Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
14.10.2022 , 21:41 Uhr
Der Klimawandel ist das um mehrere Größenordnung größere Problem. Er ist weit wahrscheinlicher und der Schaden um mehrere Größenordnungen größer als der eines Atomunfalls.
Das macht die fossile Verbrennung zu einer weit größeren Risikotechnologie als die Atomkraft.
Aussteigen müssen wir aus beidem, aber zuerst und so schnell wie möglich aus der fossilen Verbrennung.
zum Beitrag14.10.2022 , 21:35 Uhr
Selbst wenn man die 6% einsparen würde, kann man die AKWs trotzdem weiterlaufen lassen und noch mehr CO2 einsparen.
zum Beitrag30.09.2022 , 19:58 Uhr
Die Demokratie funktioniert. Wenn wenige profitieren, dann liegt das an der Nichtbeteiligung der Vielen. Denn der wesentliche Teil der Demokratie liegt vor den Abstimmungen und Wahlen. Und wo sich nur ca. 2 Mio von 61 Mio Wahlberechtigte in Parteien organisieren und von den 2 Mio. sich nur ein Bruchteil tatsächlich beteiligt, da muss man sich über das Ergebnis auch nicht wundern.
Demokratie bedeutet Beteiligung. Die alten Griechen bezeichneten übrigens jene, die sich nicht an den öffentlichen Angelegenheiten beteiligten, als "Idiotes", was so viel wie "Privatperson" bedeutet und negativ zu verstehen ist. Nach diesem Verständnis sind wir ein Volk, das sich fast ausschließlich aus "Idioten" zusammensetzt.
Demokratie scheitert immer nur am Fehlen von Demokraten. Das war schon in Weimar so.
zum Beitrag30.09.2022 , 11:24 Uhr
Zu den wahren Helden: Deutschland wird in etwa 3-4 Jahren seinen Anteil am Restbudget an CO2, das noch emittiert werden darf um unter 1,5°C Erwärmung zu bleiben, aufgebraucht haben. Und dabei war dieses Restbudget nie dazu gedacht, tatsächlich aufgebraucht zu werden sondern es sollte möglichst nicht ausgeschöpft werden.
Ihre Hoffnung auf "neue Techniken" ist vergleichbar mit der Hitlers auf eine "Wunderwaffe", die den Krieg noch zu seinen Gunsten ändern würde. Sie hat den Krieg bis zum bitteren Ende verlängert.
Genau das passiert gerade auch. Die Wissenschaft hält in Anbetracht unseres tatsächlichen Verhaltens eine Erreichbarkeit des 1,5°-Zieles nicht mehr für plausibel obwohl es grundsätzlich noch möglich wäre.
Wie sehr Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen, das sehen wir in der aktuellen Krise. Denn an sich müssten wir den Verbrauch von fossilen Rohstoffen sehr stark absenken. Stattdessen befördern wir gerade die Erschließung neuer Gas- und Ölquellen, die wir auf dem Weg zur CO2-Neutralität überhaupt nicht mehr brauchen. Das bedeutet, statt die Emissionen zu senken steigern wir sie weiter. Denn einmal erschlossen wird man sie aus rein wirtschaftlichen Gründen auch ausbeuten.
Die Idee, dass es einen Termin in der Zukunft geben würde, bis zu dem wir CO2-neutral sein müssten, geht am Problem vollkommen vorbei. Denn hinter dem Termin steckt ein Plan, wie die Emissionen zu senken sind. Wird aber nicht so gesenkt, wie im Plan vorgesehen, dann rückt dieser Termin nicht wie beim Bau des Berliner Flughafens weiter in die Zukunft sondern im Gegenteil näher in Richtung Gegenwart.
Für Deutschland liegt der Termin inzwischen etwa bei 2025. Die Bundesregierung plant aber immer noch für 2045 und damit eine riesige Überschreitung des Restbudgets. Und wenn man unseren bisherigen Weg, d.h. den Gegensatz zwischen den gesetzten Zielen und dem Erfolg betrachten, werden wir selbst dieses "Ziel" verfehlen.
Und das Kernproblem dahint ist das Denken, das auch Sie zeigen.
zum Beitrag10.08.2022 , 14:29 Uhr
Bei 60.000€ verdienen aber ca. 90% weniger als man selbst.
zum Beitrag10.08.2022 , 14:05 Uhr
"Die sogenannte kalte Progression führt dazu, dass steigende Einkommen sich gar nicht oder sogar negativ auf den Geldbeutel auswirken können, wenn für sie höhere Steuern fällig werden, weil der Einkommenssteuertarif unverändert bleibt."
