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100-Tage-Plan im Falle des US-WahlsiegsTrumps „große Träume“

In seinen ersten 100 Tagen als US-Präsident will Trump Nafta kippen, Steuern senken, Jobs schaffen und Frauen verklagen, die ihm sexuellen Missbrauch vorwerfen.

Donald Trump bei einem Auftritt in Cleveland am 22. Oktober Foto: Reuters

Gettysburg/Los Angeles ap/dpa | US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat rechtliche Schritte gegen Frauen angekündigt, die ihm sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen haben. „Jede dieser Lügnerinnen wird verklagt, sobald die Wahl vorbei ist“, kündigte Trump am Samstag in einer Rede in Gettysburg im US-Staat Pennsylvania an. „Ich freue mich so darauf, das zu tun.“ In seiner Ansprache hielt der Republikaner auch an seinem Glauben fest, dass die Wahl zu seinem Nachteil manipuliert sei.

Trumps Drohung mit Klagen überschattete den geplanten Fokus seiner Rede im historischen Gettysburg. Diese wurde als Möglichkeit für den Republikaner gesehen, seine Agenda für die ersten 100 Tage im Amt vorzustellen, sollte er am 8. November die Präsidentschaftswahl gewinnen. Trump versprach einen Einstellungsstopp für Staatsangestellte und kündigte an, China als Währungsmanipulierer auszuweisen. Doch ergriff er zunächst die Gelegenheit, einmal mehr zu versuchen, seine Beschuldigerinnen zu diskreditieren.

Jede Frau habe gelogen, als sie nach vorn getreten sei, um seiner Kampagne zu schaden, sagte Trump. Seit der Veröffentlichung einer Aufnahme aus dem Jahr 2005, in der der frühere Reality-TV-Star Trump sexuell aggressive Kommentare über Frauen macht, haben ihm zehn Frauen öffentlich ungewollte Avancen oder sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Trump hat alle Vorwürfe bestritten und der Kampagne seiner Rivalin Hillary Clinton sowie der Demokratischen Partei vorgeworfen, dafür verantwortlich zu sein.

Trump wiederholte am Samstag falsche Bedenken wegen mutmaßlich weit verbreiteten Wahlbetrugs. Er bestand darauf, dass Clinton an einer Kandidatur für das Präsidentenamt hätte gehindert werden müssen – wegen rechtlicher Fragen zu ihrer Verwendung eines privaten E-Mail-Systems während ihrer Zeit als US-Außenministerin.

Trump fühlt sich unterdrückt

Trump beschwerte sich auch über „korrupte“ Medien, die seinen Angaben zufolge Geschichten erfinden, um ihn „so schlecht und gefährlich wie möglich“ aussehen zu lassen. „Sie versuchen verzweifelt, meine Stimme und die Stimme des amerikanischen Volks zu unterdrücken“, sagte er.

Die USA befänden sich an einem Scheideweg, sagte Trump. „Wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit oder glauben wir, dass vor uns und unserem großartigen Land noch eine große Zukunft liegt?“ Er rufe das amerikanische Volk dazu auf, „große Träume“ zu haben.

Trumps Berater waren sich der Symbolik seiner Rede in Gettysburg bewusst. Sie hätten den Ort wegen dessen historischer Bedeutung als der Ort ausgesucht, an dem die Schlacht stattfand, die als Wendepunkt im Amerikanischen Bürgerkrieg gilt.

In den letzten Wochen vor der Wahl ist der Staat Pennsylvania für die Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump zu einem wichtigen Schauplatz des Wahlkampfs geworden. Trump verbrachte am Samstag den zweiten Tag in Folge in dem Staat, während Clinton zwei eigene Veranstaltungen in den Städten Pittsburgh und Philadelphia hatte. Einer Analyse der Nachrichtenagentur AP zufolge tendiert Pennsylvania bei der Präsidentschaftswahl zu den Demokraten.

In Las Vegas sollte die Kampagne Clintons am Samstag Unterstützung von Popsängerin Katy Perry bekommen. Der Star wollte für eine frühzeitige Stimmabgabe werben.

Elfte Frau beschuldigt Trump

Die Zahl von Trumps Anklägerinnen wächst unterdessen weiter an: Eine elfte Frau beschuldigte den Immobilienmogul eines sexuellen Übergriffes. Ihr Fall soll sich vor zehn Jahren am Rande eines Golfwettbewerbs in Lake Tahoe ereignet haben.

Trump – nur mit einem Schlafanzug bekleidet – habe sie und zwei Begleiterinnen in seiner Suite „gepackt“ und ohne Einwilligung geküsst, berichtete die Frau am Samstag in Los Angeles.

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15 Kommentare

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  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Off topic, aber immer noch zum Thema:

    vielleicht sollte taz etwas über Bob Creamer, Project Veritas Videos und die Rolle von DNC und HC-Stab in der Einschleusung von Gewalt in die Trump-Rallies bringen.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      James O'Keefe arbeitet etwa so journalistisch seriös und politisch unvoreingenommen, wie hierzulande Jürgen Elsässer, Udo Ulfkotte oder Ken Jebsen.

       

      Und mit den "guten, alten" Mottenkisten-Tricks eines Freiherrn von Gravenreuth.

      • @cursed with a brain:

        Immer wenn man denkt, eindeutiger geht es nicht mehr, gibt es Leute, die es trotzdem immer noch bestreiten... Amüsant.

        Ich frage mich wie sie sich die Videos erklären. Nachvertont? Und die reden eigentlich nur übers Wetter? Und die wurden zufällig gefeuert?

        Oder ist Wahlbetrug oder anzetteln von Unruhen nicht so schlimm solange der richtige Kandidat dadurch geschädigt wird?

