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Die aus meiner Sicht optimale Haltung für Legehennen und Masthähnchen findet man zum Beispiel auf dem Bauckhof: Mobilställe, Ausläufe mit Unterständen (die Tiere fühlen sich ohne die Möglichkeit einer nah erreichbaren Deckung nicht wohl), Aufzucht von Bruderhähnen etc. Da kostet dann das TK-Hähnchen aber rund 27 Euro. Wer kann und wer will das bezahlen? Und das mit dem Zweitnutzungshuhn ist auch nicht so einfach, Versuche von Bauer Bauck führten nicht zum Erfolg: http://www.zeit.de/2012/11/N-Huehnerzuechtung
Für einen Eindruck vom Bauckhof siehe die NDR-Reportage "Glückliches Biotier?"
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=wHG0LNWKs3M
Der Stein des Anstoßes ist für Eier ein Problem.
Die Henne muß nun Eier legen,
die größer als sie selber sind,
denn Wachstum ist und bleibt ein Segen,
weiß inzwischen jedes Kind.
Wie schafft die Henne dieses Stück,
ohne sich selbst weh zu tun?
Die Forschung kennt da einen Trick:
Das knochenlose Legehuhn!
In den Labors und Hühnerställen
Kittel, weiß, am Werke schon:
Aus Hühnergen und Gummibällen
pantscht man den Vielnutzungsklon.
Praktisch, billig, anspruchslos,
dehnbar wie ein Latexstrumpf.
Das Ei flutscht aus dem Hennenschoß,
worauf das Huhn zusammenschrumpft.
Nach dem Vorgang wird das Tier,
aufgerollt oder gefaltet,
gehängt in eine Art Spalier,
das platzsparend gestaltet.
Dort ernährt per Infusion
man das platte Vieh enorm
und am nächsten Morgen schon,
ham alle wieder Eierform.
Herr Stein, können Sie an dieser Stelle bitte mal die Seriosität all Ihrer Statistiken belegen? Bitte mit jeweiligem Finanzierungsnachweis. Vielen Dank.
@DR. ALFRED SCHWEINSTEIN Ach Gottchen, wenn Argumente und Wissen fehlen, wird mangelnde Seriosität und Käuflichkeit unterstellt. Das ist absolut erbärmlich. Es steht Ihnen frei, alle von mir angegebenen Quellen zu prüfen.
Foodwatch muss gar nicht belegen, dass es den Hennen in Bio-Haltung schlechter ergeht als in konventioneller. Mit 30.000 Tieren in einer Halle ist auch Bio ganz klar Massentierhaltung. Das ganze sieht dann nach EG-Ökoverordnung so aus: https://youtu.be/DYPWO0NEug4 - schlimm genug?
Wo Gesundheit und Vernunft
Wirtschaftsinteressen bedrohen,
ist Einer zur Stelle,
das Schlimmste zu verhindern:
SUPERSTONE!
"Schließlich ist das lebenswichtige Vitamin B12 natürlicherweise in diesen tierischen, aber nicht in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Pech für Veganer."
Herr Maurin, jetzt haben Sie es uns Veganer_innen aber mal wieder richtig gezeigt! Darauf eine B12-Spritze! Ahhhh, das tut gut.
Ich freue mich, dass foodwatch nun doch zur Überzeugung gekommen ist, bio muss besser werden. Leider haben die selbsternannten Verbraucherschützer im letzten Jahr die Chance vertan, für eine bessere Bio-Verordnung einzutreten und sind mit den Anbauverbänden solidarisch gegen eine Verbesserung von 'bio' vorgegangen. Wir brauchen eine bessere Tierhaltung. Die Eier sind nur die Spitze des Eisberges. Preisverfall durch 'Massenproduktion' führt zur weiterem Verwässerung 'artgereechter' Tierhaltung.
wer möchte herrn maurin da widersprechen, vom schlechten ist bio noch das beste - allerdings ist eben der größten teil der eier, die in deutschland mit öko-kennzeichnung erzeugt werden, schwindel
"Schließlich ist das lebenswichtige Vitamin B12 natürlicherweise in diesen tierischen, aber nicht in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Pech für Veganer."
So natürlicherweise, dass es in der Massentierhaltung massiv zugefüttert wird.
@849 (Profil gelöscht) Guten Tag, durch das Verbot von Tiermehlen bzw. Fleischknochenmehlen werden Hühner und Schweine fast vegan ernährt. Da muss wie bei Veganern Vitamin B12 zugegeben werden.
@Manfred Stein Warum das Füttern von Hühnern und Schweinen mit B12 jetzt "natürlicher" sein soll, als es selbst zu schlucken, werden Sie bestimmt auch gleich noch erklären?
Guten Tag Luftikus,
Hühner und Schweine brauchen selbst Vitamin B12.
Herr Stein, ist Ihnen bewußt, daß die Evolution ohne Zusatz von Knochenmehl tierisches Leben hervorgebracht hat?
