Proteste in Frankreich: Wieder Krawalle in Paris

Landesweit wurde am Samstag gegen die Rentenreform protestiert. Sie wurde per Beschluss von Präsident Macron verabschiedet. Blockaden von Raffinerien gehen weiter.

Demonstranten vor brennenden Barrikaden in Paris

Sorgt für Empörung: Das Renteneintrittsalter in Frankreich soll von 62 auf 64 Jahre angehoben werden Foto: Julien Mattia/dpa

PARIS dpa | In Paris ist es bei einer spontanen Kundgebung gegen das Vorgehen der französischen Regierung bei der Rentenreform am Samstag zum dritten Mal in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Wie der Nachrichtensender BFMTV unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, seien bei den Krawallen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften 81 Menschen festgenommen worden. Zu der Kundgebung im 13. Arrondissement im Süden der französischen Hauptstadt hatten sich etwa 4.000 Demonstranten eingefunden.

Laut Medienberichten zündeten Protestierende Mülltonnen an und versuchten, Barrikaden aufzubauen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Auch in Nantes, Marseille und anderen französischen Städten kam es zu spontanen Protesten.

Seit dem Beschluss der Regierung am Donnerstag, die umstrittene Reform mit Hilfe des Sonderartikels 49.3 ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durchzuboxen, halten die Proteste an.

Generalstreik für kommenden Donnerstag einberufen

Die Rentenreform gilt als das wichtigste Reformprojekt von Präsident Macron. Das Renteneintrittsalter wird dadurch von 62 auf 64 Jahre erhöht. In letzter Minute hatte die Regierung am Donnerstag die Sorge, dass nicht genügend Abgeordnete der Reform zustimmen und griff deshalb zu dem Verfassungsartikel 49.3.

Seit Wochen schon kämpfen die Gewerkschaften mit Streiks und Massendemonstrationen gegen das Reformvorhaben. Am nächsten Donnerstag (23. März) ist ein neuer Streik- und Protesttag geplant.

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