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27.04.2021 , 08:14 Uhr
Sarah Wagenknecht versucht einem spiessigen BILD Proletarismus einen Touch Moderne zu geben. "Der Arbeiter", sozialkritisch, oftmals dennoch national, im Blau"mann", mit Henkeltopf und klarer Abgrenzung zu "denen da oben" wird ersetzt durch das durchaus vorhandene Prekariat an minimalstbezahlten Menschen. Dieses Prekariat ist aber eben bunter, diverser und oftmls weniger national als die traditionell linke Kundschaft. Diese Menschen holt Sarah Wagenknecht mit ihren Thesen nicht ab, sondern eben doch eher den mittlerweile meist recht gutsituierten Blaumannträger, der sein "gegen die da oben" doch lieber gegen ein "gegen die komischen und die anderen" austauscht. Ist ja auch einfacher und viel konformer mit BILD Artikel und eigenem Rassismus, den viele Linke auch nie abgelegt haben. Die bunte Welt dreht sich weiter, überdreht sich auch manchmal dabei, aber sie schmeisst dabei doch recht entspannt den verknöcherten Politikstil vergangener Jahrzehnte über Bord.
zum Beitrag22.02.2021 , 14:58 Uhr
Ich kann das Argument mit dem angeblichen Interesse Frankreichs an den Uranvorkommen echt nicht mehr hören. Ich kenne die Region seit über 25 Jahren, kenne auch die französische Uranmine im Niger und die Prospektione in Mali und Mauretanien. Orano, der Konzern welcher die Mine im Niger betreibt verzögert seit Jahren die Erweiterung, da sich der Bedarf nicht wie erhofft entwickelt hat. was soll also Frankreichs Interesse sein, sich noch mehr solche Klötze ans Bein zu binden? Die Goldminen in Mali sind auch nicht oder kaum in EU Hand, eher sind dort Australier, Südafrikaner und so vertreten, auch wird das Gold nicht per Seeweg sondern per Flugzeug exportiert. Insgesamt spielt und spielte Nouakchott als Hafen nie eine grosse Rolle bei der Versorgung Malis, sondern die Tranporte gehen über Dakar / Senegal, über Lomé/Togo und so weiter. Ausser Gold und Baumwolle gibt es kaum nennenswerte Exporte aus Mali, Burkina Faso und Niger. Es gibt einige kleinere Ölvorkommen, an denen z.B. China arbeiten und daher eine Pipeline vom Niger nach Benin plant, sonst ist da nicht viel, was den angeblichen kapitalistisch-imperialistischen Einsatz finanziell rechtfertigen würde. Die Staaten waren schon als Kolonien defizitär für Frankreich, und sie werfen ganz sicher nicht genug Gewinne ab, um so einen Einsatz zu finanzieren. Eher geht es Frankreich um die Kontrolle in der Region, um das alte Bild der "Grande Nation" und um die Vermeidung einer Ausweitung des Konfliktes in die Cote D'Ivoire, nach Benin, Togo oder den Senegal.
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Die Moderation
zum Beitrag18.02.2021 , 12:22 Uhr
Förderlicher wäre es, wenn sich Gesetzgeber, Umweltverbände und Industrie auf einheitliche und leicht zu recyclende Plastikverpackungen einigen würden. Wenn es nur z.B. 4 Sorten gibt, diese nicht in Verbundverpackungen gestellt werden dürfen und nicht mit giftigen Weichmachern, Farben etc. belastet sind, dann sind diese gut zu recyclen. Es muss dann aber auch eine Recyclingquote von mindestens 90% durchgesetzt werden. In diesem Fall wären Plastikverpackungen sicherlich umweltfreundlicher als geschichtete Kartonagen.