Wenn ja, wie erklären Sie sich dieses Phänomen?
Guten Morgen Herr DLOCH,
Das ist absolut richtig, in der Evolution hatten die ersten Tiere kein knöchernes Skelett. Denken wir an Sepien, Mollusken, Asteroidea und Coelenterata. Erst bei den Fischen waren Knochen für die Stabilität des Körpers und als Ansatz für Sehnen, Bänder und Muskeln notwendig. Knochen sind wegen des enthaltendem Kalziums und Phosphors ein begehrtes Nahrungsmittel bei vielen Raubtieren und Allesfressern, die Knochen mittels der Magensäure nutzen können. Je nach Art werden da große Knochen verdrückt, wenn man da an Hyänen denkt. Die können mit ihren mächtigen Kiefern dicke Knochen knacken. Dank ihres außergewöhnlichen Kieferapparates können Tüpfelhyänen Beißkräfte von über 9000 Newton entwickeln.
@Manfred Stein Und wie haben es die Pflanzenfresser, insbesondere die Säuger unter ihnen, gemacht? So weit ich weiß, haben Pflanzen keine Knochen.
@Manfred Stein Und wie machen es die Pflanzenfresser?
Bio sollte eben regional und transparent sein, sonst ist es eine Verarschung. Schade für die, die für diese Ideologie gekämpft haben.
Herr Stein die Futter und Umweltbelastung ist immer auf gewisses Produktionssystem gemünzt. In diesem Falle die Massentierhaltung. Bei Freilandhaltung in einer Permakultur sieht das anders aus.
@Manni Moin, Permakultur? Haben Sie hierzu Quellen, Publikationen? Würde mich gern näher informieren.
Herr Stein , sobald ich meine Hühner vom Stall auf die Wiese stelle, verbrauchen sie noch 1/3tel des Futters. Danach benötige ich auf diesen Flächen keinen Dünger für eine Getreideausssaat. Beim Kartoffelanbau nach eingearbeiteter Gründüngung dto. Dort spare ich die Kosten für die Drahtwurmbekämpfung.
Das Ergebnis nach 4 - 6 Monaten kann man nicht nur essen, sondern auch geniesen.
Nein umfassende Studien gibt es dazu nicht, diese werden nur gemacht, wenn jemand dafür bezahlt.
Die konventionelle Landwirtschaft akzeptiert viele Verluste, (Ammoniak, Auswaschung von Nährstoffen, Ausbringung v. Pestiziden, Arzneimittel) Permakultur kombiniert die einzelnen Teilbereiche derart, dass diese Minimal sind.
"Und wer nicht Nahrungsergänzungsmittel wie Pillen zu sich nimmt, muss etwa zu Hühnereiern, Rindfleisch oder zu Käse greifen."
Da reicht auch n Schluck Sojamilch oder ein isotonisches Getränk. B12 wird heute schon allen möglichen Lebensmitteln zugesetzt.
@Dhimitry der war nicht für Sie...
Die Erkenntnisse von foodwatch sind nicht neu. Freilandhennen sind nicht weniger gestresst als Käfighennen. Mit diesem Ergebnis seiner Forschung entlarvte bereits 2007 Dr. Jeff Downing von der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität Sydney das von Politikern und Tierschützern gepflegte Bild der glücklichen Freilandhenne als substanzlosen Mythos. Downing hatte das Stresshormon Cortisol im Eiweiß von Freilandhennen und Käfighennen gemessen und keinen Unterschied gefunden. Der Wissenschaftler erläuterte gegenüber der Presse seine Ergebnisse. Demnach sind Freilandhennen anderen Stressoren als Käfighennen ausgesetzt. So unterschiedlichen Wetterbedingungen, einem stärkeren Parasitenbefall und der permanenten Angst vor Raubvögeln, da sie auf Freiflächen ohne schützende Bäume herumlaufen müssten. Dies könne man sehen. Jeder Schattenwurf würde Freilandhennen aufschrecken.
Wurde mehrfach publiziert, Hier mal nachlesen
http://www.abc.net.au/news/2013-10-07/chickens-eggs-stress/5002814
Downing, J., Bryden, W., Barnett, J., Stewart, G. (2005). Non-invasive stress assessment of commercial egg industry practices. (Report)
Downing, J., Bryden, W. (2002). Non-invasive test of stress in laying hens. (Report)
Downing, J., Bryden, W. (2008). Determination of corticosterone concentrations in egg albumen: A non-invasive indicator of stress in laying hens. Physiology and Behavior, 95, 381-387.
Jeff Downing (2012)
Non-invasive assessment of stress in commercial housing systems (Report)
https://www.aecl.org/dmsdocument/41
lädt etwas länger; manchmal garnicht
Downing, J. (2012). Stress levels in birds in cage, barn & free range systems. PIX2012, the Australasian Milling Conference (AMC) and the AVPA Scientific Meeting, N/A: N/A.
http://sydney.edu.au/vetscience/about/staff/profiles/jeff.downing.php
@Manfred Stein Die Lösung liegt so nah. Da müsste gar kein Forschungsgeld mehr investiert werden...
