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Angriff bei AfD-Demo in ErfurtÜbergriff auf Reporter

In Erfurt wurde bei einer Kundgebung der AfD mit Alice Weidel und Björn Hocke ein Journalist attackiert. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Übergriffs.

Po­li­zis­t:in­nen vor der Gegendemonstration bei der AfD-Demo in Thüringen Foto: Bodo Schackow/dpa

Erfurt dpa | Nach einer Kundgebung der AfD in Erfurt ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Übergriffs auf einen Journalisten. Es sei ein Verfahren wegen versuchter Körperverletzung gegen einen Teilnehmer der AfD-Veranstaltung am Samstag eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag auf dpa-Anfrage. Ein Journalist, der über die Kundgebung berichten wollte, sei attackiert, aber nicht verletzt worden. Dies habe ein Security-Dienst seiner Mediengruppe verhindert, der ihn zu seinem Schutz begleitet habe.

An der AfD-Kundgebung mit der Co-Parteivorsitzenden Alice Weidel und dem Thüringer Landeschef Björn Höcke hatten laut Polizei etwa 1100 Menschen teilgenommen. Rund 800 Menschen hatten laut Polizei gegen die Kundgebung demonstriert. Der Thüringer AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Ein Bericht eines MDR-Fernsehteams zeigte ein Gerangel zwischen einem Teilnehmer und dem Security-Dienst. Die Polizei hatte nach Ende der Veranstaltung zunächst nur von einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Versammlungsteilnehmern und einem Pressevertreter berichtet. Eine strafrechtliche Relevanz sei zunächst nicht erkannt worden, hieß es von der Polizei.

Verschiedene Thüringer Politiker, darunter Innenminister Georg Maier (SPD), bekundeten ihre Solidarität mit dem Reporter. „Angriffe auf Journalisten sind Angriffe auf die Demokratie“, twitterte Maier. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte einen besseren Schutz von Journalisten.

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2 Kommentare

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  • " Dies habe ein Security-Dienst seiner Mediengruppe verhindert, der ihn zu seinem Schutz begleitet habe."

    Was für eine unsagbare Schande für Deutschland, für die deutsche Politik und für das Demokratieverständnis der Ordnungshüter.

    Jetzt müssen sich Medienvertreter schon von einem Security-Dienst schützrn lassen !!!!



    Es ist so unfassbar ! Was ist bloß los in dieser Republik?

    Was ist nur los mit den Politiker:innen die das dulden ?

    • @Bolzkopf:

      Sie meinen, dass jeder Journalist, der sich mit der braunen Brühe beschäftigt, von ein paar staatlichen Personenschützern begleitet werden muss? Ob sie damit den Staat nicht überfordern. Wenn es wirklich so ist, dass in ganz Ostdeutschland die geistigen Nachfolger der Nazi-Verbrecher die stärkste Partei sind, dann braucht es andere Maßnahmen!