Das ist Quatsch. Wer 30.000 Euro verdient und z.B. eine Lohnerhöhung von 10% bekommt, der zahlt für die ersten 30.000 Euro immer noch exakt die selbe Steuer wie vor der Lohnerhöhung. Er rutscht allenfalls mit den 3000 Euro, die er jetzt mehr verdient, zum Teil in einen höheren Tarif. Er zahlt da aber keine 100% Steuern oder mehr auf die 3000 Euro, weswegen er durch die Lohnerhöhung in jedem Fall mehr Geld hat als ohne.
zum Beitrag20.07.2022 , 20:15 Uhr
Es ist aber weder logisch noch plausibel, auch wenn ihnen das so erscheint.
Die aktuelle Inflation beruht auf Problemen beim Angebot und nicht darauf, dass den Nachfragern das Geld zugeflossen wäre und die nun mit vor Geld gebeulten Taschen an der Supermarktkasse stehen.
zum Beitrag20.07.2022 , 12:15 Uhr
Die Rente war nie eine Finanzierungs- sondern immer eine Verteilungsfrage.
zum Beitrag20.07.2022 , 12:06 Uhr
Wo bricht denn der Euro ein? Es gibt nicht nur den Wechselkurs zum Dollar.
zum Beitrag26.06.2022 , 11:19 Uhr
@MOPSFIDEL es geht nicht um Geflügel. Aktuell ist nur bei Geflügel der Nachweis von Separatorenfleisch überhaupt möglich, weil das Verfahren zuerst hierfür entwickelt wurde. Grundsätzlich geht es beim Thema um alle Tiere.
zum Beitrag26.06.2022 , 11:04 Uhr
Vielleicht sollte man erst einmal deutlich machen, worum es genau genommen geht:
Um Schulden in Fremdwährungen. Schulden in eigener Währung stellen für ein Land kein Problem dar und einen Schuldenschnitt könnte es dann auch selbst vornehmen - wäre in eigener Währung allerdings völlig unnötig.
Das wirft die Frage auf: wozu braucht ein Land Fremdwährungen? Um Importe bezahlen zu können. Woher bekommt es normalerweise Fremdwährungen? Durch Einnahmen aus Exporten.
Nur braucht es bei einer ausgeglichenen Handelsbilanz keine Verschuldung in Fremdwährungen. Die braucht es erst, wenn mehr importiert als exportiert wird.
Damit sind wir bei der Frage, was zu Importüberschüssen anreizt. Wenn diese Frage nicht ins Zentrum und damit auch die Handelspartner mit in den Blick genommen und als Teil des Problems erkannt werden, gibt es keine Lösung.
"Ihre Schulden können sie nur abbezahlen, indem sie andere Ausgaben kürzen."
Das ist Unsinn. Ausgabenkürzungen sorgen für das genaue Gegenteil: Schulden können dann noch viel weniger zurückgezahlt werden, die Wirtschaftsleistung sinkt und die relative Verschuldung nimmt dann noch zu, weil der Teiler BIP sich verringert.
Um Schulden tilgen zu können müssten die Ausgaben gesteigert werden und in die Entwicklung der Wirtschaft investiert werden, so dass höherwertige Produkte an das Ausland verkauft werden können und so höhere Einnahmen erzielt werden. Denn das geht nur über Exportüberschüsse, weil nur dann netto Fremdwährungen ins Land fließen können, durch die Schulden getilgt werden können. Praktisch bedeutet das, weniger Rohstoffe exportieren sondern daraus hergestellte Produkte.
Die Frage ist aber, wie sehr sie bei allem, was ihre Position verbessert, vom Ausland und von Importen abhängig sind. Und wie sehr die Handelspartner es zulassen, dass diese Länder prosperieren.
Denn praktisch werden sie für zwei Dinge missbraucht: als billige Rohstoffquelle und als Absatzmarkt für Produktionsüberschüsse. Das geht nur durch Verschuldung.
zum Beitrag26.06.2022 , 09:42 Uhr
"Die Beimischungspflicht habe nur einen geringen Effekt."
Klingt so, als sei das ein positiver Effekt. Er ist aber faktisch ein nachhaltig negativer Effekt, wenn man PtL einsetzt.
Denn der Strom könnte direkt genutzt ein Vielfaches an CO2 einsparen als er das indirekt über PtL tut. Damit verzögert PtL den Ausstieg aus der fossilen Verbrennung deutlich.
Uns bleibt praktisch aber nur noch sehr wenig Zeit und wir benötigen schon längst das genaue Gegenteil: radikale Einsparungsmaßnahmen, weil wir genau genommen schon heute bei Nullemissionen sein müssten. Denn bei 1,5° Klimaerwärmung sind wir bereits angekommen. Das Ziel, darunter zu bleiben, das haben wir bereits heute schon verfehlt.
