+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab
Die israelische Armee hat erneut eine Rakete aus dem Jemen abgewehrt. Einen Tag zuvor hatte Israel drei Raketen aus dem Libanon abgeschossen.

Israelische Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgewehrt. Das Geschoss sei von den Streitkräften abgefangen worden, bevor es israelisches Staatsgebiet erreicht habe, erklärte die israelische Armee am Sonntagmorgen. Zuvor hatten zur Warnung der Bevölkerung in mehreren Gebieten Israels die Sirenen geläutet.
Bereits am Freitagabend hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. Die jemenitische Huthi-Miliz erklärte Samstagfrüh, bei dem Angriff habe sie den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv ins Visier genommen. Israels Luftraum werde so lange nicht sicher sein, „bis die Aggression gegen den Gazastreifen endet“, erklärte die Huthi-Miliz.
Israels Verbündeter USA hatte vergangene Woche eine massive Militäraktion begonnen, um die Angriffe der Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. US-Präsident Donald Trump kündigte am Mittwoch die vollständige Vernichtung der Huthi-Miliz an und warnte den Iran davor, die Gruppe weiterhin zu unterstützen. (afp)
Massenproteste in Israel
Am Samstagabend ist es in Israel laut örtlichen Medien zu den größten Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seit Wochen gekommen. Mehr als 100.000 Teilnehmer warfen demnach der Regierung vor, mit dem Wiederaufflammen der Kämpfe in Gaza die Befreiung der Geiseln zu gefährden. Die Wut richtet sich zudem gegen die beschlossene Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar, die das Oberste Gericht vorerst aussetzte. Netanjahu erklärte, er habe das Vertrauen in Bar verloren. Die Opposition vermutet jedoch andere Gründe. Der Geheimdienst ermittelt zu mutmaßlich illegalen Beziehungen von Vertrauten Netanjahus mit Katar. (dpa)
Hamas: Ranghoher Funktionär im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen ist nach Angaben der radikalislamischen Hamas einer ihrer ranghohen Funktionäre getötet worden. Bei dem Angriff sei das Politbüro-Mitglied Salah al-Bardawil getötet worden. Auch al-Bardawils Ehefrau soll bei dem Angriff getötet worden sein.
Israel hatte am Dienstag seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Am Mittwoch gab die israelische Armee zudem den Beginn eines neuen Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bekannt. Israel will damit nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen. Ein Ziel ist es demnach, die Menschen freizubekommen, die von der islamistischen Palästinenserorganisation und ihren Verbündeten am 7. Oktober 2023 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden und noch immer dort festgehalten werden.
Israel und die USA machen die Hamas für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen verantwortlich. Sie sind der israelischen Regierung zufolge eine Reaktion auf „die wiederholte Weigerung der Hamas“, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Die Hamas weist den Vorwurf zurück. (afp)
Neue israelische Luftangriffe auf Ziele im Libanon
Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon hat Israel am Samstagabend mit weiteren Luftangriffen auf Ziele im Nachbarland reagiert. Dabei wurden in der Küstenstadt Tyros mindestens drei Menschen getötet, wie Libanons staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete. Demnach griff Israel auch andere Gebiete im Süden und Osten des Libanon an. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurde bei dem Angriff in Tyrus ein Funktionär der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen.
Israel hatte am Samstagmorgen drei aus dem Libanon abgefeuerte Raketen abgeschossen. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden insgesamt sechs Raketen aus dem Libanon auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Daraufhin wurde im Norden des Landes Luftalarm ausgelöst. Es war das erste Mal seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah am 27. November, dass Raketen auf den Norden Israels abgefeuert wurden. Als Reaktion startete Israel Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah im Nachbarland. Dabei wurden ANI zufolge in der Stadt Tulin mindestens fünf Menschen getötet, unter ihnen ein Kind.
Später ordneten der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz eine „zweite Welle von Luftangriffen gegen dutzende Hisbollah-Ziele im Libanon an“, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Es handle sich dabei um eine „Fortsetzung der ersten Reihe von Luftangriffen, die am Morgen ausgeführt wurden“. Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz bestritt indes jegliche Beteiligung an den Raketenangriffen. Sie warf Israel vielmehr vor, „Vorwände“ zu suchen, „um seine Angriffe gegen den Libanon fortzusetzen“.
Am 27. November war nach monatelangen Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz eine Waffenruhe im Libanon in Kraft getreten. Seitdem war die Lage bis Samstag relativ ruhig – obwohl sich beide Seiten immer wieder vorwarfen, gegen das Abkommen zu verstoßen. (afp)
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