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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Russland evakuiert mehrere Regionen

Russland hat nach ukrainischen Angriffen in einer zweiten Region Evakuierungen angeordnet. 121.000 Menschen sollen die Region Kursk verlassen haben.

Menschen vor einem zerstörten Wohnhaus in Kursk am 11. August Foto: Susan Walsh/AP/dpa

Russland evakuiert Teile von weiterer Region

In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass 11.000 Menschen aus dem Bezirk Krasnaja Jaruga in Sicherheit gebracht worden. Russland hat nach verstärkten Angriffen der Ukraine im Grenzgebiet in einer zweiten Region Evakuierungen angeordnet. In Teilen der Oblast Belgorod sei damit begonnen worden, Menschen in sicherere Gebiete zu bringen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Montag mit. Grund seien „Aktivitäten des Feindes an der Grenze“, die eine Bedrohung darstellten.

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Belgorod grenzt an die Ukraine, ebenso wie die Region Kursk, in die vor knapp einer Woche ukrainische Streitkräfte nach einem Überraschungsangriff vorgedrungen waren. Russland ist es zwar inzwischen gelungen, die Front in Kursk zu stabilisieren, allerdings wurde russischen Kriegsbloggern zufolge in einem Teil des Gebiets auch am Montag weiterhin gekämpft. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, man sei dabei, ukrainische Angriffe innerhalb Russlands abzuwehren. Man habe mehrere Panzer zerstört und zudem in der Nacht fünf Drohnen über Belgorod sowie elf über Kursk abgeschossen.

Der ukrainische Vorstoß in Kursk ist der größte auf russisches Territorium seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Russland war darauf offenbar nicht vorbereitet. Es hat seither die Sicherheitsvorkehrungen in Kursk sowie den Regionen Belgorod und Brjansk erheblich verschärft. Gleichzeitig hat der Moskau-Verbündete Belarus nach eigenen Angaben seine Grenztruppen verstärkt, weil sein Luftraum durch ukrainische Drohnen verletzt worden sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Wochenende den Vorstoß auf russisches Gebiet damit begründet, dass man Moskaus Truppen unter Druck setzen und „Gerechtigkeit wiederherstellen“ wolle. 121.000 Menschen sollen aus der russischen Region Kursk evakuiert worden sein. (afp/rtr)

Festnahme wegen Korruptionsverdachts

Einer von vier ukrainischen Vize-Energieministern und andere Beschuldigte sind wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Sie seien mit einer halben Million Dollar geschmiert worden, teilen Staatsanwälte mit. In dem Fall soll es sich um den Schmuggel von Maschinen und Geräten eines staatlichen Kohlebergwerks im Donezk handeln. (rtr)

Deutschland: Operation in Russland „ohne Rückkoppelung“

Die Bundesregierung hält sich bei einer Bewertung des ukrainischen Vorrückens auf russischem Gebiet bedeckt. Die Operation laufe „offenbar sehr geheim und ohne Rückkoppelung“, sagt der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin.

„Alles sieht bisher nach einem räumlich begrenzten Einsatz aus, es wäre deswegen unklug, sich auf dieser Grundlage öffentlich zu äußern.“ Die Bundesregierung sei mit allen Partnern, auch mit der Regierung in Kyjiw, in einem engen Austausch. Auf die Frage, ob die Ukraine bei dem Einsatz von Deutschland gelieferte Waffen einsetze, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, die Ukraine habe zugesichert, die Waffen im Rahmen des Völkerrechts zu nutzen. (rtr)

Selenskyj bestätigt Ausweitung des Krieges

Tage nach dem überraschenden Eindringen ukrainischer Streitkräfte in russisches Territorium hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Schweigen seiner Regierung zu der Offensive gebrochen. In einer Videoansprache sprach er in der Nacht zum Sonntag von einer Ausweitung des Krieges „in das Territorium des Aggressors“.

Die ukrainischen Soldaten kämpften am Sonntag bereits den sechsten Tag in Folge auf russischem Gebiet. Es handelt sich um den größten derartigen Angriff seit der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022. Beispiellos ist die Attacke insofern, als dass reguläre Einheiten des ukrainischen Militärs dabei zum Einsatz kommen. Moskau wurde von dem Vorstoß überrumpelt. Die russische Militärführung ringt darum, den Durchbruch einzudämmen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, seine Truppen bekämpften ukrainische Einheiten in Tolpino, Schurawli und Obschtschy Kolodes. Tolpino ist etwa 25 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Russland evakuierte am Sonntag weiter Zivilisten aus dem Gebiet. (ap)

Elf für Kursk bestimmte Drohnen abgeschossen

Die Luftabwehr hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums elf ukrainische Drohnen abgeschossen, die Ziele in der Region Kursk ansteuerten. Zudem seien Drohnen über der Region Belgorod und zwei über der Region Woronesch abgefangen worden. Wieviele Drohnen die ukrainische Armee insgesamt in der Nacht zum Montag gestartet haben soll, teilt das Ministerium in Moskau nicht mit. (rtr)

Russland ordnet Evakuierungen in Grenzregion Belgorod an

Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat Russland am Montag die Evakuierung von Teilen der benachbarten Region Belgorod angeordnet. „Es gibt feindliche Aktivitäten an der Grenze des Bezirks Krasnojaruschski“, sagte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einem Video im Onlinedienst Telegram. „Für die Gesundheit und Sicherheit unserer Bevölkerung“ würden die Menschen an „sicherere Orte“ gebracht. Offiziellen Angaben zufolge leben in dem Bezirk rund 14.000 Menschen.