zum Beitrag18.02.2021 , 12:15 Uhr
Liebe Frau Gänsler, Sie haben sicherlich recht damit, dass diese Konflikte zu vielschichtig sind in Ursachen und Akteuren, in nationalen und regionalen Unterschieden, um sie rein militärisch zu lösen. Gleichzeitig sind in vielen Bereichen wie dem Norden und Osten Malis, dem Osten Burkinas und Teilen des Niger die so wichtigen zivilgesellschaftlichen Akteure unter grossem Druck seitens islamistischer Gruppen, sind Schulen und Gesundheitseinrichtungen geschlossen etc. Es gab in vielen dieser Gebiete schon vor 25 Jahren wenig "Staat", jetzt gibt es diesen umsoweniger, dafür faschistoide islamistische Gruppen, eine Mischung aus Warlords und Rebellengruppen, mit teils nicht unerheblichen finanziellen Mitteln. Der Bevölkerung wird es nicht besser gehen, wenn diesen Gruppen im Rahmen eines Abzuges z.B. der französischen Truppen das Terrain überlassen wird. Eher muss wieder staatliche und soziale Strukturen geben, das geht aber nur mit Sicherheit und dazu braucht es tragbare Konzepte und das Einbinden der lokalen Bevölkerung bei gleichzeitigem Vorgehen gegen die genannten Gruppen. Die terroristischen Aktivitäten beschränken sich ja auch nicht nur auf das von Ihnen genannte Radisson Hotel, so wurde das Hotel Splendid in Ouagadougou in die Luft gesprengt, wurden Grenzposten, Buskonvoys und vieles mehr angegriffen.
zum Beitrag16.12.2020 , 15:26 Uhr
Die hohen Todeszahlen in der Sahara waren schon vor dem verstärkten Einsatz von Soldaten und Polizisten ein Problem und ist im Vergleich zu 2018 eher rückläufig. Bei aller Sympathie und allem Verständnis für den Wunsch vieler Menschen auf ein möglicherweise besseres Leben in Europa, ist die Blockade der Route nach Libyen auch ein Schutz der Menschen vor dem Tod in der Sahara, vor Folter und sexualisierter Gewalt auf der Fluchtroute aber vor allem in Libyen und den hohen Risiko einer Überfahrt. Wenn dann noch dazu kommt, dass sich viele Familien für eine Flucht über eben diese Route hoch verschulden, die Kosten dann oftmals jahrelang abgearbeitet werden müssen, durch Sklavenjobs oder sexuelle Ausbeutung, ist eine Öffnung der Grenze in diese Richtung und ein "Freies Fluten" keine Lösung des Problems.
Klar ist aber, dass es zum einen eine andere Migrationspolitik der EU geben muss, mit reellen Chancen auf eine Einreise, gleichzeitig aber, und das viel mehr noch eine Politik, die in vielen afrikanischen Staaten Hoffnung schafft, denn die meisten Menschen flüchten ja nicht nach Europa weil sie hungern, sondern weil sie gerade in einer politsch und wirtschaftlich stagnierenden Umgebung keine Perspektive sehen für sich.
zum Beitrag09.04.2020 , 19:00 Uhr
Die Aussage ist sicherlich unglücklich gewählt gewesen, wurde aber aus dem Zusammenhang gerissen und war mitnichten rassistisch. Leider hat sich kaum jemand die Mühe gemacht das komplette Interview anzusehen. Es ging dem Arzt offensichtlich darum durch Impfungen gegen durch Pneumokokken und Tuberkulose ausgelöste Lungenentzündungen die potentiellen Superinfektionen nach einer Corona Infektion abzumildern. Es sollte also nicht in Afrika geimpft werden weil es dort keine Kontrollen gibt, sondern weil es weniger Möglichkeiten gibt die Bevölkerung zu schützen. Und natürlich wurden die Ebolaimpstoffe in der Region getestet in der Ebola vorkommt. Eine solche Testreihe in Hannover hätte wohl kaum brauchbare Ergebnisse gebracht.
zum Beitrag18.03.2020 , 12:29 Uhr
Die Proteste gegen die Politik Macrons waren zum einen eh schon zu einer Farce verkommen und kaum noch merkbar, und das ist auch gut so. Das war am Ende ein Sammelbecken von "Ich bin gegen alles Typen", Faschos und Leuten die endlich am Samstagnachmittag mal was zu tun hatten. Progressiv und emanzipativ war da schon lange nichts mehr.
zum Beitrag18.03.2020 , 12:24 Uhr
Welche Rechte meinen sie denn? Das Recht sich und andere mit einem Virus anzustecken, weil Teile der Bevölkerung zu doof oder ignorant sind, sich an elementare Regeln der Hygiene zu halten? Fake News und wirre Behauptungen sind ein Problem, kommen aber weniger von der Regierung sondern von Kommentatoren die immer hinter allem die grosse Verschwörung vermuten.
