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Arbeitskampf bei der Deutschen BahnZweiter Bahnstreik läuft

Der Ersatzfahrplan ist laut Deutscher Bahn stabil angelaufen. Trotzdem fallen viele Züge aus. Die GDL bekräftigt ihre Absage an das Konzern-Angebot.

Bahnstreik, zweiter Akt: Einer der wenigen Züge am Hauptbahnhof Frankfurt/Main, die fahren Foto: dpa

Berlin dpa | Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihren Streik bei der Deutschen Bahn am frühen Montagmorgen wie angekündigt auf den Personenverkehr ausgeweitet. „Pünktlich um zwei Uhr morgens sind wir in den Streik gegangen“, sagte ein Mitarbeiter der GDL am frühen Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Bis Mittwochfrüh, 2.00 Uhr, müssen sich Millionen Reisende auf massive Einschränkungen vor allem im Fernverkehr einstellen. Neben den Lokführerinnen und Lokführern sind erneut auch Beschäftigte in der Infrastruktur – etwa in den Stellwerken – aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen.

Der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn ist nach Angaben des Unternehmens stabil angelaufen. „Trotz des verlässlichen Grundangebots kann die DB nicht garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht an ihr Ziel kommen“, teilte die Bahn mit. Wenn möglich, sollten die Menschen ihre Bahnfahrten auf die Zeit nach dem Streik verschieben. Nach Angaben der Deutschen Bahn verkehren etwa ein Viertel der Fernzüge, im Regionalverkehr 40 Prozent.

Der Chef der GDL, Claus Weselsky, hat seine Absage an den Tarifvorschlag der Deutschen Bahn vom Vortag bekräftigt. Die Offerte der Bahn sei „kein konkretes Angebot“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Um den Streik im Personenverkehr, der seit den frühen Morgenstunden läuft, abzuwenden, hatte die Bahn am Sonntag Verhandlungen über eine von der Gewerkschaft geforderte Corona-Prämie in Aussicht gestellt. Eine konkrete Summe hatte sie nicht angeboten.

„Man muss doch wenigstens eine Zahl nennen“, forderte hingegen Weselsky. „Ich schicke meine Leute auf die Züge, um anschließend festzustellen, dass das Angebot für eine Corona-Prämie bei Eins ist? Das fällt aus.“ Die GDL fordert neben 3,2 Prozent mehr Geld unter anderem auch eine Corona-Prämie in Höhe von 600 Euro. Weselsky betonte erneut, dass ein verbessertes Angebot der Deutschen Bahn Voraussetzung für weitere Verhandlungen sei. Die Deutsche Bahn will für 2021 eine Nullrunde.

Zweite Streikwelle

Seit Samstag läuft in dem Tarifkonflikt die zweite Streikwelle – sie begann im Güterverkehr. In der Nacht zu Montag wurde der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet. Züge fahren noch bis Mittwochmorgen nur mit großen Einschränkungen. In der zweiten Augustwoche hatte der erste Streik für massive Ausfälle gesorgt.

Bahn-Sprecher Achim Stauß kritisierte am Montagmorgen die Absage der GDL an das erneute Angebot. „Das zeigt, der GDL geht es um einen politischen Kampf und nicht um eine Lösung am Verhandlungstisch.“ Die GDL-Spitze richte Schaden an, „ohne Rücksicht auf die Fahrgäste, ohne Rücksicht auf den Großteil unserer Beschäftigten und ohne Rücksicht auf das Unternehmen DB. Das ist verantwortungslos.“

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3 Kommentare

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  • @Kai Nothdurft: Der gegenwärtige Streik soll erreichen, dass Eisenbahner den gleichen Abschluss bekommen wie im Öffentlichen Dienst. Ist das zuviel? Ich finde nicht, dass Eisenbahner überbezahlt sind, ausgenommen vielleicht die Vorstände, deren Boni allein auch diesmal das Jahresgehalt eines normalen Eisenbahners entsprechen.

    • @Wondraschek:

      Ich weiss nicht, ob Eisenbahner überbezahlt sind, da ich nicht weiss, was Eisenbahner so verdienen. Das ist aber irrelevant, da sich die Verhandlungspartner in der Höhe der Gehaltsanpassungen bekanntermassen schon länger einig sind. Nur möchte die Bahn das über eine längere Laufzeit als GDL und die GDL fordert eine Corona-Prämie. Wenn man kompromissbereit wäre, würde man auf eine Forderung verzichten und die andere durchsetzen. Die GDL ist dazu aber nicht bereit und will alle Forderungen durchsetzen. Dabei reicht es der GDL nicht, den Güterverkehr zu bestreiken - nein es werden alle Bahnfahrer in Geisehaft genommen um die Forderungen zu erpressen.

  • Die Bahn bietet eine Corona-Prämie an. Wofür eigentlich? Medizinisches Personal z.B. hat wegen der erhöhten Arbeitslast eine Corona-Prämie verdient. Die Züge waren in der Pandemie ja eher leer und besonders die Zugbegleiter hatten eher weniger zu kontrollieren. Und anstatt an den Verhandlungstisch zurückzukehren nimmt die GDL mal wieder alle Bahnreisenden als Geiseln. Schämen sollten sie sich.