Das bedeutet, dass PtL nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems ist, weil darüber die bereits mögliche Reduktion von Emissionen praktisch verhindert wird. PtL ist reines Greenwashing.
zum Beitrag21.06.2022 , 20:39 Uhr
Für die EZB führt daran kein Weg vorbei. Wenn man sie zwingt zu zeigen, wo im Finanzsystem der Hammer hängt, dann kann sie nicht anders, als mit dem Hammer zuzuschlagen.
Aus dieser Patsche können ihr nur die Staaten verhelfen, indem sie eine Wirtschaftspolitik für den kompletten Währungsraum machen - allen voran Deutschland, weil es das wirtschaftlich mächtigste Land ist. Deutschland untergräbt durch das ständige Verfehlen des Inflationsziel aber sämtliche Bemühungen der EZB zur Stabilisierung der Eurozone. Denn das Inflationsziel muss jedes Land einhalten. Die EZB kann allenfalls den Mittelwert über alle Länder kontrollieren. Nur löst das nicht das Problem, das mit dem Inflationsziel gelöst werden soll: das Auseinanderdriften der Preise.
zum Beitrag21.06.2022 , 20:28 Uhr
Es gibt bei Staatsanleihen in der Landeswährung überhaupt kein Risiko, weil die Euro-Staaten die Währungsherausgeber sind. Der Währungsherausgeber ist immer und unbegrenzt zahlungsfähig. Und kommen Sie jetzt nicht mit "Geldmenge" und "Inflation", denn das gilt hier nicht, weil nur die Staatsanleihe ausgezahlt werden muss - mehr nicht. Unbegrenzt Mittel bedeutet nicht unbegrenzten Mitteleinsatz.
Ein Schuldenschnitt ist daher völlig sinnlos, weil dann so getan wird, als können die Euro-Staaten nicht zahlen. Ein Schuldenschnitt würde tatsächlich bedeuten, dass sie nicht zahlen wollen obwohl sie können. Wenn der Staat damit einfach so infrage stellt, dass man Schulden begleicht, dann wäre das wirtschaftlich verheerend.
Die Eurokrise beruht darauf, dass das infrage gestellt wurde und damit die EZB in die Beweisnot gebracht wurde, das Gegenteil beweisen zu müssen, whatever it takes. Denn noch vor einer niedrigen Inflation hat sie das Ziel die Volkswirtschaft(en) zu stabilisieren. Eine niedrige Inflation ist dafür nur das Mittel und kein Selbstzweck.
Das mit der "marktwirtschaftlichen Lösung" geht dann zudem völlig am Thema vorbei: der Markt ist für den Staat nur Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Wenn die Staaten sich den Finanzmärkten unterwerfen, dann wedelt der Schwanz mit dem Hund.
zum Beitrag01.10.2021 , 17:18 Uhr
Dieser Schwachsinn hat ja gerade wegen der Prominenz der Akteure bereits eine Bühne.
Ich denke daher, dass man sich damit beschäftigen muss, denn sonst überlässt man ihnen diese Bühne und langfristig wird genau das uns dann nicht gut tun, wenn die "Schwachsinnigen" die Bühne bevölkern und die "Klugen" und "Vernünftigen" sich ins Private zurückziehen.
Mich hat es jedenfalls sehr überrascht, wen alles so ein simples Virus so dermaßen überfordern kann und wie schnell das passiert und wie wenig sich diese Überforderung durch Bildung erklären lässt
zum Beitrag07.07.2021 , 07:46 Uhr
Linux dürfte dank Android-Smartphones und der vielen Server heute einen Marktanteil jenseits von 30% haben.
zum Beitrag07.07.2021 , 07:37 Uhr
Das ist reine Gewöhnung, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann - und gesund. Die meisten unserer heutigen Erkrankungen sind die Folge von Bequemlichkeit bei Ernährung und Bewegung.
zum Beitrag07.07.2021 , 07:32 Uhr
Das mit dem Buch ist aber ein Extrem und die Gegenposition ist dazu die direkte Einzellieferung per PKW. Da wird dann für ein paar 100 Gramm eine Tonne und mehr 20km (denn der PKW muss ja wieder zurück) transportiert. Das ist nicht wirklich besser.
Denn der ineffizienteste Teil der Logistik ist der mit dem privaten PKW hin zum Laden und vom Laden zurück nach Hause. Das wird gerne übersehen.
zum Beitrag07.07.2021 , 07:25 Uhr
Wenn die "letzte Meile" beim Lastenrad deutlich kürzer als beim LKW ist, dann fahren die LKWs weiterhin durch die Städte um die Lastenräder zu bedienen.
