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22.05.2022 , 09:43 Uhr
"Nutzpflanzen wie Obstbäume, Raps oder Getreide sind auf Bienen, Käfer und Schmetterlinge angewiesen."
Alle Arten, die unter dem Begriff 'Getreide' zusammengefasst werden, sind Windbestäuber. Genau wie alle Arten der Nadelgehölze. Hier in Frankreich lernen das die Kinder in der Grundschule.
zum Beitrag16.10.2021 , 11:47 Uhr
O goodness, so many words! Die Fronten sind klar, und die Kampfesbereitschaft glüht:
"Um Heinrich und alle anderen, die von rechtem Shitstorms betroffen sind, nicht allein zu lassen, wollen wir uns solidarisch zeigen. Wir posten Solidaritätsbekundungen, widersprechen, blockieren und melden."
Da lese ich noch einmal die taz vom 11. Oktober, Artikel von Silke Mertins:
"Aber als sie von "ekliger weißer Mehrheitsgesellschaft" oder "Judenzeug" spricht oder von Weißen, die sie aus Afrika rausfegen will, ist sie nicht mehr 13 oder 14 Jahre alt."
"Judenzeug". Da ist ab-grund-tief widerlich! Aber "wir", die taz, "wollen uns solidarisch zeigen". Guten Erfolg!
zum Beitrag26.07.2021 , 11:29 Uhr
"Seit Jahrzehnten werden neue Formen ausprobiert, zum Teil und mittlerweile auch fürs Deutsche neue Pronomen erfunden ..."
Neue Pronomen (Plural) im Deutschen - wie lauten sie? A mon grand regret kenne ich noch nicht einmal eines.
zum Beitrag18.03.2021 , 11:44 Uhr
Ausführliche Informationen findest du hier: nl.wikipedia.org/w...um_voor_Democratie
Dort sind auch die links zu Artikeln in anderen Sprachen, u.a. Deutsch und Englisch.
zum Beitrag06.09.2020 , 22:43 Uhr
Verniedlichungsformen. Eh bien ...
Wenn ich also in Wien einen Einspänner trinke und ein Kipferl dazu esse, ist das dann ein niedliches Gebäck, das aber in Paris völlig un-niedlich ist, weil es dort croissant heißt?
Die Boulette ist auch niedlich, weil frz. -ette ein Diminutivsuffix ist?
Wenn es zum Abendbrot Würstchen mit Kartoffelsalat gibt, dazu Radieschen, und für die ganz Hungrigen ein Brötchen, kichern dann alle angesichts so viel Niedlichkeit?
Nicht zu vergessen das Frenulum praeputii. Ist es per se niedlich, oder wird es das erst im deutschen Trivialnamen, weil er auf -chen endet?
Es ist schon peinlich genug, wenn der Werbetext für ein demnächst erscheinendes Buch vom Autoren dieses Buchs selber verfasst wird. Wenn der Verfasser des Werbetextes aber ohne jegliche philologische Kenntnis über Sprache schwurbelt, einer Sprache 'Niedlichkeit' andichtet - herablassender geht es nicht - und Lehnwörter zu "Perlen" erklärt, wenn sie aus dem Hebräischen stammen, gibt er sich der Lächerlichkeit preis. Was ihm hätte auffalllen dürfen, wo doch auf das Nicht-Verbiegen ankommt, wie er beteuert.
Was das deutschsprachige Äquivalent zu 'Diminutiv' betrifft: Wahrig, Duden oder DWDS helfen weiter. Und ein paar Wortbeispiele aus dem angeblich so diminutiv-reichen Jiddisch wären sicher von Vorteil gewesen.
zum Beitrag05.04.2020 , 12:13 Uhr
Der Artikel hat wohl vor allem eine pädagogische Intention: Aufzurütteln und diejenigen zu wecken, die glauben, sie seien unverletztlich, unverwundbar, unbesiegbar, ja sogar unsterblich. Was sowieso nur bestimmte Leute bis zu einem bestimmten Alter glauben. Gut, dieses Anliegen ist legitim.