zum Beitrag18.03.2020 , 11:16 Uhr
Ich lebe in Frankreich und aktuell wie alle hier unter Einschluss. Die Sorglosigkeit vieler in Deutschland im Umgang mit dem Virus und seinen Folgen kann ich nur noch völlig fassungslos betrachten. Da rennen die Leute weiterhin in die Eisdielen, machen Partie und lassen die Kinder auf dem Spielplatz schön die Viren tauschen. Das alles ist kein Spass, und die Massnahmen sind auch kein Durchsetzen der Diktatur durch die virologische Hintertür sondern dringend notwendig. Wer bis heute die Notwendigkeit die Infektionskurve zu strecken nicht begriffen hat, kann sich ja mal die Situation in den Krankenhäusern in Norditalien angucken, die Leute liegen teils seit Wochen in Intensivpflege und Beatmung, bei einigen ist nicht einmal klar ob und wann die Beatmung abgestellt werden kann, und alles was hier wichtig ist sind Spielzeiten auf dem Spielplatz und ein ideologisches Gerede von einem angeblichen Aushebeln von Grundrechten und von erwartetem geringen Widerstand. Dann bleibt mal alle schön gesund im Land der Ahnungslosen und Ignorierer!
zum Beitrag11.03.2020 , 10:09 Uhr
Ich habe selber vor ein paar Jahren im Rahmen einer Schulung eine Gruppe Ranger im Ostkongo begleitet. Die Waffenfunde bei Wilderern waren dort zu einem grossen Teil Kriegswaffen. Da kann niemand von den Rangern verlangen unbewaffnet in den Park zu gehen. Klar sind die Ideen der Rüstungsindustrie totaler Quatsch, aber die Ausstattung der Ranger mit einem guten Funksystem und funktionierenden Waffen halte ich für völlig gerechtfertigt. Sie darf aber nicht der Ersatz für soziale Projekte in der Pufferzone um die Parks sein. Es kommen aber nicht alle Wilderer aus der UMgebung und sind mit sozialen Programmen und einem Einbinden lokaler Strukturen zu erreichen, vielmehr handelt es sich oftmals um hochmobile und gut organisierte Gruppen der organisierten Kriminalität. Der Kleinbauer von nebenan mit seinem aus der Lenkstange eines Peugeot gebauten Gewehr ist da das kleinere Problem.
zum Beitrag09.01.2020 , 09:03 Uhr
Es haben nicht die Stromunternehmen den Strom abgestellt, sondern streikende MitarbeiterInnen, vornehmlich der CGT. Diese Aktion ist zu recht extrem umstritten, denn es wurden eben nicht wie von der CGT verkündet die Wohnhäuser der EDF Manager und Verwaltungsgebäude getroffen, sondern eben auch Feuerwehren, Altersheime etc. Was auffällt bei dem Streik ist, dass zwar viele sagen was sie nicht wollen, "Age Pivot" also Renteneintrittsalter und Punktesystem, aber kaum jemand sagt wie das bisherige Rentenmodel mit all den Ausnahmen und Sonderregeln denn finanziert werden soll bei einer immer älter werdenden Bevölkerung und längeren Bezugszeiten.
zum Beitrag11.12.2019 , 09:20 Uhr
Da in vielen anderen Staaten der Impfpass einfach bei der Anmeldung im KiGa vorgezeigt, dann kopiert und abgeheftet wird, kann ich die Probleme einfach nicht nachvollziehen. Auch der Aufwand beim Personal dürfte sich in Grenzen halten, es muss ja auch nur z.B. bei einer Neueinstellung oder eben jetzt bei einer erstmaligen Impfung aufgenommen werden.
zum Beitrag05.12.2019 , 20:09 Uhr
Leider gehen die meisten fuer ein "Weiter so" auf die Strasse. Es geht um Wahrung von Pfruenden und den Gewerkschaften um die Macht und um viel Geld. Gerade der CGT Chef hat sich mit seiner Ablehnung des neuen Air France Chefs "weil der kein Franzose ist" echt weit ins rechte Eck begeben und ist aehnlich wie Melenchon immer erstmal gegen alles. Nicht alles was in Frankreich demonstriert ist links und progressive, da laeuft auch ne Menge Volk mit auf, das dem RN nahesteht, das haben die Monate mit Gelbwestenprotesten schon genug gezeigt. Die aktuellen Rentensysteme sind auch nicht mehr zu finanzieren und die vielen ueber Jahrzehnte angesammelten Ausnahmen sind ein Schlag ins Gesicht fuer die Vielen die auf dem Bau und in der Landwirtschaft arbeiten und eben nicht mit 52 in Rente gehen koennen.