Und haltende LKWs erfordern von Radfahrern keine lebensgefährlichen Ausweichmanöver. Ich fahre selbst ausschließlich Rad und sehe da gar kein Problem, außer dem, dass sehr viele Radfahrer zu doof zum Radfahren sind und sich und andere gefährden. Verkehrsregeln, Rücksichtnahme und vernünftiges Verhalten scheint für sie nicht zu gelten. Das gilt besonders für die Lieferheinis. Und die sollen jetzt mit einer Viertel-Tonne Gewicht auf die Menschheit losgelassen werden? Und das motorisiert? Das sollte ohne speziellen Führerschein nicht möglich sein.
zum Beitrag01.07.2021 , 23:42 Uhr
Netzspeicher sind in der IT ein sehr alter Hut. Komischerweise glaubt da niemand, dass da Daten in den Kabeln gespeichert würden.
Wenn Baerbock das selbe Thema bei der Stromversorgung anspricht, d.h. man hängt den Speicher so ans Netz wie andere ihre Solarpanels auf dem Dach, um Strom zu speichern, wenn er billig verfügbar ist und um ihn einzuspeisen, wenn er teuer und nachgefragt ist, dann überfordert das offensichtlich die meisten.
Im Gegensatz zu ihren "Kritikern" war hier Baerbock voll auf der Höhe der Zeit, denn es wurde da schon längst diskutiert, dass man z.B. auch die Akkus in den e-Autos, die 23h am Tag ungenutzt rumstehen, als Netzspeicher verwenden kann.
zum Beitrag13.04.2020 , 19:41 Uhr
Die Idee, die Schulden, die der Staat macht um den Privaten Sektor (Bürger und Unternehmen) zu retten, dem privaten Sektor über Steuern und Ausgabenkürzungen wieder aufzuerlegen, ist maximal bekloppt.
Das ist so, als würde man einen Ertrinkenden über die eine Seite an Bord ziehen um es kurz danach wieder über die andere Seite über Bord zu werfen.
Wozu dann die Rettung?
Der Staat ist überhaupt nicht darauf angewiesen, dass er das Geld, das er da ausgibt, wieder eintreibt, da er es sich am Ende faktisch selbst leiht. Es gibt andere Gründe, warum er normalerweise Steuern erheben muss, nur macht das im aktuellen Fall gar keinen Sinn.
Wenn man die Reichen heranziehen will, gibt es bessere Mittel und vor allem solche, die in Bezug auf die Krise geboten sind. Z.B. das Aussetzen von Mieten und die zinslose Stundung von Krediten. Denn wo die Realwirtschaft aktuell am Geldverdienen gehindert wird, können kaum andere weiter an der Realwirtschaft verdienen. Das funktioniert nicht und würde daher nur zum Abbau von Produktionsmitteln und damit zum Abbau von Arbeitsplätzen führen, die dann nach der Krise für einen Aufschwung nicht mehr zur Verfügung stehen würden, womit dann auch eine Erholung nach der Krise ausgeschlossen wäre.
Und in Bezug auf die EU ist diese Debatte sogar besonders fatal, wenn sich Deutschland selbst die austeritäre Politik verordnen würde, die schon nach der Finanzkrise in der EU gescheitert ist und die auch davor nicht ein einziges mal ergolgreich war.
Denn Deutschland würde dann noch härter als bisher diese Politik auch für andere EU-Länder fordern und durchsetzen wollen. Länder wie Frankreich und Italien werden sich das nicht gefallen lassen und Länder wie Irland, Spanien und Griechenland nicht ein zweites Mal. Die Folge wäre eine Reihe von Austritten, d.h. der Zerfall der EU.
zum Beitrag04.03.2020 , 09:01 Uhr
Die Leitzinssenkung dürfte anlässlich Corona umsonst sein. Denn damit soll die Kreditaufnahme für Investitionen angereizt werden.
Nur wer investiert, wenn die Arbeitnehmer massenweise wegen einer Erkrankung zuhause bleiben müssen.
Würden Sie als Unternehmer aktuell in Wuhan investieren, wenn niemand da ist, den man mit dem zusätzlichen Geld bezahlen könnte, dass er etwas für einen tut?
zum Beitrag19.01.2020 , 17:52 Uhr
Lesen Sie sich Ihren Text noch einmal durch:
Sie freuen sich über staatliche Überschüsse, die man zur Schuldentilgung einsetzen soll und beklagen gleichzeitig fehlende Investitionen, d.h. fehlende Ausgaben.
Überschüsse kann man auch dadurch erzielen, dass man notwendige Ausgaben nicht tätigt. Selbst der Arme kann Überschüsse erzeugen und sparen, wenn er seine Kinder verhungern lässt.