Aber musste auch gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden? Wer ist dieses ominöse "wir"? Wir alle hier, die 83,7 Mill. Menschen in Deutschland? Oder doch nur die eine oder andere Schicht in diesem Land, weil die andere und jede weitere sowieso schon immer ein Bewusstsein hatte? Oder ist das "wir" mehr als 'wir hier', nämlich all diejenigen, die in einem Land leben, das auf der Sonnenseite liegt? Von Australien über Dänemark, Japan, Kanada bis Zypern? In Frankreich kennen alle den Satz: Il ne faut jamais généraliser. Der geht auch auf Deutsch. Komplett unbekannt? Anscheinend, denn das Badewasser ist weg und das Kind auch.
Der Autor hätte besser daran getan, ein Stück Bekenntnisliteratur abzuliefern und 'ich' statt 'wir' zu schreiben. DAS wäre beeindruckend gewesen und hätte der pädagogischen Intention genutzt. Aber so?
Ich jedenfalls lasse weder eine ganze Reihe von Freund*innen noch weniger Nahestehende noch mich subsumieren unter dieses gnadenlos verallgemeinernde "wir", und ich fürchte fast, dass nicht nur die Leser*innen der taz der Polemik des Autors widersprechen.
zum Beitrag26.03.2020 , 12:47 Uhr
Wie war das doch gleich? Qui asinum non potest stratum caedit. Sind die, die ihren Dank zum Ausdruck bringen, tatsächlich diejenigen, die die widrigen und oft prekären Umstände in Pflege und Versorgung verursacht haben? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Die Prügel bekommen sie dennoch ab.
Aus psychologischer Sicht ist es erklärbar, nachvollziehbar, ja geradezu 'gesund', alle Arten von Emotionen rauszulassen, egal, ob es Glück, Freude oder Begeisterung ist oder Trauer, Verzweiflung, Ärger oder Zorn. Und selbstverständlich ist es das Recht des Schreibenden, die Dankesbezeugungen zu interpretieren: "Schön, dass du diese Arbeit machst, ich könnte das nicht. Zum Glück muss ich mich da nicht drum kümmern." Angenommen, die Interpretation ist/wäre richtig; ist/wäre die Anerkennung, der Dank tatsächlich anzuprangern?
Wir alle sind doch froh, dass wir nicht in der Kanalisation herumkriechen, nicht bei der Armee, auf dem Bau, bei der Müllabfuhr, im Stahlwerk, im Schlachthof arbeiten (müssen). Ist gleichermaßen erklärbar und nachvollziehbar. Aber anzuprangern?
Ich frage mich, was der Autor wohl geschrieben hätte oder schreiben würde, wenn die Grundhaltung wäre: 'Sollen sich mal nich' einscheißen, die Pflegekräfte, is' schließlich ihr Job.' D-a-n-n wäre er zu Recht empört. Aber so?
Wieder aus psychologischer Sicht: Emotionen können eine positive Sicht auf Dinge oder wenigstens eine abgewogene Sicht verunmöglichen. Bleibt zu hoffen, das dem Autoren nach dem Artikel leichter ist.
zum Beitrag25.03.2020 , 11:02 Uhr
Was fehlt in diesem Artikel? Der Satz, dass die WHO-Empfehlung hochgradig weltfremd ist. Nach allem, was zu hören ist, liegen in Deutschland nicht 85 Millionen Test-Sets herum, und selbst wenn sie dies täten, würden die Laborkapazitäten nicht im Entferntesten ausreichen, um etwas mehr als 83 Millionen Abstriche zu analysieren.
Was ist zuviel in diesem Artikel? Der Satz "Die EU-Länder halten sich nicht daran, ...". Niemand kann sich an wohlfeile Worte halten, alle müssen sich nach der Decke strecken. Und die ist verdammt kurz.
Statt des bereitliegenden Stempels 'DIE machen alles falsch!' wäre Abwägung und Reflexion angemessen gewesen. Ist das wirklich zu viel verlangt?
zum Beitrag22.03.2020 , 18:51 Uhr
"Es sind doch eher die Politik-Kommentatoren, die Vertrauen gefährden, indem sie die Einheitlichkeit wie einen Fetisch behandeln und Scheinprobleme zum großen Politiktest hochschreiben."
