Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Dutzende Tote bei Krankenhausbrand
In Bagdad sind nach einem Feuer auf der Corona-Station eines Krankenhauses 82 Menschen ums Leben gekommen. Grund ist offenbar ein explodierter Sauerstofftank.
82 Tote bei Krankenhausbrand in Bagdad
Bei einem Brand in einem Krankenhaus in Bagdad sind 82 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das irakische Innenministerium am Sonntag mit. 110 Menschen seien verletzt worden. Das Feuer war am Samstagabend in einer Intensivstation für Corona-Patienten des Ibh-al-Chatib-Krankenhaus ausgebrochen. Als Auslöser wurde zunächst eine Explosion eines Sauerstoffbehälters vermutet.
Die irakische Unabhängige Hohe Kommission für Menschenrechte hatte zuvor von 58 Todesopfern gesprochen, wovon 28 Corona-Patienten mit schweren Symptomen gewesen seien, die künstlich beatmet worden seien. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. (afp)
Kochsalzlösung statt Impfstoff gespritzt
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hat sich entsetzt über die Tat einer DRK-Mitarbeiterin im Impfzentrum Friesland gezeigt. „Ich bin fassungslos und erschüttert über die Handlungen dieser Frau. Es handelt sich um ein schweres Vergehen“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag in Hannover.
Die examinierte Krankenschwester hatte eingeräumt, sechs Spritzen allein mit Kochsalzlösung aufgezogen zu haben, weil ihr ein Fläschchen mit Biontech-Impfstoff heruntergefallen war. Eine Gesundheitsgefahr für die nur mit Kochsalzlösung Geimpften besteht nicht. Biontech wird mit Kochsalzlösung angemischt.
Ein Antigentest am 5. Mai soll klären, wer von den etwa 200 Personen, die am Mittwoch vormittags geimpft wurden, kein Vakzin erhalten hat. Sie sollen am 12. Mai geimpft werden. Die etwa 40-jährige Frau war seit Jahresbeginn im Impfzentrum Friesland in Schortens fest angestellt. Ihr wurde nach Angaben des DRK-Kreisverbandes fristlos gekündigt. Die Polizei ermittelt in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen eines möglichen Körperverletzungsdelikts. (dpa)
Ethikratmitglied Buys empfiehlt Lockerungen für Geimpfte
Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag empfiehlt die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen für Geimpfte vorzubereiten. Die Diskussion sei wichtig, sagte Buyx dem Berliner Tagesspiegel (Sonntag). Besonders relevant sei dabei, inwieweit Geimpfte das Virus nicht mehr an andere Menschen übertragen können. „Das scheint ja recht gut auszusehen“, sagte Buyx. Die Restrisiken seien dabei wohl „nicht höher als bei frisch Getesteten, eher niedriger“. Laut einem Eckpunktepapier der Bundesregierung, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, sollen Geimpfte und Genesene größere Freiheiten erhalten. Für Menschen mit aktuell negativem Testergebnis sind Erleichterungen beim Einkauf oder beim Besuch von Veranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen bereits möglich. (epd)
Auch Italien schränkt Einreise aus Indien ein
Italien schränkt wegen der Coronalage in Indien und der indischen Virus-Variante B.1.617 die Einreise aus dem Land stark ein. Wer sich in den zurückliegenden 14 Tagen in Indien aufgehalten hatte, kann nicht mehr einreisen, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntag auf Facebook mitteilte. Er habe dazu eine Anordnung unterzeichnet. Eine Ausnahme gilt für Menschen, die in Italien gemeldet sind. Sie müssten vor Abflug und nach Ankunft einen Corona-Test machen und sich in Quarantäne begeben.
Wer in den zurückliegenden Tagen in Indien war und sich bereits in Italien aufhalte, soll Speranza zufolge einen Corona-Test machen und sich den Behörden melden. Italienische Experten untersuchten derzeit die indische Coronavirus-Variante. In Indien meldete das Gesundheitsministerium am Sonntag 349 691 neue Fälle binnen eines Tages. Den vierten Tag in Folge wurden dort mehr als 300 000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert. (dpa)
USA wollen Indien unterstützen
Die USA wollen Indien bei der Bekämpfung der rasant ansteigenden Corona-Infektionen zu unterstützen. Eine Sprecherin der amerikanischen Regierung teilte Reuters am Samstag mit, die US-Regierung sei über die Situation in Indien zutiefst besorgt und bereit, schnell zusätzliche Hilfe zu leisten. Ein Sprecher der indischen Botschaft in Washington sagte, Vertreter beider Länder verhandelten über die beschränkte Lieferung von Vakzin-Komponenten amerikanischer Pharma-Unternehmen und die Entsendung von medizinischem Personal nach Indien. (rtr)
Über eine Milliarde Impfungen weltweit verabreicht
Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Spritzen mit Corona-Impfstoff injiziert. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien.
Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent der Bevölkerung, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent.
In der EU wurden bislang 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta, wo 47 Prozent der Einwohner bereits geimpft sind, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Deutschland liegt die Impfquote laut Robert-Koch-Institut derzeit bei 22,8 Prozent.
Obwohl – vor allem dank der internationalen Covax-Initiative – inzwischen auch in den meisten armen Ländern Impfkampagnen begonnen haben, ist die Impfung bislang vor allem ein Privileg der reichen Länder. Die von der Weltbank als Länder mit hohem Einkommen definierten Staaten stellen gemeinsam 16 Prozent der Weltbevölkerung, haben aber 47 Prozent der Impfdosen verabreicht. In zwölf Ländern haben die Corona-Impfungen noch immer nicht begonnen.
Am verbreitetsten ist der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca. Er wurde in zwei Dritteln der 207 erfassten Staaten und Territorien verabreicht. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in 44 Prozent der Länder eingesetzt. (afp)
Indien: Neuer globaler Höchstwert an Neuinfektionen
Indien meldet den vierten Tag in Folge mit 349.691 Fällen einen neuen globalen Höchstwert bei Neuinfektionen. Das Gesundheitsministerium teilt mit, es seien 2767 Infizierte gestorben. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 192.311.
Die USA wollen Indien bei der Bekämpfung der rasant ansteigenden Corona-Infektionen zu unterstützen. Eine Sprecherin der amerikanischen Regierung teilte Reuters am Samstag mit, die US-Regierung sei über die Situation in Indien zutiefst besorgt und bereit, schnell zusätzliche Hilfe zu leisten. Ein Sprecher der indischen Botschaft in Washington sagte, Vertreter beider Länder verhandelten über die beschränkte Lieferung von Vakzin-Komponenten amerikanischer Pharma-Unternehmen und die Entsendung von medizinischem Personal nach Indien. (rtr)
Deutschland: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 165,5
Empfohlener externer Inhalt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 18.773 neue Positiv-Tests. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 165,6 von 164,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
264 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 81.564. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,28 Millionen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. (rtr)
Ende der Impfpriorisierung ab Mai?
Einen Tag vor dem Impfgipfel der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Montag hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Aufhebung der Impfreihenfolge ab Mai gefordert. „Wir müssen die starre Priorisierung schneller auflösen“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht.
Nach dem Abarbeiten von bereits vereinbarten Impfterminen sollten alle Impfstoffe für jeden am besten noch im Mai freigegeben werden. Die Impfbürokratie verzögere den Impferfolg. Söder forderte zudem, auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden sei. Gerade unter ihnen sei die Inzidenz am höchsten. Sie sollten beim Impfen behandelt werden wie Erwachsene. (rtr)
801,7 Millionen Euro Soforthilfen zurückgezahlt
Von den im Frühjahr des vergangenen Jahres ausgezahlten Corona-Soforthilfen haben einem Medienbericht zufolge Soloselbstständige und Kleinunternehmer bis heute fast jeden zehnten Euro zurücküberwiesen. Das berichtet „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Zahlen des Wirtschaftsministeriums.
Demnach gab es bislang 113.142 freiwillige Rückzahlungen in Höhe von 801,7 Millionen Euro, die über die Bewilligungsstellen der Länder in den Bundeshaushalt zurückflossen. Zudem hätten die Länder 44.186 Rückzahlungen aufgrund von Rückforderungen in Höhe von 291,4 Millionen Euro „erwirken“ können. Das macht zusammen 1,1 Milliarden Euro – verteilt auf 157.000 Adressen.
Ursprünglich ausgezahlt hatte der Bund über die Länder Soforthilfen in Höhe von rund 13,7 Milliarden Euro an 1,8 Millionen von den Corona-Beschränkungen betroffene Betriebe. Da der Bund Soloselbstständige und Kleinunternehmer im Frühjahr 2020 möglichst schnell unterstützen wollte, hatte er auf eine umfassende Bedarfsprüfung im Vorfeld verzichtet. (rtr)
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