zum Beitrag22.11.2019 , 10:45 Uhr
Ich habe selber eine "Staatsschule" besucht, kenne aber auch durch meine Partnerin und ihre Kinder die Waldorfpädagogik recht gut und finde den Zusammenhalt und den allgemeinen Umgang auf den Waldorfschulen echt klasse, gleichzeitig werden da aber auch immer wieder Sachen vermittelt bei denen sich mir die Fussnägel aufrollen. Auch wenn viele dieser Sachen vielleicht aus einer Tradition und Nostalgie vermittelt werden und kaum noch jemand ernsthaft daran glaubt, wäre es mal an der Zeit das Gute der Waldorfschulen in eine neue Bildungsstruktur zu retten und den esoterischen Balast hinter sich zu lassen.
zum Beitrag15.11.2019 , 09:37 Uhr
Die mangelnde Einsicht einiger Bauern in die Notwendigkeit die eigene Arbeitsweise zu überdenken und eventuell zu verändern ist sicherlich in dem in Teilen doch sehr konservativen Weltbild aber eben auch in der teils sehr agrarindustriel geprägten Ausbildung zu suchen. Da muss dringend etwas passieren. Gleichzeitig sollten Subventionen an die ökologische Umgestaltung der Landwirtschaft gekoppelt werden und vor allem endlich realistische Preise an die Bauern gezahlt werden. Auch bei den Preisen kann eine stärkere Bindung an, bzw. Förderung von ökologischer Landwirtschaft wirklich etwas bringen. Alle Kritiker sollten nicht vergessen, dass die Bauern teils seit vielen Generationen ihre Betriebe bewirtschaften, sich in dieser Zeit auch immer an neue Anforderungen angepasst haben, sie aber auch gleichzeitig ein stolzes und mancmal stures Völkchen sind. Aber sie sind in der Regel nicht dumm und reagieren auf den Markt, auf Nachfrage und Preise, also können Veränderungen am besten durch bessere Marktpreise erreicht werden. Wenn die Gesellschaft es z.B. möchte, dass die Bauern Randstreifen unbearbeitet lassen, dann sollten die Bauern dafür von der Allgemeinheit entschädigt werden, aber eben nur dafür. Der Rest der Subventionen kann weg, wenn es denn gerechte Preise gibt.
zum Beitrag15.11.2019 , 09:12 Uhr
Deutschlands Politik und gerade die Wirtschaft hat es bis heute kaum verstanden in den Staaten und der Wirtschaft Afrikas Partner zu sehen. Dümmliche Aussagen mit rassistischer Note sind bei vielen deutschen Politikern und Managern ebenso vertreten wie eine ebenso falsche Bewertung der AfrikanerInnen als romantisierte ewige Opfer von der anderen Seite der politischen Landkarte. Die Realitäten, die Stärken und das Potential der afrikanischen Staaten zu sehen, die Unterschiede zwischen diesen, die Stärken und Schwächen, das alles geht nicht in drei Tagen Länderhopping. Was Afrika braucht ist direktes und landfristiges Engagement, sind ehrliche Investitionen und nicht ein mehr an Entwicklungshilfe. Auch wenn viele Gross- und Hauptstädte in Afrika sich rasant entwickeln, sowohl wirtschaftlich als auch sozial, leben immer noch viele Millionen Menschen in Verhältnissen wie im Europa der Eisenzeit. Das zu verändern, ohne massive soziale Brüche, Konflikte und irreparable Umweltschäden wird die grosse Aufgabe der afrikanischen Regierungen und Bevölkerungen sein, da sollte Deutschland Partner zu sein, nicht Geldgeber oder klugscheissernder Besserwisser. Eine gebildete und immer ungeduldiger auf Refomen und Teilhabe pochende Mittelschicht in den Städten, ein teils enormer Anteil städtischer Bevölkerung in prekären Lebensverhältnissen, eine abgehobene Oberschicht und die teils noch subsistent lebende Landbevölkerung, Bildung auf Weltniveau und starke Religiösität, soziales Engagement und Korruption, wirtschaftliche Energie und überbordende Verwaltung, kulturelle Vielfalt und Offenheit aber auch starre Traditionen, es gibt so viele Gegensätze wie aus auch das „Afrika“ nicht gibt. Daher brauchen Veränderungen auch Zeit, gehen aber in vielen Staaten Afrikas trotzdem erstaunlich schnell und problemlos vor sich. Diese Veränderungen zu begleiten und zu unterstützen braucht Geduld und Klugheit.