Angenommen, diese Bewertung stimmt. Was sollen dann Sätze wie:
"Der deutsche Föderalismus ist historisch überholt. Er ist überflüssig und macht das Leben nur unnötig kompliziert." ?
Richtig. Sie beweisen, dass die contradictio in adiecto fröhlich weiterlebt. :-))
zum Beitrag21.03.2020 , 12:09 Uhr
Zunächst einmal: die Idee stammt nicht von Rutte, sondern von Jaap van Dissel, der lediglich wiederholt hat, was Patrick Vallance, der oberste wissenschaftliche Regierungsberater in Großbritannien, als Erster ventiliert hat.
In Großbritannien hat dies zu Kontroversen in der Wissenschaft geführt. So hat z.B. die britische Gesellschaft für Immunologie darauf hingewiesen, dass nicht ansatzweise bekannt ist, ob eine Infektion tatsächlich eine längere Immunität auslöst. Hunderte verschiedener Forscher vertreten in Briefen die Auffassung, dass eine Herdenimmunität so viele Erkrankte hervorbringen würde, dass das Gesundheitssystem schnell an seine Grenzen gelangen würde und dass es zu vielen vermeidbaren Todesopfer kommen würde. Der australische Immunologe Stuart Tangye nannte die Überlegungen von Vallance "ein hoch unethisches Experiment", das katastrophale Konsequenzen haben könnte. - All diese Wissenschaftler stehen nicht rechts(außen) und sind keine PVV-Mitglieder.
Sehr bedenklich ist, dass Rutte und Van Dissel Bürger eines Staates sind, in dem die Behandlung Krebskranker eingestellt wird, wenn eine Genesung eher unwahrscheinlich ist. Die Begründung lautet seit Jahren: Warum sollen wir noch zehntausende Euro ausgeben, wenn jemand sowieso stirbt?
Letzte Woche berichtete Sander Schimmelpenninck in De Volkskrant, dass er noch wenige Tage zuvor Anhänger "der populären, großkotzigen Geschichte" gewesen war, "dass eine gute Krise genau das ist, was diese Welt braucht, und dass es außerdem sowieso zu viele alte Leute gibt." Als ihn seine schwedische Freundin auf das Fehlen jeder Ethik hingewisen habe, habe er diese Haltung aufgegeben. - Weder De Volkskrant noch Schimmelpenninck sind auch nur ansatzweise rechts.
So zur Behauptung, dass "die niederländische Debatte im Kern den Konflikt zwischen traditionellen Parteien und ihren rechtspopulistischen Herausforderern widerspiegelt." Nichts ist wahrheitsentstellender als das.
zum Beitrag19.03.2020 , 13:56 Uhr
Ob das wirklich "einfach nur Empathielosigkeit" ist? Oder vollständiger Mangel an sozialer Kompetenz? Oder am Ende schlicht und ergreifend assholism? Make your choice.
zum Beitrag11.03.2020 , 10:55 Uhr
Im Gegensatz zur Konfrontationspolitik ist Konsenspolitik mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die klügere, sicherlich jedoch die pragmatischere Handlungsweise. Siehe z.B. die Niederlande, in der seit Jahrzehnten Konsenspolitik praktiziert wird und die der Bundesrepublik - auch deshalb - in vielerlei Hinsicht weit voraus sind.
Aber die Realität spielt ja keine Rolle, nicht wahr?, und so darf dann Konsenspolitik gerne im Seitenhieb als "kommod" diskreditiert werden.
Vielleicht ist das Problem ja ein ganz anderes, nämlich dass es sich hier in keinster Weise um Konsenspolitik handelt. Stattdessen nimmt der Bundesminister Stellung, mit der gebotenen Zurückhaltung, weil er eben gerade keine bundesweite Weisungsbefugnis hat. Diejenigen, die Entscheidungen treffen können, Ministerien der Bundesländer und untergeordnete Behörden, schieben "Verantwortung hin und her", wie es zurecht im Artikel heißt - und praktizieren damit eins eben nicht: Konsenspolitik.
zum Beitrag05.03.2020 , 14:12 Uhr
Ach, RUEDIGER, ...
