+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hamas-Kommandeur Ali getötet

Bei Luftschlägen Israels kommt Hamas-Funktionär Said Atallah Ali ums Leben. Donald Trump empfiehlt Israel den Angriff auf Atomanlagen im Iran.

Rauchwolke über in der Nacht erleuchteter Stadt

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff in Dahieh, einem Vorort von Beirut, auf Foto: Bilal Hussein/dpa

Aragtschi bekräftigt Bemühungen um Waffenruhe

Der iranische Außenminister Abbas Aragtschi hat bei seinem Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen bekräftigt. „Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im Libanon und im Gazastreifen“, sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte Aragtschi: „Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.“ Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Als den Zweck seiner Reise nach Damaskus nannte der iranische Außenminister „die Fortsetzung der Konsultationen über die Entwicklungen in der Region“. Es ist Aragtschis erster Besuch in Damaskus seit seinem Amtsantritt im August. Zuvor hatte der Diplomat die libanesische Hauptstadt Beirut besucht. Dort hatte er Teherans Unterstützung für die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon betont. (afp)

Safieddiene soll nicht erreichbar sein

Der führende Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine ist libanesischen Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar. Anhaltende israelische Luftangriffe auf die Vororte im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut hinderten die Rettungskräfte daran, die Stelle zu durchsuchen, an der Safieddine vermutet werde, sagen drei Insider. Dort hatte das israelische Militär auf ein Gebäude gezielt, in dem Safieddine vermutet wurde. Über sein Schicksal ist nichts bekannt.

Er galt als der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des von Israel Ende September gezielt getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah. (rtr)

Emirates untersagt Passagieren Mitnahme von Pagern

Die Fluglinie des Emirats Dubai, Emirates, hat ihren Passagieren die Mitnahme von Funkgeräten wie Pagern und Walkie-Talkies untersagt. Allen Passagieren, die auf Flügen nach, von oder über Dubai reisten, sei es „verboten, Pager und Walkie-Talkies in ihrem Gepäck oder in der Kabine mitzuführen“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichen Erklärung der größten Fluglinie des Nahen Ostens mit Sitz in Dubai.

Angesichts der angespannten Lage in der Region verlängerte die Fluglinie Emirates zudem die Aussetzung ihrer Flüge in den Iran und den Irak bis zum 8. Oktober und in den Libanon bis zum 15. Oktober. Am Donnerstag hatte die Fluggesellschaft all ihre Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien zunächst bis zum 5. Oktober gestrichen.

Im Libanon waren am 17. September hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte von Hisbollah-Kämpfern explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor zeitgleich hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hisbollah-Mitgliedern explodiert waren. Pager und Walkie-Talkies nutzen eine eigene Funkfrequenz und gelten daher als zuverlässiger als Mobiltelefone. Anders als bei Handys kann die Kommunikation mit diesen Geräten nicht zurückverfolgt, abgehört oder blockiert werden. Deshalb hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz die Funkgeräte eigens bestellt. (afp)

Hamas-Funktionär im Libanon getötet

Die Hamas hat den Tod ihres Kommandeurs Said Atallah Ali bei einem israelischen Luftangriff im Libanon eingeräumt. Ali, seine Frau und ihre beiden Töchter seien am Samstagmorgen im Flüchtlingslager Beddawi nördlich von Tripoli getötet worden, teilte die Hamas mit. Er gehörte zum militärischen Flügel der Hamas, den Kassam-Brigaden. (ap)

Luftangriff auf Hisbollah-Kommandozentrale im Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kämpfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in einer Moschee im Südlibanon angegriffen. Wie die Armee mitteilte, beschoss die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Samstag mithilfe von Informationen des Militärgeheimdienstes ein Hisbollah-Kommandozentrum innerhalb einer Moschee, die an das Salah-Ghandur-Krankenhaus im Süden des Libanon grenzt.

„Das Kommandozentrum wurde von den Terroristen der Hisbollah genutzt, um terroristische Angriffe gegen (die israelische Armee) zu planen und zu verüben“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die libanesische Nachrichtenagentur hatte am Freitagabend berichtet, dass die Umgebung des Salah-Ghandur-Krankenhauses in Bint Dschbeil Ziel von „israelischem Artilleriebeschuss“ getroffen geworden sei.

Mohammed Sleiman, der Direktor des Krankenhauses, das von einer mit der Hisbollah verbundenen Gesundheitsorganisation betrieben wird, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sieben Mitglieder des medizinischen Personals durch Schüsse verletzt worden seien. Die Klinik wurde demnach evakuiert. (afp)

Trump fordert Israel zum Angriff auf Atomanlagen auf

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich anders als US-Präsident Joe Biden für einen israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. Bidens Antwort auf eine Frage zu Israels möglicher Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf sein Staatsgebiet hätte „lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, sagte Trump am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat North Carolina. Derweil riet Biden Israel auch davon ab, iranische Ölanlagen ins Visier zu nehmen.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen abgefangen werden. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte danach Vergeltung an; Teheran habe „einen großen Fehler gemacht“ und werde „dafür bezahlen“. Seither laufen international Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern. (afp)

Raketenangriff auf israelischen Luftwaffenstützpunkt

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben Raketen auf einen israelischen Luftwaffenstützpunkt nahe Haifa abgefeuert. Der Stützpunkt Ramat David in der Nähe der nordisraelischen Stadt Haifa sei mit Raketen vom Typ Fadi-1 beschossen worden, erklärte die Hisbollah am Samstag.

Die Luftwaffenbasis ist rund 45 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Die Hisbollah gab überdies an, im Südlibanon unweit der Grenze einen israelischen Panzer mit einer Rakete getroffen zu haben. (afp)

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