zum Beitrag15.11.2019 , 08:44 Uhr
Ich bin mir sicher, dass bestimmte Dienste die Rechtsterroristen und Faschisten immer auf dem Schirm haben, man muss ja schliesslich wissen wohin Geld und Waffen zu schicken sind.
zum Beitrag14.11.2019 , 15:38 Uhr
Wenn man/frau so sieht was für seltsame Typen mit noch seltsameren Hobbies sich auf dieser doch eigentlich ganz schönen Welt und in dem teils echt gruseligen Internet tummeln, dann kann einem das echt schon Sorgen bereiten. Bleibt nur zu hoffen, dass solche Psychopathen nie in irgendwelche Machtpositionen kommen und ihr krankes Welt- und Frauenbild ausleben können.
zum Beitrag13.11.2019 , 18:52 Uhr
Nun kommt ausser etwas Fisch via Spanien und Dünger kaum was brauchbares aus dem doch recht kargen Stück Land West Sahara. Da kaum einer von uns rohen Thunfisch im Stück oder eine Schiffsladung Phosphat kaufen wird sind da die Auswirkungen begrenzt. Bei der aktuellen Entscheidung geht es vor allem um ein Symbol gegen die fortschreitende Besiedelung und damit völkerrechtswidrige Annektion.
zum Beitrag13.11.2019 , 18:42 Uhr
Das ist Humbug! Sie sagt nicht geratet in Panik, sondern sie sagt, dass die meisten kompetenten WissenschaftlerInnen sagen "geratet in Panik". Es ist natürlich bequemer sich an Greta Thunberg abzuarbeiten als plausible Argumente oder wissenschaftliche Belege vorzulegen.
zum Beitrag13.11.2019 , 15:53 Uhr
Eine kleine Ergänzung: Bei der Thematik stellt sich natürlich auch die Frage, was ist denn "Weiss", was ist "Schwarz", was ist mit meinen Kindern die eher hellbraun sind? Wer entscheidet und mit welchem Recht, wer oder was diese Menschen sein sollen und dürfen? Ist es nicht auch rassistisch einem "Weissen" zu verbieten dunkel sein zu wollen? Wie gesagt, alles eine Frage der Wertschätzung. Ein anderer Punkt ist das Festnageln auf "Weissen" Rassismus, als würde es keinen Rassismus von vielen Menschen aus dem Mittleren Osten gegenüber Menschen aus Subsahara Afrika geben, als wäre nicht ein Freund aus Kamerun von seiner Familie gewarnt worden, bloss keine Frau aus einem anderen afrikanischen Land zu heiraten, diese würde man ansonsten umbringen. Das Gift des Rassismus gibt es leider überall und in unterschiedlichen Ausprägungen. Er ist auch keine Erfindung der "Weissen", sondern wurde nur bedingt durch industrielle Sklaverei und Kolonialismus zur Regierungspolitik, das wirkt nach.
zum Beitrag13.11.2019 , 12:38 Uhr
Da die G5 Sahel Struktur gnadenlos scheitert und auch die geplante ECOWAS Einheiten ohne EU oder andere externe Unterstützung nicht wirklich was erreichen werden, wird es ohne externe Truppen nicht gehen. Die Armee von Burkina Faso ist genauso wie die von Mali zu schlecht ausgebildet und ausgestattet um gegen die diversen Rebellengruppen zu bestehen. Gleiches gilt auch für den Niger und in Teilen auch für Nigeria. Mauretanien kauft sich die Ruhe, aber die gesamte Region, inklusive Senegal, Guinea, Benin und Togo ist so fragil, dass es schnell zu einer unkontrollierbaren Situation kommen kann. Leider wird immer noch vorallem auf militärische Mittel gesetzt und Alternativen wie die Allianz Sahel, auch unter Mitwirkung von GIZ und Co, sind nur ein Tropfen auf den heissen sozialen Stein.
