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Aktuelle Nachrichten in der CoronakriseRKI meldet 8.400 Neuinfektionen

Impfungen sollten nicht an Schulen durchgeführt werden, warnen Ärzte. Die bundesweite Inzidenz steigt auf 44,2. Vor den Paralympics in Tokio gibt es einen ersten Coronafall.

Bald wollen manche Länder an den Schulen nicht mehr nur lüften, sondern auch impfen Foto: Jens Gyarmaty/laif

Bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei 44,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter und liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen bei 44,2. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 27,6 gelegen. Wie das RKI unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 8.400 Neuinfektionen sowie 22 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. (afp)

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Erster Corona-Fall vor Paralympics in Tokio

In Tokio gibt es wenige Tage vor Eröffnung der Paralympics den ersten Corona-Fall im Athletendorf. Das gab das Organisationskomitee bekannt. Bei der positiv auf das Virus getesteten Person handele es sich nicht um einen Athleten oder eine Athletin. Die Paralympics sollen am kommenden Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnen, während sich die Hauptstadt angesichts alarmierender Infektionszahlen im Notstand befindet. (dpa)

Drogeriekette dm beendet eigene Schnelltestzentren

In Deutschland stellt die Drogeriekette dm unterdessen einem Bericht zufolge den Betrieb ihrer mehr als 200 eigenen Corona-Schnelltestzentren ein. Wie die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf Unternehmensangaben berichtete, beendet die Kette dieses Angebot Ende September. Diese Entscheidung sei „im Zuge sinkender Nachfrage und auf Basis der Entscheidungen von Bund und Ländern“ getroffen worden. So sollen die Tests ab Oktober kostenpflichtig sein, zudem sei der Bedarf wegen der steigenden Impfquote zuletzt zurückgegangen. (afp)

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Ethikrat-Vorsitzende Buyx begrüßt Stiko-Entscheidung

Mit Impfungen hat sich auch die Vorsitzende des deutschen Ethikrates, Alena Buyx, befasst. Sie hat die Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren begrüßt. Es werde darum gehen, dass das Schulleben gut funktioniere, obwohl sich die Pandemie jetzt vor allem in den ungeimpften Gruppen verbreite, sagte Buyx am Mittwochabend in der Sendung „RTL Direkt“. „Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass für die Zwölf- bis 17-Jährigen jetzt diese umfassende Empfehlung der Ständigen Impfkommission gekommen ist.“ Die Stiko am Robert Koch-Institut hatte die Impfempfehlung für alle Zwölf- bis 17-Jährigen am Montag ausgesprochen. (epd)

Debatte über Impfungen an deutschen Schulen

Von den Plänen einiger Bundesländer, Kinder und Jugendliche in Schulen zu impfen, hält der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) allerdings nichts. Jugendliche stünden in der Schule sehr stark unter Gruppenzwang, sodass eine freie und unabhängige Entscheidung schwierig werde, sagte der Kinderarzt und Bundessprecher Jakob Maske dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Der Deutsche Lehrerverband begrüßte indes die Pläne, Impfungen an Schulen durchzuführen.

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BVKJ-Bundessprecher Maske sagte, problematisch sei auch, dass an Schulen die Impfenden die Kinder und Jugendlichen meist nicht kennen würden und auch die Eltern häufig nicht anwesend seien, um eine Einwilligung in die Immunisierung zu geben. Der Kinderarzt riet stattdessen zur Impfung in einer Praxis. Dies habe den Vorteil, dass der Arzt die Familie und das Umfeld gut kenne und besser beraten könne, ob die Impfung für die Familie sinnvoll ist oder nicht.

Der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte dagegen, alles, was die Sicherheit an Schulen schnell erhöhe, sei gut.“ Es sei völlig klar, „dass eine hohe Impfquote der Schülerinnen und Schüler der wohl wichtigste Baustein für mehr Gesundheitsschutz an Schulen in der Pandemie und damit letztendlich für eine baldige Rückkehr zur Normalität im Schulbetrieb“ sei.

Außerdem könnten bei einer hohen Impfquote, nachdem alle in der betreffenden Altersgruppe ein Impfangebot hätten wahrnehmen können, andere Maßnahmen wie Maskenpflicht und regelmäßige Testungen im Gegenzug schrittweise zurückgefahren werden, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk“. Wichtig sei aber, dass die Corona-Impfung sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler freiwillig bleibe. (epd)

Neuseeland: Impfung für Kinder und Jugendliche möglich

Auch in Neuseeland dürfen Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren jetzt gegen das Coronavirus impfen lassen. Die bisher geltende Altersgrenze von 16 Jahren werde gesenkt, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Genutzt wird in Neuseeland nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer. Neuseeland blieb durch eine strikte Abschottung seiner Grenzen und rigorose Lockdowns bei einzelnen Infektionen bisher von der Pandemie weitgehend verschont. Erstmals seit sechs Monaten gibt es jetzt aber wieder mehrere Fälle, die auf eine Person zurückgeführt werden, die vom australischen Sydney nach Neuseeland zurückgereist war. (ap)

