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80 Jahre KriegsendeWie konnte die Bombardierung Hamburgs richtig sein?

Jan Feddersen
Essay von Jan Feddersen

Beim Luftangriff auf Hamburg 1943 starben 40.000 Menschen. Bis heute streiten britische Historiker über das ethische Dilemma der „Operation Gomorrha“.

Arbeiterviertel in Trümmern: Hamburg-Hammerbrook nach dem Bombenangriff im August 1943 Foto: Hans Brunswig/bpk

E s ist ja keineswegs so, dass acht Jahrzehnte nach dem Ende des Kriegs gegen das nationalsozialistische Deutschland nicht noch größere Wunden in vielen Stadtbildern zu sehen wären. Dass diese gewisse Hässlichkeit deutscher Städte nicht einen historischen Grund hätte. Pforzheim, Dessau, Chemnitz, Berlin, Kiel, Kassel, Köln oder auch Hamburg waren wesentlich durch britische und amerikanische Bomben planiert worden. Sie alle waren mit Fliegergeschwadern heimgesucht worden, weil es dort um kriegswichtige Industrien ging, sie sollten planiert, unwirksam gemacht werden. Großzügige Straßennetze waren in vielen dieser deutschen Städte nach 1945 angelegt worden.

In Hamburg ist die einst – und schon während der NS-Zeit – als Ost-West-Straße als zweieinhalb Kilometer lange und sechs Autospuren breite Achse mitten durch die Innenstadt gelegt worden. Was bis heute dazu führt, dass der Kern der Stadt wie durch eine Autobahn von der Elbe getrennt geblieben ist – auch dies: eine Kriegswunde, deren Untertunnelung seit jeher an der Autolobby scheitert. Aus der einstigen Hauptkirche St. Nikolai, ist inzwischen ein Mahnmal im Gedenken an den Zweiten Weltkrieg geworden, der beschädigte Bau politisch bewusst nie zu einstiger Pracht wieder gebracht worden.

Hamburg hat allerdings noch ein anderes Areal, einen ganzen Stadtteil, Hammerbrook und Hamm-Süd, zu bestaunen, dem in der Geschichte des Kriegs gegen den Nationalsozialismus ein besonderer Rang zukommt. Vom 24. Juli bis 3. August 1943 bombierten Fliegerstaffeln der Royal Air Force in der von ihnen so genannten „Operation Gomorrha“ die führertreue Millionenstadt.

Bis in jüngste Zeit wird in der britischen Geschichts- und Militärwissenschaft erörtert, ob diese Bombardement nicht völkerrechtswidrig waren. Mehr als 40.000 Menschen kamen bei diesen Angriffen ums Leben, der Dichter Wolf Biermann hat die Grauen des sommerlichen Infernos beschrieben, andere Autoren nicht minder, manche, wie Hans-Erich Nossack aus weiter Ferne, Feuerbrünste des Nachts im Dunkeln sehend, eine gewisse Faszination, ja Angstlust empfindend: Das Alte verschwindet, Neues kann kommen.

Was den britischen Diskurs immer wieder bewegt, ist der Umstand, dass diese militärische Aktion, auch damals völkerrechtswidrig, sich gezielt gegen die Zivilbevölkerung richtete. Arthur Harris, Kommandant der Operation, sagte: „Die Nazis sind in diesen Krieg mit der ziemlich kindischen Illusion eingetreten, dass sie alle anderen bombardieren würden und niemand sie bombardieren würde. In Rotterdam, London, Warschau und einem halben Hundert anderen Orten haben sie ihre ziemlich naive Theorie in die Tat umgesetzt. Sie haben Wind gesät, und jetzt werden sie den Sturm ernten.“

SPD und KPD waren die Parteien des Arbeiterviertels

Das infernalische Bombardement setzte ausgerechnet ein Viertel in Brand, das wie kein anderes in Hamburg dem Nationalsozialismus kaum zugeneigt war. 1933 erzielte die NSDAP dort vergleichsweise geringen Zuspruch, SPD und KPD waren die Parteien des Quartiers, ein Arbeiterviertel im Wachsen mit trockenen Neubauten und sanitären Einrichtungen, begehrt bei ArbeiterInnen, die im nahen Hafen ihren Jobs nachgingen. Der britische Angriff aber hatte genau dies im Sinn: durch Bombardierungen und viele Tote die Bevölkerung Hamburgs insgesamt zu demoralisieren.