Ukrainische Truppen hatten in der vergangenen Woche die Grenze zur westrussischen Region Kursk überquert und waren mehrere Kilometer auf russisches Gebiet vorgerückt. Nach Angaben aus Kyjiw sind an der Offensive tausende ukrainische Soldaten beteiligt. (afp)

Ukraine verschifft verstärkt Getreide

Die Ukraine nutzt militärische Gewinne im Schwarzen Meer, um verstärkt Getreide zu verschiffen. Laut Daten der Handelsgewerkschaft UGA exportierte das Land trotz intensivierter russischer Angriffe auf Hafenstädte im Juli mehr als 4,2 Millionen Tonnen Nahrungsmittelprodukte. Das war doppelt so viel wie im Vorjahresmonat. Der weitaus überwiegende Teil wurde Exportdaten zufolge von der Hafenstadt Odessa aus über einen Schiffskorridor transportiert. Diesen konnte die Ukraine einrichten, nachdem sich Russland gezwungen sah, nahezu all seine einsatzbereiten Kriegsschiffe von der besetzten Krim in andere Gebiete zu verlegen.

Etwa 569.000 Tonnen Agrargüter wurden zudem über die Donau ins Ausland geliefert. Trotz der gestiegenen Exporte im Juli rechnen Experten allerdings in der Saison 2024/25 insgesamt mit einem Rückgang wegen ungünstiger Wetterbedingungen und der Auswirkungen des Krieges. Russland hat in den vergangenen Wochen verstärkt Odessa sowie die Donau-Hafenstadt Ismajil angegriffen. (rtr)

Rosatom bestätigt die Löschung und Schäden

Das Hauptfeuer im russisch kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass gelöscht. Die Agentur beruft sich dabei auf Informationen des staatlichen russischen Atomenergieunternehmens Rosatom. Die ukrainische Atombehörde Energoatom teilt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit, dass ein Kühlturm und weitere Anlagen des größten Atomkraftwerks Europas beschädigt seien. Auch Rosatom bestätigt laut Tass Schäden an einem Kühlturm. Vertreter des russischen Katastrophenschutzministeriums geben an, dass es sich um einen nicht funktionsfähigen Turm handelt. (rtr)

IAEA: „Keine Auswirkungen auf nukleare Sicherheit“

Um kurz nach 22 Uhr reagiert auch die Atombehörde IAEA entwarnend über X (ehem. Twitter) auf den Brand in Saporischschja. „IAEA-Experten beobachteten starken dunklen Rauch, der aus dem nördlichen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja (ZNPP) aufstieg, nachdem am Abend mehrere Explosionen zu hören waren. Das Team wurde vom ZNPP über einen angeblichen Drohnenangriff auf einen der Kühltürme am Standort informiert. Es wurden keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit gemeldet“, heißt es in dem Post. (taz)

„Feuer nicht in der Nähe der Reaktoren“

Auf X (ehem. Twitter) ordnete der US-amerikanische Kerntechniker Mark Nelson den Brand im Kühlturm mithilfe einer Karte ein. „Dieses Feuer befindet sich nicht in der Nähe der Reaktoren und stellt keine Gefahr für diese dar“, schreibt er. Die Öffentlichkeit sei nicht in Gefahr. (taz)

Brand im Kühlsystem von AKW Saporischschja

In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar ist am Abend nach russischer Darstellung ein Brand an der Kühlanlage ausgebrochen. Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, erklärte, zuvor habe es einen ukrainischen Angriff auf die Umgebung des Kraftwerks gegeben, wie die Staatsagentur Tass berichtete. Es drohe allerdings keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. Die Strahlungswerte seien im normalen Bereich.

Die russischen Behörden sprachen von erheblichen Schäden an der Infrastruktur. Nach russischer Darstellung war der Brand durch eine Kampfdrohne entstanden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum warf Russland vor, Feuer in dem AKW gelegt zu haben. Die Strahlungswerte seien zwar normal, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. „Aber solange die russischen Terroristen das Nuklearkraftwerk kontrollieren, ist und kann die Lage nicht normal sein.“ Er forderte eine sofortige Reaktion der Weltgemeinschaft und der Atombehörde IAEA.

Russland hat das größte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich. Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt.

Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Auf dem Gelände sind Beobachter der IAEA stationiert. (dpa)

Russland kündigt Reaktion auf Angriffe auf Kursk an

Nach neuen ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat Moskau eine harte Reaktion angekündigt. „Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen“, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Sie kündigte an, die Auftraggeber und die Täter der „Verbrechen“ in Kursk zu Rechenschaft zu ziehen.