zum Beitrag13.11.2019 , 09:49 Uhr
Es geht denke ich vielen (und auch mir) um die Differenzierung. Ich finde Blackfacing als rassistische Herabwürding total kacke, finde es aber völlig ok und legitim, wenn sich z.B. ein Kind nach seinem/ihrem Helden oder Heldin aus Büchern oder Filmen verkleidet, wenn sich bei Theateraufführungen jemand dunkel (oder hell) schminkt. Solange es nicht mit der Absicht einer rassistischen Herabwürdigung passiert. Es gibt eben noch andere Kostüme als das dämliche Karnevalskostüm mit Knochen im Haar. Diese Differenziertung geht leider bei einigen hier in der Diskussion verloren.
zum Beitrag12.11.2019 , 10:50 Uhr
Das Problem ist doch die Intention! Wenn sich ein kleiner Junge z.B. mit einem afrikanischen Hleden aus einem Buch identifiziert, sich gerne als dieser verkleidet auf dem Karneval zeigen möchte und eben um der Optik gerecht zu werden mit etwas dunkler Schminke nachhilft, dann ist das eine Wertschätzung und keine Abwertung. Gleiches gilt für das Verkleiden als "IndianerIn" oder Asiate/In. Die Verallgemeinerung mit rassistisch geprägten Kostümierungen als "Wilder" sind das Problem. Meine Tochter liebt Korea, wenn sie sich in einer traditionellen Koreanischen Tracht zeigen möchte, dann soll sie das doch tun. Denn es ist respektvoll. Wenn eine Theatergruppe ein Stück aufführt in dem ein Mensch mit dunklerer Haut vorkommt, ist es normal, dass sich jemand entsprechend verkleidet/schminkt, und es ist ok solange es nicht dazu dient rassistische Stereotype zu bedienen. Ich habe in Afrika Theateraufführungen gesehen in denen z.B. ein Kind mich gespielt hat, hell geschminkt. Ich fand das nicht herabwürdigend sondern als Wertschätzung.
zum Beitrag07.03.2019 , 10:03 Uhr
Rassismus ist ein reales Problem, aber das wird nicht dadurch besser, dass Kindern verboten oder vorgeschrieben wird wie sie sich verkleiden sollen. Eher sollte der Kindergarten mit den Kindern über die Lebenssituation von anderen Kindern in anderen Regionen der Welt sprechen, Essen und Musik anderer Länder nahebringen, das geht wunderbar und kindgerecht und ist mehr Rassismusprävention als das Verbieten von bei den Kindern positiv assoziierten Verkleidungen. Auch ein schwarzes Gesicht bei den drei Königen ist positiv besetzt und daher was anderes als Bastrock auf dem Saufkarneval.
zum Beitrag07.03.2019 , 09:30 Uhr
Die Banlieus sind Brutstätte für Frustration und Hass. Mit der falschen Adresse bekommst du z.B. in Paris so gut wie keinen Job, egal wie gut die Qualifikation ist. Trotzdem muss eine verkackte Sozialpolitik nicht alles entschuldigen. Hier haben auch Leute Verständnis für Gangs aus den Banlieus die bei den samstäglichen Geldwesten Demos gerne mal plündern und andere DemonstrantInnen mit Gelwalt angehen wenn diese versuchen sie daran zu hindern. Genauso ist es auch hier, ein paar der Typen (sind meistens männlich) lässt gerne mal die Sau raus. Wenn "Mann" dann ein Motorrad klau und ohne Helm durch die Gegend rast ist ein Unfall Darvinismus und kein Anlass für soziale Proteste, dafür gibt es genug andere gute Gründe.
zum Beitrag12.02.2019 , 17:23 Uhr
Also ich habe in Deutschland so einige Male demonstriert, war auch durchaus mal in robuste Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt, aber es gibt auch in solchen Auseinandersetzungen Grenzen, dazu gehören Brandsätze genauso wie das "Steinigen" von Polizisten die in irgendeiner Ecke eingekeilt sind. Das Argument der Polizeigewalt zieht dabei nicht (und ich habe selber Erfahrung damit) denn ich muss mich ja nicht auf das Niveau des Gegenübers begeben, das mache ich mit Nazis ja auch nicht.
zum Beitrag12.02.2019 , 14:14 Uhr
Es gibt eine ganze Reihe von Verfahren gegen Polizisten und Gendarmen, es laufen auch etliche Anzeigen von verletzten Demonstranten und auch Gruppen. Was dabei rauskommt bleibt abzuwarten, denn ich denke nicht wirklich, dass die Polizei in Frankreich anders gegen eigene Leute ermittelt als in Deutschland. Immerhin gibt es hier wohl eine art unabhängiger Untersuchung.