Vitamin B12 ist zwar wasserlöslich, kann aber wie die fettlöslichen Vitamine im Körper gespeichert werden. Überschüsse werden über den Urin ausgeschieden.
Vitamin B12 wird von Mikroorganismen gebildet, z.B. bei der Milchsäuregärung (Sauerkraut). Es befindet sich auch in Bier und Sauerteig(produkten).
Vitamin B12 wird auch von einer gesunden Darmflora produziert und aufgenommen, jedoch wird davon ausgegangen, dass die auf diese Art gewonnenen Mengen nicht ausreichend sind.
(Problem: Die produzierenden Bakterien befinden sich im Dickdarm, die Aufnahme findet aber hauptsächlich über den Dünndarm statt - welcher sich aber weiter vorne im Verdauungstrakt befindet. Dies ist auch bei vielen pflanzenfressenden Tieren so, welche dann kleine Mengen ihres eigenen Kots fressen, z.B. bei Kaninchen.)
Laut vebu ist es nicht möglich, den Vitamin B12 Bedarf allein über (normale) pflanzliche Kost zu decken.
Es werden Vitamin B12 Nahrungsergänzungspräparate empfohlen, die übrigens auch vegan hergestellt werden können
Quellen:
https://vebu.de/themen/gesundheit/naehrstoffe/vitamin-b12
Nein, nicht alle Biobrütereien töten die männlichen Küken (es gab dazu mal einen TV-Bericht über einen kleinen Betrieb). Auch Legehuhn-Rassen eignen sich als Fleischlieferant. Der zeitliche Aufwand zur Aufzucht ist aber größer, was in einem höheren Preis resultiert.
Ferner: http://www.demeter.de/verbraucher/aktuell/ostern-das-oekologische-zweinutzungshuhn
Guten Tag, Zweinutzungsrassen haben weder die Lege- noch die Mastleistung wie spezialisierte Zuchtlinien. Im Endeffekt bedeutet das mehr Futter und Umweltbelastung pro Kilogramm Fleisch und Eimasse. Auch hier mal lesen:
@Manfred Stein Es gibt tatsächlich Entwicklungsabteilungen, die an der weiterentwicklung von Zweinutzungsrassen forschen. Ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber auf dem falschen Pfad.
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Kommentar Report zur Hühnerhaltung: Wenn Eier, dann Bio
Foodwatch zeigt Mängel in allen Haltungsformen für Legehennen auf – auch bei Bio. Aber Veganismus ist keine Option und Öko das kleinste Übel.
Ich wollt', ich wär' ein Huhn? Von wegen. Konventionelle Legehennen dürfen nie nach draußen Bild: dpa
Müssen wir jetzt aufs Frühstücksei verzichten? Nicht einmal das Bio-Siegel garantiere eine „tiergerechte Haltung“, kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch in einem am Donnerstag vorgestellten Report. Das kann man so sehen. Denn selbst der schönste Stall ist nicht artgerecht, weil auch er die Hühner ihrer Freiheit beraubt. Auch werden sie in jeder Haltungsform am Ende getötet.
Aber nur eine winzige Minderheit der Bevölkerung will aus ethischen Gründen ernsthaft Tieren das gleiche Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit zugestehen wie Menschen. Und wer nicht Nahrungsergänzungsmittel wie Pillen zu sich nimmt, muss etwa zu Hühnereiern, Rindfleisch oder zu Käse greifen. Schließlich ist das lebenswichtige Vitamin B12 natürlicherweise in diesen tierischen, aber nicht in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Pech für Veganer.
Wenn also Eier, dann bleibt Bio die erste Wahl. Immerhin kann auch Foodwatch nicht belegen, dass Ökohennen bei schlechterer Gesundheit seien als konventionelle. Ähnlich äußert sich sogar ein Wissenschaftler, den der Verband zitiert. Sicher aber ist, dass nur Bioküken die Schnäbel nicht gekürzt werden dürfen. Dass Ökotiere mehr Platz im Stall und besseren Zugang nach draußen als Hennen in konventioneller Freilandhaltung haben müssen. Und dass es in der herkömmlichen Boden- oder Kleingruppenhaltung gar keinen Auslauf gibt.
Selbstverständlich ist auch in Ökobetrieben einiges faul: Beispielsweise töten selbst Biobrütereien die männlichen Küken von Legehennen-Rassen kurz nach dem Schlüpfen. Gut, dass Organisationen wie Foodwatch das immer wieder bemängeln. Nur so werden Politik und Wirtschaft solche Missstände beheben. Aber darüber sollte man nicht vergessen: Bio ist im Schnitt immer noch besser als der konventionelle Rest.
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Schwerpunkt Bio-Landwirtschaft
Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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Jost Maurin