Ukrainische Verbände waren am Dienstag in die Grenzregion Kursk im Westen Russlands vorgerückt. In der Regionalhauptstadt Kursk wurden nach russischen Behördenangaben in der Nacht zum Sonntag 13 Menschen bei einem ukrainischen Luftangriff verletzt. (afp)

Belarus meldet Verlegung von Panzern Richtung Ukraine

Nach dem angeblichen Abschuss mehrerer ukrainischer Kampfdrohnen in Belarus verlegt das Verteidigungsministerium in Minsk nach eigenen Angaben nun Panzer an die Grenze. Das Ministerium veröffentlichte im Nachrichtenkanal Telegram ein Video, auf dem die Verladung von Panzern auf einen Schienentransport zu sehen ist. Die Einheiten seien in Bereitschaft versetzt worden, um Befehle auszuführen.

Zuvor hatte Machthaber Alexander Lukaschenko die Verstärkung der Truppenteile im Raum Gomel und Mosyr im Südosten des Landes angeordnet. Sie sollten dort auf mögliche Provokationen von ukrainischer Seite reagieren.

Lukaschenko hatte am Samstag über den mutmaßlichen Abschuss von mehreren ukrainischen Flugzielen informiert. Die Flugabwehr sei in volle Bereitschaft versetzt worden, weil etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den Luftraum von Belarus im Osten des Landes im Gebiet Kostjukowitschy eingedrungen seien.

Das Außenministerium teilte mit, dies sei ein „gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten“. Belarus (ehemals Weißrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren. Verteidigungsminister Viktor Chrenin hatte am Samstag mitgeteilt, dass auch eine Verlegung von ballistischen Raketen vom Typ „Iskander“ sowie „Polones“-Raketenwerfern in die Region befohlen worden sei.

Belarus unterstützt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn vor fast zweieinhalb Jahren hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren. (dpa)

Ukraine: Haben 53 russische Drohnen zerstört

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge beim jüngsten Angriff Russlands 53 von 57 Drohnen abgeschossen. Die Drohnen seien über verschiedenen Landesteilen zerstört worden, teilen die Luftstreitkräfte der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw mit. Russland habe auch vier nordkoreanische Raketen eingesetzt, hieß es. (rtr)

Ukraine: Russlands militärische Infrastruktur zerstören

Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kyjiw will die Ukraine Russlands militärische Infrastruktur dauerhaft vernichten. Um die Tötung von Zivilisten zu stoppen, sei es nötig, Russland die Fähigkeit zum Töten zu entziehen, sagte der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in Kyjiw. Er veröffentliche ein Video, das Einsatzkräfte in einem Trümmerfeld zeigte. Die Russen hätten mit dem Angriff ein vier Jahre altes Kind und seinen Vater getötet. Demnach schlug eine Drohne in das Haus der Familie ein. Zuvor hatten ukrainische Behörden von einem russischen Raketenangriff berichtet.

„Es ist notwendig, seine militärische Infrastruktur zu zerstören, weil der Feind andere Argumente nicht akzeptiert“, sagte Jermak über den russischen Angriffskrieg. Die Ukraine hofft dazu auf eine baldige Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit größerer Reichweite auch gegen russisches Gebiet. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er habe große Erwartungen an die Entscheidungen dazu in den USA, Großbritannien und Frankreich. „Wir freuen uns auf starke Beschlüsse, die den gerechten Frieden näherbringen.“

Der Präsident äußerte sich am Samstagabend erstmals auch direkt zum Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk. Damit solle der Druck auf Moskau erhöht werden. Im Gebiet Kursk haben sich ukrainische Einheiten vielerorts festgesetzt. Russland zieht immer mehr Kräfte zusammen, um den ukrainischen Vorstoß zurückzuschlagen. In der Stadt Kursk selbst wurden laut Behörden mindestens 13 Menschen in einem Wohnblock verletzt, als dort nach russischen Angaben eine ukrainische Rakete einschlug.

Die Informationen der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Russland führt seit fast zweieinhalb Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Ukraine hatte in ihrem Verteidigungskampf am vergangenen Dienstag erstmals einen Überraschungsangriff mit eigenen Truppen auf russisches Gebiet gestartet. (dpa)

Lage für Moskau offenbar brenzlig

Nach dem Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk spielt der Kreml nach Einschätzung westlicher Militärexperten den Ernst der Lage in der Region herunter. Die Region an der Grenze zur Ukraine sei nur zu einer Zone für Anti-Terror-Operationen und nicht zu einem Kriegsgebiet erklärt worden, um womöglich Panik in der russischen Gesellschaft zu verhindern, hieß es in einer vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington veröffentlichten Analyse. Kremlchef Wladimir Putin scheue die Ausrufung des Kriegszustandes, weil er um die Stabilität im Land fürchte, hieß es.

Putin habe im Zuge seiner Invasion der Ukraine immer wieder gezeigt, dass er nicht bereit sei, die gesamte russische Gesellschaft in einen Kriegszustand zu versetzen, teilten die ISW-Experten mit. Der Kremlchef will demnach neuen Unmut im Land wie bei den Protesten gegen die Mobilmachung im Herbst 2022 aus dem Weg gehen – auch aus Angst um die Stabilität seines Systems. Aus Protest gegen die Zwangsrekrutierung von Reservisten für den Krieg hatten damals Hunderttausende das Land verlassen.

