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Aktion von AnonymousAlle so gut?

Das Hackernetzwerk Anonymous bekämpft den Islamischen Staat im Netz. Es macht sich damit ganz neue Freunde.

Sie werden sie finden – also online zumindest. Foto: reuters

Im Krieg, vor allem im Krieg gegen den Terror, das ist ja nun wirklich nichts Neues, kommt es immer ganz besonders auf die Guten an. Und wer, wenn also nicht die Flugmanöver russischer und französischer Bomber, könnte das Gute im Kampf gegen den selbsternannten Islamischen Staat (IS) besser repräsentieren als ein schönes großes Kollektiv auf seiner Schlacht um die Wahrheit?

Es gibt da jetzt einen Cyberwar, der diesen Namen auch wirklich einmal verdient: Es geht um echten Krieg und echte Böse und ganz viel um Cyber – und fast könnte man meinen, die Guten stünden mal wieder bereit: Anonymous, das legendenumwobene Hacker- und Aktivistennetzwerk (Sie wissen schon: das aus dem Internet) hat in einer Videobotschaft erneut klare Kante gezeigt.

Ein Aktivist mit einer dieser typischen Guy-Fawkes-Masken sagt da mit computeranimierter Stimme in Richtung IS: „Wir werden euch finden und wir werden nicht nachlassen. Wir werden die wichtigste Operation gegen euch starten, die je gegen euch geführt wurde. Der Krieg hat begonnen.“

Tatsächlich: Fleißige Netzdokumentaristen sammeln auf Twitter wohl stärker denn je die bösesten Terroristenaccounts zusammen – und wollen so den Terrorismus virtuell besiegen. Andere, so verlauten sie zumindest, spüren den digitalen Drahtziehern des islamischen Propagandakrieges hinterher, um sie – technisch und sozial – zu erledigen.

Anonymous zieht humanistische Frontkämpfer ebenso an wie Verschwörungstheoretiker

Inzwischen tummeln sich etliche operative Einheiten im Netz, die sich zuschreiben, den IS digital auslöschen zu wollen. Und weil die geschickte Propaganda des „Islamischen Staates“ tatsächlich zu den gefürchtetsten Waffen der Terroristen gehört, haben diese Guten plötzlich viele neue Freunde: Amerikanische Top-Agenten beziehen sich positiv auf die sinnvolle Arbeit der Hacker, von denen sich ein großes Spektrum einst besonders NSA-kritisch gab.

Und dass es im Anonymous-Spektrum, das humanistische Frontkämpfer ebenso anzieht wie rechtslastige Geld- und Verschwörungstheoretiker, besondere Nähen zu Russland und dessen Art der Kriegsführung gibt, ist nun wahrlich ebenfalls keine Neuigkeit. Genau das ist ja das Problem an den Guten: Sie gehören immer allen.

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3 Kommentare

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  • "Inzwischen tummeln sich etliche operative Einheiten im Netz, die sich zuschreiben, den IS digital auslöschen zu wollen."

     

    Dieses Vorhaben ist leider schon gescheitert bevor damit begonnen wurde, da schlicht unmöglich!

     

    Man kann Accounts melden, löschen, Server lahmlegen etc.. In wesentlich kürzer Zeit hat der IS aber neue Accounts, diese verbreitet, neue Server etc.

     

    Bekämpfen ja, gewinnen? Nein, leider unmöglich!

  • "Amerikanische Top-Agenten beziehen sich positiv auf die sinnvolle Arbeit der Hacker ..."

     

    Das las ich heute auch schon anders - dass nämlich die Geheimdienste beklagen, Anonymous würde im Netz Accounts von IS-Angehörigen unbrauchbar machen, um deren Kommunikation abzuschalten, ohne dabei zu bedenken, dass gerade der Nachvollzug von Kommunikationslinien und -häufigkeit erst Einblicke in und Rückschlüsse auf Strukturen und Verbindungen innerhalb des IS ermögliche.

    • @Marzipan:

      Eben. Was die können, können NSA und Co. schon gerade. Und bevorzugen dann die Überwachung. Das ist das Neue an unserer Zeit: Rechts scheiße und schlau, links nett und doof.