zum Beitrag11.02.2019 , 15:51 Uhr
Immerhin haben diese Leute jetzt jeden Samstag was zu tun, also freundliches Stadtzerlegen bei Dosenbier und Tränengas. Das ist doch schön....
zum Beitrag11.02.2019 , 15:48 Uhr
Es gibt eigene Erfahren mit derartigen Beschimpfungen, nicht aus Toulouse selber was eher radikal links dominiert ist aber aus der Umgebung, dazu gibt es dutzenden Videos solcher Übergriffe, von "Was willst du hier" bis hin zu "geh nach Hause" Sprüchen und echt handfesten Beleidungen und Angriffen.
zum Beitrag11.02.2019 , 15:46 Uhr
Es gibt ja einen ganzen Katalog an Forderungen, vieles davon ist auch immer noch Thema beim eingeleiteten Bürgerdialog. Die Gespräche die ich da gesehen habe waren teils echt sehr gut und konstruktiv, auch von teinehmenden GJ. Es gibt aber einen harten Kern die alles ablehnen und die Maximalforderung "Macron muss weg" nicht aufgeben. Das hat also nichts mit FLoskeln zu tun sondern mit einer intensiv geführten Diskussion.
zum Beitrag11.02.2019 , 15:44 Uhr
Da mischen sich sicherlich viele Ursachen. Zum einen sind die Anhänger von Jean-Luc Melenchon auf der Strasse weil er schon in den Vorwahlen rausflog und eine Anti EU Politik fährt also im Gegensatz zu Macron. Gleiches, nur von rechts kommt von Le Pen. Dann gibt es noch die vielen Menschen, oft auch vom Land mit wenig politischer Bindung aber viel und berechtigter Wut über sinkende staatliche Präsenz auf dem flachen Land. Gerade bei jungen Leuten siegt auch einfach die Ungeduld, es wurde Macron gewählt weil sich von Reformen auch positive Veränderungen erhofft wurden und sieht jetzt, dass dies zum einen nicht so schnell geht und Macron andererseits auch vieles einfach grottenschlecht kommuniziert. Viele sind aber eben auch ziemlich pauschal "gegen alles" und haben hier jetzt ein Ventil und ein Gefühl von Macht und Teilhabe an einem Prozess gefunden. Das hat bei einigen auch durchaus einen sozialen Aspekt, und wenn es nur das Abhängen und Biertrinken an einem Kreisverkehr ist. Mensch hat was zu tun.
zum Beitrag10.02.2019 , 20:37 Uhr
Das "Regime" wurde demokratisch gewählt, auch wenn das Le Pen und Melenchon nicht passen und sie deshalb ind fröhlicher Einheit ihre Leute auf die Strasse schicken. Der Rest ist eine Mischung aus vielen wirklich betroffenen, Leuten die hier als Pegida/Wutbürger unterwegs wären, radikal-linken bis Autonomen und einfach auch vielen Typen mit hoher Affinität zu Gewalt. Die sind auch nicht "die französische Bevölkerung" wie hier einige Schreiben sondern eine Minderheit, auch wenn viele Franzosen (und auch ich) mit einem Grossteil der Forderungen durchaus konform gehen. Was hier einige Tausend Leute versuchen ist der Sturz einer demokratischen Regierung! Wer das gut findet sollte sich auch fragen lassen was denn dann danach kommt und ob es nicht als Präzedenzfall dient für die nächste gut organisierte und militante Gruppe die dann das Gleiche macht. Dann werden nicht mehr Wahlen entscheiden wie lange eine Regierungszeit dauert sondern der Mob der Strasse.
zum Beitrag10.02.2019 , 20:30 Uhr
Die Gewaltorgien gehen auch und vor allem auf das Konto einer Querfront aus Gelbwesten. Wenn ich diese Typen hier durch Toulouse ziehen sehe, bekomme ich bei vielen das kalte Grausen.