Russland hatte die Grenzgebiete Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt. Damit bekommen das Militär und anderen Teile des Sicherheitsapparats deutlich mehr Befugnisse, Personal, Ausrüstung und Mittel. Das gilt als eine Vorstufe zur möglichen Verhängung des Kriegsrechts. Russische Militärblogger und auch der vor knapp einem Jahr bei einem Flugzeugabsturz gestorbene Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatten immer wieder das Kriegsrecht gefordert, um schlagkräftiger zu werden. (dpa)

ISW: Ukrainische Truppen halten Stellungen in Russland

Die Lage im Gebiet Kursk ist unübersichtlich. Die Behörden warnten vor Panik und forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren. Vielerorts war Luftalarm zu hören, wie aus offiziellen Videos aus der Region hervorging. Der geschäftsführende Gouverneur, Alexej Smirnow, informiert auch in seinem Telegram-Kanal dauernd über den Raketenalarm und betonte, die Lage sei unter Kontrolle. Das russische Militär zog nach eigenen Angaben weitere Kräfte zusammen, um den ukrainischen Einmarsch zurückzuschlagen.

Nach Einschätzung der ISW-Experten verlangsamte sich der ukrainische Vormarsch angesichts der russischen Truppenkonzentration im Gebiet Kursk. Trotzdem hielten die ukrainischen Streitkräfte zuvor gemeldete Stellungen und hätten sich auch etwas weiter vorwärts bewegt, teilte das Institut unter Berufung auf russische Militärblogger und die Auswertung von Geodaten veröffentlichter Videos mit. (dpa)

Moskau will mehrere Drohnen zerstört haben

Russland hat eigenen Angaben zufolge mehrere aus der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen zerstört. 14 Drohnen und vier Raketen seien am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. 16 Drohnen seien über der Region Woronesch abgefangen worden, drei über der Region um Belgorod, jeweils eine über Brjansk und Orlow.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache an, „unsere ukrainische geistige Unabhängigkeit zu stärken“. Dies deutet darauf hin, dass die Führung des Landes den orthodoxen Zweig der Kirche mit Verbindungen nach Moskau verbieten wird. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine wächst die Zahl der Mitglieder der anderen unabhängigen Kirche. Die mit Moskau verbundene Minderheitskirche behält jedoch ihren Einfluss bei. Die ukrainische Regierung wirft ihr vor, die Invasion zu unterstützen und zu versuchen, die öffentliche Meinung zu vergiften. (rtr)

Ukrainische Wehrpflichtige erhalten keine Ersatzpässe

Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter, die keinen gültigen Reisepass besitzen, erhalten in Deutschland in der Regel keine Ersatzreiseausweise. In einer epd-Umfrage unter den zuständigen Ministerien bestätigten die Bundesländer, dass es wehrpflichtigen Männern zumutbar sei, zur Passbeschaffung in die Ukraine zu reisen und der Wehrpflicht nachzukommen. „Die hessischen Ausländerbehörden wenden konsequent Bundesrecht an, indem sie ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter grundsätzlich keine deutschen Ersatzreiseausweise ausstellen“, heißt es etwa aus dem hessischen Innenministerium.

Die Passhoheit liege bei den Heimatstaaten. Der Großteil der Bundesländer verwies wie Hessen auf das geltende Bundesrecht. So kann laut Aufenthaltsverordnung einem Ausländer, der über keinen gültigen Pass verfügt, nur dann ein Ersatzpapier ausgestellt werden, wenn er heimische Reisepapiere nicht auf zumutbare Weise erlangen kann. Die Erfüllung der Wehrpflicht ist demnach in der Regel zumutbar. „Allein die Vermutung, dass der Antragssteller tatsächlich zum Wehrdienst einberufen wird“, reiche dem Innenministerium Sachsen-Anhalt zufolge nicht aus, um eine Passbeschaffung im Heimatland als „unzumutbar“ einzustufen.

Über Ausnahmen entscheiden die Ausländerbehörden der Länder im Einzelfall. Mögliche Ausnahmen in Sachsen-Anhalt sind beispielsweise die notwendige Behandlung einer Krankheit oder die Betreuung von engen Familienangehörigen in Deutschland. Im Saarland kann dem Innenministerium zufolge bei Deutschverheirateten oder bei einer vorliegenden Einbürgerungszusicherung anders entschieden werden. Für wehrpflichtige Ukrainer gibt es den 16 Bundesländern zufolge keine Ausnahmeregelungen.