Dass so wenig investiert wird, liegt an der mangelnden Nachfrage. Der Witz an den staatlichen Ausgaben besteht daher auch nicht darin, dass so mehr Geld entsteht, sondern dass das Geld, das die EZB verfügbar macht, so mit Nachfrage verbunden wird. Das ginge auch über Steuern, nur müsste man so gezielt Sparvermögen treffen, die absehbar über längere Zeit nicht ausgegeben würden. Andernfalls vernichtet man existierende Nachfrage und der beabsichtigte Effekt bleibt zum Teil aus.
zum Beitrag19.01.2020 , 17:32 Uhr
Wir haben mit der gesetzlichen Rente ein funktionierendes System, das ohnehin in der Gegenwart genau das organisiert, worum es bei der Rente geht: Umverteitlung. Die kapitalgedeckte Rente macht am Ende faktisch nichts anderes, nur komplett kompliziert, risikobehaftet und von hinten durch die Brust ins Auge organisiert.
Nichtdestotrotz gibt es im privaten Sektor Sparbedürfnisse und der Staat ermöglicht diese, weil er der einzige Akteur ist, der seine Schulden dauerhaft stehen lassen kann - er verschuldet sich faktisch ja in eigenem Geld.
Wenn die Privaten Kredite aufnehmen, unterliegen sie festen Tilgungsplänen, während die Sparer, die das Geld aus diesen Krediten horten, frei entscheiden können, wann sie dieses Geld weitergeben. Damit bekommen aber u.U. die Kreditnehmer ein Problem, da sie dieses Geld zur Tilgung ja wieder einsammeln müssen. Gelingt ihnen das nicht, d.h. können sie ihre Waren nicht absetzen, führt das zu Entlassungen und Arbeitslosigkeit.
zum Beitrag19.01.2020 , 14:00 Uhr
zu Punkt 1: dazu müssten die Bürger dann aber 2 Billionen Euro Geldvermögen abbauen. Eine Netto-Tilgung bedeutet immer auch einen Netto-Vermögensabbau.
zu Punkt 2: wenn auch die Privaten sparen, gibt es den sehr wohl. Die Zinshöhe hängt von den Plänen zu sparen und den Plänen Geldvermögen aufzubauen aller ab. Da, wo alle nur noch sparen wollen, zahlt niemand mehr Zinsen. Ausgangspunkt der Krise war eine Krise der privaten Schulden in den USA und in Europa. Die führt dazu, dass die Bürger vermehrt "sparen" um sich zu entschulden. Wenn nun darauf die Staaten auch zu sparen beginnen, wie in der Eurokrise, fallen Sparpläne und Verschuldungspläne so weit auseinander, dass die Zinsen am Markt abstürzen. Wenn die Zentralbank nun ihr Geld billiger anbieten muss, um überhaupt noch jemanden zur Kreditaufnahme anzuregen, muss sie den Marktpreis unterbieten. Da landet sie dann unweigerlich an der 0%-Grenze.
Punkt 3: das ist richtig. Nur wenn alle sparen, sind auch alle Geldanlagen vom Ausfall bedroht. Denn es macht ja keinen Sinn, Unternehmen zu Ausgaben zu animieren, die sie per geliehenem Geld finanzieren, wenn die Sparer damit gleichzeitig die Botschaft senden, dass das so entstehende Mehrprodukt von ihnen nicht gekauft werden wird. Wer da Geld leiht und investiert, wäre ein Idiot.
zum Beitrag19.01.2020 , 13:40 Uhr
Das ist nicht logisch gedacht.
Griechenland geht es nicht wegen seiner Staatsschulden schlecht sondern wegen des Schuldentilgungsregime, das dem Land durch die Troika auferlegt wurde. Und das ergibt sich unweigerlich aus dem, was Frau Herrmann geschrieben hat. Denn wenn die Privaten (die Bürger) zum Sparen gezwungen werden, weil sie netto mehr Steuern an den Staat zahlen, als über die Staatsausgaben an Geld zurückerhalten und der Staat Ausgaben senkt indem er Menschen entlässt, dann wird auch im privaten Sektor selbst weniger ausgegeben, es sei denn, die Bürger verschulden sich selbst um die Höhe der Staatsschulden, wenn ihnen dabei nicht das Geld ausgehen soll.
Wer also will, dass es Deutschland genau so ergeht, wie Griechenland, der fordert für Deutschland ein ebenso rigides Tilgungsregime.
zum Beitrag19.01.2020 , 13:21 Uhr
"Das Vermögen des einen sind die Schulden des anderen. Wenn aber niemand Schulden haben will, gibt es auch kein Vermögen."
Das müsste man dann aber noch konsequenter weiterdenken, als nur bis zu den Zinsen.
Wenn der Staat 2 Billionen Euro Schulden abbauen wollte, müsste er auch 2 Billionen Euro mehr Steuern einnehmen, als bisher.