Es geht hier nicht um eine "Story", sondern um eine Information. Sie lautet: Der Südafrika-Korrespondent des Handelsblatts ventiliert den Dreck von der white supremacy, behauptet zu 'wissen', wie 'DER Afrikaner' als solcher tickt, und dass dieser 'DEN Weißen' brauche, um irgend etwas zu erreichen. White supremacists nennt frau/man/mensch auch Rassist*in, und wer die Artikel eines solchen Korrespondenten nicht lesen und stattdessen lieber kotzen möchte - ja, das ist statthaft.
Dein Scheinargument der Unbedeutsamkeit ist abstoßend. Alle rechtsextremen, rassistischen Mörder der letzten Jahrzehnte bis hin zum Mörder von Hanau waren und sind komplett "unbedeutend" im Vergleich zu den prägenden Menschen der letzten 2.500 Jahre. Das Fehlen jeglicher Bedeutsamkeit hat allerdings die Morde nicht verhindert, so dass Bedeutsamkeit eben kein Argument sein kann.
Vielleicht ist die taz ja nicht die richtige Zeitung für dich, und eine andere würde besser zu dir passen.
zum Beitrag27.02.2020 , 12:20 Uhr
Ergänzend zum Artikel: Ein Gastbeitrag von Canan Topcu in der FR von heute.
www.fr.de/rhein-ma...iert-13559724.html
zum Beitrag27.02.2020 , 12:15 Uhr
Kurze, griffige Texte können oft mehr bewirken als eine 400-seitige soziologische Studie, die am Ende ja sowieso kaum jemand liest. Generalisierungen und Verkürzungen können ein Mittel sein, um aufzurütteln, um zu einer Bewusstwerdung beizutragen - und doch sind sie in letzter Konsequenz unzulässig und schädlich. Ich greife aus den témoignages (Zeugnissen? Bekenntnissen?) zwei Punkte heraus.
"Manch eine Kopftuch- oder Leitkulturdebatte, manch eine Äußerung über Migration und Flüchtlinge, über Clans und Shishabars – und damit meine ich insbesondere, aber nicht nur die AfD – haben den Boden dafür bereitet, indem sie Deutschland in ein „wir“ und ein „die“ eingeteilt haben."
Dem ist zunächst und scheinbar nichts entgegen zu setzen, und dann doch sehr viel.
Wir, die taz-Leser*innen, haben wohl überwiegend Umgang mit Leuten, die links oder grün wählen, die nicht in irgendwelche zweifelhaften Kneipen gehen, die nicht irgendwelchen unsäglichen Dreck ventilieren. Wir engagieren uns in der einen oder anderen Gruppe oder Vereinigung, gegen Intoleranz, gegen Rassismus, gegen rechts in jeder Form. Wir bilden ein "Wir" und haben logischer- und konsequenterweise Opponenten, ein "Die". Voilà.
Der Punkt ist also nicht, dass es ein Wir-Die-Denken gibt, der Punkt ist die Frage, wer das "Wir" ist und was das "Wir" daraus macht.
Mit anderen Worten: wenn wir "mit Gleichgesinnten in der eigenen Blase" umgehen, bedeutet dies absolut nicht, dass "wir" das Falsche tun. Falsch aber ist es, zu generalisieren und alle(s) über einen Kamm zu scheren.
zum Beitrag24.02.2020 , 14:39 Uhr
"Dem Rassismus wird Vorschub geleistet, wenn permanent, auch in der TAZ, die Andersartigkeit betont wird."
Ja, genau so. Und nur weil auch in der taz seit jüngstem das Wort 'Fremdenfeindlichkeit' vermieden wird, weil es ja die bösartige Anschuldigung manifestiert, dass sich die Feindlichkeit gegen 'Fremde' richte, wird's nicht besser.
Artikel schreiben hat eben auch immer etwas mit Profilierung zu tun. Deshalb schwingt frau dann auch die Keule.
"'Rassismus ist ein Gift', sagt Angela Merkel. 'Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist schuld an schon viel zu vielen Verbrechen.' DOCH DAS STIMMT NICHT. DER RASSISMUS IST NICHTS, WAS NUR VON AUSSEN KOMMT."
Wo in diesem Fragment oder im ganzen Statement hat Merkel gesagt, dass der Rassismus von außen käme? Nirgends.