Seit einigen Monaten versucht die Ukraine, den Druck auf Männer im Wehralter zu erhöhen, die im Ausland leben, und sie zur Rückkehr zu bewegen. So erhielten diese seit April dieses Jahres von Auslandsbotschaften keine neuen Dokumente mehr. Seit Juni gibt es laut der ukrainischen Botschaft in Berlin die Möglichkeit für wehrpflichtige Männer, konsularische Dienstleistungen im Ausland in Anspruch zu nehmen, wenn sie sich mittels einer App beim ukrainischen Verteidigungsministerium registrieren. Derzeit halten sich laut Angaben des Bundesinnenministeriums 268.176 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter in Deutschland auf. (epd)

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39 Kommentare

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    Die Moderation

  • "Aber vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass wir auf Putins Politik weniger Einfluss haben als auf unsere eigene Politik." Und doch ist Ihre einzige Strategie, durch Verhandlungsangebote "Einfluss auf Putins Politik" zu nehmen? Und das auch noch, während Sie der Ukraine die militärische Unterstützung entziehen wollen, sodass sie zu den "Verhandlungen" neben dem freundlichen Gesicht noch nicht einmal Teddy Roosevelts "dicken Knüppel" mitbringen kann?

    • @PeterArt:

      Ging an Alexander Schulz.

  • Es ist das immer gleiche...

    Es melden sich die tapferen Kämpfer aus ihrer kuschligen Sofaecke.

    Sie recken im Deutschen Wohnzimmer mutig die Faust gen Putin.

    Dann klagen sie, dass diejenigen, die es ihnen nicht gleichtun noch keine Patentlösung für sofortigen Frieden haben...

    und währenddessen sterben Menschen ... Ukrainer*innen, Russ*innen... Männer, Frauen Kinder...

    Wohl dem der in der Gewissheit lebt schon immer auf der "richtigen" Seite gestanden zu haben...

    • @Bürger L.:

      Noch toller natürlich diejenigen, die aus der kuscheligen Sofaecke heraus überlegen, wie sie am besten die Ukraine aufteilen, um Russland eine Freude zu machen. Und dann von "Frieden" schwärmen.

      Goethe sagt zu dieser Haltung:

      "Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen



      Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,



      Wenn hinten, weit, in der Türkei,



      Die Völker aufeinander schlagen.



      Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus



      Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;



      Dann kehrt man abends froh nach Haus,



      Und segnet Fried und Friedenszeiten."

    • @Bürger L.:

      Die "Lösung" der "Friedensbewegten" ist hingegen die Übergabe der Ukraine an Putin, um mehr Butschas zu ermöglichen. Der Frieden wird dann auf dem Friedhof gefeiert.



      Wichtig dabei ist zu erwähnen, dass nach den Vorstellungen dieser Leute die Ukrainer nicht gefragt werden, ob sie unter dem Moskauer Regime leben wollen

    • @Bürger L.:

      "Wohl dem der in der Gewissheit lebt schon immer auf der "richtigen" Seite gestanden zu haben..."

      Die Verhältnisse sind in diesem Krieg doch recht einfach. Russland wollte ihn. Russland hat ihn bekommen. Russland könnte ihn jederzeit beenden.

    • @Bürger L.:

      Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Es ist sogar noch schlimmer: die Sofakrieger verleumden oftmals User die Zweifel an einem militärischen Lösungsansatz haben.



      Last but not least präsentiert keiner auch nur eine Strategie, die halbwegs erfolgversprechend ist.



      Ich habe ja schon mehrfach in verschiedenen Kommentarspalten die Frage gestellt wie die Ukraine militärisch "gewinnen" soll unter Berücksichtigung der Parameter der US-Regierung (Risikovermeidung einer nuklearen eskalation und Auseinanderbrechen von Russland). Entweder gibt es gar keine Antworten oder realitätsferne wie zb das Europa eine Strategie entwickeln muss die gegen die US-Strategie gerichtet ist.

      • @Alexander Schulz:

        Um zu gewinnen, reicht es für die Ukraine, sich erfolgreich zu verteidigen und die russischen Truppen mit westlicher Hilfe aus ihrem Land zu vertreiben. Ich möchte daran erinnern, dass nicht die Ukraine Russland angegriffen hat, sondern umgekehrt. Daher ist für die Ukraine schon die erfolgreiche Verteidigung ein Sieg, nicht die Eroberung Russlands, wie Sie vielleicht denken.

      • @Alexander Schulz:

        Halten wir fest:



        Unterstützer der Ukraine sind Sofa Krieger und Kriegstreiber. Das ist objektiv, respektvoll und nicht abwertend.



        Leute, die der Ukraine Mittel zur Gegenwehr vorenthalten, sind Pazifisten und Humanisten. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Verleumder.



        Interessante Argumentation. Ich kann ihr nicht folgen. Vielleicht bin ich einfach zu dumm. Na ja, werd damit leben müssen.

        • @Carsten S.:

          Warum beantworten Sie nicht einfach die Frage, wenn Sie denken, dass es einen militärischen Lösungsansatz befürworten?



          Und wie bitte kommen sie darauf das Moderate gegen Waffenlieferungen per se waren bzw sind?



          Moderate plädieren für Diplomatie, die durch militärische Maßnahmen unterstützt werden. Hätte man auf Moderate wie zb den ehemals höchsten Soldat der USA Milley gehört, dann hätte man spätestens im Herbst 22 ernsthafte Verhandlungen wieder aufgenommen.