Das Geld kann nur von den Bürgern kommen, die dann 2 Billionen Euro privater Geldvermögen abbauen müssen, um diese dann als Steuern an den Staat zu zahlen.
Das Geld fließt dann allerdings nicht bei der Rückzahlung der Schulden an die Bürger zurück, denn so wie Geld durch Kredite entsteht, wird es bei der Kredittilgung wieder vernichtet - 2 Billionen Euro Geldvermögen der Bürger würden so vernichtet werden.
Wenn der Staat also seine Schulden tilgt, passiert nichts weiter, als dass dabei 2 Billionen Euro an Privatvermögen vernichtet würden.
Würden alle Bürger auch noch ihre privaten Schulden tilgen, wären alle Geldvermögen und damit überhaupt alles Geld vernichtet. Niemand mehr hätte auch nur noch einen Cent.
zum Beitrag22.06.2019 , 09:15 Uhr
Bitcoin ist nur ein und ein sehr spezielles Beispiel für eine Kryptowährung.
Die Ziele eines Satoshi Nakamoto haben viel mit dem Bitcoin aber sehr wenig mit Kryptowährungen an sich zu tun.
zum Beitrag22.06.2019 , 08:46 Uhr
Interessantee ist die Frage, warum Facebook die Sache so kompliziert macht.
Eigenes Geld kann man einfacher erzeugen. Dazu braucht es nur einer Bankenlizenz. Denn jede normale Geschäftsbank schöpft eigenes Geld, das nur innerhalb der Bank gilt und diese auch nicht verlassen kann. Überweisungen zwischen Banken sind nur durch Kreditaufnahme der überweisenden Bank bei Dritten überhaupt möglich und die bei Überweisungen entstehenden Kredite werden dabei gegeneinander verrechnet und sofern sie sich dabei ausgleichen, auch wieder getilgt.
Überweisungen innerhalb ein und der selben Bank waren schon im Mittelalter blitzschnell, da diese nur ein Buchungsvorgang im selben Buch sind. Daher funktioniert auch bei Paypal eine Überweisung sofort und kann binnen Sekunden dem Empfänger bestätigt werden.
Bleibt die also die Frage, warum Facebook das technisch so unnötig kompliziert macht, denn eine Blockchain braucht es zu diesem Zweck nicht.
Facebook will mit dem, was es da anleiert, möglichst wenig zu tun haben, d.h. es geht um die Abweisung von Verantwortung, die u.a. auch dadurch entsteht, dass eine Facebook-Bank eben auch der staatlichen Regulierung unterliegen würde. Und die Finanzkrisen zeigen, dass diese bereits recht locker sind.
Diese Haltung Facebooks wirft aber die Frage auf, ob man einer Währung wie dem Libre vertrauen sollte, wenn ihr Erzeuger selbst möglichst wenig mit ihr und den Folgen, die sich aus seiner Regulierung der eigenen Währung ergeben, zu tun haben will.
zum Beitrag22.06.2019 , 08:26 Uhr
1000 Buchungen in der Sekunde sind bei 2 Milliarden Usern je 1 Buchung im Monat - und auch nur, wenn diese ihre Transaktionen sehr gleichmäßig rund um die Uhr über den Monat verteilen.
D.h. die Währung ist jetzt schon so ausgelegt, dass nicht alle WhatsApp-Nutzer sie werden verwenden können.
Der Staat reguliert seine Währung schon allein dadurch, dass er Steuern nur in seiner Währung akzeptiert. Wer also den Libre nutzt, wird ihn zum Steuern zahlen wieder in Landeswährung umtauschen müssen.
Auch die Idee mit dem "Währungskorb" ist eher lustig. Denn als globale Währung konzipiert muss dort immer Geld geschöpft werden, wenn jemand in Landeswährung Libre kauft, da er sonst keine Libre kaufen kann. Diese Libre können dann ins Ausland überwiesen werden, wo es dann in Landeswährung zurückgetauscht werden kann. Ist dieser Geldfluss unausgeglichen, muss der Dienstleister in dem Land, in dem er Libre gegen Landeswährung tauscht, Kredite in Landeswährung aufnehmen, um die Libre umtauschen zu können - sonst fehlt es ihm an der Landeswährung.
Und sofern dabei "Bankkonten" in Libre geführt werden, findet hier sogar eine Giralgeld-Schöpfung in Libre abseits des per Blockchain organisierten "Bargelds" statt. Die Blockchain-Libre ist dabei dann sowas wie Zentralbank-Geld, nur mit der Besonderheit, dass jeder ein Konto bei der "Zentralbank" haben und nicht nur "Banken" wird.