Steigende Corona-Zahlen in Australien

In Sydney und Melbourne steigen die Corona-Infekionszahlen unterdessen weiter an. Der Bundesstaat New South Wales meldete am Donnerstag 681 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden, die meisten davon in Sydney. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Pandemie war am Mittwoch mit 633 Fällen erreicht worden. Im benachbarten Victoria wurden 57 Neuinfektionen in der Stadt Melbourne registriert. Das war die höchste Zahl seit Anfang September 2020.

In Melbourne und ganz New South Wales gilt ein Lockdown. Für Melbourne, die zweitgrößte Stadt des Landes, war Donnerstag der 200. Tag seit Beginn der Pandemie, an dem dort Ausgangsbeschränkungen galten. Dort gab es immer wieder Ausbrüche. Bis zur Ankunft der ansteckenderen Delta-Variante war es Australien aber weitgehend gelungen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. (ap)

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6 Kommentare

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  • Traurig, wenn es beim Impfen mehr ums Geld als um die Gesundheit geht. Dann wird „sowohl als auch“ nämlich schwer. Weil keiner dem anderen ein Geld gönnt, für das er selbst eine Verwendung hätte.

    Außerdem leidet die Impfbereitschaft. Für viel Geld, das wissen die meisten Menschen aus eigner Erfahrung (sie würden es ja ähnlich halten, wenn die die Chance bekämen), riskieren Menschen gerne schon mal Leben und Gesundheit anderer. Und je mehr Geld im Spiel ist, um so größer ist die Risikofreude. Vor allem, wenn sie nicht staatlich gebremst wird.

    An der Stelle ist sehr gut zu beobachten, dass ein privatwirtschaftlich organisiertes, auf persönlichen Gewinn gebürstetes Gesundheitswesen im Grunde keins sein kann. Ich bin gespannt, wie viele Pandemien es noch braucht, damit die Mehrheit aller Wähler und wenigstens ein kleiner Teil der Politiker das kapieren. Jetzt meine ich, wo (sehr hoch bezuschusstes) privatwirtschaftliches Engagement der Welt mal wieder in Rekordzeit zu wirksamen Impfstoffen verholfen hat…

  • @JOX, @GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTER:

    Absolut. 100%. Beides. Ich habe mich nur am "stattdessen" gerieben.

  • Warum sind die Ärzte so gegen die Impfung in den Schulen? Sie bekommen für den Pieks, der sie wenige Minuten kostet, gar nicht so wenig Geld:



    www.kbv.de/media/s..._Dokumentation.pdf



    Vielleicht spielt das eine Rolle. Es ist natürlich ziemlich ineffizient wenn das die Ärzte machen und jede(r) SchülerIn da einzeln hin muss. In der Schule am Fließband wäre viel effizienter und es kostet keinen Aufwand für die SchülerInnen.

  • "Der Kinderarzt riet stattdessen zur Impfung in einer Praxis. Dies habe den Vorteil [...]"

    Ach, ja.

    Es ist verstörend, wie in dieser Kakophonie der Meinungen immer wieder irgendwelche Partikularinteressen durchschimmern.

    Der Humus übrigens, auf dem die widerlichen Q-Pilze hervorragend gedeihen!

    • @tomás zerolo:

      > Der Kinderarzt riet stattdessen zur Impfung in einer Praxis. Dies habe den Vorteil, dass der Arzt die Familie und das Umfeld gut kenne und besser beraten könne, ob die Impfung für die Familie sinnvoll ist oder nicht.

      Und warum nicht beides? Wer sein Kind mit wenig Aufwand und, wie es so schön heißt, "niedrigschwellig" impfen lassen möchte, kann dies in der Schule am besten. Das ist z.B. auch ein Vorteil für arbeitende und alleinerziehende Eltern mehrerer Kinder, die es sich nicht unbedingt leisten können, sich für jeden Pipifax einen Vormittag frei zu nehmen. Die Merkblätter zur Impfung, die auch detailliert zur Wirkung und bekannten Nebenwirkungen informieren, kann man ja aus dem Internet runter laden oder im Unterricht verteilen, altersgerecht besprechen, und mit nach Hause bringen lassen. Dann lernen die Kinder auch gleich mal was Nützliches im Fach Biologie.

      Wer dagegen ausführliche persönliche Beratung möchte und die Zeit dafür hat, kann dann ja immer noch zum Kinderarzt gehen.

      • @jox:

        Ganz genau. Die Antwort muss lauten: sowohl als auch. Je mehr Angebote zur Impfung gemacht werden, desto besser. Wer nicht will, der hat schon!