Die Wahrheit: Ode an die Obstbox

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über Spielplatznahrung erfreuen.

Foto: AP

Von

Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht,

Herrlich dein Apfelschnitz, schmackhaft wie nur etwas,

Was den großen Gedanken

Aller Sorge noch einmal denkt.

Hungrig ist stets das Kind, steckt es auch tief im Spiel,

Braucht es doch Vitamin, wichtig für Wuchs und Kraft,

Dass das Leben im Kleinen

Gut gedeiht und so weitergeht.

Kaum sind wir also da, wirst du, o Box, gezückt,

Bunt dein Inhalt und reich, leuchtend wie frisch vom Baum!

Wertvoll sei, was wir essen,

Und ein Snickers kann das nicht sein.

Dass auf dem Grunde des, was da Gesundheit heißt,

Letztlich walte der Tod, sagt Herr Adorno schlau,

Der auf unserem Spielplatz

Allerdings kein Bekannter ist.

Heiter sind wir und licht, achten genau auf das

Was wir lassen und tun, unser Regime ist streng.

Nachlässig sind die andern,

Dick und krank und migrantisch oft.

Abends, Box, bist du leer, müde nach langem Tag.

Mittags stehst du bereit, füllst dich mit frischem Obst:

Um Entwicklung zu fördern,

Wo Entwicklung ganz ferne ist.

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.