Analyse zu CO2-Emissionen seit 1850: Wer hat das Klima aufgeheizt?
Zehn Länder haben fast zwei Drittel der CO2-Emissionen seit 1850 ausgestoßen, zeigt eine Analyse. Auch Deutschland ist ganz oben mit dabei.
Nur wenige Länder sind für einen Großteil der CO2-Emissionen seit 1850 verantwortlich. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse des Klimaportals Carbon Brief. Die Zahlen zeigen, dass die USA für rund 20 Prozent der Emissionen seit 1850 verantwortlich sind. China, mit der vierfachen Bevölkerung, kommt mit 11 Prozent der Emissionen an zweiter Stelle. Deutschland ist mit 4 Prozent der Emissionen auf Platz 6.
Insgesamt haben alle Länder der Welt demnach rund 2500 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre gepumpt – weniger als 500 verbleiben, um die Erderhitzung mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit unter +1,5 Grad zu halten. Allerdings sind die zehn größten Emittenten bereits für 62 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich.
Auf den ersten 10 Plätzen finden sich neben mehreren Industrieländern auch China, Indien, Brasilien und Indonesien – allerdings werden Emissionen während des Kolonialismus nicht den Kolonialmächten, sondern ihren Kolonien zugeordnet. „Die Daten werfen diese Frage auf, beantworten sie aber nicht“, kommentierte Autor Simon Evans diese Entscheidung auf Twitter.
Im Fall von Brasilien und Indonesien gehen rund 90 Prozent der Emissionen auf Abholzung zurück. Emissionen durch die Nutzung von fossilen Energieträgern machen nur wenig aus.
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Die Analyse auf Carbon Brief zeigt auch wie ungleich die Emissionen verteilt sind. In den Industrieländern USA, Russland, Deutschland, Großbritannien, Japan und Kanada leben nur 10 Prozent der Weltbevölkerung, auf deren Konto aber 39 Prozent der Emissionen gehen. In China, Indien, Brasilien und Indonesien leben dagegen 42 Prozent der Weltbevölkerung, die für rund 23 Prozent der Emissionen verantwortlich sind.
So hat Indien sogar weniger CO2 ausgestoßen als Deutschland – allerdings mit einer Bevölkerung, die heute etwa fünfzehn Mal größer ist.
Werden die Daten auf die Bevölkerungen runtergerechnet, verschwinden Länder des Globalen Südens fast vollständig aus der Liste. Zurück bleiben größtenteils europäische Industriestaaten, sowie europäische Siedlungskolonien wie Kanada, USA, Australien und Neuseeland. Auch hier findet sich Deutschland unter den zehn größten Emittenten.
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