+++ Corona News vom 9.8. +++: 5 Millionen Infizierte in den USA
Brasilien ist weiterhin stark von Sars-CoV-2 betroffen. In Deutschland steigt der R-Wert. Die Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.
![Donald Trump hält die Verfügung in Händen. Es sind zwei Seiten in einer Mappe. Er hält sie sich direkt vor das Gesicht, so dass sein Kopf von der Mitte der Nase an nach unten verdeckt ist. Es ist eine Verfügung zu Corona-Maßnahmen. Donald Trump hält die Verfügung in Händen. Es sind zwei Seiten in einer Mappe. Er hält sie sich direkt vor das Gesicht, so dass sein Kopf von der Mitte der Nase an nach unten verdeckt ist. Es ist eine Verfügung zu Corona-Maßnahmen.](https://taz.de/picture/4309195/14/corona-covid19-daten-news-deutschland-brasilien-usa-trumop-r-wert-rki-zahlen-infizierte-1.jpeg)
Trump ordnet Corona-Hilfen per Erlass an
In den USA sind inzwischen mehr als 5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden – rechnerisch einer pro 66 Einwohner*innen. Die Zahl der Toten liegt bei mehr als 160.000. Das Entspricht etwa einem Viertel der weltweiten Todesopfer. Angesichts der unverändert schlechten Zahlen ordnete US-Präsident Donald Trump per Erlass weitere Corona-Hilfen für Arbeitnehmer*innen, Arbeitslose, Mieter*innen und Studierende an. Zuvor war es nicht gelungen, einen Kompromiss zu den Details der Maßnahmen im Kongress zu finden.
Nach Meinung von Kritiker*innen stehen Teile seiner Verfügungen auf sehr dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses – und damit eines Kompromisses mit den Demokrat*innen. Trump will das Problem nun umgehen, indem er bestehende Mittel umwidmet, zum Teil aus vorigen Konjunkturpaketen. „Wir haben viel Geld, das noch nicht ausgegeben wurde“, sagte Trump. Es war aber nicht sofort klar, wie viel die von Trump angekündigten Maßnahmen kosten würden und ob dafür tatsächlich genügend Mittel bereitstünden. (Washington, rts)
Mehr als 100.000 Corona-Tote in Brasilien
In Brasilien stieg die Zahl der Corona-Todesfälle auf mehr als 100.000. Wie Trump hat auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro die Pandemie wiederholt kleingeredet. Gesundheitsexpert*innen kritisieren immer wieder, Brasilien habe keinen abgestimmten Plan im Kampf gegen das Virus.
Für Samstag wurden in dem südamerikanischen Land 49.970 Neuinfektionen gemeldet, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Innerhalb von 24 Stunden starben weitere 905 Personen. Insgesamt sind mehr als drei Millionen Menschen in dem südamerikanischen Land mit dem Virus infiziert. Laut brasilianischen Medien gibt es keine Anzeichen, dass die Pandemie unter Kontrolle ist. Brasilien ist nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen. (Berlin/São Paulo/Brasilia, epd/reuters)
Fallzahl in Deutschland sinkt
In Deutschland ist die Zahl der Corona-Infektionen am Sonntag nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1.000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Coronakrise haben sich somit mindestens 215.891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand 9.8., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1.122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1.000 Fällen. Die Zahl der Todesfälle liegt nach RKI-Angaben bei 9.196. Bis Sonntagmorgen hatten 196.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Berlin, dpa)
R-Wert in Deutschland steigt an
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr in Deutschland bei 1,32 (Vortag: 1,16). Das bedeutet, dass ein*e Infizierte*r im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr, bei 1,23 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. (Berlin, dpa)
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