Entscheidend für die Funktion des Libre werden dann die Regeln und deren Überprüfung sein. Die "Zentralbank", die das organisiert, heißt Facebook. Nur fehlen der die dazu nötigen Mittel, zu der auch ggf. die Ausübung physischer Gewalt gehören. Ins Gefängnis wegen Verstöße gegen ihre Regeln werden sie niemanden bringen können.
zum Beitrag29.05.2018 , 17:16 Uhr
Ich hoffe, Sie denken aber dann auch daran, sich vor dem Autofahren die Hände zu desinfizieren. Davor haben Sie nämlich genug Keime eingesammelt.
zum Beitrag29.05.2018 , 16:13 Uhr
Mehrere Geschwindigkeiten geht nicht mehr, denn wir haben bereits den einen Euro. Die Währungsunion bedeutet, dass es unzählige Verträge in der EU gibt, bei denen in Euro gerechnet wird. Ein Austritt aus dem Euro bedeutet dann, dass mindestens einer der Vertragspartner zum Verlierer wird, weil es plötzlich einen Wechselkurs gibt, der nie Teil der Vertragsverhandlungen war. Kann der Vertrag von einer Seite dann nicht mehr erfüllt werden, verlieren sogar beide Seiten.
Ein Austritt bedeutet dann für mindestens einen Teil der Länder eine recht tiefe Krise, weil sich die Folgen wirtschaftlich niederschlagen werden.
Dazu kommt, dass so eine Veränderung die de-facto-Anerkennung des Scheiterns des Euros - d.h. der gemeinsamen Währung - ist. Warum sollte ein Land, das diesen Weg geht, es überhaupt versuchen, das Experiment mit einer weiteren Währungsunion zu versuchen?
Zumal ein Europa der mehreren Geschwindigkeiten bedeutet, dass die fundamentalen Probleme gar nicht gelöst werden sollen. Denn die Trennung soll ja eben eines verhindern: dass die Währungsunion umgestaltet wird. D.h. mehrere Euros bedeutet nur der selbe alte Wein in 2 bis 3 neuen Schläuchen.
"Je mehr man sich einbringt desto mehr kriegt man Zugang zu EU Geldern."
Nette Idee - nur wer entscheidet das? Ein neuer, europäischer Imperator?
Und Deutschland braucht keinen harten Euro zur Stimulation des Konsums. Deutschland braucht eine fairere Verteilung. Bei den Unternehmen bleibt einfach viel zu viel Geld hängen, ohne dass diese das überhaupt realwirtschaftlich wieder investieren. So hart kann der Nordeuro nicht sein, um diesen erheblichen Kaufkraftverlust zu kompensieren.
zum Beitrag29.05.2018 , 15:41 Uhr
"Der Rücktritt einer Koalition wegen eines einzelnen Ministers ist Kindergartenniveau und Wahlkampftaktik"
DAS ist Unsinn. Einen Wahlkampf gibt es überhaupt erst durch Mattarellas Entscheidung. Und wenn die Bestellung von Ministern eine Petitesse ist, dann muss man sich doch fragen, warum Mattarella Savona nicht ernennen wollte.
Ihre Argumentation ist in keiner Hinsicht schlüssig.
zum Beitrag29.05.2018 , 14:24 Uhr
Herr Gottschlich, vielleicht können Sie mal mit den "Schulden" konkreter werden.
Die relative Staatsverschuldung der Türkei liegt bei 28% (2017). Das ist sehr niedrig und zudem in den letzten Jahren stets gefallen. Zum Vergleich: die Deutschlands liegt bei 64%.
Wenn von "hohen Schulden" der "Türkei" die Rede ist, können damit nicht die Staatsschulden gemeint sein.
"Die Ratingagenturen haben die Türkei längst auf Ramsch-Niveau heruntergestuft, was die Kosten für frisches Kapital erheblich erhöht."
Was aber noch mehr diese Frage aufwirft: Wieso?
Denn damit scheren die Rate-Agenturen alle privaten Schuldner in der Türkei über einen Kamm. Das ist ungefähr so, als wenn es für alle Deutschen zusammen nur einen einzigen Schufa-Eintrag geben würde.
Und dass die Rating-Agenturen ganz gehörig einen an der Waffel haben, das haben sie schon während der Eurokrise gezeigt.
Dass Erdogan da ein "Komplott" wittert, ist daher nicht abwegig. Die Türkei wäre nicht das erste Opfer einer Währungsspekulation gegen ein Land.
