Neue Sprecherin im Weißen Haus: Historischer Wechsel an den Mikros

Karine Jean-Pierre wird Chefsprecherin von US-Präsident Joe Biden. Sie ist die erste Schwarze und offen lesbische Frau auf dem Posten.

Zwei Frauen im Presseraum des WEißen Hauses in Washington

Die Neue und die Alte: Pressesprecherin Jen Psaki (rechts) stellt Karine Jean-Pierre vor Foto: Evan Vucci/ap

BERLIN/WASHINGTON taz/afp | Als erste Schwarze und offen homosexuelle Frau wird Karine Jean-Pierre Chefsprecherin des Weißen Hauses. Die bisherige Vize-Sprecherin von US-Präsident Joe Biden löst die bisherige Sprecherin Jen Psaki ab, die Ende kommender Woche ihren Posten niederlegt, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte.

Es ist ein historischer Wechsel, doch Biden würdigte am Donnerstag vor allem „Erfahrung, Talent und Integrität“ seiner künftigen Sprecherin. Und auch ihre Vorgängerin Psaki hat nur lobende Worte für die 44-Jährige übrig: Jean-Pierre bringe „jahrzehntelange Erfahrung“ mit.

Jean-Pierre wurde auf der französischen Karibik-Insel Martinique geboren und wuchs in New York auf. Dort studierte sie an der Elite-Universität Columbia. Sie arbeitete schon im Weißen Haus, als Biden noch Vizepräsident unter Präsident Barack Obama war. Als langjährige Beraterin Bidens arbeitet sie in seinem Wahlkampfteam und später im Weißen Haus als seine Vize-Sprecherin. Bei Pressekonferenzen sprang sie schon öfter ein und begleitete Biden auch auf mehreren Reisen.

Für Biden ist ihre Nominierung ein weiterer Schritt hin zu mehr Vielfalt in seiner Regierungsmannschaft. Er hatte immer wieder betont, dort bei Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Orientierung die US-Gesellschaft abbilden zu wollen.

„Vielen eine Stimme geben“

„Repräsentation ist wichtig und sie wird vielen eine Stimme geben. Sie wird ihnen zeigen, was möglich ist, wenn man große Träume hat“, schrieb Psaki auf Twitter. „Ich kann es kaum erwarten, ihren eigenen Stil, ihre Brillanz und ihre Anmut auf dem Podium zu sehen.“

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Psaki war seit Bidens Amtsantritt im Januar 2021 das Gesicht der neuen US-Regierung und stand nach der Trump-Ära für einen neuen Kommunikationsstil. „Als der Präsident mich bat, in dieser Rolle zu dienen, sprachen wir darüber, wie wichtig es ist, Wahrheit und Transparenz zurück in den Briefingraum zu bringen“ – das waren ihre Worte bei ihrer ersten Pressekonferenz. Trumps Pres­se­spre­che­r:in­nen wurde mehrfach vorgeworfen, nicht die Wahrheit zu sagen – wenn es denn überhaupt zu Briefings kam.

Dass Psaki das Weiße Haus bald verlässt, ist keine Überraschung. Anfang April berichteten mehre Medien, die 43-Jährige werde zum Fernsehsender MSNBC wechseln. Schon die frühere Sprecherin von Bidens Stellvertreterin Kamala Harris, Symone Sanders, hatte nach ihrem Abgang aus dem Weißen Haus einen Vertrag bei MSNBC unterschrieben. Psaki hatte stets klargestellt, dass sie den anstrengenden Job der Präsidentensprecherin nur für eine begrenzte Zeit ausüben will.

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