Demos gegen rechts am Wochenende: 200 Demos, 200.000 Menschen
Seit Freitag demonstrierten Hunderttausende für Demokratie. Am Samstag forderte die CSD Kampagne: Wähl Liebe. Ein AfD-Mann wurde angezeigt.
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In Berlin fand am Sonntag eine Großdemo am Bebelplatz statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Hand in Hand, einem Verbund, der sich gegen die Normalisierung rechter Narrative und für Menschenrechte einsetzt. Unter anderem Herbert Grönemeyer oder Bela B, Schlagzeuger der Ärzte, machten am Brandenburger Tor Stimmung gegen rechte Hetze. Zwischen 30.000 und 38.000 Menschen versammelten sich bei Eiseskälte.
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Am selben Tag versammelten sich an etwa 70 weiteren Orten Freunde und Freundinnen der Demokratie. Auf Wangerooge demonstrierten die Omas gegen Rechts am „Café Pudding bei der Seehundgruppe“. In Eckernförde, Westerburg, Starnberg oder Melle trafen sich jeweils mehrere Hundert Menschen.
Sie demonstrierten für Toleranz, Vielfalt und Demokratie. Mindestens 200.000 Menschen haben insgesamt seit Freitag protestiert. Nach Angaben der Veranstalter waren es knapp 250.000. Für die Demonstrationen liegen noch nicht alle Zahlen vor.
Nach Auswertung der taz sind am Samstag allein 70.000 Menschen an 55 Orten für die Sichtbarkeit queerer Menschen auf die Straße gegangen. Von der künftigen Regierung fordert die CSD-Bewegung mehr Engagement gegen Hass und dass queere Menschen durch das Grundgesetz geschützt werden.
Wir sammeln Termine für die aktuellen Demonstrationen gegen rechts über die Mail-Adresse demohinweise@taz.de. Wir freuen uns über Hinweise auf Demonstrationen – am liebsten mit einer Quelle zu Berichterstattung durch Lokalmedien – und auf Demotermine in der Zukunft. Fehler und veraltete Informationen nehmen wir auch gerne an und korrigieren diese. Vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften bisher!
Auf selbst gebastelten Schildern standen Sprüche wie: „Nazis ausMERZen“ oder „Als wir Frauen mehr Rechte wollten, meinten wir nicht die AfD“. Die größten Versammlungen fanden in Düsseldorf und Frankfurt (Main) mit jeweils mindestens 15.000 Menschen statt. Die Veranstalter reden von insgesamt bis zu 50.000 Teilnehmer:innen.
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2000 Nazis in Dresden
In Dresden meldete das Bündnis „Dresden WiEdersetzen“ 17 Versammlungen an, um einen großen Naziaufmarsch zu blockieren. Am Ende standen 4000 Gegendemonstrant:innen an verschiedenen Orten etwa 2000 Rechtsextremen gegenüber. Anne Herpertz (Piraten), die den Protest mitorganisiert hat, zeigte sich am Abend zufrieden, auch wenn die Neonazis laufen konnten. „Es ist uns mit Tausenden gelungen, die Naziroute zu verkleinern“, betont sie gegenüber der taz. Das sei ein Erfolg.
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Proteste in Dresden
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Proteste in Dresden
Nach einer AfD-Kundgebung in Lippstadt ermittelt der Dortmunder Staatsschutz. Der Landtagsabgeordnete von NRW Christian Blex (AfD) habe die Omas gegen Rechts während seiner Rede als „abgewrackte Schabracken“ bezeichnet, sagte Polizeisprecher Marco Baffa-Scinelli der taz. Die bunte Gegendemo war mit 1.400 Menschen fast zehnmal so gut besucht.
Ihr braucht noch hilfreiches Material für eure nächste Demo? Motto: Auf die Straße! Gegen Rechtsextreme, Rassismus, Ausgrenzung und Hass. Hier entlang.
Die kleinste uns bekannte Demos fand mit 50 Omas gegen Rechts in Bad Fallingborstel, Niedersachsen, am Freitag statt.
Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sind bereits rund 100 weitere Demos angemeldet.
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