      • @Alexander Schulz:

        Vielleicht erhalten Sie auch deshalb keine Antwort weil die Leute verwirrt sind über die angebliche Voragabe aus den USA.



        Zumindest in meinem Fall ist es so dass mir nur die Aussage vom Chef der Münchener Sicherheitskonferenz bekannt ist dass Russland "nicht zerfallen" darf.



        Joe Biden sagtle lediglich Anfang 2023 in Polen

        “The United States and the nations of Europe do not seek to control or destroy Russia. The West was not plotting to attack Russia, as Putin said today. And millions of Russian citizens who only want to live in peace with their neighbors are not the enemy”.

        Also als Reaktion auf eine von Putins weiteren Lügenmärchen.

        Eine Supermacht die nach einem einzelnen gescheiterten Krieg zerfällt ist keine Supermacht sondern eine Lachnummer.

        BTW wenn Putin sich weiter so schmerzhaft inkompetent anstellt was sollen die USA machen?



        Zum Ausgleich Russland Waffen liefern und obendrein die Ukraine mitbombardieren um Putin den Allerwertesten zu retten?



        Putn hat Chef des Generalstabs der Streitkräfte Russlands Gerasimov rausgeworfen, durch FSB-Chef Bortnikov ersetzt und dann etwa 24 Stunden später durch Dyumin ersetzt...Putins ehemaligen Bodyguard.

        • @Waagschale:

          Joe Biden hat selber zwar mehrfach gesagt, dass er nicht das Risiko einer nuklearen Eskalation eingehen wird. Bzgl auseinanderfallen von Russland haben sich zumindestens seine Berater geäußert. Es ist übrigens auch kein Zufall, dass die USA der Ukraine auch nie die Mittel gegeben haben, die sie bräuchten um überhaupt theoretisch eine Chance auf einen Sieg zu haben. Es gibt pro- und cons bei der jetzigen Strategie, aber man sollte sie nicht leugnen und/oder so tun als wenn die europäischen Staaten eine Strategie gegen den wichtigsten Verbündeten fahren könnten. Theoretisch ist das möglich, praktisch aber sehr unwahrscheinlich.

      • @Alexander Schulz:

        Ach herrje, schon wieder Ihre freier Phantasie entsprungenen "Parameter", die einer Faktenüberprüfung ja nie stand halten.

        Das vermeintliche Risiko einer atomaren Eskalation wird besonders gerne von jenen ins Spiel gebracht, die es bis heute am liebsten bei Lamprechts 5000 Helmen belassen hätten.

        Und die von Ihnen erfundene "Strategie" der USA sieht faktisch so aus, dass sie bis heute der größte und wichtigste Waffenlieferant der Ukraine ist. Vor allem ist sich die USA mit ihren europäischen NATO-Verbündeten darin einig, dass sie eine Destabilisierung Europas durch ein daueraggressives Russland unterbinden möchte und muss.

        Und was Sie hier als "Zweifel" verkaufen möchten, ist nichts anderes als die nur notdürftig kaschierte Ablehnung einer militärischen Unterstützung der Ukraine. Was das bedeutet, wissen wir alle, aber Sie scheinen es ja herbeizusehnen.

        • @Schalamow:

          Ihr Tonfall lässt darauf schließen, dass Sie kein Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung haben. Trotzdem möchte ich Sie nochmal kurz darauf hinweisen, dass die Kommunikation der US-Strategie zur ausgeführten Politik passt. Die Ukraine erhält soviel, dass sie nicht verliert, aber auch nicht so viel, dass sie eine realistische Chance auf einen Sieg hat.



          Natürlich hat diese Strategie viele Vorteile. Ich kritisiere jedoch, dass sie nicht zu einem dauerhaften Frieden führt und auch nicht im Interesse der ukrainischen Menschen ist.

    • @Bürger L.:

      "Dann klagen sie, dass diejenigen, die es ihnen nicht gleichtun noch keine Patentlösung für sofortigen Frieden haben"

      Da haben Sie aber wieder etwas gründlich missverstanden. "Sie" klagen lediglich darüber, dass die Appeasment-Fraktion nach wie vor und gegen die Faktenlage die Illusion zu verbreiten versucht, man müsse Putin nur Verhandlungen anbieten, dieser würde dann darauf eingehen, einen fairen Frieden verhandeln und sich anschließend auch noch an das Unterschriebene halten. Also all das machen, was er schon in Minsk I und II nicht gemacht hat.

      Und im übrigen: Die Ukrainer kämpfen aus wohlverstandenem Eigeninteresse für die Freiheit und Unabhängigkeit ihres Landes. Dazu bedarf es nun keines Beifalls von irgendwelchen "kuscheligen Sofaecken". Aber da gibt es eben diejenigen, die meinen, dass sie dabei unterstützt werden sollten und jene, die zwar lauthals die hohe Zahl ukrainischer Opfer beklagen, das Land aber lieber heute als morgen Russland überlassen möchten.

      • @Schalamow:

        "das Land aber lieber heute als morgen Russland überlassen möchten."