Der britische Historiker Richard Overy nannte 2023 seinen Vortrag zu den Voraussetzungen und Verläufen dieser „Feuerstürmen“: „How to kill a city“ – wie man eine Stadt tötet. Für ihn zählt nicht, dass die nationalsozialistische Wehrmacht und die SS den halben Kontinent verwüstet hatten, dass sie Osteuropa, vor allem die Ukraine zu „Bloodlands“ (Timothy Snyder) machten. Für Overy wie für andere HistorikerInnen zählt, dass die Angriffe nicht in erster Linie Fabriken und Militäranlagen galten, sondern der Auslöschung von ZivilistInnen, Frauen vor allem, Kindern, alten Menschen.

Mäßiges Interesse der Stadtplanung

In die Landschaft links oberhalb der Elbbrücken ist inzwischen die sogenannte Hafencity gebaut worden, auf der anderen Seite, rechts von der Querung des Stroms, getrennt durch Bahngleise und vielspurige Straßen, liegen die Stadtteile Rothenburgsort, Hammerbrook und Hamm-Süd – und fanden bis heute nur mäßiges Interesse der Stadtplanung, aus ihnen die gleichen pulsierenden Teile wiederherzustellen, die sie einst, städtisch durch und durch, waren. Immer noch aussätzig, an den Rändern hier und da hippe Clubs, Speditionen, Reifenlager, Kleinbetriebe, wenige Wohnbauten.

Geschichtsanklagende, revisionistische Bewegungen wie in Dresden, wo Demonstrationen zum angeblichen „Bombocaust“ registriert werden mussten, gab es in Hamburg nie. Trauer um die Toten musste es, konnte es, auch stadtoffiziell in den Jahren nach 1945, geben. Darf man als Nachkomme einer bei der „Operation Gomorrha“ fast vollständig getöteten Familie zwar auch trauern, aber ebenso sagen: Das biblisch („eine Operation, bei der Pech und Schwefel vom Himmel fallen“) inspirierte Geschehen geschah recht?

Im britischen Diskurs wird mit dieser Frage gehadert. Kris Hendrix, Forscher am Royal Airforce Museum in London, schrieb 2022 zur „Operation Gomorrha und das ethische Dilemma“: „Hatte Arthur Harris Recht, als er sagte, dass Arbeiter legitime militärische Ziele seien? Hatten die Männer und Frauen des Dritten Reiches in dieser Frage wirklich eine Wahl? Oder die alten Menschen und Kinder, die unter den Bomben starben? War das deutsche Volk der Feind? Ich kann nicht umhin, eine Parallele zu der Behandlung von Zivilisten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis zu ziehen.“

Überlebende eines Luftangriffs auf Hamburg haben Nachrichten an der Hauswand hinterlassen, August 1943 Foto: Erich Andres/bpk

Und zieht zugleich, wie sollte es in einer geschichtswissenschaftlichen Erörterung auch anders sein?, Parallelen zu zeitlich näheren Fällen: „Es ist interessant, dass Dresden in der Regel als Beispiel für ein Kriegsverbrechen angeführt wird. Die Zerstörung der Stadt nur wenige Wochen vor Kriegsende zeigte, dass die Theorie, Zivilisten zu töten, um einen Krieg zu gewinnen, zu einer Farce geworden war. Allen war klar, dass dies in den drei Jahren zuvor nicht funktioniert hatte, und Dresden wurde als ‚Bombardierung zu weit‘ angesehen.

Wie lässt sich irgendetwas davon rechtfertigen?

Aber wenn Dresden falsch war, wie konnte dann Hamburg richtig sein? Oder wie konnte Rotterdam (das die Wehrmacht dem Erdboden gleich machten, d.Red.) richtig sein? Oder der Völkermord an den Armeniern oder das Massaker von My Lai? Wie lässt sich irgendetwas davon rechtfertigen?“ Wie die gezielten russischen Bombardements gegen nichtmilitärische Ziele in der Ukraine, gegen Schulen, Kindergärten, Wohnhäuser ohne militärischen Belang? Wie die offenbar nicht nur den Hamas-TerroristInnen gewidmete Zerstörung des Gazastreifens durch die israelische Armee?

Kris Hendrix, der das militärische Dilemma aufblättert, lässt in seinen Ausführungen keinen Zweifel daran, dass der Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland in jeder Hinsicht berechtigt war: 1943 war keineswegs sicher, dass die Alliierten den deutschen NS-Horror besiegen würden.