Man muss Erdogan ja nicht mögen, aber gerade bei ökonomischen Themen sollte man eine gehörige Portion Skepsis an den Tag legen und tiefer graben.
zum Beitrag29.05.2018 , 12:40 Uhr
In Tschechien (glaube ich) war es mal üblich, dass Falschparker mit einer Parkkralle versehen wurden. Wer wollte, dass diese entfernt wurde, musste bei seinem Fahrzeug warten, bis die nächste Streife vorbeikommt und dann auch die Strafe gleich begleichen. Und das konnte mitunter Stunden dauern. Wer nicht bei seinem Fahrzeug war, als die Streife vorbeikam, musste eine weitere Runde warten.
zum Beitrag27.05.2018 , 19:00 Uhr
Es ist nicht naiv sondern reichlich clever. Naiv ist es, das für normal zu halten, dass an bestimmte Ehen Anforderungen gestellt werden, die an andere Ehen nicht gestellt werden.
Denn es ist ja offensichtlich, dass hier Eheleute ungleich behandelt werden. Denn normalerweise werden an eine Ehe eben keine Anforderungen gestellt. Sie dürfen aus jedem erdenklichen Grund heiraten und ihre Ehe führen, wie sie wollen. Niemand wird eine Ehe als "Scheinehe" bezeichnen, nur weil die Eheleute - wie sonst üblich - keine Nachkommen zeugen.
Manche Leute heiraten, um den Ehepartner irgendwann zu beerben. Warum sollte es für beide dann nicht in Ordnung sein, wenn sie heiraten, damit einer von beiden eine Aufenthaltserlaubnis bekommt?
Und die Analogie zu den Nachforschungen der Sozialträger sollte uns auch irritieren statt diese naiverweise für "normal" zu halten. Was passiert denn da? Da werden Leute unter dem Begriff "Verantwortungs- und Einstehensgemeinschaft" quasi Zwangsverheiratet und einer Seite die Leistungen gestrichen, wenn die andere Seite genug verdient. Wenn es dann aber um die Steuer geht, sind beide wieder geschiedene Leute. Auf eine Steuerminderung wie bei Ehepaaren darf die Seite, die Geld verdient, dann wieder nicht rechnen - dann gilt wieder die höchste Steuerklasse.
Kurz: ob man verheiratet ist oder nicht, interessiert den Staat hier nicht wirklich sondern er legt sich die Sache immer so zurecht, wie es gerade für ihn günstig zu sein scheint. Die einen sind dann trotz Trauschein unverheiratet und die anderen ohne Trauschein werden behandelt wie verheiratet.
Und Leute, die das für absurd halten, halten Sie für naiv?
zum Beitrag28.04.2016 , 14:37 Uhr
Andreas Knie ist als Wissenschaftler aber äußerst optimistisch, wenn er erwartet, dass 2030 nur noch E-Autos auf unseren Straßen fahren.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann hat dieser Optimismus aber wenig Substanz:
2013 ist in 14 Jahren. Wenn man sich das Alter unserer Autos anschaut, die auf unseren Straßen unterwegs sind, dann sind 85% davon bis zu 14 Jahre alt, 15% sind älter.
Das bedeutet, dass 15 von 100 heute verkauften Neuwagen sich noch 2030 auf der Straße befinden werden. Von den 2017 verkauften Neuwagen werden es mehr als 15% sein und von den 2018 verkauften Neuwagen ein noch höherer Anteil.
Der Anteil der reinen E-Autos unter den Neuwagen lag 2015 bei 0,4%. Wollte man heute verhindern, dass normale Autos auf die Straße kommen, die noch bis in die 2030er-Jahre fahren, müsste der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen schon heute bei 100% liegen, weil ja mind. 15% der Neuwagen aus 2016 auch in 2030 noch in Betrieb sein werden.
Von den Autos, die im letzten Jahr und den Jahren davor zugelassen wurden, werden in jedem Fall noch etliche 2030 auf unseren Straßen fahren und die sind zu 100% nicht elektrisch.
Zusammengefasst bedeutet das, selbst wenn ab heute nur noch E-Autos zugelassen werden würden, würden 2030 immer noch viele Benziner und Diesel auf unseren Straßen fahren. Mit nahezu 0% E-Auto Anteil sind wir von diesen Zulassungszahlen heute jedoch maximal entfernt und es ist nicht zu erwarten, dass wir in den nächsten Jahren 100% Neuzulassungen auch nur annähernd erreichen werden. Selbst das Ziel der Bundesregierung, nur 1 Million E-Autos bis 2020 auf die Straße zu bringen, gilt kaum als erreichbar. Aber selbst wenn: In Deutschland wurden allein im letzten Jahr 3,2 Millionen Autos neu zugelassen, bis 2020 wird es also so ca. 13 Millionen Neuzulassungen geben - nur 1 Millionen davon als E-Autos. Und danach werden weiter Benziner verkauft, die 2030 locker erleben werden.
Kurz: die Prognose von Andreas Knie ist vollkommen ohne Substanz.
zum Beitrag