Abitur im Coronajahr: Sogar besser als 2020
Berlins Abiturienten haben ungewöhnliche Zeiten hinter sich. Der Abischnitt liegt auf dem Niveau es Vorjahrs. Die Spitzengruppe ist größer geworden.
Einen Schnitt von 1,1 gab es 245 Mal und damit ebenfalls noch häufiger als im Vorjahr (205). Bei den Abiturientinnen und Abiturienten nichtdeutscher Herkunftssprache hat sich der Anteil mit einem 1,0-Abi sogar verdoppelt: von 1,1 auf 2,2 Prozent.
Der Abiturdurchschnitt lag berlinweit wie im Vorjahr bei 2,3 – in den neun Jahren davor jeweils bei 2,4. Von den 12.653 Schülerinnen und Schülern, die das Abi machen wollten, haben 12.232 bestanden. Die Quote liegt damit ebenfalls wie im Vorjahr bei 96,7 Prozent.
Brandenburg schlauer als Berlin
Im Nachbarland Brandenburg ist der Abitur-Durchschnitt mit 2,2 etwas besser als in der Hauptstadt, die Bestnote 1,0 erreichten 346 Prüflinge. Die Durchschnittsnote hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr außerdem um 0,1 Prozentpunkte verbessert. Nach Angaben des Bildungsministeriums in Potsdam haben 9.347 und damit 95,9 Prozent aller Abiturienten die Prüfungen bestanden.
Die Abiturienten haben eine Oberstufenzeit mit ungewöhnlichen Belastungen und unter besonderen Umständen hinter sich. Phasenweise waren die Schulen komplett geschlossen, monatelang gab es einen Mix aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause und nicht immer sofort geglückte Experimente mit digitalem Unterricht.
Hinzu kamen Abstandsgebot und Maskenpflicht, Einschränkungen bei zahlreichen Aktivitäten von Arbeitsgemeinschaften bis Kursfahrten und kaum Möglichkeiten, Mitschülerinnen und Mitschüler wie gewohnt regelmäßig zu treffen – und sei es zum gemeinsamen Lernen.
Prüfungsbedingungen wurden angepasst
Zum Teil wurden die Prüfungsbedingungen in Berlin daran angepasst. So hatte die Bildungsverwaltung die Unterrichtsphase vor den Prüfungen verlängert und den Termin für die ersten schriftlichen Prüfungen nach hinten verschoben, so dass die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zum Lernen hatten. Die Zeit für die Klausuren wurde verlängert, und für die mündliche Prüfung konnten sie sich aussuchen, über welche zwei Kurshalbjahre sie sich prüfen lassen wollen.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) gratulierte ihnen am Freitag: „Ein außergewöhnlicher Abiturjahrgang hat es mit Bravour geschafft.“ Die Abiturientinnen und Abiturienten könnten ganz besonders stolz auf ihre Leistungen sein. „Sie haben ihr Abitur in einer nie da gewesenen Zeit mit langen Lockdownphasen herausragend absolviert“, sagte Scheeres – und dabei ein hohes Maß an Selbstständigkeit gezeigt.
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