: Digitale Medien im Alltag von Kindern
Was es aus waldorfpädagogischer Sicht für den Umgang braucht, erforscht ein EU-Projekt
Mit dem Ziel, Lehrern, Eltern und Schulen Leitlinien für eine altersgerechte Medienerziehung bereitzustellen, startete bereits letztes Jahr ein dreijähriges Projekt des ECSWE (European Council for Steiner Waldorf Education) und verschiedener europäischer Partner mit Bildungsexpertise aus dem Bereich der Waldorfpädagogik.
Aus Deutschland wirken unter anderem die Freie Hochschule Stuttgart und die Alanus-Hochschule mit. Schwerpunkte sind dabei etwa die Erstellung einer ganzheitlichen Weiterbildung sowie eines Curriculums für Medienmündigkeit für das Alter von 0 bis 20 Jahren.
Das Erasmus+-Projekt Hermmes (Holistic Education, Resilience and Media Maturity in Educational Settings) legt seinen Fokus darauf, dass Schüler:innen am Ende ihrer Schullaufbahn eine Medienreife entwickelt haben, die sie befähigt, die gesamte Bandbreite analoger und digitaler Medien für die eigene Bildung, die Teilhabe an der Zivilgesellschaft und den Arbeitsmarkt zu nutzen.
Darüber hinaus sollen sie souverän entscheiden können, wie viel Zeit sie zu welchem Zweck mit digitalen Werkzeugen verbringen. Auch ein stets bewusster und kritischer Umgang mit den Inhalten, die über Medien geteilt oder konsumiert werden, ist Teil der angestrebten Medienreife.
Der waldorfpädagogische Ansatz unterscheidet sich dabei von solchen, die eher einen frühen Kontakt der Schüler:innen mit digitalen Medien für angemessen halten, darin, dass eine altersgerechte und entwicklungsorientierte Medienerziehung erst dann digitale Technologien in den Unterricht einführt, wenn die Kinder bereits ein hohes Maß an Medienkompetenz erlangt haben.
Erasmus+ ist ein EU-Programm, das zur Förderung eines gemeinsamen Europäischen Bildungsraums maßgeblich beiträgt. Verwaltet wird Erasmus+ durch die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) der Europäischen Kommission, die das Hermmes-Projekt mit 400.000 Euro unterstützt. Anna Löhlein
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