piwik no script img

Abitur im CoronajahrSogar besser als 2020

Berlins Abiturienten haben ungewöhnliche Zeiten hinter sich. Der Abischnitt liegt auf dem Niveau es Vorjahrs. Die Spitzengruppe ist größer geworden.

Das Büffeln hat sich auch in Coronazeiten für die meisten gelohnt Foto: dpa

Berlin dpa | Trotz erheblicher Einschränkungen beim Unterricht in den vergangenen beiden Schuljahren haben Berlins Abiturientinnen und Abiturienten besser abgeschnitten als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Bei den Top-Durchschnittsnoten gab es sogar einen deutlichen Sprung nach oben im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Traumnote von 1,0 haben diesmal 421 Schülerinnen und Schüler erreicht – das sind 114 mehr als 2020, wie die Senatsverwaltung für Bildung am Freitag mitteilte.

Einen Schnitt von 1,1 gab es 245 Mal und damit ebenfalls noch häufiger als im Vorjahr (205). Bei den Abiturientinnen und Abiturienten nichtdeutscher Herkunftssprache hat sich der Anteil mit einem 1,0-Abi sogar verdoppelt: von 1,1 auf 2,2 Prozent.

Der Abiturdurchschnitt lag berlinweit wie im Vorjahr bei 2,3 – in den neun Jahren davor jeweils bei 2,4. Von den 12.653 Schülerinnen und Schülern, die das Abi machen wollten, haben 12.232 bestanden. Die Quote liegt damit ebenfalls wie im Vorjahr bei 96,7 Prozent.

Brandenburg schlauer als Berlin

Im Nachbarland Brandenburg ist der Abitur-Durchschnitt mit 2,2 etwas besser als in der Hauptstadt, die Bestnote 1,0 erreichten 346 Prüflinge. Die Durchschnittsnote hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr außerdem um 0,1 Prozentpunkte verbessert. Nach Angaben des Bildungsministeriums in Potsdam haben 9.347 und damit 95,9 Prozent aller Abiturienten die Prüfungen bestanden.

Die Abiturienten haben eine Oberstufenzeit mit ungewöhnlichen Belastungen und unter besonderen Umständen hinter sich. Phasenweise waren die Schulen komplett geschlossen, monatelang gab es einen Mix aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause und nicht immer sofort geglückte Experimente mit digitalem Unterricht.

Hinzu kamen Abstandsgebot und Maskenpflicht, Einschränkungen bei zahlreichen Aktivitäten von Arbeitsgemeinschaften bis Kursfahrten und kaum Möglichkeiten, Mitschülerinnen und Mitschüler wie gewohnt regelmäßig zu treffen – und sei es zum gemeinsamen Lernen.

Prüfungsbedingungen wurden angepasst

Zum Teil wurden die Prüfungsbedingungen in Berlin daran angepasst. So hatte die Bildungsverwaltung die Unterrichtsphase vor den Prüfungen verlängert und den Termin für die ersten schriftlichen Prüfungen nach hinten verschoben, so dass die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zum Lernen hatten. Die Zeit für die Klausuren wurde verlängert, und für die mündliche Prüfung konnten sie sich aussuchen, über welche zwei Kurshalbjahre sie sich prüfen lassen wollen.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) gratulierte ihnen am Freitag: „Ein außergewöhnlicher Abiturjahrgang hat es mit Bravour geschafft.“ Die Abiturientinnen und Abiturienten könnten ganz besonders stolz auf ihre Leistungen sein. „Sie haben ihr Abitur in einer nie da gewesenen Zeit mit langen Lockdownphasen herausragend absolviert“, sagte Scheeres – und dabei ein hohes Maß an Selbstständigkeit gezeigt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Vielleicht verhindert zu viel Schulbesuch ja gute Noten. Würde mich nicht wundern.