+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Putin erzählt „eine Menge Mist“
US-Präsident Donald Trump hat sich ungewöhnlich kritisch über Putin geäußert. Die Ukraine meldet den schlimmsten Luftangriff seit Kriegsbeginn.

Russland: 83 ukrainische Drohnen zerstört
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über neun Regionen des Landes 86 Drohnen zerstört. Davon seien 23 über der Region Kursk unschädlich gemacht worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. (rtr)
Schwerste russische Luftangriffe seit Kriegsbeginn
Russland hat die Ukraine nach Angaben Kyjiws mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn überzogen. Die russische Armee habe mit 728 Drohnen und 13 Raketen insbesondere den Westen des Landes attackiert, teilte die ukrainische Luftwaffe am Mittwoch mit. 711 Drohnen und mindestens sieben Raketen seien abgefangen worden. (afp)
Polen: Alarmstart nach russischen Angriffen auf Ukraine
Nach Angaben des polnischen Militärs ist ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst worden. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit. In großen Teilen der an Polen grenzenden Westukraine war zuvor Luftalarm wegen russischer Angriffe ausgelöst worden. (rtr)
Angriffe im Westen der Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Raketen und Drohnen überzogen. Auch Regionen im Westen des Landes hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt seien anvisiert worden, wie etwa The Kyiv Independent berichtete. Unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe hieß es, Drohnen bewegten sich auf die Städte Luzk, Chmelnyzkyj und Ternopil zu.
Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete, die Bewohner der nordwestlichen Stadt Luzk seien angewiesen, Schutz zu suchen. Dem Regionalrundfunk zufolge waren Explosionen in der Stadt zu hören. Laut Kyiv Independent wurden zudem in Orten näher an der Frontlinie wie Sumy, Saporischschja oder Dnipro Explosionen gemeldet. Zudem hätte Reporter von Explosionen in der Hauptstadt Kyjiw berichtet. Dem Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge sei das Zentrum angegriffen worden und die Luftabwehr aktiv. Nahe der Hauptstadt sei eine Frau verletzt worden, wie es unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung hieß.
Die Luftwaffe hatte zuvor am Abend vor Raketen und Drohnen aus Russland gewarnt. Demnach war mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Es hatte Luftalarm im ganzen Land gegeben. (dpa)
Trump erwägt Lieferung von Flugabwehrsystem an Kyjiw
Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge, der Ukraine angesichts der massiven russischen Angriffe ein zusätzliches Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zu schicken. Das berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf zwei Beamte. Demnach bat das Weiße Haus das Pentagon um Optionen für die Lieferung zusätzlicher Waffen, darunter auch ein Patriot-System. Es wäre das erste Mal, dass Trump die Lieferung eines größeren Waffensystems an Kyjiw genehmigt, das über die von der Regierung seines Vorgängers Joe Biden genehmigte Anzahl hinausgeht. (dpa)
Russland: Tote nach Drohnenangriff in Kursk
In der westrussischen Stadt Kursk sind nach russischen Behördenangaben mindestens drei Menschen durch eine Drohne getötet worden. Weitere sechs Menschen wurden verletzt, wie Gouverneur Alexander Chinschtein mitteilte. Er warf der ukrainischen Armee einen Angriff auf einen Strand der Großstadt mit über 400.000 Einwohnern vor. Kursk liegt nur gut 90 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt.
Zur gleichen Zeit hatte die russische Armee einen großen Drohnenangriff auf das Nachbarland gestartet. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion und hatte nach einem überraschenden Vorstoß vergangenes Jahr über mehrere Monate größere Teile im Grenzgebiet besetzt. (dpa)
Russland startet Angriff mit Drohnen und Kinschal-Rakete
Das russische Militär hat neue Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine mit Kampfdrohnen und Raketen gestartet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe ist mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Militärbeobachtern zufolge könnte der Militärflughafen Oserne das Angriffsziel gewesen sein. Eine Bestätigung dafür gab es nicht.
In der Hauptstadt Kyjiw war der Schall einer vorbeifliegenden Rakete zu hören. Wegen der Raketengefahr wurde kurzzeitig Luftalarm für das gesamte Land ausgerufen. Zusätzlich wurde vor dem Einsatz dutzender Kampfdrohnen gewarnt. (dpa)
Trump: „Putin erzählt eine Menge Mist“
US-Präsident Donald Trump hat sich ungewöhnlich kritisch über Kreml-Chef Wladimir Putin geäußert. „Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen“, sagte Trump während einer Kabinettsitzung im Weißen Haus. „Er ist immer nett, aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist.“ Mit Blick auf einen vom Senat vorgeschlagenen Gesetzentwurf für weitere Sanktionen gegen Russland sagte Trump, er prüfe dies sehr intensiv.
Der US-Präsident bekräftigte, dass er „unzufrieden“ mit Putin sei. Ein Telefongespräch der beiden Staatschefs in der vergangenen Woche hatte keine Fortschritte in Bezug auf eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine gemacht. Nach Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar hatten sich die USA Russland angenähert, unter anderem durch den Beginn direkter Gespräche zwischen Vertretern Moskaus und Washingtons. Trotz dieser Bemühungen ist es bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine bisher zu keinem Durchbruch gekommen.
Putin behandele Menschen nicht richtig, „er tötet zu viele Menschen“, sagte der US-Präsident. „Deshalb schicken wir einige Verteidigungswaffen an die Ukraine, und ich habe das genehmigt.“ (afp)
Selenskyj erwartet bald neue US-Waffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach neuen Gesprächen mit US-Vertretern bald Waffenlieferungen aus den USA. „Das betrifft vor allem die Flugabwehr und ebenfalls alle anderen Elemente der Lieferungen aus Amerika“, sagte der Staatschef in seiner täglichen Videobotschaft. Er habe Verteidigungsminister Rustem Umjerow und dem Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj Anweisung gegeben, „alle Kontakte mit der amerikanischen Seite“ zu intensivieren. Aus Washington seien die nötigen Erklärungen und Entscheidungen für eine Aufhebung des Teilstopps von Rüstungslieferungen gekommen.
Vor knapp einer Woche war bekanntgeworden, dass das Pentagon einen Teil bereits zugesagter Waffenlieferungen an die vor über drei Jahren von Russland angegriffene Ukraine gestoppt hatte. (dpa)
Trump prüft weitere Sanktionen gegen Russland
US-Präsident Donald Trump erwägt nach eigenen Angaben weitere Sanktionen gegen Russland. Er sei nicht glücklich mit Präsident Wladimir Putin, sagt Trump am Dienstag bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus unter Verweis auf die Todesopfer im Krieg. Putin tische einem eine Menge Mist auf. (rtr)
Macron: Europa wird Ukraine niemals im Stich lassen
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt in einer Rede vor dem britischen Parlament, Europa werde die Ukraine niemals im Stich lassen. Großbritannien und Frankreich würden zudem mit einer „Koalition der Willigen“ zusammenarbeiten. „Wir werden bis zur letzten Minute kämpfen, um einen Waffenstillstand zu erreichen, um Verhandlungen zu beginnen, um einen robusten und nachhaltigen Frieden aufzubauen. Denn es sind unsere Sicherheit und unsere gemeinsamen Werte, die in der Ukraine auf dem Spiel stehen.“ (rtr)
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