Saskia täte besser daran zu schreiben: 'Ich weine über die Opfer, und ich weine mit den Angehörigen, den Freund*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innnen.' Das wäre angemessen und würdevoll. Der Artikel aber ist würdelos.
zum Beitrag23.02.2020 , 14:26 Uhr
Ah nein! Das geht in Deutschland nicht! Oder nur nicht in der taz? :-))
Wenn jemand von einem anderen Ort kommt, in Deutschland etwas Positives wahrnimmt und erlebt, sich anerkennend oder sogar lobend darüber äußert - oh, dann muss sofort relativiert und schlecht gemacht werden. Siehe die Mehrzahl der Kommentare.
Was ist das? Selbsthass? Mir begegnet dieses Phänomen oft; es befremdet mich mehr als dass es mich amüsiert. Dabei wäre lachen über so viel Merkwürdigkeit das beste Mittel.
zum Beitrag21.02.2020 , 14:16 Uhr
@Ignaz Wrobel
Ja, das ist ein Unterschied, ein großer sogar.
Kirchen, Moscheen, Synagogen und Tempel sind Orte, an den Menschen eine Religion ausüben, der sie anhängen. Die jeweiligen Gebäude sind somit nicht nur konkret die Orte, an denen die garantierte Religionsfreiheit ihren Ausdruck findet, sondern auch symbolische Orte einer Religion bzw. Religionsgemeinschaft.
Eine Shisha-Bar ist ein quasi banaler Ort, genauso wie ein Einkaufszentrum (München), ein Döner-Laden (Halle), ein Bürgersteig (Halle) oder ein Garten (Kassel). Alle diese Orte stehen für nichts, es sei denn für sich selbst; folglich haben sie keinerlei Symbolwert. Deshalb, nur deshalb, aber auch gerade deshalb, sind sie ungeeignet für Mahnwachen oder Solidaritätszusammenkünfte. Hätte einer der Mörder seine Verbrechen in einer Woolworth-Filiale begangen, müssten Mahnwachen oder Solidaritätszusammenkünfte deiner Logik nach vor anderen Woolworth-Filialen stattfinden. Quelle absurdité!
zum Beitrag16.02.2020 , 12:12 Uhr
Oh weia!
"Kryptogamen [...] sind die Pflanzen, die es im Verborgenen treiben, weil sie keine auffälligen Blüten haben. Also Moose und Farne."
Kompletter Unfug. Kryptogamen bilden überhaupt keine Blüten. Haben sie auch noch nie getan. Und um aus der halben Wahrheit die ganze zu machen: zu den Kryptogamen gehören nicht nur alle Moose und Farne, sondern auch alle Thallophyten und alle Schachtelhalme.
"... der Scheiden-Goldstern. Eine ganz rätselhafte Pflanze. Wir wissen gar nicht, wie die da hingekommen ist, weil sie gar keine Samen macht."
Ebenfalls Unfug. Gagea spathacea bildet durchaus Samen, nur sind die in der Regel nicht keimfähig. Ob am Ende keimfähig oder nicht, die Samen werden immer von Ameisen verschleppt, können also durchaus irgendwo hinkommen.
"Dafür gibt es immer noch keine gute Erklärung."
Nochmals Unfug. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Erstansiedlung, wohl aber eine Reihe plausibler Erklärungen. Es gab schon immer Handel und Wandel. Da können Zwiebeln von einem Wagen gefallen sein, oder aus einen Korb. Es gab schon immer Leute, die einen Bereich des Garten freigegraben haben und die überschüssige Erde in die Landschaft gekippt haben - samt der darin enthalten Pflanzen. Es gab schon immer Leute und es gibt sie noch immer, die Pflanzen nicht mehr im Garten haben wollen und sie dann irgendwohin in die Nachbarschaft umsetzen. Das geht auch mit Zwiebeln. Und da Gagea spathacea keine außergewöhnliche Gartenpflanze ist, ...
"Spektakulär sind auch die Lauenburger Winterlinge ..."