        Das sind genau die Verleumdungen, die ich kritisiere.



        Die Moderaten habe schon zu Anfang des Krieges davor gewarnt, dass wenn man nicht unter allen Umständen versucht schnell eine diplomatische Lösung versucht zu erreichen es zu viel Leid bei den Menschen und Gebietsverlusten kommen wird. Und leider tritt genau das ein. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass es einigen Bellizisten gar nicht mehr um die betroffenen Menschen geht, sondern vor allen Dingen darum zu verhindern einzugestehen, dass man falsch lag mit dem militärischen Lösungsansatz.

        • @Alexander Schulz:

          Ihre Kritik am pro-ukrainischen "Bellizismus" ist so, als würden Sie dem Opfer eines Gewaltverbrechens dessen Notwehr(versuch) bzw. die Nothilfe Dritter vorhalten.

          Liegt eigentlich Putin auch falsch mit seinem "militärischen Lösungsansatz"? Warum richtet sich der Protest Ihrer "Moderaten" nicht gegen den russischen Militarismus?

          • @Chris McZott:

            Ich kenne keine Moderaten, die den militärischen Lösungsansatz von Putin nicht verurteilen. Aber vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass wir auf Putins Politik weniger Einfluss haben als auf unsere eigene Politik.



            Ich fände es übrigens auch den falschen Ansatz einem Gewaltopfer nur eine Waffe zu geben mit dem es sich ein wenig verteidigen kann. Ich würde hier den Ansatz verfolgen, dass Opfer in Sicherheit zu bringen und sich nachher erst um eine Aufarbeitung (Bestrafung usw) kümmern.

            • @Alexander Schulz:

              Mir ist noch keine "moderate" Position aufgefallen, die den russischen Imperialismus und Militarismus proportional zu dessen Verantwortung in diesem Konflikt bewertet. Man hört/liest nur vom westlichen "Bellizismus" und unschönen, aber grundsätzlich verständlichen russischen Reaktionen.

              Nein, Sie würden das Opfer zur Aufgabe und Ertragen der Gewalttat (Besatzung, "Entukrainisierung") überreden wollen. Aus der Heimat fliehen zu müssen, ist auch eine Gewalttat. Aufarbeitung und Bestrafung wird es bei einer Atommacht niemals geben.

              • @Chris McZott:

                Sie arbeiteten mit Unterstellungen. Und Moderate wie zb Mützenich haben oft den russischen Militarismus kritisiert. Viele Bellizisten präferieren jedoch ein Schwarz/Weiß-denken. Und ja ich kann das Bedürfnis nach einer weniger komplexen Welt durchaus nachvollziehen.

                • @Alexander Schulz:

                  Mit Unterstellungen halten Sie sich doch auch nicht zurück ("Bellizisten" - ein lächerlicher Vorwurf, niemand freut sich über den Krieg). Daher sehe ich ihr Problem nicht. Das Kompliment des unterkomplexen Denkens gebe ich gerne zurück.

                  Moderat heißt zwischen unterschiedlichen Positionen vermittelnd und ausgleichend. Mützenichs Position heißt effektiv 100%ige Durchsetzung russischer Interessen, in der vagen Hoffnung dass ein Anteil der Beute für die Deutschen abfällt (Gas und andere Ressourcen). Wo ist da ein Interessenausgleich? Von ukrainischen Interessen fange ich gar nicht erst an.

                  Mützenich war (ist?) mindestens indifferent gegenüber dem russischen Expansionismus. Politiker wie er haben sich nie an der massiven russischen Aufrüstung seit den 2000ern, der Militarisierung von Politik und Gesellschaft, dem Hegemonialstreben und den konkreten Kriegsvorbereitungen gestört. Er ist daher KEIN Pazifist. Er ist ein Opportunist.

            • @Alexander Schulz:

              "Ich würde hier den Ansatz verfolgen, dass Opfer in Sicherheit zu bringen..."



              Guter Vorschlag. Bringen wir doch die Ukraine in Sicherheit.

              • @Encantado:

                Das wird nur auf dem diplomatischen weg möglich sein. Die Us-Stratgie hatte viele Vorteile und ist auch geopolitischer Sicht auch sinnvoll, aber sie hilft der Ukraine nur bedingt bzw mag sogar kontraproduktiv sein.

                • @Alexander Schulz:

                  "Das wird nur auf dem diplomatischen weg möglich sein."



                  Ich finde die Verweise auf Diplomatie immer wieder spannend, da sie



                  a) komplett im Ungefähren bleiben



                  b) völlig außer Acht lassen, dass Russland keinerlei Interesse an Diplomatie zeigt.



                  Und jetzt Ihre Chance: wie bringen wir - gemäß Ihrem Ansatz - die Ukraine in Sicherheit?

                  • @Encantado:

                    Sie gehen leider nicht auf meinen Beitrag ein. Erklären Sie doch einfach Mal wie die Ukraine unter den gegebenen Parametern "gewinnen" soll. Der Westen mag mit dieser Strategie am Ende "gewinnen"...aber die Ukraine?