Was aus jüngeren Quellen auch hervorgeht, ist, dass die britische Bevölkerung, die die Nazis durch die Bombardements von London und Coventry 1940/1941 – mit Zehntausendend Toten – zu fürchten hatten, „Bomber“ Arthur Harris nach wie vor für einen anständigen Mann hält, einer, der ein gerechtes Projekt ins Werk setzte. Und zugleich doch, so ermittelt durch Umfragen, nur sehr begrenzt Schadenfreude empfanden, als sie von den Luftschlachten über Deutschland erfuhren: Man sorgte sich um die ZivilistInnen, so hörten es geheimdienstliche wie zivilgesellschaftliche Demoskopen, nicht jedoch um Nazideutschland.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, Meinungs- und Inlandsredaktion, Wochenendmagazin taz mag, schließlich Kurator des taz lab und der taz Talks.. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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11 Kommentare

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  • Die Erzählung das vor allem die Gebiete wo Arbeiter wohnten bombardiert worden, kenn ich von meiner ehemalige Klassenlehrerin. Die hat die Bombardierung von Dresden als Kind überlebt.



    Das es in Hamburg keine geschichtsanklagenden, revisionistische Bewegungen gab halte ich für Selbsttäuschung. Dort wurden doch auch jahrzehntelang die Bombenopfer in den Vordergrund gerückt.



    Btw Dresden hat seit 1959 eine Städtepartnerschaft mit Coventry. Im englischsprachigen Bereich werden die Bombenangriffe gegen Städte, egal von wem ausgeführt, allgemein als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesehen.

  • Über dieses Thema kann man lange diskutieren, da niemand mehr da ist, den man zur Rechenschaft ziehen könnte. Dringlicher wäre ein Blick auf die Gegenwart. Mich treibt um: Wie läßt sich die Bombardierung von Gaza rechtfertigen? Sie geht in ihrem Ausmaß über die Bombardierung Hamburgs weit hinaus und geht immer weiter, ohne daß man auch nur versucht, dem Einhalt zu gebieten. Ja, wir unterstützen sie auch noch und machen uns mitschuldig.

  • " Die deutschen haben das bekommen was sie verdient haben."



    Es hätte auch noch ein bißchen mehr sein können.



    Es war auch ein sehr menschliches Anliegen Rache zu nehmen.



    Warum erwähnt der Autor nicht das 2 Atombomen auf Japan auch Kriegsverbrechen waren. Und wozu sollten 20.000 Atombomen gut sein?

  • ""Wie konnte die Bombardierung Hamburgs richtig sein?""



    ==



    Krieg ist immer falsch - besonders der von Deutschen vom Zaun gebrochene WW2. Es ist es auch nicht möglich etwas "RICHTIGES" an einem willkürlich aus dem Kontext gerissenen Kriegsereignis zu finden.

    Die Zerstörung Hamburgs ereignete sich im Kontext der deutschen brutalst möglich gezogenen Blutspur zwischen Amsterdam und Stalingrad. Ob nun die Vernichtung des Ortes Oradour in Frankreich mit Verbrennung der Bevölkerung lebendig in einer in Brand gesteckten Scheune oder Baby Jar in der Ukraine,



    wo 33.000 Menschen erschossen wurden -- alle diese tausende von Deutschen angerichteten Massaker und Verbrechen sollten Hamburg & Dresden und all den anderen deutschen Städten gegenüber gestellt werden.

    Dann könnte man reden - - auch über Hamburg -- und über die Beteilugung der Bevölkerung an diesem Grauen -- wenn angesichts dieser furchtbaren Liste des Todes Reden überhaupt noch möglich sein sollte.

  • Wer geplant und gezielt die Zivilbevölkerung (z.B. Alte, Frauen, Kinder, Säuglinge) grausam umbringt ist nach meiner Auffassung ein Mörder und wer eine sehr große Anzahl geplant umbringt ist ein Massenmörder. Hierbei ist nicht zu unterscheiden ob der Täter nun Deutscher oder Alliierter ist. Diese Grausamkeit ist durch Nichts zu rechtfertigen. Auch wer aus Rache geplant tötet ist ein Mörder.

  • Es gibt keine gerechten Kriege. Es gab sie nie und es wird sie nie geben. Denn nicht die Verursacher von Leid und Hass müssen die Konsequenzen trage, sondern immer Leute, die nicht zu entscheiden hatten.