        Jeder sollte sich die 3 Videos mal ansehen. Unbestreitbare Aussagen. Wenns Trump und seine Leute gewesen wären, hätten schon die Handschellen geklickt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Oder über James O'Keefe, den extrem rechtslastigen Gründer von "Veritas Videos", der es sich offensichtlich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Demokratische Partei zu diskreditieren und ehrenamtlich getragene, soziale Netzwerke mit Methoden zu bekämpfen, die sehr an das Repertoire eines Freiherrn von Gravenreuth erinnern.

       

      Einiges von dem, was dieser falsche Robin Hood so tut, um die Reichen vor den Armen zu beschützen, könnte bei uns zu einem ernsthaften Konflikt mit dem Gesetz führen.

  • Nun, diesen Artikel hat die "dpa" geschrieben - woher weht denn da der Wind? Rechenschaft muß man, bei solcher Anonymität, natürlich nicht ablegen, und die taz druckt einfach ab.

     

    "Trump wiederholte am Samstag falsche Bedenken wegen mutmaßlich weit verbreiteten Wahlbetrugs." Es sollte mittlerweile bekannt sein daß die US-amerikanische Wahlprozedur auf vielen Ebenen alles andere als korrekt verläuft.* UrheberIn dieses Beitrags (wenn er nicht maschinell generiert wurde) scheint da die meiste Zeit hinter dem Mond zu verbringen.

     

    Trump ist ein Prahler. Das gibt jedoch keinen Freibrief dafür sämtliche Anschuldigungen dem Inhalt suggestiv nach für bare Münze auszugeben, wie es dieser ziemlich miserable Artikel tut.

     

    *Siehe "Können die Wahlen in den USA manipuliert werden?" http://www.heise.de/tp/artikel/49/49758/1.html

  • Die TAZ folgt also der Linie von n-tv. Man spricht ausführlich über die Belästigungsbeschuldigungen und so gut wie überhaupt nicht über sein Programm. Und das tun Medien, die nicht Müde werden, ihn dafür anzuprangern, dass er keinen sachbezogenen Wahlkampf führt.

     

    Was hat er denn nun angekündigt, liebe TAZ?

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Programm? Hat der ein Programm????

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Das firmiert wohl unter der Formel "Grab her Pussy while you can"...

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Gut. Einen Plan:

         

        "100-Tage-Plan im Falle des US-Wahlsiegs"

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Beziehungweise "...nach meiner Inthronisierung, ob nun friedlich oder mit Hilfe der NRA"

          • @cursed with a brain:

            Wieso sollte die NRA Trump zum Präsidenten machen? Die fahren doch mit Clinton besser.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Entschuldigung. NRA ist natürlich richtig. Habe NSA gelesen. Aber auch Clinton wird nicht wirklich etwas gegen die Waffennarren unternehmen.

  • Trump, der Grapscher am atomaren Abzug

     

    Die Welt scheint sich im Moment ehr für Trump, den Grapscher zu interessieren und weniger für Trump als den womöglich künftigen amerikanischen Oberbefehlshaber mit dem Finger am atomaren Abzug. Eine bizarre Priorität, wenn man die möglichen Folgen bedenkt. So hatte ein konservativer Radiomoderator Trump im Dezember 2015 gefragt: „Welcher Bestandteil unserer nuklearen Triade hat für Sie Priorität?“ Trump: „Also ich würde meinen - also meiner Ansicht nach geht es bei den Atomwaffen vor allem um ihre Durchschlagskraft, ihre verheerenden Auswirkungen, das ist es, was für mich das Wichtige ist.“ Er hatte keine Ahnung! Sein damaliger Mitbewerber Marco Rubio klärte ihn auf: „Die Triade ist unsere Fähigkeit, Atomwaffenangriffe von Flugzeugen aus, mit Raketen von Raketensilos oder vom Boden aus oder von unseren Atom-U-Boten aus durchzuführen.“ (FAZ 17.10.2016)

     

    Abgesehen von der Merkwürdigkeit, eine Liste von vier Möglichkeiten eine „Triade“ zu nennen, ist an dieser Triaden-Story vor allem die Fragestellung interessant, als ob die Hauptsorge der Amerikaner dem Problem gelte, von welcher Trägerart man dieses Teufelszeug am besten abfeuert und nicht etwa der Sorge, wie man die Welt von dieser Geißel befreien könnte. Hinter all dem scheint die tiefe Überzeugung des Durchschnittsamerikaners zu stehen, Gott würde schon dafür sorgen, daß er nach einem atomaren Erstschlag der „Manifest destiny“-Nation ungeschoren davonkommen werde und der III. Weltkrieg ebenso leicht zu gewinnen sei wie die Schlacht am Wounded Knee und die potentiellen Kriegsgegner von heute genau solche verdammten Bastards seien wie einst die gottlosen Rothäute...

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Reinhardt Gutsche:

      "So hatte ein konservativer Radiomoderator Trump im Dezember 2015 gefragt: „Welcher Bestandteil unserer nuklearen Triade hat für Sie Priorität?“ "

       

      Der konservative Radiomoderator (Hugh Hewitt) hatte die Frage gestellt, von der er wusste, dass Trump da keine Ahnung hat und der Darling der Konservativen (und damals noch im Rennen) Rubio schon.

       

      Ein *künftiger* Präsident muss nicht wissen, was die einzelnen Bestandteile der militärischen Verteidigung sind. Er soll sie bloß als Präsident nicht leichtsinnig einsetzen.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        War es nicht Trump, der in einem Interview angesprochen auf den Konflikt mit Rußland wegen der Ukraine, zurückfragte: "Wir haben doch Atomwaffen in Europa stationiert. Warum benutzen wir sie dann nicht?"