Es gibt keine Art, deren Trivialname 'Lauenburger Winterling' wäre. Es handelt sich schlicht um Eranthis hyemalis. Dass sie, Eranthis, auch in Lauenburg wächst, ist bestimmt zauberhaft, macht sie aber weder zu einer Subspecies noch zu einer Varietät, schon gar nicht zu einer eigenständigen Art. Es sind einfach nur Winterlinge an einem Hang des Fürstengartens in Lauenburg. Wie gesagt: zauberhaft. Aber nicht spektakulär.
zum Beitrag13.02.2020 , 13:09 Uhr
Was bitte soll an einer "Übernahme von Positionen der AfD" nun besser sein als an einer "Zusammenarbeit mit der AfD"? Und warum wäre Ersteres gar "eine vernünftige Stragetie"? Selbst wenn ich mit der Lupe hinkucke, entdecke ich keinen Unterschied, und vor allem keine Vernunft.
zum Beitrag11.02.2020 , 11:46 Uhr
So, so. Da saß also nun 1 1/2 Jahre lang eine hochgradig Anti-Intellektuelle auf dem Stühlchen, eine, die die dumpfe Enge der Provinz bei jeder Gelegenheit expliziert und transportiert hat - und jetzt, wo sie freiwillig geht, geht "Die Zeit der STARKEN CDU-Frauen [... ] zu Ende." Da lachen ja die Hühner. Und die Hähne gleich mit.
Ich jedenfalls bin froh, dass AKK nun ein Pöstchen weniger hat - und, äh, starke Frauen sind ganz andere.
zum Beitrag04.02.2020 , 11:43 Uhr
Ach ja. Die Frage lässt sich immer und immer stellen: Hat ein*e Autor*in es so gewollt - oder nicht besser gekonnt? Und hurra! Alle können dazu eine Meinung haben, wie zu Wetter oder Fußball. :-)) Fragt sich nur, was das wert ist.
Edourd Louis haben wir bereits; der hat es so gewollt UND gekonnt. Jedenfalls in seinen beiden Romanen. Müssen wir nun alle anderen an diesem shooting star messen? Müssen nun alle so hyperintellektuell sein wie er? Und z.B. "Material [liefern] über die Gesellschaft, die den Vater [...] auf dem Gewissen hat."? So wie Louis in 'Qui a tué mon père'? Das im Übrigen mächtig danebengegangen ist. Nein, sie müssen es nicht, sie brauchen es nicht zu tun.
Was ich damit sagen will? Die Rezensentin darf gerne auch mal gelten lassen.
Besonders unerfreulich ist das Gemäkel über die Leerstellen. blanks gehören zu den großartigsten Erfindungen der Erzähltechnik. Es ist die Aufgabe, das Vorrecht und die Freiheit der Lesenden, diese Leerstellen zu füllen. 2020 einem Autoren vorzuhalten, dass er sie NICHT gefüllt hat, ist läppisch.
zum Beitrag01.02.2020 , 12:27 Uhr
Mein lieber Schwan! So viel rechts-nationalistische Propaganda war selten in der taz. Folglich könnte meine Antwort so lang sein wie dein Artikel, oder länger, aber weil die Kommentarfunktion das nicht zulässt, greife ich nur einen Punkt heraus.
"Großbritannien ist das erste EU-Land, das sich nicht fügt, damit durchkommt – und das stößt manchen gewaltig auf."
Ach ja? "Großbritannien"? Frei nach Caesar 'Britannica omnis* - Britannien als Ganzes? Oder vielleicht doch nur eine hauchdünne Mehrheit von 51%, und zwar derer, die beim Referendum ihre Stimme abgegeben haben? Aber selbst wenn es Großbritannien als Solches und als Ganzes ist, "das sich nicht fügt", reiht es sich damit perfekt ein in die Reihe jener rechts-nationalistischen Regierungen - nicht: Länder -, die sich ebenfalls "nicht fügen". Zu denken ist an die polnische, die das Rechtssystem mit Füßen tritt, die ungarische und die tschechische, die die Aufnahme von Flüchtlingen kategorisch verweigerern und auch gerne mal gegen Ausländer*innen als Solche hetzt, gegen queer sowieso ... Die kommen auch damit durch - wo also wäre das Alleinstellungsmerkmal?
To wrap it up: This Great Britain waffle is not only an unacceptable generalization, but deliberate and malicious right-wing nationalist propaganda. The taz is the wrongest place in the world for such crap.
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