    Hätte Hitler den Deutschen einen Weltkrieg versprochen, wäre er wohl von viel weniger Menschen gewählt worden. Hat er aber nicht. Er wurde in der irren Hoffnung auf Wohlstand und Gerechtigkeit gewählt. Von Leuten, die politisch und moralisch genau so bankrott waren wie ihre Anführer. Von Leuten, die nicht kapieren konnten, dass Kriegs-Ursachen keine Beine haben. Nicht „der Feind“ ist das Problem, sondern das Schwarz-Weiß-Denken.

    Auch heute wird nicht unterschieden zwischen Führung und Nation. Schon wieder nicht. Immer noch nicht. Verantwortung haben nie die, die entscheiden, sondern immer die, die die Entscheidung nicht verhindern. Dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Menschen ihrer Verantwortung gerecht werden, wird nach wie vor ignoriert. Seltsamerweise nicht nur von den Entscheidern, sondern auch von allen anderen.

    In sofern ist die aktuelle weltweite Situation kein großes Wunder. Wir sind, was wir immer waren: Herren - und solche, die es gerne wären.

    • @zitterbacke:

      ""Hätte Hitler den Deutschen einen Weltkrieg versprochen, wäre er wohl von viel weniger Menschen gewählt worden.""



      ===



      Hat er.



      In "Mein Kampf" beschreibt Hitler detailliert seine außenpolitischen Pläne, mit denen er in Osteuropa und der Sowjetunion "Lebensraum" für das deutsche Volk erobern und dafür die einheimische Bevölkerung ermorden wollte.

      Erscheinungsdatum: Juli 1925.



      Die Wähler wussten demnach bereits 7 Jahre vor der Machtergreifung von den Kriegsplänen Hitlers.

  • Kriege sind und bleiben ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Daran gibt es nichts zu diskutieren. Hamburg, Dresden, Rotterdam, My Lai

    Übrigens: Diese „gewisse Hässlichkeit deutscher Städte“ hat nicht nur einen historischen Grund. Sie hat vor allem ökonomische und politische Gründe. Die durch den Krieg entstandenen Lücken hätten auch anders geschlossen werden können - wenn die Prioritäten nicht so gesetzt worden wären, wie sie gesetzt wurden. Die Prioritäten wurden (schon) damals von Menschen gesetzt, denen Geld wichtiger war als Schönheit oder auch nur Menschenwürde. Ein funktionierendes Korrektiv wie die Bürgerbeteiligung gab es noch nicht. Aber das ist weder den Alliierten noch „den Russen“ anzukreiden. Das war eine rein deutsche (Fehl-)Entscheidung.

  • Ergänzend hierzu noch:



    Anthony C. Grayling, Die toten Städte, Bertelsmann 2007. Der (geschichtsrevisionistisch unverdächtige) britische Philosoph kommt in seiner vielschichtigen Untersuchung zu dem Schluss, dass die Flächenbombardements auf deutsche Städte durch das Bomber Command der RAF weder strategisch erfolgreich noch durch (bereits damals gültiges) internationales Recht gedeckt waren.



    W. G. Sebald, Luftkrieg und Literatur, Fischer 2001. Der Literaturwissenschaftler und Essayist (1944-2001), meistenteils seines Lebens in GB wohnend, beleuchtet das Verhältnis der Dt. zu ihren zerstörten Städten, insbesondere in Hinblick auf die literarischer Verarbeitung nach dem Krieg.

  • Wenn schon Vergleiche gezogen werden: Warum wird nicht der Iran genannt, der einfach mal so über mehrere andere Länder hinweg Israel mit hunderten ballistischen Raketen angreift oder die Hamas oder Hisbollah, die seit Jahrzehnten zehntausende Raketen auf Israel feuern?

    Stattdessen wird das angegriffene Land zum Täter gemacht. Da könnte man dann auch die Ukraine nennen, die es ebenfalls wagt, sich gegen Russland zu wehren...

  • Man könnte eine Parallele zum aktuellen Gazakrieg ziehen.

    So wie Nazi-Deutschland Großbritannien nach einem ersten Schockmoment nicht mehr existenziell gefährden konnte, so ist die Hamas nicht in der Lage, Israel nochmal so großangelegt zu überfallen. Und so wie bei den britischen Bombardements stellt sich bei der israelischen Offensive, bei aller Eindeutigkeit der Schuld der Eskalation, die Frage der Verhältnis- und Zweckmäßigkeit.



    Und doch: Wenn Hitler gekonnt hätte wie er wollte, wäre England eingeäschert worden. Wenn die Hamas können würde wie sie will, wäre Israel als Staat ausgelöscht und die Juden tot oder vertrieben.

    Den Historikern wird der Stoff nicht ausgehen.