+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Einigung über Hilfslieferungen
Israel und die Hamas einigen sich über die Versorgung der Geiseln und auf Hilfslieferungen für Gaza. Deutschland prüft die Lieferung von Panzermunition.
Katar vermittelt zwischen Israel und Hamas
Israel und die islamistische Hamas haben nach Angaben des Vermittlers Katar eine Einigung zur Versorgung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln mit Medikamenten erzielt. Im Gegenzug solle humanitäre Hilfe für die Palästinenser in den Gazastreifen geliefert werden, erklärte das Außenministerium in Doha am Dienstagabend laut Bericht der staatlichen katarischen Nachrichtenagentur.
„Arzneimittel sollen zusammen mit anderen humanitären Gütern zu den Zivilisten im Gazastreifen geliefert werden im Gegenzug zur Lieferung von Medikamenten an die israelischen Geiseln im Gazastreifen“, führte das katarische Außenministerium die Einigung zwischen Israel und der Hamas aus. Katar vermittelt seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober zwischen beiden Seiten. Der Golfstaat hatte unter anderem eine einwöchige Kampfpause im November vermittelt, in der dutzende Geiseln freikamen. (rtr/afp)
Die USA optimistisch in Bezug auf weitere Verhandlungen
Die USA zeigten sich ihrerseits am Dienstag optimistisch, dass derzeit unter der Vermittlung Katars geführte Gespräche bald eine neue Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu einer Waffenruhe erreicht werden könnte. „Ich will öffentlich nicht zu viel sagen, aber wir sind optimistisch, dass sie Früchte tragen und dass sie bald Früchte tragen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Kirby nannte es zudem „bedeutend“, dass Israel angekündigt habe, die intensive Phase des Krieges gegen die Hamas herunterfahren zu wollen. Der Rückzug einer israelischen Division aus dem Gazastreifen sei „ein positiver Schritt, um eine geringere Intensität zu haben“. (afp)
Berlin prüft Lieferung von Panzermunition an Israel
Die Bundesregierung prüft einem Medienbericht zufolge, Israel mit der Lieferung von Panzermunition zu unterstützen. Nach einem Spiegel-Bericht haben sich die beteiligten Ressorts bereits grundsätzlich darauf geeinigt, eine entsprechende Bitte der israelischen Regierung zu erfüllen. Das Ersuchen, rund 10.000 Schuss 120-Millimeter Präzisionsmunition für die israelische Armee zu liefern, sei bereits im November in Berlin eingegangen. Kanzleramt, Wehrressort, Außenamt und das Wirtschaftsministerium sollen übereingekommen sein, der Bitte nachzukommen. Da die Industrie die Präzisionsmunition nicht sofort liefern könne, werde die Option erwogen, dass die Bundeswehr zunächst Munition aus den Beständen abgebe. (rtr)
Israelische Armee: Wichtiger Hamas-Tunnel zwischen Nord- und Süd-Gaza zerstört
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen strategisch wichtigen Tunnel der Terrormiliz Hamas gefunden und zerstört. Die mehrere hundert Meter lange Anlage habe den Norden und den Süden des Gazastreifens miteinander verbunden, teilte die Armee am Dienstagabend mit. In einer Tiefe von neun Metern sei sie unter dem Wadi Gaza verlaufen, dem Flussbett, das Nord- und Süd-Gaza voneinander trennt.
Kämpfer der Hamas hätten sich mit Hilfe des Tunnels unentdeckt zwischen dem Nord- und Südteil des Küstenstreifens bewegen können, hieß es in der Mitteilung weiter. Pioniereinheiten der Streitkräfte sprengten demnach die Anlage. Israelische Soldaten hatten schon vor Wochen entlang des Wadi Gaza Stellung bezogen, um den Hamas-Kämpfern die oberirdische Passage zwischen beiden Gebietsteilen zu verwehren.
Das Tunnelnetz der Islamisten – umgangssprachlich auch „Gaza-Metro“ genannt – stellt eine enorme Herausforderung für die israelischen Streitkräfte dar. Das Militär versucht seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten, deren militärische Infrastruktur zu zerschlagen. Ihr Ziel ist es außerdem, die Anführer der Hamas im Gazastreifen entweder dingfest zu machen oder zu töten.
Nach Schätzungen des Militärs durchziehen die Tunnels den Gazastreifen, der kaum größer ist als das Stadtgebiet von München, auf vielen hunderten Kilometern. In den unterirdischen Gängen werden auch die meisten der noch mehr als 100 Geiseln vermutet, die die Hamas in ihrer Gewalt hat. Auch der Hamas-Chef in Gaza, Jihia al-Sinwar, und seine Top-Kommandeure sollen sich weiter südlich des Wadi Gaza im Bereich der Stadt Chan Junis in den Tunnels verstecken. (dpa)
USA schießen vier Raketen der jemenitischen Huthi-Miliz ab
US-Streitkräfte haben vier von der jemenitischen Huthi-Miliz abgefeuerte Raketen abgeschossen. Sie hätten eine „unmittelbare Bedrohung“ für Handels- und Militärschiffe im Roten Meer dargestellt, sagte ein US-Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Als Reaktion auf die seit Wochen andauernden Angriffe der Miliz auf Schiffe im Roten Meer hatten die USA und Großbritannien Ende vergangener Woche erstmals Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. Die Huthis griffen daraufhin US-Schiffe im Roten Meer an und erklärten auch britische Schiffe zu „legitimen Zielen“.
Die Huthis hatten ihre Serie von Raketen- und Drohnenangriffen im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober gestartet. Die schiitische Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“, zu der neben der islamistischen Hamas auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehören. Nach eigenen Angaben zielen die Huthi mit ihren Angriffen in erster Linie auf Schiffe mit Verbindung zu Israel. (afp)
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