                    Anregungen wie die Ukraine in Sicherheit gebracht werden könnte gab es genügend, aber leider verschlechtern sich die Konditionen immer weiter.

                    Falls Sie Interesse an einem diplomatischen Lösungsansatz haben:

                    www.nzz.ch/interna...beenden-ld.1827138

  • Top. Das ist die einzige Sprache, die Russland versteht. Jetzt sofort massive Luftunterstützung.

    • @PeterArt:

      Glauben Sie man kann Russland militärisch besiegen?

      • @Verboten:

        "Glauben Sie man kann Russland militärisch besiegen?"



        Ohne Weiteres.



        Russland wollte die Ukraine binnen einer Woche einnehmen.



        Wenn das kein Sieg ist, hab ich noch keinen gesehen.



        Dass das langfristig noch völlig offen ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber besiegbar ist Russland.



        Es kommt eben auch darauf an, wie man einen militärischen Sieg definiert. Wenn Sie darunter ausschließlich eine bedingungslose Kapitulation verstehen, ist das eben genau das, was landläufig als Bellizismus oder Kriegstreiberei bezeichnet wird.

      • @Verboten:

        Das nicht, aber der Preis für das Weiterführen des Krieges muss für Putin steigen, nur dann schließt er vielleicht Frieden. Kommt der Krieg zu den Russen bekommt Putin ein innenpolitisches Problem. Es sind immer die für Krieg, die ihn nicht selbst erleben müssen.

      • @Verboten:

        Ja. Afghanistan hat es gezeigt.

      • @Verboten:

        Das nicht. Darf ich es mit Hagen Rether sagen, bitte? Wenn Selensky aufhört zu schießen ist die Ukraine weg. Wenn Putin aufhört zu schießen, ist der Krieg weg. Das Putin mit der objektiven Realität nicht klar kommt (Der Zerfall der Sowjetunion) ist Putins Problem.



        Die Lösung kann in diesem Fall nur sein, gegen diesen völlig abartigen militärischen Überfall Putins auf die Ukraine militärisch gegen zu halten, bis die Negativfolgen für Russland so groß sind, das der Befehl von Putin oder seinem Nachfolger kommt, und den Rückzug der russischen Armee anordnet. Jetzt hat Putin Dank seines Größenwahns ein neues Afghanistan für Russland geschaffen, wo man letztendlich die Truppen wieder zurück beordert hat. Leider dauert das Jahre, und ja, Krieg ist furchtbar. Die Ukraine aber hat, wie jeder und jede ein Recht auf Verteidigung der eigenen Existenz, wie alle, welche zu Unrecht attackiert und überfallen werden. Und meine Meinung ist, ich habe auch die Pflicht mich in solchen Fällen zu verteidigen, denn damit verteidige ich auch freiheitlich demokratische Prinzipien und Werte, gegenüber Typen wie Putin.

        • @Thorsten Sippel:

          Genau das ist es. Historische Vergleiche stimmen nie exakt, aber hier ist der Vergleich mit der Aggression Nazideutschlands in WK2 mehr als naheliegend. Im übrigen gab es auch damals auf Seiten der späteren Alliierten Stimmen, die vor Gegenwehr warnten, "damit es nicht noch schlimmer wird".

      • @Verboten:

        Wie sonst?

      • @Verboten:

        Glauben Sie, man müsse sich Russland unterwerfen?



        Glauben Sie, ein Aggressor hätte ein Gewaltmonopol, und alle müssten sich fügen?



        Geschichte ist keine Naturwissenschaft. Man kann Experimente nicht beluebig oft wiederholen. Dennoch denje ich, dass es richtig ist, dass sie sich wehrt und dass wir sie mit alkem, was in unserer Macht steht, unterstützen sollen.



        Wir brauchen keine Fehlversuche wie München 1938, das Budapester Memorandum oder die Minsker Abkommen.

        • @Carsten S.:

          Und da Ihre " Strategie" vermutlich nicht funktioniert hat die Ukraine halt Pech gehabt?

          Krieg ist kein Spiel bei dem man einfach Mal sagt "alles oder nicht". Ich bin inenr wieder überrascht wie oft der skrupelose Putin noch unterschätzt wird. So als wenn er sich besiegen lassen würde - haben Sie sich Mal gefragt warum die US-Stratgie gar nicht auf Sieg angelegt ist sondern darauf, dass die Ukraine nicht verliert?

          • @Alexander Schulz:

            Putin ist wie ein gewalttätiger Schläger - gibt man ihm klein bei, macht er munter weiter. Er versteht leider nur die Sprache der Stärke. Traurig, dass solch ein brutaler Mann an die Spitze eines Staates kommen konnte.

          • @Alexander Schulz:

            Nicht verlieren ist für den Angegriffenen der Sieg. Gewinnt Russland auch nur einen Quadratmeter ukrainischen Boden, sei es im Donbass oder auf der Krim, hätte die Ukraine verloren. Ich wundere mich, wie leichtfertig einige den russischen Standpunkt übernehmen.

          • @Alexander Schulz:

            Und sie glauben ein so skrupelloser Mensch verhandelt und hält sich dann dran?