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Verhandlungen um Waffenruhe in GazaDrei-Schritte-Plan für maximalen Druck

Israel könnte Gaza bald den Strom abstellen – und droht mit Ärgerem. So soll die Hamas dazu gebracht werden, der Verlängerung von Phase eins zuzustimmen.

Wie soll es mit dem Gazastreifen weiter gehen? Schon jetzt ist die Versorgungslage nicht einfach Foto: Mahmoud Issa/reuters

Berlin taz | Wie soll es weitergehen im Zwist um das Waffenstillstands-Geisel-Abkommen? Israel könnte nun auf „maximalen Druck“ auf die Hamas setzen, wie Kan, der öffentliche Rundfunk Israels, berichtet.

Der Aufbau des Drucks solle schrittweise erfolgen, so Kan: Einen Stopp der Hilfslieferungen nach Gaza hat Israel bereits angekündigt. Der nächste Schritt könnte sein, die Bevölkerung des Gazastreifens erneut zur Evakuierung aus dem Norden des Küstenstreifens in seinen Süden zu zwingen. Damit würde sich wiederholen, was bis zum Inkrafttreten des Abkommens Ende Januar bereits Realität war: Süd- und Nordgaza waren durch den vom israelischen Militär kontrollierten Netzarim-Korridor voneinander de facto abgeschnitten, die Bevölkerung zur Evakuierung südlich des Korridors aufgerufen. Viele befürchteten damals, nicht mehr zurückkehren zu dürfen – und auch international sprachen viele Analysten von einer möglichen ethnischen Säuberung Nordgazas.

Der nächste Schritt soll dann sein, die gesamte Stromversorgung des Gazastreifens zu kappen. Bereits zu Beginn des Krieges nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 unterbrach Israel diese zeitweise. Wie auch bezüglich der Ankündigung, keine Hilfslieferungen mehr nach Gaza zu lassen, fürchten humanitäre Organisationen um die Versorgung der Menschen, etwa im medizinischen Bereich.

Der letzte Schritt soll laut Kan eine Wiederaufnahme des Krieges sein. Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat mittlerweile weitere Waffenlieferungen – darunter schwere Bomben – freigegeben.

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