den Arbeitgeber, konstruktive Schritte einzuleiten, so Gröls. „Wir benötigen jetzt fokussierten Lösungswillen, um gemeinsam kreative und nachhaltige Lösungsräume im Interesse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden zu schaffen.“ Sollte es zu keiner Lösung am Verhandlungstisch kommen, müsste der VC-Vorstand und seine Lufthansa-Konzerntarifkommission einen Streik beschließen.

Cockpit fordert eine Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent für 2022 und einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023. Dazu kommen strukturelle Forderungen wie eine einheitliche Tarifstruktur, die eine Einigung besonders schwierig machen.

Bei der Lufthansa Passage stimmten 97,6 Prozent der Teilnehmer für einen Streik. Bei der Frachttochter Cargo war die Zustimmung mit 99,3 Prozent noch höher. Erst am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline nahezu lahmgelegt. Es fielen über 1.000 Flüge aus und rund 134.000 Pas­sa­gie­r*in­nen mussten ihre Reisepläne ändern.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Es gab schon fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis. Ein bisschen Druck an die Lufthansa schadet nicht.