zum Beitrag10.02.2019 , 18:14 Uhr
Die Polizei erscheint mir eher überfordert als super aggressiv. Die sind in den meisten Fällen die ich gesehen habe, z.B. bei Auseinandersetzungen an blockierten Kreisverkehren kaum in der Lage sich durchzusetzen. Es sind oftmals relativ kleine Gruppen, die wie z.B. hier in Toulouse hunderten manchmal extrem brutal vorgehender Gilet Jaunes gegenüberstehen. Da sind sicherlich auch polizeitaktische Fehler die Ursache von Eskalation und dem Einsatz von den Granaten und LBDs um die GJ auf Distanz zu halten. bei vergleibaren Demos in Deutschland würde dafür massiver mit Wasserwerfer und auch Schlagstock reagiert. Dazu kommt, dass auf beiden Seiten nach Wochen der Frust gross ist, Die GJ werden weniger, da sich ein Teil der Bewegung abwendet auch aufgrund der teils massiven Gewalt, es bleibt also ein hater und eher militanter Kern. Bei der Polizei und Gendarmerie ist der Frust und die Gewaltbereitschaft nach mittlerweile drei Monaten auch hoch.
zum Beitrag07.02.2019 , 08:47 Uhr
Blödsinnigerweise in die Rechte Ecke stellen sich Teile der Bewegung selber. Kennen sie die Aufnahmen mit rassistischen Übergriffen? Beleidigungen gegen MigrantInnen und Schwule/Lesben? Da ist nicht alles Gold was gelb glänzt. klar gibt es auch andere, gerade in Toulouse sind viele erklärt Links, aber auch bei ihnen fehlt oftmals eine Abgrenzung nach Rechts, wohl auch weil mensch eine Spaltung der Bewegung vermeiden möchte.
zum Beitrag07.02.2019 , 08:44 Uhr
Das Gesetzespaket geht in vielem zu weit, insbesondere der Artikel zwei, welcher den Präfekten das Recht einräumt Menschen von Demonstrationen auszuschliessen, ohne richterlichen Beschluss. Gleichzeitig geht es wohl kaum um "befürchtete Gewalt", sondern um sich seit Wochen wiederholende teils massive Auseinandersetzungen.
zum Beitrag06.02.2019 , 17:09 Uhr
Sicher im Prinzip richtig, aber hier feiert auch zum Teil die Generation Selfie einen Bürgerkrieg um mal etwas Aktion und manchmal auch einfach Machtgeilheit auszuleben. Das sind bei weitem nicht alles die armen Kids aus den Banlieues.
zum Beitrag06.02.2019 , 17:03 Uhr
Leider ist die Bewegung der Gelbwesten nicht so homogen wie einige sie gerne sehen und sie ist auch in weiten Teilen nicht links. Es gibt einen grossen Teil an Leuten die sich zum ersten Mal im Leben politisch engagieren, oftmals wirklich betroffen sind von Armut und miesen Löhnen, es gibt aber auch viele Leute die hier eher auf Demos von Pegida oder den Reichsbürgern anzutreffen sind. Die rassistischen und homophoben Übergriffe an den Blockaden, das Erheben von "Durchfahrtsgebühren", das zerkloppen von Autos, die enormen Zerstörungen an öffentlichen Einrichtungen und die Blockaden nerven immer mehr Leute und sind für einige kleinere Läden in den Innenstädten auch eine echte Existenzbedrohung. Leider findet nur bedingt eine interne Auseinandersetzung statt zu den Auswüchsen. Es gibt Diskussionen zum Thema Gewalt, welche jedoch oftmals dominiert werden von Hardlinern, dann gibt es rechte Ex Militärs und Ex Söldner die sich als Schutztruppe aufspielen und viele Leute die sich entnervt abwenden. Ohne eine reelle Betrachtung der Schwächen und insbesondere der Offenheit nach Rechts und zu den Casseurs wird die Bewegung entweder untergehen oder irgendwann zerschlagen. Gerade heute morgen kam eine erschreckende Studie im französischen Radio mit Umfrageergebnissen zu Verschwörungstheorien welche zeigen, wie weit die französische Gesellschaft durchdrungen ist von teils obskuren Ideen. Das zeigt sich leider auch bei vielen Gillet Jaunes, so wird in den einschlägigen Foren der Klimawandel geleugnet, wird von einer Überfremdungspolitik der EU gegen die Franzosen gewarnt und alte Feindbilder beschworen (Rothschild, Deutschland, ...). Das passt alles wunderbar in die nationalistischen Lager vom Rassemblement National (Le Pen) aber auch die teils echt schrägen Töne von Lean-Luc Melenchon (France Insoumise). Ich sehe die Gillets Jaunes bei aller Sypathie für einige Forderungen eher als Gefahr.
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